Nach der Verhängung eines allgemeinen Handyverbots an allen Schulen der DG ab September 2025 fordert die Vivant-Fraktion im Parlament der DG in einem Resolutionvorschlag die Einführung eines gesetzlichen Mindestalters von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien.
Dieser Vorschlag richtet sich an das Europäische Parlament, die Europäische Kommission, den EU-Ministerrat, das Belgische Föderale Parlament, die Föderale Regierung sowie die Regierung der DG.
Die Politik hat laut Vivant eine Schutzpflicht gegenüber jungen Menschen. Die Vivant-Parlamentarier Michael Balter, Alain Mertes, Diana Stiel und Elena Peters betonen die ihrer Ansicht nach besorgniserregenden Risiken, die mit der zunehmenden Nutzung sozialer Medien durch Kinder und Jugendliche verbunden seien.

19.03.2024, Sachsen, Dresden: Auf einem Smartphone wird das Logo der Kurzvideo-Plattform Tiktok angezeigt. Foto: Robert Michael/dpa
„Studien zeigen deutlich, dass Plattformen wie TikTok, Instagram und Snapchat massive Gefahren für die psychische und physische Gesundheit junger Menschen darstellen – insbesondere bei Nutzern unter 16 Jahren. Probleme wie Cybermobbing, Datenschutzverletzungen sowie die suchtähnlichen Mechanismen der Plattform-Algorithmen gefährden die gesunde Entwicklung von Jugendlichen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Besonders alarmierend sind laut Vivant Trends wie die kürzlich auf TikTok kursierende „Paracetamol-Challenge“. „Solche gefährlichen Phänomene verbreiten sich rasant und stellen eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit von Jugendlichen dar. Tragische Ereignisse wie die jüngsten Vorfälle in Albanien verdeutlichen, wie dringend politisches Handeln erforderlich ist.“
Australien hat bereits ein richtungsweisendes Gesetz erlassen, das die Nutzung sozialer Medien für unter 16-Jährige verbietet. Vivant sieht dieses Gesetz als vorbildhaft für Belgien und die gesamte EU. Die Einführung einer verbindlichen Altersgrenze ist ein notwendiger Schritt, um den Schutz junger Menschen im digitalen Raum effektiv zu gewährleisten.
Die zentralen Forderungen der Vivant-Resolution
- Festlegung eines gesetzlichen Mindestalters von 16 Jahren für die Nutzung sozialer Medien.
- Verpflichtung der Plattformbetreiber zur Einführung wirksamer Altersverifikationssysteme.
- Sanktionen für Plattformen, die gegen Altersverifikationspflichten verstoßen oder weiterhin minderjährigen Nutzern Zugang gewähren.
- Förderung von Aufklärungskampagnen, um die Medienkompetenz von Jugendlichen sowie das Bewusstsein der Erwachsenen für die Gefahren sozialer Medien zu stärken.
- Schärfere Regulierung und Kontrolle von Inhalten, die für junge Menschen schädlich oder ungeeignet sein könnten.
- Verpflichtung zur Transparenz der Plattform-Algorithmen, um minderjährigen Nutzern den Zugriff auf riskante Inhalte zu verwehren.
- Unterstützung der elterlichen Verantwortung durch klare rechtliche Rahmenbedingungen – ähnlich wie bei Alkohol, Nikotin oder Drogen.

Die vier Abgeordneten von Vivant (von links) Elena Peters, Alain Mertes, Michael Balter und Diana Stiel vor dem Parlamentsgebäude in Eupen. Foto: PDG/CK
„Es reicht nicht, sich mit symbolischen Maßnahmen zufrieden zu geben. Wir müssen Kinder und Jugendliche in allen Lebensbereichen vor den Gefahren sozialer Medien schützen. Die Politik darf hier nicht länger wegschauen“, fordert Elena Peters, eine der Initiatoren. „Wir erwarten, dass die Regierung der DG sich nicht nur auf europäischer Ebene für diese Anliegen stark macht, sondern auch regionale Maßnahmen in Betracht zieht, um Kinder und Jugendliche effektiv vor den Gefahren digitaler Plattformen zu schützen.“ (cre)
Fordert ruhig, so viel ihr wollt. Erzieherische Kompetenzen obliegen bei den Eltern, und nicht bei Überwachungsfanatikern wie der VIVANT-Partei.
Es gibt schon genug Parteien, die diese Form der „Überwachung“ fordern. Da muss VIVANT nicht auch noch in dieser Suppe rumrühren. Ich meine, während der Corona-Pandemie wurde auch immer damit argumentiert, dass Eigenverantwortung wichtiger ist, als parteipolitisch verordneter Zwang. Woher nun dieser Sinneswandel?
„Es reicht nicht, sich mit symbolischen Maßnahmen zufrieden zu geben. Wir müssen Kinder und Jugendliche in allen Lebensbereichen vor den Gefahren sozialer Medien schützen. Die Politik darf hier nicht länger wegschauen“
Das Problem in der Politik ist, dass sie in jeden Lebensbereich der Menschen eingreifen möchte. Setzt doch besser an einer anderen Stelle an: Stärkt das Selbstbewusstsein der Jugendlichen, setzt ein Zeichen gegen Mobbing und helft den Lehrkräften, positive Selbstbilder zu vermitteln.
VIVANT versucht sich nun an grünen Themen abzuarbeiten, das ist mal etwas ganz Neues.
Mich werdet ihr niemals als Wähler gewinnen.
Vivant hat immer mehr Themen wofür die DG gar nicht zuständig ist. Sehr wahrscheinlich will Vivant diese Kompetenzen übernehmen wenn sie mal in der Mehrheit landen !
Ich weiss es nicht, ob sie den richtigen Weg gehen. Vielleicht sollte Vivant doch wirklich einen anderen Weg gehen. Wir werden jetzt schon genug gegängelt. Eine Altersverifizierung macht die Anwendung dieser Angebote auf Socialmedia unnötig kompliziert. Verbote bringen nicht immer etwas. In der heutigen Zeit müssen die Schüler lernen damit umzugehen. Das wie ist noch eine Frage. Die Aufklärung der Eltern, Lehrkräfte und der jungen Schüler tut Not. Gerade auch viele Eltern sind auch mit den Medien total überfordert. Was bringt ein Verbot, wenn sich der clevere Jugendliche, mal schnell Mutters Handy schnappt und damit auf Social Media geht? Dann war Altersblokade für die Katz. Dieser Vorstoss ist gut gemeint, aber nicht durchdacht.
Es ist ein schwerwiegender Fehler, Jugendlichen den Zugang zu neuen Technologien durch gesetzliche Verbote zu verwehren. Wenn wir verantwortungsbewusste und kritische Erwachsene heranziehen wollen, müssen junge Menschen lernen, mit sozialen Medien umzugehen, anstatt von ihnen ausgeschlossen zu werden.
Statt eines pauschalen Verbots wäre es sinnvoller, Medienkompetenz gezielt zu fördern. Die digitale Welt ist ein fester Bestandteil des modernen Lebens, und ein Verbot wird junge Menschen nicht davor schützen, sondern sie lediglich in die Illegalität oder unkontrollierte Nutzung drängen. Bildung, Aufklärung und die Unterstützung durch Eltern und Schulen sind der Schlüssel zu einem sicheren und bewussten Umgang mit sozialen Netzwerken – nicht Zensur.
Die Politik sollte nicht darauf abzielen, den Zugang zu verbieten, sondern vielmehr darauf, junge Menschen zu befähigen, Gefahren zu erkennen und selbstbestimmt zu handeln. Ein Verbot verhindert keine Risiken, sondern verlagert sie nur ins Verborgene.
@ Baudimont
Ich sehe schon die 15- jährigen in der hintersten Ecke vom Schulhof stehen und heimlich die Kommentare auf OD lesen. ;)
Frau Baudimont, ich bezweifle ob Sie Kenntnisse über die Psychologie von Kindern bzw. Jugendlichen in der Pubertät haben. Was Sie oder evtl. eine KI dort für Phrasen dreschen, bringt uns nicht weiter. Es geht hier um akute Schadensbegrenzung.
Zur langwieriger Überzeugungsarbeit zur Medienkompetenz ist keine Zeit mehr.
Eltern schaffen es meistens nicht mehr Einfluss auf ihre pubertierenden Kinder auszuüben.
Die Schüler unterliegen teilweise einer so hohen Reizüberflutung durch soziale Medien, das sie sich auf den Unterricht gar nicht mehr konzentrieren können. Ich bin auch kein Freund von Zwang, mehr ist ein Gesetz zum Handyverbot nicht. Aber was schlagen Sie stattdessen vor?
Zensur ist ein Kennzeichen der autoritärsten Regime, sei es in totalitären Staaten wie Nordkorea, China oder früher in der DDR. Die Einschränkung des Zugangs zu Medien für Jugendliche unter 16 Jahren ist eine inakzeptable Form der Zensur. Ein freies und demokratisches Land sollte diesen Weg nicht einschlagen. Wir wollen keinen Autoritarismus, sondern eine Gesellschaft, die auf Bildung, Verantwortung und Selbstbestimmung setzt.
Aber um die Bildung geht es doch. Das Bildungsniveau sinkt permanent. Ebenso Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, soziale Kompetenzen u.v.m. gehen bei vielen jungen Menschen den Bach runter.
Was Sie @P.B. schreiben sind schlechte ChatGPT Texte die am Thema schon fast vorbei gehen.
Vivant sollte lieber Sachen in und bei der Regierung aufdecken, das wäre besser und beliebter bei den Bürgern. So sollten sie sich mal schlau machen um Nebenjobs und Trix im Umfeld der DG. Auch die Vorteile welche die Politiker alle haben, so besonders deren Pensionen sollten mal bekannt gemacht werden.
@Hänschen :was hast du davon,wenn dir die Höhe der Pensionen bekannt sind?
Macht doch das glücklicher,oder eher traurig?
Gibts da was zu verstecken? Diese Leute werden mit Steuergeld bezahlt und der Bürger hat das Recht das zu fragen und zu erfahren, nicht nur auf DG-Ebene.
Es macht keinen Sinn Forderungen zu stellen die man nicht überwachen kann. Vivant schießt über das Ziel hinaus….
Es wird hier diskutiert, als wenn die frühe Nutzung des Smartfones nur die Jugendlichen betreffe. Ich habe eine Sendung auf RTBf la 1ère gehört, in der Neurologen vor den Gefahren der ungenügenden Ausbildung des Gehirns, wenn Kinder ab dem Alter von drei (!) Jahren Bildschimgeräte, nicht nur soziale Medien, nutzen, berichteten. Da sind natürlich die Eltern in Verantwortung.
Vivant fordert mal wieder Gesetze, für die die DG gar nicht zuständig ist. Reine Showpolitik ohne jede Substanz. Und natürlich wird das von Ostbelgien Direkt bereitwillig aufgeblasen.
Sie können noch reden!? Mit allem was Sie immer so vom Stapel liessen in Bezug Landwirtschaft! Nein Danke!
Die Eltern sind doch machtlos. Wenn Eltern einschränken, dann genehmigen andere Eltern volles Programm. Was willst Du dann machen ? Ewiger Aufstand zu Hause? Wenn es gesetzlich geregelt ist, dann erleichtert das viele Elternpaare
Das Handy gehört ihnen als Eltern. Sie klären auf und zeigen ihrem Kind wie es geht. Bauen Vertrauen auf, so das ihr Kind bei komischen Dingen zu ihnen kommt. Warum das Handy ihnen gehört, das gibt gleich weniger Diskussion, falls es akut wird und von Zeiten ect mehr eingeschränkt werden müsste.
Wünschenswert wenn es gar nicht erst soweit kommen muss.
Jetzt bin ich über die Vivant-Fraktion so richtig enttäuscht!
Genau wie mit allen anderen möglichen Gefahren die da draußen auf unsere Kinder und Jugendliche warten ist es auch mit dem Internet. Es gibt nur eine Möglichkeit unsere Kinder zu schützen und das geht nur mit einer frühen und oftmaligen Konfrontation mit den Tatsachen so wie sie nunmal sind.
Für uns ist klar, bereits früh durften unsere Kinder im Internet rumzappen.
Es liegt dann an uns mit den Heranwachsenden auf das was da abgeht offen und ehrlich zu reden und zu diskutieren. Genau so muss man auch vor schrägen Vögel am Telefon warnen, denn überall, soger in der Schule, lauern Gefahren.
Wichtig ist, dass im Elterhaus eine ganz offene und ehrliche Gesprächskultur herrscht, in der auch wir als Eltern und Grosseltern über all das reden was gut, weniger gut und falsch bzw. schlecht gelaufen ist und auch über jenes, worüber wir uns heute evtl. schämen.
Von mir hier ein ganz klares NEIN zur Einschränkung des Zugangs zu den sozialen Medien!
Kinder brauchen keinen digitalen Maulkorb – sie brauchen klare Leitplanken.
Vivant sollte keine öffentlichen Gelder verschwenden und sich stattdessen auf Themen konzentrieren, die tatsächlich in den Zuständigkeitsbereich der Deutschsprachigen Gemeinschaft fallen. Statt sich in fachfremde Debatten einzumischen, wäre es weit sinnvoller, die Bevölkerung fundiert aufzuklären – insbesondere in Zeiten, in denen unter den Anhängern von Vivant auffallend viele Klimawandel-Leugner und Verschwörungstheoretiker zu finden sind.
Da die Partei selbst keine klare Haltung zum menschengemachten Klimawandel einnimmt, drängt sich der Eindruck auf, dass sogar ihre Parlamentsabgeordneten wissenschaftliche Fakten ignorieren und ihre Zeit lieber mit politischen Fantasien verbringen.