Gesellschaft

Viel mehr als nur eine „Telefonhilfe“ für Landwirte in Not – Pressekonferenz im Kuhstall

Pressekonferenz am Dienstagnachmittag im landwirtschaftlichen Betrieb von Rainer Lentz in Schoppen. Foto: OD

Eine Pressekonferenz in einem Kuhstall erlebt man nicht alle Tage. Deshalb war die Unterzeichnung eines Kooperationsabkommens zwischen der Verbraucherschutzzentrale VoG und der Agricall asbl im landwirtschaftlichen Betrieb von Rainer Lentz in Schoppen für alle Anwesenden schon etwas Besonderes. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Vereinigungen bietet den hiesigen Landwirten, die Schwierigkeiten kennen, eine umfangreiche Beratung an.

Die Vorstellung des Abkommen erfolgte im Beisein der für Verbraucherschutz bzw. Verbraucherberatung zuständigen DG-Minister Harald Mollers (ProDG) und Isabelle Weykmans (PFF).

Die Idee, den von Agricall angebotenen Service auch den Landwirten in der DG zugänglich zu machen, hatte der Regionalabgeordnete Edmund Stoffels (SP), der daraufhin Minister Mollers fragte, ob es vielleicht möglich sei, Agricall auch in der DG anzuerkennen.

Immer mehr Landwirte haben Schwierigkeiten

Laurence Leruse (Bildmitte) und René Kalfa bei der Unterzeichnung des Abkommens. Links Ministerin Isabelle Weykmans. Foto: OD

Laurence Leruse (Bildmitte) und René Kalfa bei der Unterzeichnung des Abkommens. Links Ministerin Isabelle Weykmans. Foto: OD

Mollers hat sich dann kundig gemacht, aber festgestellt, dass eine direkte Anerkennung der „Agricall Wallonie asbl“ durch die DG schwierig zu gewährleisten war. Gleichwohl stellte der Minister fest, dass ein Zusammenarbeitsabkommen zwischen der Verbraucherschutzzentrale VoG und Agricall das Problem lösen würde.

Immer mehr Ladnwirte befinden sich in Schwierigkeiten, entweder aus finanziellen Gründen oder weil sie dem psychologischen Druck nicht mehr gewachsen sind. Laut Laurence Leruse von Agricall sind in der Wallonie einer Untersuchung zufolge 31% der Landwirte burnout-gefährdet. Vielleicht wollen die Landwirte auch beraten werden, weil eines ihrer Kinder oder ein anderer Interessent ihren Betrieb übernehmen will. Es gibt viele Gründe, weshalb Landwirte Hilfe benötigen.

Sie brauchen sich fortan nur an die Verbraucherschutzzentrale zu wenden, die sich ihrerseits mit Agricall in Verbindung setzt und mit dieser die zu treffenden Beratungen und Maßnahmen abstimmt. Das Ganze ist für den Landwirt kostenlos.

Landwirt Rainer Lentz (rechts) mit Minister Harald Mollers. Foto: OD

Landwirt Rainer Lentz (rechts) mit Minister Harald Mollers. Foto: OD

„Die große Stärke von Agricall, dank vieler Agrarspezialisten, ist sicherlich das Anbieten von kostenlosen Betriebsanalysen und Betriebsberatungen“, betonte René Kalfa, Geschäftsführer der Verbraucherschutzzentrale. Hauptziel des Abkommens sei die Begleitung überschuldeter Landwirte. Laut Laurence Leruse von Agricall haben sich bei einigen Landwirten Schulden von bis zu 500.000 Euro angehäuft.

Derweil machte Landwirt Rainer Lentz deutlich, dass es für viele Bauern, die sich in Schwierigkeiten befinden, wichtig sei, sich so früh wie möglich an die Verbraucherschutzzentrale zu wenden. Je früher das Problem erkannt werde, desto schneller könne dem Bauern geholfen werden. „Bei dem einen oder anderen Landwirt kommt es darauf an, eine gewisse Hemmschwelle zu überwinden“, so Rainer Lentz.

Verbraucherschutzzentrale Vermittler und Begleiter

Die Kühe schien die Pressekonferenz überhaupt nicht zu stören. Sie machten einen sehr zufriedenen Eindruck. Foto: OD

Die Kühe schien die Pressekonferenz überhaupt nicht zu stören. Sie machten einen sehr zufriedenen Eindruck. Foto: OD

Aus all diesen Gründen ist der Service von Agricall mehr als nur eine „Telefonhilfe“ für Landwirte in Not. Denn der Telefonanruf sei eigentlich nur der Anfang, so VSZ-Geschäftsführer Kalfa. Entscheidend seien die vielen Dienstleistungen, psychologische Betreuung inklusive, die nach dem ersten Anruf erbracht würden.

Sprachliche Schwierigkeiten sind zwar nicht ganz ausgeschlossen, stellen aber kein großes Hindernis dar, weil die Verbraucherschutzzentrale VoG immer entweder als Vermittler oder als Begleiter auftritt. (cre)

Weitere Infos unter www.verbraucherschutzzentrale.be

 

23 Antworten auf “Viel mehr als nur eine „Telefonhilfe“ für Landwirte in Not – Pressekonferenz im Kuhstall”

  1. Landwirt

    Man sollte wissen, dass die Landwirte egal ob Obst-,Gemüse- Milch- oder Fleischbauer unsere Ernährer sind und ohne sie nichts funktionieren würde, da wir damit beschäftigt wären im Garten Gemüse anzupflanzen und unsere Tiere zu hüten.
    Bei all der Technologie, und Bürokratie darf nicht vergessen werden, was das Leben ausmacht.

  2. Réalité

    Ich finde die Idee auch gut!Denn unserer Gegend liegt das gute Florieren und Wohlergehen der Landwirte sehr am Herzen!
    Und wenn denn gleich Zwei Minister sich darum kümmern,dann wird wohl nix mehr schief gehen!
    NB:Unverständlich!Zwei Ministerämter von Nöten für den Verbraucher…..wohl einmalig sowas….

  3. Es reicht!

    Diese Aktionen (sogar durch die Anwesenheit von 2 Ministern) wird auch das Höfesterben nicht stoppen können. Solange der Beruf Bauer (genauso wie Metzger, Priester, Kranken- bzw. Altenpfleger und viele andere) nicht mehr von der Gesellschaft wertgeschätzt werden geht das Höfesterben leise aber beschleunigt weiter. Was übrig bleibt ist reine Agrarindustrie (oft auf Kosten des Individuums Tier) und einige wenige Ökofundis die einige wenige Biokohlköpfe produzieren.

  4. Solange die EU weiterhin dafür sorgt, dass nur Megabetriebe überleben sollen, wird es sehr schwer für die Landwirte. Viele Landwirte haben jetzt die gleiche Rendite(wenn überhaupt) mit 150 Tieren, im Vergleich zu früher mit 50. Das System ist das Problem!

    • Es reicht!

      Sie haben leider von der Landwirtschaft keine Ahnung die Junglandwirte die jetzt Betriebe von 150 Tieren haben sind in der Regel gefährlich überschuldet ganz im Gegenteil zu den Altbauern mit 50 Tieren früher die in der Regel alles andere als verschuldet waren. Die EU Politik ist festgegt unsere Politischen Mandatare haben dies mitgetragen. Belgien hat auf EU Ebene dafür abgestimmt das die Milchquoten fallen gelassen werden. Was einer Agrarindustrie Tür und Tor öffnet und Familienbetriebe den Garaus macht.

    • Der Bürger probiert zu sparen wo er kann und die EU unstertützt mit ihren Zuschüssen, das billige Produkte ins Land kommen. Mir sind lieber kleine Betriebe, die Qualität herstellen aber diese müssen auch überleben können. Die aktuelle Agrarpolitik bewirkt genau das Gegenteil. Wenn Danone und Konsorten ganze Landstriche in Afrika aufkaufen, um vor Ort zu Hungerlöhnen zu produzieren um dann diese Produkte in Europa zuverkaufen, dann sieht man schnell worum es geht. Wie immer, nur der Gewinn zählt. Hier muss ein Umdenken seitens der EU kommen. Das Erzeugen von Lebensmittel darf nicht von den Grosskonzernen abhängig gemacht werden, doch genau dahin sind wir am treiben.

      • „Hier muss ein Umdenken seitens der EU kommen. Das Erzeugen von Lebensmittel darf nicht von den Grosskonzernen abhängig gemacht werden, doch genau dahin sind wir am treiben.“

        Genau so ist es, „EU“. Das Problem ist aber, dass meine „Lieblinge“ von der EU ( sprich die Europäischen Unfug-Institutionen, hier vor allem die EU -Kommission), eben nicht umdenken WOLLEN und den Großkonzernen quasi „zu Füssen liegen“, nach dem Motto : eine Hand wäscht die (aufgehaltene) andere.
        Da „beruhigt“ die EU die Landwirte indem sie den Bauern irgendwelche Prämien vom Heckenscheren bis zum Zäune machen u.v.m .auszahlt, anstatt dafür zu sorgen, dass diese gerechtere Preise für ihre Produkte erhalten. Aber, wie gesagt, dass wollen die nicht aus den oben angegebenen Gründen

        • Es reicht!

          Zur Zeit verhandelt die EU mit der USA über ein Handelsabkommen welches es den Amerikanern erlaubt unsere Märkte mit Hormon- und Genverseuchtem Fleisch zu fluten. Schon jetzt sind Kälber von der Rasse Holstein unverkäuflich wenn Sie nicht ein Mindestgewicht erreichen und werden von Landwirten getötet um Sie an der Steuer als Defizit abziehen zu können. Wer soll das allen noch verstehen?

          • Altweltenaffe

            Alles was lebt ist „mit Genen verseucht“. GENE sind nicht giftig oder gefährlich! Wir können sie essen und verdauen und sie verseuchen das Lebensumfeld nicht.
            Heute werden Gene künstlich und gezielt verändert, weil das die schnellste und billigeste Methode ist eine, an die Bedürfnisse angepasste, Lebensform zu schaffen ohne alle anderen Parameter zu verändern. Das wurde schon immer getan, seit dem Tag an dem die Jäger und Sammler sesshaft wurden. Sogar die Natur macht das, nur die angepassteste Lebensform überlebt. Das nennt man Evolution, das ist der Motor des Lebens auf der Erde.
            Wenn man heute die gezielte Genmanipulation verteufelt, dann verteufelt man die gesammte Entwicklung der Landwirtschaft. Wenn man davon weg wollte, dann würden die Menschheit wieder zu Jägern und Sammlern.
            Was die Menschen im Grunde verteufeln ist die Vereinheitlichung des Lebens, die Monokulturen, die Ausrottung von Lebensformen die einem nicht einbringen. Das ist jeder von uns schuld, weil wir essen wollen was uns schmeckt. Also wieder: Angebot und Nachfrage.
            Das mit den Holstein-Kälbern ist das gleiche Problem: Wer eine Rinderrasse züchtet, die doppelt wenn nicht drei mal soviel Milch produziert, der fördert eine Rasse, die schwache Nachkommen hervorbringt. Die lebensschwachen Kälber sind dann einfach nichts mehr wert. Nur die Stärksten werden gross gezogen, das nennt man Selektion. Wer hat sich denn für diese Rasse entschieden? Waren es nicht die Landwirte selbst, die diese Rasse so gezüchtet haben? Wenn man eben nur noch magere und schwache Tiere anbietet, muss man sich nicht wundern wenn die Nachfrage nicht da ist.

            • Es reicht!

              „Heute werden Gene künstlich und gezielt verändert, weil das die schnellste und billigeste Methode ist eine, an die Bedürfnisse angepasste, Lebensform zu schaffen ohne alle anderen Parameter zu verändern.“ andere würden hierzu sagen diese Biotechniker spielen Schöpfer und pfuschen dem Gott ins Handwerk. Ich finde dies moralisch höchst verwerflich. Aber Sie scheinen ja damit kein Problem zu haben.
              Das Problem aber ist dass einige wenige Weltkonzerne sich die neu gezüchneten Tierrassen schon jetzt durch Patente schützen lassen (wenn Sie hierüber mehr wissen wollen einfach mal nachgooglen „MENSANTO und Gene eingeben) und Sie werden sehen wie gefährlich diese Genpfuscherei ist.

              • Altweltenaffe

                „pfuschen dem Gott ins Handwerk“: werden Sie mal wach, das hat der Mensch schon immer getan. Das Problem ist nur, dass es jetzt jeder versteht, aber auch nicht so richtig. Genau das macht allen Angst, und die Tatsache, dass die Entwicklungen jetzt sehr viel schneller kommen.
                Von Monsanto reden wir besser nicht, da bin ich absolut ihrer Meinung. Wussten Sie aber schon, dass sie auch schon fast kein normales Saatgut mehr finden, ohne bei Monsanto zu kaufen: Schauen sie auf deren Internetseite nach: Fast alle grossen Saatguthersteller wurden von Monsanto aufgekauft. Das Problem ist Monsanto, nicht die Gentechnik.
                Googlen Sie mal die Begriffe grüne, weissen, graue und vor allem: rote Biotechnologie. Wollen Sie auf all diese Errungenschaften verzichten?

  5. Menschenverstand

    Das Problem ist doch recht hausbacken und benötigt nur einige Abänderungen:

    – Abschaffung aller Subventionen, die nur darauf abzielen, auf Teufelkommheraus Investitionen zu tätigen – ob diese dann nutzvoll oder gar wirtschaftlich effizient sind, steht außer Frage! Lediglich die Banken reiben sich die Hände.

    – Zurückfahren der horrenden Überproduktion im Bereich der Landwirtschaft – das würde sowohl Ressourcen schonen als auch die Belastung der Landwirte minimieren.

    – Reale Preise für reale Produkte: weshalb sollte ein Haushalt keine 2 € pro Liter Milch bezahlen? Weshalb sollte das Brot nicht teurer werden (aber nur wenn der Mehrpreis den Landwirten zugute kommt und nicht den Bäckern, die ohnehin schon mit dicken Nobelkarossen durch die Gegend tuckern)? Es kann doch nicht sein, dass diese Grundnahrungsmittel in unsere westlichen Wohlstandsgesellschaft Milliarden von EU-Geldern subventioniert werden…

    Auch in der Landwirtschaft sollte das Konzept der freien Marktwirtschaft mit „Angebot und Nachfrage“ greifen. Hierbei müsste allerdings auch gezielt auf regionale Produkte gesetzt werden, denn es kann doch nicht sein, dass eine Kartoffel aus dem Senegal günstiger angeboten werden kann als eine Kartoffel aus Ostbelgien! Und hier äußere ich keineswegs die Kritik an den Landwirten!

    • Altweltenaffe

      Im Grossen und Ganzen bin ich mit Ihnen einverstanden. Aber wieso denn nur bei den Lebensmitteln den realen Preis verlangen? Arbeiten andere Menschen nicht? Den realen Preis müsste man ÜBERALL verlangen! Arbeit soll bezahlt werden! Also auch beim Strom, öffentlichen Personennahverkehr, Ausbildung, im Gesundheitsbereich … Jeder dieser Bereiche ist in der Gesellschaft genauso wichtig wie die Lebensmittelproduktion. Das wir aber nicht gemacht, weil wir in einem Sozialstaat leben. Alles wird staatlich subventioniert und jeder arbeitet/kauft/lebt so, dass er möglichst viel Subsidien/Steuervorteile etc … bekommt. Also wer ist am Ende an dem Dilema Schuld. Die Bevölkerung, die den Sozialstaat will und verlangt, oder der Politiker der ihn schafft? Auch wieder: Angebot und Nachfrage.

  6. Ist schon mal jemanden aufgefallen, dass in den letzten Tagen auffällig oft von Fleisch berichtet wird? Ob in Belgien oder Deutschland, wird berichtet dass mehr als 500g Fleisch die Woche, schädlich für den Menschen sein können. Dazu kommt jetzt noch die Kampagne, dass es einen Fleischmangel gibt. Worauf will man die Bevölkerung wieder vorbereiten?

  7. Willy Münstermann

    Hallo, viele interessante Artikel, aber das eigentliche Problem ist die Überverschuldung gewisser Landwirte.Die landwirtschaftlichen Berufsverbände haben kompetente Betriebsberarter. Leider ist nicht jeder Landwirt einem Berufsverband angeschlossen. Oft ist bei den nicht Berufsverbandsmitglieder der Viehkaufmann der Betriebsberater.. Dann kann oder muss ich sagen „Gute Nacht“.

    Ich bitte meine Grammatik zu entschuldigen, ich bin Wallone. Danke.

    • Stolzer Bauer

      Die Jungs, die mit dem Rücken zur Wand stehen haben die 200 € für FWA oder VDL nicht…
      Ich weiss wie das war.. zum Glück hab ich die Kurve bekommen und bin noch immer gerne Landwirt.

  8. Réalité

    Mit allem Respekt!Wiederum vieles wahr und (mit)erlebt was hiervor geschrieben steht!
    -Der heutige Landwirt ist zu bedauern!
    -Er wurde zum grossteil dahin getrieben,von wem?
    -Von der Politik,von den Verbänden und den Banken!
    -Hier in Belgien,in unserer Gegend ist vormalig die KBC Bank der Mitschuldige!Sie gehört(e) ja einem dieser Verbände und „dem ganzen Drumherum“!Da wurde der „arme“ Landwirt gleich einige male gemolken,ohne das er es merkte!
    -Die Politik half tüchtig mit diesen ehrenwerten Berufsstand zu zerstören!Sei es mit Auflagen jedweder Art,Paragraphenwald,Obligationen en masse usw!
    -Ganz sicher die E.U. mit Ihrer protektionistischen Politik,den Subventionen,zumeist an die total verkehrten Adressen!
    -Landwirt,ein Beruf ohne Zukunftsperspektiven,ohne Freizeit,fast kein Familienleben sprich,sehr schwer eine Landwirtin zu finden,sehr viel Risiko durch Wetterkapriolen,Tieresterben und Missernten!
    -Rohstoffpreise in schwindeligen Hochpreisen!
    -Diktate und Erpressung der Abnehmer und der Grossindustrie und Multis!
    -Allgemein sehr schwierige Nachfolgesuche!
    Uneinigkeit und Neid der Betriebe unter sich,seit jeher ein Manko dieser Branche!
    Und so weiter,ich vergesse sicherlich einige….

    Wahrlich,unsere Landwirte sind zu bedauern!Es wäre zu wünschen,dass da sehr bald Lösungen kommen,ansonsten bekommen wir auch nach vielen Jahrzehnten wieder „blühenden Ginster“ hier in Ostbelgien zu sehen!

    NB:allein die Spritpreise stiegen die letzten 10 Jahre um über 50%,das Brot um 30%,und die Milch……??

    • Altweltenaffe

      Bitte, wer hat die Landwirte wohin getrieben? Sie wurden gelockt! Den Landwirten wurden Prämien gezahlt damit sie gewissen Zielgaben erfüllen und die Landwirte SELBST haben sich übernommen. Es wurde immer nur geschaut: Wie kann ich möglichst viel Geld von der EU und vom Staat bekommen. Noch heute ist genau das die Frage, die sich die meisten Landwirte stellen.
      Die wenigsten geben sich auch mal zufrieden mit dem was sie haben, es muss immer NOCH mehr sein. Und dann wundert man sich, dass es auf einmal zu viel ist, und dann kommt man aus der Geschichte nichtmehr raus, weil die Bank sein Geld zurück haben will. Dann ist die Falle zugeschnappt; Ich hore heute viele, die froh wären nochmal NUR 50 Kühe zu haben. Vorher wollten sie alle mindestens das Doppelte und die, die nicht der gleichen Meinung waren, wurden ausgelacht! Heute ist es anders herum!

      • Réalité

        @ Altweltenaffe

        Sie haben schon recht mit Ihrem Kommentar Altweltenaffe!Getrieben ,ja,,aber noch mehr gelockt!Und das waren vorwiegend die Banken,und damit besonders dieselben,die in der Branche verwurzelt waren,wie hier in der DG die Cera/KBC und damit natürlich insbesonders auch der Boerenbond!Allein das alles was über diese Multis abgewickelt wurde,d.h. Kredite,Versicherungen,Material/Stallungen und Futtermittel!Die rieben sich die Hände und haben fürstlich daran verdient,bis ins Bodenlose!Dann die E.U. und die Nationale Politik!Einer hiess vor vielen Jahren,Mansholt,der erfand mal „einen Plan“,der schon damals der Anfang vom Ende war…auf Dauer!Natürlich auch die ganzen Subventionen!Hier sieht man wieder wohin das führt!Der Erwin Schöpges hört übrigens nie auf mit seiner Aussage:
        Wir wollen keine Subventionen,wir wollen ehrliche u faire Preise für unsere Produkte!Damit wir uns selbst und profitabel „tragen können“!
        Jedoch,viele lachen Ihn aus,aber recht hat er!!

        NB:vieles,von Ihnen im Kommentar,gilt ganz sicher auch für sehr viele andere Berufe/Firmen!

  9. Baudimont

    PROBLEM Die Landwirte sind verpflichtet, einwandfreie Lebensmittel mit sogenannten Schönheitsmakeln zu vernichten, weil der Konsument solche Waren angeblich nicht kauft. Die Landwirtschaft wird jedoch nicht nur in dieser Hinsicht gebeutelt, von allen Seiten gibt es strenge Vorgaben, wie auch das Beispiel der Milchindustrie zeigt: Milchbauern können weder selbst entscheiden, wie stark sie sich gegenüber der Milchindustrie bündeln dürfen, noch an wen sie kurzfristig ihre Milch liefern. “Die Produktionsmenge für Rohmilch richtete sich seit 1984 nach einer starren und viel zu hoch angesetzten Milchquote. Selbst bei der Auswahl an importiertem Eiweißfutter haben die kein Recht auf Selbstbestimmung – Die Kühe Gentechnik-frei zu füttern ist fast nicht möglich. LÖSUNG Die Freiheit des Einzelnen und sein Recht auf Selbstbestimmung . Die Landwirt müssen selbst entscheiden können, was und wie sie anbauen und wen sie beliefern. Produktionsanreize müssen über den Markt kommen und nicht aus Subventionen. Und auch der Konsument als Verwerter der landwirtschaftlichen Produktion soll letztendlich selbst entscheiden können, ob eine krumme Gurke oder eine ein Kilo schwere Kartoffel bei ihm auf dem Teller landet und ob dieses Plus an Ernährungssouveränität es nicht auch wert ist. Schließlich ist das bisher weggeworfene Obst und Gemüse gut und gesund – und Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.

  10. die wahrheit

    also, zum Glück bin ich kein Bauer. Dieser wird doch von überall her verarscht. Zum Beispiel von der Afsca, Förster, Politker etc die denen nur Steine in den Weg legen. Es wird Zeit, dass der Bauer sich richtig wehrt. Man braucht sich nicht zu wundern, wenn einer mal richtig durchdreht und läuft Amok. Dann fragt sich natürlich jeder, wie ist dies möglich. Ich bin mir sehr sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird. Wie viele Landwirte haben denn schon Selbstmord begangen? Davon steht nichts im Internet oder Zeitung? Dann kann man nur hoffen, dass er keine Unschuldigen mitnimmt.

  11. Theissen René

    Ich bin 35 Jahre Landwirt und habe diese Entscheidung noch keinen einzigen Tag bereut. Es hat gute und weniger gute Jahre gegeben. Fast alle Entscheidungen,ob gut oder schlecht, hatte und habe ich selbst zu verantworten. Ich bin bis heute in meinem Beruf noch nie von einem Politiker, Berater oder Bankier zu etwas gezwungen worden. Gute Gespräche mit fähigen Beratern und Partern waren oft sehr fruchtbar. Zu dem Thema „Bauer“ könnte man viele Seiten schreiben. Viele Zusammenhänge sind sehr komplex und nicht mit ein paar coolen Sprüchen zu verstehen und noch weniger zu lösen. Nur und das zählt nicht nur für den Bauern wenn andere immer Schuld an meiner Misere sind, wird sich wohl nie was ändern. Ich bin der Meinung dass ich eine grosse Verantwortung für mein Tun und Lassen habe

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