Gesellschaft

Vatikan: Zustand des Papstes „weiterhin kritisch“

23.02.2025, Italien, Rom: Eine Gruppe brasilianischer Gläubiger betet vor einer Statue von Papst Johannes Paul II. vor der Poliklinik Agostino Gemelli, wo der Pontifex wegen einer beidseitigen Lungenentzündung seit dem 14. Februar stationär behandelt wird. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

AKTUALISIERT – Zehn Tage liegt Franziskus nun schon im Krankenhaus. Es gibt neue Komplikationen. Die Ärzte halten sich mit einer Prognose zurück. Er selbst bittet: „Betet für mich.“

Die Sorgen um Papst Franziskus sind noch einmal größer geworden. Das an einer Lungenentzündung erkrankte Oberhaupt der katholischen Kirche musste am Wochenende mit Blutkonserven und mehrfach mit Sauerstoff versorgt werden. Die Ärzte im Krankenhaus, wo der 88-Jährige bereits zehn Tage liegt, nannten seinen Zustand weiterhin kritisch. Erstmals sprachen sie von einer „zurückhaltenden Prognose“. Er selbst bat aus der Klink heraus um Gebete für sich.

Dem ärztlichen Bulletin zufolge gab es am Samstag gleich zwei Probleme: Am Morgen hatte Franziskus eine „anhaltende asthmatische Atemkrise“, was die Verabreichung von zusätzlichem Sauerstoff erforderlich machte.

23.02.2025, Vatikan, Vatikanstadt: Erzbischof Rino Fisichella liest die von Papst Franziskus verfasste Predigt bei einer Messe anlässlich des Heiligen Jahres im Petersdom im Vatikan. Die Messe hätte von Papst Franziskus geleitet werden sollen. Foto: Alessandra Tarantino/AP/dpa

Nach einer „ruhigen Nacht“ – so der Vatikan – bekam er dann am Sonntag über einen Schlauch durch die Nase abermals Hilfe beim Atmen. Zudem erhielt er eine Bluttransfusion. Die Ärzte sprachen von Anämie: einem Mangel an roten Blutkörperchen.

Bereits zum zweiten Mal in Folge musste der Papst auf das übliche Sonntagsgebet vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz verzichten. Der Text wurde nur schriftlich verbreitet. Darin bat der seit bald zwölf Jahren amtierende Argentinier aus dem Krankenhaus heraus: „Betet für mich.“ Der Aufforderung leistete Gläubigen rund um die Welt in Sonntagsgottesdiensten Folge.

Franziskus wird seit Mitte des Monats im Gemelli-Krankenhaus behandelt, einer Universitätsklinik im Westen von Rom. Der 88-Jährige – zweitältester Papst der Geschichte – hat schon seit der Zeit vor Weihnachten Probleme mit den Atemwegen. In der Klinik stellten die Ärzte eine Lungenentzündung fest, die beide Lungenflügel erfasst hat. Die Infektion hat demnach verschiedene Erreger. Die Ärzte nennen das Krankheitsbild „komplex“. In einem so hohen Alter gilt eine Lungenentzündung als sehr gefährlich.

– Morgens und abends wird über Zustand informiert: Der Argentinier hat nach Angaben der Klinik Anweisung gegeben, aus seinem Gesundheitszustand kein Geheimnis zu machen. Morgens und abends wird schriftlich darüber informiert. Zudem gaben die Ärzte am Freitag eine Pressekonferenz, in der sie davon sprachen, dass das Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken „nicht außer Gefahr“ sei. Ein namentlich nicht genannter Kardinal sagte der Zeitung „La Repubblica“: „Jetzt können wir nur noch beten.“

Inzwischen gehen die meisten davon aus, dass sich der Klinikaufenthalt hinziehen wird. Manche spekulieren auch, dass Franziskus das Krankenhaus nicht mehr verlassen wird. Seit der Einlieferung hat er sich nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Die Ärzte haben absolute Ruhe verordnet. Nur die engsten Mitarbeiter dürfen zu ihm. Eine der wenigen sonstigen Besucherinnen war Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni.

23.02.2025, Italien, Rom: Kerzen und Blumen stehen am Sonntag, 23. Februar 2025, neben Bildern von Papst Franziskus vor der Poliklinik Agostino Gemelli in Rom. Foto: Gregorio Borgia/AP/dpa

– Kardinäle weisen Spekulationen über Rücktritt zurück: Inzwischen ist auch eine Diskussion aufgekommen, ob Franziskus wie sein deutscher Vorgänger Benedikt XVI. zurücktreten könnte. Die Nummer zwei des Vatikans, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, bezeichnete solche Spekulationen jedoch als „unnötig“. Der 70 Jahre alte Italiener wird als einer der möglichen Nachfolger gehandelt.

Franziskus selbst hatte solche Gerüchte bei früheren gesundheitlichen Problemen immer zurückgewiesen. Der Gedanke an einen Rücktritt sei ihm niemals gekommen. Allerdings hat er nach eigenen Angaben im Vatikan einen unterschriebenen Rücktrittsbrief hinterlegt – aber nur für den Fall, dass er krankheitsbedingt handlungsunfähig wäre. Der Argentinier sitzt inzwischen auch die meiste Zeit im Rollstuhl.

Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller trat den Spekulationen ebenfalls entgegen. Eine Abdankung sei „keine Option“, sagte der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation der Zeitung „Il Messaggero“. „Man steigt nicht vom Kreuz herab.“ Er habe auch Benedikts Gründe nie verstanden. „Ich bin skeptisch gegenüber jedem päpstlichen Verzicht, nur weil man sich erschöpft fühlt und nicht mehr zurechtkommt. Dies untergräbt das Prinzip der sichtbaren Einheit der Kirche.“ (dpa)

33 Antworten auf “Vatikan: Zustand des Papstes „weiterhin kritisch“”

  1. delegierter

    Gute Besserung !
    Emh, könnte er nicht auf Halbtags und den Rest im Home-Office um mit der Zeit zu gehen ?
    Ich meine, in dem Alter darf er doch so langsam …. . Aber ich frage für einen Freund 🫢😉

  2. Peer van Daalen

    Er hätte möglicherweise gut daran getan, sich nicht seit Anfang der Siebziger Jahre fette Torten in sich rein zu stopfen.

    https://image.stern.de/35369790/t/AE/v10/w1440/r0/-/bild-papst-franziskus-und-frauen-6.jpg (Darf’s ein Stück Kuchen sein? Papst Franziskus in den 70er-Jahren zu Besuch bei seiner Mutter Regina Maria Sivori)

    Quelle: https://archive.ph/Sz9ZQ

    Diese ihm deutlich!!! anzusehende 5. Todsünde – auch Völlerei oder Gula genannt, ist eines Popen unwürdig.

    Quelle: https://www.lv1871.de/magazin/sterben-erben/die-7-todsuenden/#:~:text=5.,V%C3%B6llerei%20%E2%80%93%20Gula&text=%C3%9Cberm%C3%A4%C3%9Figes%20Essen%20und%20Trinken%2C%20aber,mit%20zu%20den%207%20Tods%C3%BCnden.

    Er kann es nicht lassen seit den Siebzigern https://www.google.com/search?q=papst+franziskus+kuchen&newwindow=1&sca_esv=6c98adb7f3c8c910&hl=de&udm=2&biw=1474&bih=763&ei=FJCzZ-uSM8Cmi-gPnoy2uQo&ved=0ahUKEwjr7IfKusuLAxVA0wIHHR6GLacQ4dUDCBI&oq=papst+franziskus+kuchen&gs_lp=EgNpbWciF3BhcHN0IGZyYW56aXNrdXMga3VjaGVuSABQAFgAcAB4AJABAJgBAKABAKoBALgBDMgBAJgCAKACAJgDAJIHAKAHAA&sclient=img und dafür kommt er in die Hölle.

    • Ramona Rammel- Haaperscheidt

      @ Malachias
      Inzwischen ist aber auch bekannt, dass es damals zu Übersetzungsfehlern gekommen ist:
      Nicht „Rom wird zerstört“ sondern der „Dom wird geleert“, war eigentlich gemeint.
      Und statt “ „ein furchtbarer Richter wird sein Volk richten“ muss es richtig heissen “ ein fruchtbarer Dichter wird seinen Vogel bürsten“.
      MfG

  3. @ alter weißer mann
    Genau das trifft es! Er ist zwar der Papst, aber in aller erster Linie ist er ein 88 jähriger Mann, mit jede Menge Vorerkrankungen, die für sich allein für einen alten Menschen schon gefährlich sind! Sollte er das überleben, dann müsste jeder einsehen, dass er das Amt des Pontifex nicht mehr adäquat ausführen kann und dürfte.

    • Raerener

      ein Papst sollte nie zurücktreten, er ist der Vertreter Gottes hier auf Erden, also Lebenslänglich. Er stirbt in / mit seinem Amt, alle andere ist nicht diskutiert. Sein Vorgänger war ein totaler Fehlgriff, wie dieser hier eigentlich auch.
      Ich brauche keinen Papst um christlich zu leben. Das ist nämlich Kirchlich, also seit 2000 Jahren von Menschen zum Wohle einiger Rotröcke gemacht, die noch nicht Mal dazu stehen was sie verbrochen haben.

      • Waldschrad

        Es gibt keinen Vertreter Gottes hier auf Erden ❗
        1. Gebot ❗ Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst Dir kein Bildnis noch
        irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist ❗

        • … Es „gibt“ ja auch nur Einen.
          Ob vor oder nach Christus, vor oder nach Mahomet, es bleibt der selbe Gott.
          Was sich mit der Zeit verändert, sind die Schäfchen und Wölfchen hier auf Erden.

          • Da die Götter von den Menschen erfunden worden sind (an den verschiedensten Ecken der Welt mit verschiedensten Eigenschaft und Namen, zu Zeiten, in denen die Menschen noch nicht den Durchblick hatten, sich Missernten, Starkregen, Gewitter und sonstige Naturerscheinungen zu erklären), gibt es sie nicht real. Deshalb sind auch Päpste, die sich für deren Stellvertreter auf Erden halten, schief gewickelt.
            Aus diesen Gründen nehme ich an der Erkrankung des aktuellen Pseudo-Stellvertreters nicht mehr Anteil als bei anderen Menschen auch, einfach mit menschlichem Respekt. Möge es ihm gut gehen. Für diesen Respekt ist es mir auch egal, welchem seltsamen Verein er vorsteht und ob er kinderschändende Priester deckt. Das ist eine andere Baustelle.

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