Lange Zeit nach der Schließung hat der Betreiber des legendären Eupener Restaurants „San Marco“ an der Aachener Straße sein Schweigen gebrochen. Nachdem er nach eigener Darstellung lange mit sich gerungen hat, weil „der Schmerz, die Traurigkeit und das Gefühl des Scheiterns so groß waren“, hat Giancarlo Ianni an diesem Dienstag gegenüber dem Grenz-Echo erläutert, dass er mangels Personal sein Restaurant schweren Herzens schließen musste.
„Ich habe nicht geschlossen, weil ich es wollte, sondern weil mir keine andere Wahl blieb“, stellte Ianni klar, dessen Vater Francesco 1970 das „San Marco“ eröffnet hatte, nachdem er in Lüttich als Automechaniker gearbeitet hatte.
2021 verstarb Vater Francesco. Als sich später dann der Koch und ein Kellner in den Ruhestand verabschiedeten, wollte Giancarlo ein neues Team aufbauen, was ihm aber nicht gelungen ist.
Zurück bleiben viele Erinnerungen an ein Lokal, in dem unzählige Gäste immer freundlichst empfangen wurden – die Uhrzeit spielte überhaupt keine Rolle. Jahrelang konnte man das Restaurant sogar noch um Mitternacht aufsuchen, man war stets willkommen. Nichts „Work-Life-Balance“! Als ich Giancarlo mal fragte, wie es ihm gehe, antwortete er strahlend: „Mir geht’s gut, ich habe Arbeit, was will man mehr?“

Zu später Stunde ein Escalope oder ein „Lappen“ bei „San Marco“. Das waren noch Zeiten. Foto: Facebook
Apropos Escalope: Mancher Gast nannte das Schnitzel à la „San Marco“ liebevoll einen „Lappen“, weil es oft so groß war, dass es über den Tellerrand hinausragte.
In dem Gespräch mit dem Grenz-Echo dankt Giancarlo Ianni den vielen Kunden, die seinem Lokal über Jahrzehnte die Treue gehalten haben: „Das ‚San Marco‘ war für uns mehr als ein Job, es fühlte sich immer nach Familie an.“
In Wirklichkeit müssten die Kunden der aus Kalabrien stammenden Familie Ianni danken für die wunderbare Zeit in dem Haus, in dem das Licht nie auszugehen schien. Deshalb werden viele Eupener heute von Wehmut erfüllt, wenn sie am „San Marco“ vorbeifahren und die Leuchtreklame, die sonst in den italienischen Landesfarben erstrahlte, für immer dunkel bleibt. (cre)
Das war in der Tat die top Adresse in Eupen so viele schöne Stunden tolle Erinnerungen an einer so schönen Zeit mit Francesco und seiner Familie das Essen ein Genuss die Bedienung lustig und freundlich schade das es so enden sollte
Ein grosser applaus 👏 👏 und ein grosses Dankeschön für die tolle Zeit es war einfach top top top
Vielen Dank für tolle Stunden und fantastisches Essen. 4 Generationen meiner Familie haben hier eine gute Zeit gehabt.
Es wäre mein größter Wunsch, dass Giancarlo zum Abschied sein Pasticcio-Rezept veröffentlichen würde, denn so etwas bekommt man einfach nirgendwo anders.
Leckerschmecker
24/06/2025 19:42
Wäre auch mein Wunsch. Nirgendwo anders habe ich was vergleichbares gegessen.
Das Wort „Legendär“ ist in diesem Falle zutreffend. Mehrere Generationen haben im San Marco gegessen und jeder hat mindestens eine schöne Erinnerung an diese Zeit.
San Marco ist/ war Kult!!!
Trauriges Ende aber auch Danke Danke Danke von meiner Seite aus für diese wundervolle Zeit, dem leckeren Essen, dem kühlen Eupener Bier vom Fass und der ungebrochenen Gastfreundschaft.
Gracie 🇮🇹🇧🇪
Das Symbolbild zeigt ein winziges Schnitzel ohne Sauce, was der Opulenz des Escalope San Marco nicht gerecht wird. Herr Cremer, bitte korrigieren Sie das so schnell wie möglich.
Ich frage mich wie die berühmte Fritüre am weißen Haus es schafft sieben Tage die Woche von 11:30 bis 22:00 zu öffnen, woran könnte das liegen?
Die wilden 80. Jahre, 02:00 Uhr Morgens am Wochenende saß der Laden voll von Leuten die nach Party und Discothek noch ein Pasticcio crème verspeisten. Heute unvorstellbar….
Auch legendär: der Saalkellner Aldo. Gefühlt 30 Jahre war der dort.
Erstes Essen im Rstaurant ohne die Eltern: mit Schulfreunden aus der Poesie (5. Sekundarschuljahr) abends im San Marco. Ein Teller Spaghetti Bolo und ’ne Cola. Ein paar Jahre später dann nach der Disko um 2 Uhr morgens noch ins San Marco um den Hunger zu stillen und das „Bum Bum“ aus den Ohren zu bekommen. Highlight: Ein paar Mädchen einladen und einen bunten Trupp bilden um einen 8er Tisch. Nostalgie, Nostalgie.
Zu🫣 Habe ich verpasst.
Habe kürzlich noch gesagt, dass ich da nochmal hin möchte
Ich frage mich, ob nicht anfangs Francos Eltern zumindest mitarbeiteten…
Ja, es schmerzt gewaltig! Vorbei die Zeit des unwiderstehlichen Pasticcio crema mit einem Hauch von Knoblauch, die Wartezeit wurde mit einem roten Porto, dem im Hause gebackenen Baguette und den unwahrscheinlichen leckeren Oliven überbrückt. Zur Pasta den tiefgründigen Rotwein Liante und zum Abschluss den vom filmreifen Aldo gezauberten Latte macchiato. Dank der Familie Ianni für unvergessliche Schlemmerstunden! Leider kein alla prossima! Ciao e Grazie mille