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Für Taifun-Überlebende wird die Lage immer dramatischer – Gewalt und Plünderungen

Philippinische Kinder flehen um Hilfe. Foto: dpa

An Hilfe aus aller Welt mangelt es nach dem tödlichen Taifun „Haiyan“ nicht. Doch die Leidensfähigkeit der Menschen auf den Philippinen wird weiter auf die Probe gestellt – die Versorgung mit Nahrung und Trinkwasser geht nur langsam voran. Angesichts der Not in den Sturmgebieten wird es für die Sicherheitskräfte zusehends schwieriger, Gewaltausbrüche und Plündungen zu verhindern.

Die USA haben ihren mit Atomkraft betriebenen Flugzeugträger „USS George Washington“ sowie andere Schiffe in die Katastrophengebiete geschickt. Außerdem gewährte Washington eine Soforthilfe von 20 Millionen Dollar.

Die Europäische Union stocke ihre Sofortspende von drei Millionen Euro um 10 Millionen Euro auf, sagte Entwicklungskommissar Andris Piebalgs in Manila. „Das Ausmaß der Schäden ist noch unklar, aber eines steht fest: Die Lage ist katastrophal.“

Zahl der Toten auf 10.000 geschätzt

Der Taifun Haiyan hat verheerende Zerstörungen auf den Philippinen hinterlassen und mehrere tausend Menschen in den Tod gerissen. Foto: dpa

Der Taifun Haiyan hat verheerende Zerstörungen auf den Philippinen hinterlassen und mehrere tausend Menschen in den Tod gerissen. Foto: dpa

„Haiyan“ war am Freitag mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 380 Kilometern pro Stunde auf die Philippinen gestoßen. Der verheerende Taifun hatte Tausende Menschen in den Tod gerissen, weite Landstriche verwüstet und Städte zerstört. Hunderttausende Überlebende warten dringend auf Trinkwasser, Essen, Decken und Zelte. Bislang wird die Zahl der Toten offiziell auf etwa 10.000 geschätzt. Doch es wird befürchtet, dass es deutlich mehr werden könnten, wenn Rettungskräfte auch entlegene Küstenregionen erreichen.

Einen Moment der Freude gab es dennoch: In den Trümmern von Tacloban wurde ein Mädchen geboren. Die 21-Jährige Emily Sagales hielt sich gerade in dem ebenf

alls vom Sturm verwüsteten Flughafen von Tacloban auf, als sie ihre Tochter zur Welt brachte. Die anwesenden Menschen spendeten spontan Beifall.

In Trümmern geboren: Die kleine Bea Joy ist bei guter Gesundheit. Foto: dpa

In Trümmern geboren: Die kleine Bea Joy ist bei guter Gesundheit. Foto: dpa

Militär-Sanitäter halfen bei der Entbindung. Das kleine Mädchen, das nach seiner noch vermissten und vermutlich beim Taifun getöteten Großmutter Beatriz Joy benannt wurde, ist offenbar bei guter Gesundheit.

Die Reporter zeigen Bilder der unglaublicher Verwüstung: Der Rest eines Kirchturms ragt in die Luft. Tonnenschwere Gesteinsbrocken sind meterweit verstreut. Viele Häuser und Hütten sind zerstört. Noch kein Helfer hat den Ort erreicht. Panik scheint es nicht zu geben – vielmehr laufen die Menschen wie betäubt durch die Straßen. Einige suchen in den Trümmern, die kilometerlang die Küste bedecken, nach Brauchbarem.

Erinnerungen an den Tsunami 2004

Taifun „Haiyan“ verursachte meterhohe Sturmfluten. Die Wassermassen spülten Frachtschiffe hunderte Meter weit ins Land und rissen alles fort, was im Weg stand. Die Bilder erinnern an die Verwüstung nach dem Tsunami 2004 in Indonesien.

Dieses Bild zeigt das Ausmaß der Zerstörung auf den Philippinen. Foto: dpa

Dieses Bild zeigt das Ausmaß der Zerstörung auf den Philippinen. Foto: dpa

Der Vatikan kündigte am Montag an, dass Papst Franziskus die Summe von 150.000 Dollar für die Opfer des Taifuns auf den Philippinen spenden werde. Am Montag traf der Taifun in Vietnam auf die Küste. Er hatte sich allerdings deutlich abgeschwächt. Dennoch wurden in der Provinz nördlich von Hanoi Bäume entwurzelt, teilte die Wetterbehörde mit. Auch die bei Touristen populäre Ha Long-Bucht war betroffen, aber es kam niemand zu Schaden, wie die Tourismusbehörde versicherte.

Auch Belgien hilft: Vom Militärflughafen Melsbroek aus ist ein Rettungsteam der Einheit B-Fast in die Region geflogen. Die Helfer haben unter anderem ein Feldlazarett und eine Wasseraufbereitungsanlage dabei. Hilfsorganisationen wie Oxfam und Ärzte ohne Grenzen haben vor Ort bereits erste Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Die flämische Region kündigte eine Spende von 150.000 Euro für die Taifun-Opfer an. Das Geld werde ans Rote Kreuz überwiesen, sagte Ministerpräsident Kris Peeters (CD&V). Noch immer werden rund 100 Belgier vermisst.

In Brüssel gibt es ein Krisenzentrum für Angehörige der Taifun-Opfer. Es richtet sich an alle, die in Sorge sind um Familienmitglieder vor Ort. Das Belgische Rote Kreuz hat 100.000 Euro Soforthilfe bereit gestellt. Auch wurde ein Spendenkonto eingerichtet: 000-0000053-53.

Der Wetterdienst stufte das Sturmtief „Zoraida“, das sich vor der Ostküste zusammengebraut hatte, unterdessen am Dienstag herab. Das heißt, die Winde sollten nicht so heftig werden wie befürchtet. Regen bringt es trotzdem. Das Tief soll Mittwoch und Donnerstag südlich am Katastrophengebiet vorbeiziehen.

Hurrikan – Zyklon – Taifun

Tropische Wirbelstürme tragen je nach Region unterschiedliche Namen: Hurrikan im westlichen Atlantik und im östlichen Pazifik, Zyklon im Indischen Ozean und Taifun im westlichen Pazifik.

Menschen warten auf Hilfsgüter und Lebensmittel. Foto: dpa

Menschen warten auf Hilfsgüter und Lebensmittel. Foto: dpa

Taifune entstehen vor allem von Juli bis November über dem Meer, wenn das Oberflächenwasser eine Temperatur von mindestens 26 Grad Celsius hat und stark verdunstet. Über Land verlieren sie schnell an Kraft, da der Nachschub feuchtwarmer Luftmassen fehlt.

Ein tropischer Wirbelsturm kann einen Durchmesser von einigen hundert Kilometern haben. Typisches Kennzeichen ist das sogenannte Auge, eine windstille Zone von ungefähr 20 Kilometern Durchmesser im Wirbelzentrum. Die Luftmassen rotieren rasend schnell um das Auge des Sturms, der sich selbst eher gemächlich vorwärts bewegt.

Im Falle eines sehr starken Taifuns mit großen Geschwindigkeiten sprechen Meteorologen von einem Super-Taifun. (dpa/tagesschau.de/Belga)

Siehe auch Artikel „Fabian Böckler“

 

15 Antworten auf “Für Taifun-Überlebende wird die Lage immer dramatischer – Gewalt und Plünderungen”

  1. Eupenmobil

    Nach jeder Naturkatastrophe wird der Klimawandel als Ursache angeführt. Ein bisschen simpel. Wenn unser nächster Winter eisigkalt wird, hat das denn auch mit der Erderwärmung zu tun???

  2. Was soll an PI rechtsradikal sein?
    Oh, weil die keine Angst vor schmelzenden Eisbären haben?
    Oder weil man dort den Terrorismus, also den Islam nicht so toll findet?

    Aber typisch, wenn die Linken keine Argumente haben, also eigentlich immer, dann schreien sie: Mama, Mama, der ist rechtsradikal!!!

    • Öppe Alaaf

      Interessant ist, dass Sie es selbst noch nicht einmal merken. …aber es erklärt, warum hier manche Argumente zum Thema Islamismus kommen, die ich als an den Haaren herbeigezogen empfinde. Es war mal wieder sehr lehrreich, die Site ein wenig näher zu betrachten…auch wenn ich jedes Mal befürchte, dass meine IP beim Verfassungsschutz landet.

      Jetzt weiss ich wenigstens, in welchem braunen Sumpf sich Leute wie Sie herumtreiben.

      Nix für ungut: Sie haben ihre Meinung und die respektiere ich.

  3. Wikipedia: „Politically Incorrect (Abkürzung: PI oder PI-News) ist ein 2004 von Stefan Herre gegründetes politisches Blog, das sich der Selbstbeschreibung nach gegen eine befürchtete „Islamisierung Europas“ richtet. Die von mehreren Autoren unter Pseudonymen verfassten Beiträge sind bestimmt von Islamfeindlichkeit. PI entwickelte sich zu einem der bedeutendsten deutschsprachigen Blogs dieser Ausrichtung und ist auch mit deutschen und ausländischen Personen und Organisationen vernetzt, die als islamfeindlich, rechtsextrem oder rechtspopulistisch gelten. Auch das Blog selbst wird von verschiedenen Stellen dem rechtsextremen oder rechtspopulistischen Spektrum zugeordnet, wobei es sich in seiner Einschränkung der Fremdenfeindlichkeit auf gewisse Gruppen und mit einem Bekenntnis zu Israel von dem historischen Nationalsozialismus näherstehenden Gruppen abzugrenzen versucht.“

    Ich glaub das reicht als Erklärung für diese Seite…

    „Herre selbst lehnt eine Differenzierung zwischen Islam und Islamismus ab und bezeichnet den Islam nicht als Religion, sondern als eine „Gewaltideologie“, die „kein anderes Ziel“ habe „als jede andere Gesellschaftsform abzuschaffen“.“

    Obwohl ich das hier für ne noch bessere Erklärung über die politische Ausrichtung halte und man kann weitere Passagen aus dem Wikipedia Artikel zitieren, die genauso Aussagekräftig sind

  4. Die deutsche Wikipedia ist für den Müll, da kann man auch das Neue Deutschland zitieren.

    Auch wenn es den Linken nicht in den Kram passt, die Nazis waren NationalSOZIALISTEN,
    der Begründer des Faschismus, Mussolini war Sozialist.
    Nirgendwo ist der Antisemitismus heute so verbreitet wie in der Linken und im Islam.
    Darum auch die großen Sympatien der Linken für den Islam. Aber der islamische Faschismus wird genau so scheitern wie der rote und braune Faschismus.

    • @nmm: Dass die Nationalsozialisten auch Sozialisten gewesen sein sollen, das hat schon Edmund Stoiber 1979 auf dem CSU-Parteitag gesagt. Zitat Stoiber: „Wir haben in der Vergangenheit nicht deutlich gemacht, dass Nationalsozialisten in erster Linie Sozialisten waren und dass Nationalsozialisten Leute waren, die im Großen und Ganzen kollektivistische Lösungen angestrebt und durchgeführt hatten.“
      Aber es ist nicht, weil Stoiber es gesagt hat, dass es auch stimmt.

      • Grundsätzlich ist der Wahrheitsgehalt einer Aussage von ihrem Inhalt abhängig und nicht davon, wer sie getätigt hat.

        Wenn Jesus gesagt hätte, dass 1+1 = 2, würde diese Aussage ja auch nicht dadurch falsch, dass sie der Teufel wiederholt.

    • Öppe Alaaf

      Haben Sie ihre Pillen abgesetzt oder einfach nur Einen an der Klatsche, nmm? Eine solche Diskussion ist hier wirklich fehl am Platze.

      Ihr krudes Weltbild sollte nicht mit dem Flüchtlingselend vermengt werden, denke ich. Das ist sogar zu paranoid, um es einfach zu ignorieren.

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