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„Durch Ukraine-Krieg so viele Emissionen wie Belgien“

26.04.2023, Ukraine, Bachmut: Rauch steigt aus Gebäuden in Bachmut in der Region Donezk auf. Foto: Libkos/AP/dpa

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine hat einer Berechnung zufolge allein im ersten Jahr etwa so viele klimaschädliche Emissionen verursacht wie ein Land der Größe Belgiens im gleichen Zeitraum.

Das errechnete der niederländische Klimaforscher Lennard de Klerk, der seine Ergebnisse am Mittwoch bei den UN-Klimaverhandlungen in Bonn vorstellen wollte. Gemeinsam mit einem internationalen Team errechnete er systematisch die direkten und indirekten Emissionen des Krieges.

Demnach hat der Ukraine-Krieg allein im ersten Jahr etwa so viele Emissionen verursacht wie ein Land wie Belgien im gleichen Zeitraum – nämlich 120 Millionen Tonnen CO2-Emissionen-Äquivalente.

Das bedeutet, dass die Emissionen anderer klimaschädlicher Treibhausgase – wie etwa Methan – in CO2-Emissionen umgerechnet werden, um besser vergleichen zu können.

10.10.2022, Ukraine, Saporischschja: Trümmer von beschädigten Wohnhäusern fallen herab. Den größten Teil der Emissionen – nämlich rund 50 Millionen Tonnen – veranschlagt die Berechnung für den Wiederaufbau nach dem Krieg. Foto: -/Ukrinform/dpa

„Es ist zuallererst natürlich eine menschliche Tragödie“, sagte de Klerk der Deutschen Presse-Agentur. „Doch es gibt auch einen großen Umweltschaden.“

Die Experten schätzen den Anteil der Emissionen, der durch das direkte Kampfgeschehen verursacht wird, auf 19 Prozent des Gesamtausstoßes – der Großteil kommt demnach durch den Spritverbrauch vor allem russischer, aber auch ukrainischer Truppen zustande. Ähnlich hohe Emissionen entstehen de Klerk und seinen Kollegen zufolge auch durch Feuer, die oft nahe der Frontlinie ausbrechen – der Schätzung zufolge machen sie 15 Prozent aus.

Den größten Teil der Emissionen – nämlich rund 50 Millionen Tonnen – veranschlagt die Berechnung für den Wiederaufbau nach dem Krieg, wenn Kraftwerke, Industrie und Gebäude neu errichtet werden müssen. Darüber hinaus werden in der Rechnung auch die Lecks an den Nordstream-Pipelines sowie die Emissionen berücksichtigt, die Flugzeuge durch ihre weiträumigen Umwege über Asien verursachen, seit die Sanktionen gegen Russland gelten. (dpa)

10 Antworten auf “„Durch Ukraine-Krieg so viele Emissionen wie Belgien“”

  1. Patriot Belgique

    Was für ein Bericht! Tausende Menschen werden von der Roten Armee massakriert und man berichtet über die dadurch entstandenen Emissionen. Kein Wunder das Putin geglaubt hat er hätte leichtes Spiel mit dem Westen. Mir wäre es natürlich auch lieber gewesen die Kommunisten aus Moskau wären mit dem Lastenfahrrad einmarschiert aber das sind wohl nur die Vorstellungen der Grünen :))

    • Neneewaa

      ja Schuld sind wir Menschen, aber wir können ja in der Kirche beichten gehen. Für die grüne Sekte dürfen wir CO2 Zertifikate erwerben, so wie im Mittelalter der Ablasshandel. Man sollte auch die Einäscherung verbieten, viel zu viel Emissionen.

    • Walter Keutgen

      Zuhörer, das ist ja die Krux mit solchen Berechnungen. Schätzen kann nicht jeder. Man muss sich aber bewusst sein, dass es nur Schätzungen sind, mit vereinfachenden Annahmen und, dass die Kriegsparteien ihre Karten nicht offen auf den Tisch legen.

      Die Klimaberechnungen fallen alle in die Kategorie, wobei mehrer positive Faktoren gegen negative aufgerechnet werden und man kraft des Resultats der Bevölkerung starke Maßnahmen auferlegt. Ich habe gelernt, dass, wenn man A+B-C+D-E-F ausrechnet, der Fehler gleich ∆A+∆B+∆C+∆D+∆E+∆F ist.

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