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West- und Ostflandern verbieten Rasensprengen und Autowäsche – Anhaltende Trockenheit macht Bauern zu schaffen

In der Provinz Westflandern dürfen Spielfelder nicht zwischen 10 und 18 Uhr besprenkelt werden. Foto: Shutterstock

AKTUALISIERUNG – Die Provinzen West- und Ostflandern haben wegen der anhaltenden Trockenheit einige Maßnahmen ergreifen müssen. Dazu gehört auch ab diesem Freitag, 20. Juli, das Verbot, tagsüber seinen Rasen zu sprengen oder sein Auto zu waschen. Das Verbot gilt vorerst von 8 Uhr am Morgen bis 20 Uhr am Abend.

Wie das VRT-Portal flanderninfo.be berichtete, herrscht in den beiden flämischen Provinzen schon seit einigen Wochen akute Trockenheit, was inzwischen auch lokal zu Wassermangel führe. Da hätten auch Aufrufe zum Wassersparen, besonders bei Trinkwasser, nicht viel bewirkt. Deshalb hätten die Gouverneure beider Provinzen, Carl Decaluwé (Westflandern) und Jan Briers (Ostflandern), drastischere Maßnahmen ergriffen.

Ein Traktor sorgt auf einer austrockneten Wiese auf Schönefeld in Eupen für eine Staubwolke. Foto: OD

In den anderen flämischen Provinzen scheint die Lage noch nicht so angespannt zu sein. Das gilt auch für Ostbelgien.

Gegenüber dem Grenz-Echo erklärte Benoît Moulin, Sprecher der Wallonischen Wassergesellschaft SWDE, im Sommer 2017 sei die Lage viel problematischer gewesen als jetzt. In den Talsperren gibt es noch genügend Wasser.

In der Wesertalsperre gebe es aktuell einen Wasserstand von 15.868.173 Kubikmetern, gegenüber 9.003.117 im Juli 2017; in der Gileppe befinden sich derzeit 14.826.696 Kubikmeter Wasser, gegenüber 10.214.774 vor einem Jahr, so Moulin.

Für viele ein Supersommer

Es ist ein Sommer, wie viele sich ihn schon immer gewünscht haben. Viel Sonne, selten große Hitze, sogar nachts kühlt es ab. Fast wie im Urlaub, vielleicht sogar noch besser. Der Sommer 2018 hat aber auch Nachteile. Vor allem die Landwirte leiden unter der anhaltenden Trockenheit.

Die Landwirte müssen schon beifüttern, weil die ansonsten saftig grünen Wiesen langsam austrocknen. Und wenn sie beifüttern müssen, dann laufen sie Gefahr, dass im Winter das Futter knapp und teurer wird.

28. Juni 1976: In der französischen Gemeinde Lesparre-Médoc beten Gläubige, der Herrgott möge es so schnell wie möglich wieder regnen lassen. Foto: Belga

Andere Gefahren kommen noch hinzu, zum Beispiel die Gefahr von Waldbränden.

Otto Normalbürger freut sich, denn ein solches Wetter ist ganz nach seinem Geschmack. Auch die Eisverkäufer und die Betreiber von Café-Terrassen und Biergärten reiben sich die Hände.

Vergleiche mit dem „Jahrhundert-Sommer“ 1976 drängen sich auf. Auch vor 42 Jahren kündigten sich Hitze und Trockenheit schon früh an. Bereits im Mai 1976 herrschten sommerliche Temperaturen.

Dachte man noch anfangs, das Wetter werde schon irgendwann umschwenken, so wurde mit der Zeit aber deutlich, dass 1976 ein außergewöhnlich heißes und regenarmes Jahr würde.

Mit der Zeit wurde damals sogar der Wasserverbrauch eingeschränkt. Das Waschen von Autos und das Bewässern des Rasens oder Gartens wurden untersagt. In Frankreich gingen die Menschen sogar wieder in die Kirche – nicht nur, weil es dort kühler war als draußen, sondern um für Regen zu beten. (cre)

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