Gesellschaft

Paasch: „224 Millionen Euro in Schulen sind sinnvoll, notwendig und verkraftbar“

In der Grundschule des Eupener Athenäums herrscht Aufbruchstimmung. Foto: OD

DG-Unterrichtsminister Oliver Paasch (ProDG) hat am Samstag anlässlich der Einweihungsfeier der Grundschule des Königlichen Athenäums Eupen (KAE) einmal mehr unterstrichen, dass die 224 Millionen Euro, die in dieser Legislaturperiode von der DG-Regierung in den gesamten Schulsektor investiert werden, „sinnvoll, notwendig und finanziell verkraftbar“ seien.

Von diesen 224 Millionen Euro werden 150 Millionen Euro über ein für die DG maßgeschneidertes PPP-Verfahren finanziert. Paasch sprach von „der größten Investition aller Zeiten“. Auf diese Weise werde auch vermieden, dass der DG das widerfährt, was in der Bundesrepublik Deutschland regelmäßig passiere. Dort nämlich gelten die Schulbauten vielerorts als die „hässlichsten und marodesten Gebäuden des Bezirks“, so Paasch.

In der Schule herrscht Aufbruchstimmung

Die Einweihungsfeier fand in der neuen Mensa statt, die auch als Festsaal dient. Foto: OD

Die Einweihungsfeier fand in der neuen Mensa statt, die auch als Festsaal dient. Foto: OD

Auch wegen der Einhaltung von strikten Energiestandards seien diese Investitionen zukunftsträchtig. Er könne zwar die Skepsis bei einem Teil der Steuerzahler verstehen, sagte Paasch, doch seien die PPP-Schulbauprojekte finanziell „verkraftbar“, denn die jährliche Schuldenbelastung werde in der DG nie mehr als 15% des Haushaltes betragen.

Zuvor waren Schulleiterin Karin Plumacher-Charlier, deren Vorgänger Elmar Gries sowie Präfekt Edgard Breuer auf die „Aufbruchstimmung“ eingegangen, die im Eupener Athenäum deutlich zu spüren sei, seitdem die Grundschule bezugsfertig ist. Jetzt wartet man darauf, dass auch die 2. Phase, nämlich die Fertigstellung der Sekundarschule, ein gutes Ende nimmt.

Diesmal nicht „Pleiten, Pech und Pannen“

Präfekt Breuer räumte ein, dass es bei den Verantwortlichen des Athenäums, als die PPP-Schulbauprojekte vorgestellt wurden, auch viel Skepsis gegeben habe.

Die neuen Bauten eröffnen Lehrern und Schülern neue Möglichkeiten. Foto: OD

Die neuen Bauten eröffnen Lehrern und Schülern neue Möglichkeiten. Foto: OD

Immerhin seien in der Vergangenheit schon mehrfach Versprechungen in Sachen Schulneubauten gemacht worden, aus denen dann aber nichts geworden ist, so der Präfekt, der zudem daran erinnerte, dass Schüler viel zu lange in Containern Unterricht gehabt hätten. Deshalb seien anfangs über PPP nicht selten Witze gemacht worden. So stand PPP mal für „Pleiten, Pech und Pannen“, mal – wie es sich für eine bilinguale Schule gehört – für „Peux Pas Payer“…

Bei der akademischen Sitzung in der neuen Mensa, die auch als Festsaal dient, gab es zwischendurch Beiträge von Grundschulkindern, die zur Freude und Erheiterung des Publikums beitrugen. (cre)

21 Antworten auf “Paasch: „224 Millionen Euro in Schulen sind sinnvoll, notwendig und verkraftbar“”

  1. Sinnvoll und notwendig sind diese Schulbauten auf jeden Fall, da gibt es nichts zu diskutieren.
    Finanziell vertretbar sollte man aber relativieren. Die Notwendigkeit der Schulneubauten bestand schon seit vielen, vielen Jahren. Da haben unsere Politiker in der DG, gleich welcher Couleur, die Zeichen der Zeit verschlafen. Und es soll ja Zeiten in der DG gegeben haben in denen Geld vorhanden war. Auf der anderen Seite sind die einzigen Profiteure bei diesen PPP Projekten die Banken und die involvierten Firmen die jetzt jahrelang die Gelder der DG kassieren. Als Steuerzahler sind mir solche Projekte suspekt.

  2. Aequitas&Veritas

    Nun wenn die Flöhe das Richtige berichten, so scheint es den involvierten Firmen gar nicht mehr gut zu gehen.

    Ein doch schon ziemlich großes Loch soll es da heute schon geben. Aufträge reinholen und Aufträge meistern sind dann doch zwei paar Schuhe!

    Man kann gespannt sein wie sich das auf die lanfristigen Unterhaltsverträge nach Fertigstellung auswirken wird.

    An Baumängel scheint es wohl auch nicht zu fehlen.

    • Zappel Bosch

      Schließe mich Ihnen und ‚réalité‘ an : wenn das nur gut geht, zumindest finanziell…
      Ansonsten bin ich bisher positiv überrascht, wie gut das vorangeht. Obwohl ich ein heftiger Gegner von PPP war, vielleicht aber auch noch bleibe. Denn ob das wirklich gut ist, muss sich aber langfristig noch zeigen.
      Wenn die Firmen ggf. dabei verlieren, dann kann man dann nur sagen : ätsch, freie Marktwirtschaft! Und die DG könnte sich, zumindest vorläufig, darüber freuen. Die Beseitigung von Baumängeln und der langfristige Unterhalt könnten dabei aber problematisch werden. Das würde dann, bei einem Projekt dieser Größenordnung, wahrscheinlich auch eine „Beschäftigungsmaßnahme“ für Anwälte werden… ;)

  3. Réalité

    Nicht nachvollziehbar war in dieser Entscheidung,dass „auf ein mal,und auf biegen und brechen“ dieser horrende Betrag:fast 9.000.000.000- B Frs-in Worten:NEUN MILLIARDEN BFrs in Schulen investiert wird!Warum wurde nicht in Etappen vorgegangen,wie es jeder vernünftige Bauherr gemacht hätte!?Warum wurde Jahrelang geschlafen und gezögert?Investierung in Bildung ist immer gut,aber in Maassen und und mit Bedacht,und in weiser Voraussicht!Wo ja auch noch alle Statistiken und Voraussichten für die nâchsten Jahrzehnte weniger Geburten und damit weniger Studierende voraussagen!?
    Wenn das nur gut geht…..!!??

    • Jim Knopf

      wenn sie es in Italienische Lira umrechnen, ist es noch mehr. Ja warum ist man in der DG genauso blöd wie wo anders auch. vielleicht hätten sie sich mal früher mit der idee melden sollen. sie hätten rum und ehre erlangt.

      • Da die EU eine strikte Begrenzung des Schuldenbergs vorgibt greifen viele Regierungen und Verwaltungen zu diesem Hilfsmittel PPP um den EU Bestimmungen zu entgehen. Im Grunde ist dies nur eine versteckte Verschuldung die unsere „Erben“ irgendwann zu spüren bekommen. Ob die PPP Projekte also eine gute Lösung sind wage ich zu bezweifeln. Wie ich schon vorher erwähnte, da haben alle Politiker in der DG seit mehr als 20 Jahre die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Die stufenweise Renovierung der Schulen hätte schon längst geschehen müssen. Diese Hauruck Aktion wird der DG über viele Jahre hinweg finanziell die Hände binden, und wer kann schon sagen wie eine Schule in 20 Jahren aussehen muss? Werden in 20 Jahren die Gebäude noch einer modernen Pädagogik angepasst sein, werden die Gebäude zu groß oder zu klein sein, vielleicht haben wir dann keine Lehrer mehr sondern nur noch sprechende Tafeln, vielleicht lernen wir dann alle Zuhause und benötigen keine Schulen mehr? 20 Jahre sind eine verdammt lange Zeit!

  4. Edwin Kreitz

    Das bei der Nennung von Zahlen immer die Zinsen vergessen werden. Seltsam. Das PPP kostet dem Steuerzahler nicht 150 Millionen Euro sondern 300 Millionen.
    Der einzige der von PPP profitiert sind die Banken. Die kriegen tatsächlich genau so viel fürs Nichts tun, wie alle Firmen die die Gebäude gebaut haben zusammen.
    Das ist einfach pervers Herr Minister.
    Warum haben Sie nicht seit 2004, seit Sie im Amt sind jedes Jahr also insgesamt 9 Jahre nach und nach ca. 16 Millionen aus dem ordentlichen Haushalt in Schulbauten investiert. Dann hätte die DG neue Schulen aber keine Schulden. Und nur die, die wirklich arbeiten, hätten Steuergelder bekommen. Welches Spielchen spielen Sie bzw. unter wessen Decke stecken Sie eigentlich?

    • Jim Knopf

      Ich verrate ihnen mal mein Geheimnis. Auch ich habe gebaut. Und das wird sie jetzt schockieren. Am Ende werde ich bald die doppelte Summe zurück gezahlt haben. Und wenn Sie mal mit Ihrem Studium fertig und in der realen Arbeitswelt angekommen sind und selber mal Verantwortung übernehmen, Werden Ihre Besserwisserphrasen sich zurücknehmen. Ganz automatisch, bei jeden Ihrer Fehler ein bisschen mehr. Und hören Sie bitte mit den hätte Sätzen auf.

      • Edwin Kreitz

        Hey Jim. Wenn du genügend Geld gehabt hättest um dein Haus aus eigener Tasche direkt zu bezahlen,hättest du dann auch noch die Bank gefragt um dir Geld zu leihen und um dann doppelt soviel in 20 Jahren zurück bezahlen zu müssen.

        So ist das nämlich in der DG, die hatten das Geld aus eigener Tasche
        Jedes Jahr fast 200 Millionen Euro

        So zu handeln ist dumm wenn es um dein Haus und Geld geht!
        Es ist pervers wenn Herr Paasch dafür Steuergelder nimmt!

        • Jim Knopf

          Ja schon dumm. Aber welcher 30 Jährige hat schon 300.000€ auf dem Konto. Schön dass Ihr dazu beitragen wollt das zu ändern. Aber gerade das macht euch so unglaubwürdig. Im Grunde sind aber nicht die Banken schuld, sondern diejenigen, die ihr Geld arbeiten lassen wollen und Renditen von 10% erwarten. Es ist so ähnlich wie mit den Waffenfabriken, wer schießt ist genauso schuld.

          Zurück zum Bau. In Europa gibt es nur Länder, die verschuldet sind. Glauben Sie denn, die sind verschuldet weil sie kein Infrastrukturstau mehr haben? Natürlich hätte man damals. Das was jetzt gemacht wird, sollten sie nicht als unsachlich „pervers“ bezeichnen. Es ist in meinen Augen notwendig, nicht übertrieben und innovativ. Sie wissen ja am besten, wie man innovative Menschen bezeichnet.

  5. Volle Zustimmung! Was wir uns sparen könnten, wären
    – Das Parlamentsgebäude
    – Das Ministerium
    – BRF
    – Mediathek
    – Alle Minister, samt Berater und Parlament

    Dann wären die finanziellen Belastungen für den nötigen Schulneubau für den gemeinen Steuerzahler (eine in Belgien aussterbende Spezies) auch wesentlich leichter zu schultern…..

    • Réalité

      @DAX
      stimme Ihnen vollkommen zu!Wenn von dem schon einiges
      wegfiele,kämen wir auch über die Runden!Da würden Jahr fûr Jahr Millionen € eingespart!Sehr vieles ist „unproduktiv
      u total überflüssig“!Ein einziger Minister oder „ähnlicher“
      ist vollkommen genug fûr unsere winzig kleine Gemeinschaft!
      Heut zu Tage wird ja alles „Globalisiert,Fusioniert und
      zusammengelegt“-Siehe Industrie,KMU’s,usw..das alles um
      effektiver,rationeller u kostengünstiger zu sein!Jedoch in Eupen wird geprotzt u hochgestappelt,gerade das Gegenteil
      wird gemacht!Es kommt die Zeit wo man sich die Fragen
      stellen wird….“Hätte,Hätte-……Fahradkette“!?

  6. In Schulen investieren ist absolute Priorität
    PPP ist viel zu teuer cc 10%
    hiermit hätte man mehr als die Fachkräfte engagieren können die hier in der Verwaltung fehlen.
    Das wären Investitionen in Wachstum gewesen denen die Regierung doch immer spricht und nicht in Banken wogegen sie angeblich ist

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