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LESERBRIEF – Handynutzung der Erwachsenen: Höchste Zeit für Aufruf zur Verantwortung

Foto: Shutterstock

Beim „Zug der Demokratie“ im PDG waren die Handynutzung und der hohe Medienkonsum Themen, die alle Gruppen zur Sprache brachten. Die Kinder, die sich dort zu Wort meldeten, sprachen eine schmerzhafte Realität an, die wir nicht länger ignorieren dürfen.

Es ist kaum zu fassen, aber die Kinder beschwerten sich darüber, dass die Erwachsenen viel zu viel Zeit mit ihren Handys verbringen. Sie wünschen sich, dass die Erwachsenen im Schwimmbad nicht mehr auf das Display ihres Smartphones starren, sondern auf das, was um sie herum passiert – dies war ein Beispiel der Kinder.

Wir sind so sehr in der Welt der sozialen Medien und ständigen Benachrichtigungen gefangen, dass wir unsere Kinder – unsere wichtigste Verantwortung – aus den Augen verlieren.

08.09.2018, Hamburg: Der siebenjährige Emil (M) hält während eines Demonstrationszuges ein Plakat mit der Aufschrift „Wir sind laut, weil ihr nur aufs Handy schaut“ in den Händen. Foto: Axel Heimken/dpa

Es ist nicht nur das Handy, das uns mit seiner Sogwirkung gefangen hält, sondern auch die Art und Weise, wie wir als Gesellschaft diese Entwicklung zulassen. Wir sind die Vorbilder, die unsere Kinder prägen, und wir senden die Botschaft, dass Medienkonsum und digitale Ablenkung wichtiger sind als echte zwischenmenschliche Beziehungen.

Ich frage mich, ob wir uns überhaupt noch bewusst sind, wie sehr wir dadurch den Kontakt zu unseren Kindern verlieren.

Wir müssen als Gesellschaft begreifen, dass die digitale Welt nicht mehr nur ein nettes Extra ist, sondern eine Realität, die unser Leben und das Leben unserer Kinder zunehmend bestimmt. Doch es ist unsere Aufgabe, den richtigen Umgang mit dieser Technologie zu lehren und den Kindern zu vermitteln, dass der wahre Wert im echten Miteinander liegt – nicht im unaufhörlichen Scrollen durch soziale Medien oder dem ständigen Überprüfen von Nachrichten.

Es ist höchste Zeit, dass wir diese Entwicklung stoppen, bevor es zu spät ist.

Mit besorgten Grüßen,

25.03.2025 Elena Peters, Mutter und Vivant-Abgeordnete im PDG

14 Antworten auf “LESERBRIEF – Handynutzung der Erwachsenen: Höchste Zeit für Aufruf zur Verantwortung”

  1. Baudimont

    @Elena Peters,
    Es gibt wirklich keinen Grund, so ein großes Drama um Handys zu machen. Früher saßen Kinder stundenlang vor dem Fernseher, genau wie die Erwachsenen – und davor verbrachte man Zeit im Café oder las Zeitungen. Niemand hat damals behauptet, dass der Fernseher das Ende der zwischenmenschlichen Beziehungen bedeutet.

    Technologische Entwicklungen haben schon immer das Alltagsleben verändert. Niemand klagt darüber, dass wir nicht mehr zum Brunnen gehen müssen, um Wasser zu holen, sondern einfach den Wasserhahn aufdrehen. Warum also diese Panik vor neuen Technologien? Sie machen das Leben komfortabler, nicht ärmer. Jede Generation passt sich an den Wandel an, und anstatt ihn zu verteufeln, sollten wir lernen, ihn sinnvoll zu nutzen.

  2. Kasperle

    Sehr geehrte Frau Peters,
    Ihre Sorge ist in der Tat berechtigt und führt zwangsläufig zur Verwahrlosung unseres Nachwuchses und uns selbst.
    Leider wird dieser Zustand sich nicht mehr aufhalten lassen, auch nicht mit Regelungen.
    Unsere Sucht nach Bequemlichkeit, Gier und Vorteilsnahme lässt uns auf Alles und Jeden scheißen, auch auf die eigenen Kinder.
    Tipp!
    Sie können nur versuchen es für sich und die Ihren anders zu machen und beten das es dort auch ankommt.
    Ihr Verlangen andere zu bekehren ist bewundernswert aber völlig hoffnungslos und kostet nur Lebenszeit.
    Es gibt hierzu interessante Lektüre, die auch sehr verständlich ist.
    zum Beispiel Georges Orwells “ Farm der Tiere“ oder Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“.
    Dort wird einfach beschrieben wie der Mensch strukturiert ist.
    In einer Welt die den Menschen so viele Möglichkeiten gibt kann das nur im absoluten Chaos enden.
    Sie wären gut darin beraten ihrem Nachwuchs eine Nahkampfausbildung zu gönnen und ihnen einen Helm und eine Gasmaske zu kaufen.
    Dazu sollten Sie versuchen ihren Kindern Eigenständigkeit und selbstständiges Denken beibringen.
    Also raus aus der Schule, da passiert das schon lange nicht mehr.
    Dort wird ein Heer empathieloser Gestalten gezüchtet, die außer sich selbst nichts mehr auf den Schirm haben.

    • @Kasperle. Grundsätzlich einverstanden mit dem was Sie schreiben. Bei den Lehrern macht sich schon eine gewisse Resignation bemerkbar. Man ist oft hilflos bzw. machtlos dieser Entwicklung gegenüber für die die Schule aber nichts kann.
      Natürlich wird versucht den Schülern Eigenverantwortlichkeit und lösungsorientiertes Denken / Handeln beizubringen. Aber diese Erziehung beginnt im Elternhaus. Die Lehrerschaft ist bestimmt dankbar für patente Lösungsvorschläge.
      Ich bin auch nicht unbedingt ein Freund von Verallgemeinerungen. Es betrifft glücklicherweise nicht alle Schüler, für die die moderne Welt zum Nachteil gereicht.

  3. Hyrhonimus

    Liebe Frau Peters,
    gehen Sie und Ihre Fraktion mit gutem Beispiel voran.
    Ein guter Anfang für Ihre Fraktion wäre zum Beispiel aufzuhören hier die Rubrik „Leserbriefe“ für permanente Parteiwerbung zu nutzen.
    Erstens ist der Wähler nicht so dumm wie Sie denken – der merkt und merkt sich die Beeinflussungsversuche
    Zweitens würden die Erwachsenen schon mal die Zeit nicht am Handy verbringen, die durch die Vivant-„Leserbriefe“ verursacht werden.
    Nebenbei könnte auch die Vivantfraktion die vergeudete Zeit, dann nutzen das Handy aus der Hand legen und was sinnvolles arbeiten.
    Wenn Sie es nicht für uns tun. Tun Sie es für die armen Kinder. Die müssen ja schon für jede Wahlwerbung herhalten

      • Hyrhonimus

        Sie unbedingt besser auf Ihr Karma achten.
        Der liebe Gott liest mit!
        Verleumdung kommt gleich hinter falsches Zeugnis auslegen!
        Aber immerhin sind Sie dann in guter Gesellschaft. Die AFD-Lutscher sind garantiert auch da wo Sie hinkommen und die Vivantfraktion mit ihren hinterlistigen „Leserbriefen“ findet bestimmt auch noch ein Plätzchen dort

  4. Pascale Baudimont

    Ich sehe auf dem Foto, dass Sie Kinder zeigen.
    Die Politik betrachtet Kinder zunehmend als politische Subjekte, die mitbestimmen sollen – allerdings nur dort, wo es den Politikern passt.
    Kinder dürfen niemals für politische Zwecke instrumentalisiert werden.
    Wer das tut, untergräbt die Schutzfunktion der Eltern gegenüber ihren Kindern.

  5. Die größten Probleme sehe ich tatsächlich woanders: Viele Eltern arbeiten zu Zweit, die Kinder verbringen mittlerweile den ganzen Tag in pädagogischen Stätten. Am Wochenende fallen dann andere Dinge an und die Kinder kommen immer früher in den Kindergarten. Oftmals steckt dahinter oft der Gedanke, ein großes Haus besitzen zu wollen, damit man den Kindern irgendetwas vererben kann. Die Kinder kommen dann nach Hause, es wird schnell gegessen und dann ist schon Schlafenszeit. Selbst Paare haben kaum Zeit füreinander und das bringt auch viele zwischenmenschliche Probleme in die Kindererziehung.

    Handys zu besitzen und sie als Eltern übermäßig zu gebrauchen, ist nur ein Symptom vieler Verfehlungen im sozialen Bereich. Statt Handys zu verteufeln könnte man auch darüber philosophieren, warum Eltern generell so wenig Zeit mit ihrem Nachwuchs verbringen. Die ganze Diskussion um die Handys ist vor allem eins: Fehlgeleitet. Übrigens, gerade diejenigen, die auch noch „Unternehmer“ sind, sollten sich erst Recht die Frage stellen, wie sie Beruf und Kindeserziehung vereinen, statt neue Technologien zu verteufeln.

  6. Besorgte Mutter

    Werte Frau Peters, in der Tat übernehmen die sozialen Medien immer mehr Raum im Leben der Gesellschaft ein.
    Aber es ist bei weitem nicht bei allen Eltern so, dass sie den Computer bzw. das Handy den Kindern vorziehen würden. Und war es früher soviel anders, denn der ständig hinter der Zeitung sitzende Vater, war es etwas anderes? Oder, in unserem Bekanntenkreis, da gab es ein Ehepaar mit fünf Kindern, der Vater immer wegen der Arbeit auf Achse und die Mutter vollkommen Bildungssüchtig, sie war immer bei irgendwelchen Bildungsangeboten unterwegs und Zuhause ständig in Lehrbüchern vertieft. Währenddessen waren die Kinder immer im Viertel bei „Freunden und Freundinnen“, auch auf der Suche nach Essensgelegenheiten, unterwegs.
    Aus meiner Erfahrung heraus, weiß ich, dass ein Leben zwischen Eltern und Kindern auf Augenhöhe doch eher selten ist und war. Da gibt und gab schon immer die Eltern, die die Kinder einfach laufen ließen bzw. heute in irgendwelche Chats sich selbst überlassen und da gab und gibt es jene Eltern die absolut auf Bildung und andere Erfolgsgeschichten bestehen und mitunter auch richtig Druck ausüben.
    Kinder aus beiden Gruppen neigen oftmals dazu sich komischen Gruppen anzuschließen um irgendwie Cool zu wirken und auch hier bestehen große Gefahren.
    Ihre Idee, hier mit der Verbotskeule vorzugehen ist natürlich voll daneben, denn Verbote reißen bis zum geht nicht mehr.
    Wir selbst haben es unseren jüngsten Kindern (bei den älteren kamen die Handys erst gerade auf und es konnte nur telefoniert und gesimmst werden) immer ohne Einschränkungen zugestanden frei im Internet zu surfen, aber immer das ehrliche Interesse und Gespräch gesucht und gezeigt und uns auch immer Dinge erklären und lernen lassen. Heute sind diese Dinger für all unserer Kinder nur noch Arbeitsinstrumente die auch oftmals auf „OFF“ gestellt sind um sich viel Zeit für ihre eigenen Kinder zu nehmen.

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