In diesen Osterferien haben junge Menschen zwischen 15 und 18 Jahren wieder die Möglichkeit, einen praktischen Einblick in die Welt der Handwerks- und Dienstleistungsberufe zu gewinnen. Den Schwerpunkt der „Schnupperwochen“ bilden 2015 die „Bauberufe“. Außerdem bietet das IAWM gemeinsam mit dem Pflegesektor auch in diesem Jahr die Möglichkeit, Pflegern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.
Im Rahmen eines Besuches im Betrieb Stahl- und Apparatebau Huppertz AG, Steinerberg, in St. Vith stellte Ausbildungsminister Harald Mollers (ProDG) die „Schnupperwochen 2015“ vor.
Rund 325 ostbelgische Ausbildungsbetriebe öffnen in diesem Jahr den jungen Interessenten ihre Pforten. „Für die Ausbildungsbetriebe sind die Schnupperwochen eine gute Gelegenheit, jungen Menschen ihr Handwerk vorzustellen, zukünftigen Nachwuchs anzusprechen und vielleicht schon eine offene Lehrstelle mit dem idealen Bewerber zu besetzen“, sagte Minister Mollers.
Rund 330 Schüler nehmen die Möglichkeit wahr, in einen Betrieb „reinzuschnuppern“ und sich dort mit dem Berufsalltag vertraut zu machen.
Entweder besuchen die jungen Leute einen Betrieb, den sie noch nicht kennen, oder ein Unternehmen, das sie glauben zu kennen und das möglicherweise für eine Lehre infrage kommt.
Dass die Zahl der Ausbildungsbetriebe, die sich an den „Schnupperwochen“ beteiligen, weiter steigt, führte Minister Mollers in einem BRF-Interview u.a. auf den Fachkräftemangel in der DG zurück: „Viele Betriebe suchen händeringend nach Auszubildenden, um in Zukunft ihren Bestand an Fachkräften zu sichern.“
Seit 2014 besteht auch die Möglichkeit, sich in einem Pflegeberuf als „Schnupperer“ zu betätigen. Ziel ist es u.a., mehr Jungen für einen Job im Pflegesektor zu gewinnen, denn im Gegensatz zum Handwerk mangelt es im Pflegebereich an männlichen Bewerbern, obwohl diese dringend gebraucht würden, etwa bei der Betreuung von alten Pflegebedürftigen. (cre)
was fachkräftemangel anbetrifft, verstehe ich nicht. frau Merkel hat doch gesagt, es kommen jede menge Fachkräfte aus dem osten, auch zu uns, also wo ist das Problem???
Die Schnupperwochen sind sicher eine gute Gelegenheit, Werbung für „Karriere durch Lehre“ zu machen.
Es sollte nur mehr als bisher darauf geachtet werden, dass man die Jugendlichen im Vorfeld ausreichend darüber aufklärt, ob der Betrieb, in dem sie schnuppern, auch ausbildet bzw. ausbilden darf. Ansonsten sind nämlich Enttäuschungen vorprogrammiert (ich spreche aus Erfahrung), wenn der Betrieb, in dem man sich eine Woche lang wohl gefühlt hat, für eine Lehre nicht in Frage kommt.
Wann soll auch einen jungen Interessenten nicht gleich 4000 Eier in die Pfanne schlagen lassen, wie bei der Bäckerei Fonck passiert war. Noch madiger kann man einen Anfänger den Einstieg in den Beruf nicht machen.
Das Handwerk wird in Zukunft begehrter sein denn je. Alles, was die Menschen errichten (und das ist nicht wenig), kommt auch in die Jahre und muss gewartet und repariert werden. Alleine Hundert Tausende Häuser sind renovierungsbedürftig. Ein solider Handwerker kann gar nicht arbeitslos werden. Leider ist diese Berufssparte bei den jungen Menschen nicht mehr sehr begehrt, weil man sich die Finger dreckig machen muss. Hier müssen Eltern, Schulen und Behörden viel besser aufklären. Eine Schnupperwoche ist aber auch nur wirksam, wenn man den jungen Leuten in diesen zwei Wochen wirklich darüber aufklären kann, was sie im Positivem wie Negativem erwartet.
In diesem Bereich liegt eine Chance zu Füßen, die – angesichts der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen – viel mehr beachtet werden muss.