Politik

DG-Minister Mollers kauft Laptops für bedürftige Sekundarschüler und lanciert einen Spendenaufruf

Eine Schülerin beim Fernunterricht. Foto: Shutterstock

Wegen der Verlängerung der Corona-Maßnahmen werden die Schüler in den kommenden Wochen mit Fernunterricht zurecht kommen müssen. Dieser findet insbesondere in den Sekundarschulen oft in digitaler Form statt. Bildungsminister Harald Mollers (ProDG) möchte verhindern, dass Schüler, die zu Hause keinen Laptop haben, schulisch benachteiligt werden.

Dazu wird er in Zusammenarbeit mit dem belgischen Anbieter „Digital for Youth“ bedürftigen Sekundarschülern 500 Laptops kostenlos zur Verfügung stellen. Es bedarf jedoch Unterstützung durch Unternehmen und Organisationen.

„Im privaten Umfeld besitzen viele Jugendliche keinen eigenen Laptop oder Computer. Hat eine Familie mehrere Kinder und sind zusätzlich auch noch die Eltern im Homeoffice tätig, steht plötzlich die gesamte Familie vor einer großen Herausforderung: Wer darf den Laptop nutzen?“, so Mollers.

DG-Bildungsminister Harald Mollers (2.v.l.) bei einer Pressekonferenz in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Noch komplizierter gestaltet sich laut Mollers die Situation in Familien, die überhaupt keinen Laptop oder Computer besitzen und sich die Anschaffung eines Gerätes auch nicht leisten können.

„Um weiterhin Bildungs- und Chancengerechtigkeit gewährleisten zu können, müssen wir handeln. Diese Schüler dürfen keinen Lernnachteil erfahren“, so der Bildungsminister. Ein erster – aber wichtiger – Schritt sei die Zusammenarbeit mit dem belgischen gemeinnützigen Anbieter „Digital for Youth“.

„Digital for Youth“ ist eine Initiative von „Close the Gap“ und „DNS-Belgium“ und kooperiert unter anderem mit der König-Baudouin-Stiftung. Das Unternehmen bereitet hochwertige und relativ neue ausrangierte Laptops und Computer wieder auf und stellt diese denen, die sie dringend benötigen, kostengünstig zur Verfügung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Unterstützung von Projekten für junge Menschen; in Zeiten von Corona sind das die Schüler.

Aufruf an hiesige Unternehmen zur Spende von Laptops

Harald Mollers appelliert vor diesem Hintergrund auch an ostbelgische Unternehmen. Die Nachfrage nach Geräten steige stetig. Auch die Flämische Gemeinschaft und die Föderation Wallonie-Brüssel bzw. die Französische Gemeinschaft hätten bereits umfangreiche Bestellungen getätigt.

Um die landesweit benötigten Laptops auftreiben und überholen zu können, ist „Digital for Youth“ dringend auf Spenden in zwei Formen angewiesen.

Eine Abiturientin lernt an einem Laptop auf ihrem Bett. Foto: David Young/dpa

Erstens: Geldspenden, um alle Kosten für die Überholung der Laptops decken zu können.

Zweitens: Materialspenden in Form von gebrauchten, ausrangierten Geräten. Sollte ein ostbelgisches Unternehmen, eine Organisation oder ein Verband vor kurzem Laptops ausrangiert haben, kann es über die Internetseite www.digitalforyouth.be Kontakt zur Organisation aufnehmen und das Material spenden.

“Nur wenn genügend Geräte aufgetrieben werden, können die landesweit rund 20.000 benötigten Laptops den Schülern auch zur Verfügung gestellt werden“, so Mollers.

Der Bildungsminister der DG erwarb für die ostbelgischen Sekundarschulen bereits 500 Laptops. Zudem tätigte er eine Option auf 500 weitere Geräte, sollten diese zu einem späteren Zeitpunkt benötigt werden. Bereits Mitte Mai sollen die ersten 500 Laptops in den Sekundarschulen der DG verteilt werden. Alle Geräte sind mit der Windows 10 Software ausgestattet.

Die Entscheidung, welcher Schüler ein Gerät erhält, liegt laut Mollers bei den Sekundarschulen. Kriterium ist die soziale Bedürftigkeit des Schülers bzw. seiner Familie. Für die Schüler und ihre Familien entstehen keine Kosten. Zum Erhalt eines Laptops sollen die Erziehungsberechtigten einen formlosen Antrag per Mail oder per Post an die Schulleitungen richten. Die Anträge werden vertraulich verhandelt. Weitere Informationen zum Antragsverfahren erhalten die Eltern von den Schulen.

Eine Spende tätigen

Materialspende:

– Spendenangebote können bei donations@close-the-gap.org gemeldet werden
– Abholung ab 20 Laptops
– Diese Laptops werden professionell und sicher für die Wiederverwendung vorbereitet (Datenentfernung, mögliche Reparaturen und Upgrades, Installation von Microsoft OS und Reinigung)
– Auch Hardware-Spenden sind möglich: Mindestanforderungen für die Hardware: Core i3 – Core i5 – Core i7 – mit Ladegerät

Finanzielle Spende:

– Überweisung auf das Konto BE10 0000 0000 0404 mit dem Vermerk „L83229: Digital4Youth“ oder vorzugsweise mit dem strukturierten Code ***128/3229/00092***
– Spenden ab 40 Euro sind steuerlich absetzbar

Für Fragen:

laptops@digitalforyouth.be

15 Antworten auf “DG-Minister Mollers kauft Laptops für bedürftige Sekundarschüler und lanciert einen Spendenaufruf”

  1. lambertz printe

    Das wäre doch was für unsere Minister und dem MP Lambertz. Warum sollen die Unternehmer spenden. Fangt doch erst einmal bei euch selber an. Ihr sitzt doch im Selbstbedienungsladen.
    Typisch Minister Profilieren wollen auf dem Rücken der anderen, will die Schüler mit Laptops ausrüsten und andere sollen zahlen.

  2. Eine Abiturientin lernt an einem Laptop auf ihrem Bett. Foto: David Young/dpa
    ////
    Es sind solche völlig wirklichkeitsfremde clichés die das Arbeiten mit / am Computer zur tollen Freizeitbeschäftigung verzerren. Niemand lernt „an einem Laptop auf seinem Bett“…. Das sollte man den jungen Leuten als erstes klar machen, zwischen den Ohren spielt die Musik, der Computer ist nur ein Werkzeug und lernen ist nach wie vor Arbeit, auch mit Computer…..

  3. Luftnummer

    Ein gespendet Laptop nützt ohne entsprechende Internetverbindung nichts. Das ist bei Schülern schon ein Problem, wenn es die Lehrer trifft, dann war’s das. Das ist mal wieder eine politische Nebelkerze, um sich selbst als Retter in der Not zu inszenieren.

  4. Fassungslos

    Manchmal fasse ich es nicht was ich da gerade lese … Die Laptops sollen ab Mitte Mai eingesetzt werden ! Da ist das Schuljahr so gut wie rum . Für die paar verpassten Wochen wird dann wieder Geld weggeworfen. Was sind 6 verpasste Schulwochen auf ein ganzes Leben???Dann spendet das Geld lieber an Bedürftige oder Tiere ,die verhungern in Ostbelgien !

  5. Also bei aller liebe zu den Kindern. Die Steuern die ich zahle halte ich für eine angemessene Spende. Ich habe keine Kinder und zahle deswegen etwas mehr. Die Menschen die Kinder haben zahlen etwas weniger, haben dafür privat höhere Kosten, und den Vorzug Kinder zu haben. Sollten die Politiker auch 25% ihrer Diäten verzichten bin ich bereit auch noch den Kaufpreis e auf Audi Ai wechseln. Es würde schon reichen.nes Gerätes zu spendeN; Frage wievile Laptops könnte man bezahlen, wenn die Minister von Audi A

  6. Rammstein

    Wie wäre es unser Pflegepersonal, Krankenhäuser und Altenheime erst mal mit genügend Schutzkleidung Masken und Tests auszustatten…aber klar, ältere, und Menschen die zur Risikogruppe gehören verursachen nur Kosten, die Jugend ist die Zukunft und wird unseren Politikern in Zukunft weiter die Taschen füllen, was aber nicht heißen soll das man Familien und sozial Schwache nicht unterstützen soll…aber warum von Unternehmern???

    • Primarschullehrer

      Lieber Joseph,

      Bitte nicht wegwerfen. Ich habe selber eine kleine Spendenaktion gestartet um Laptops, PC’s und Tablets einzusammeln für die notbedürftigen Familien an meiner Schule. die ersten Laptops sind auch schon zum Einsatz gekommen. Bisher haben wir 10 Endgeräte eingesammelt, meine Befürchtung ist, dass damit nur ein Bruchteil unserer Schüler versorgt werden kann. Aber bitte, spar dir die Fahrt zum Containerpark, ich komme gerne vorbei damit ich dir auch persönlich bedanken kann. Bitte schau mal auf meiner FB Seite https://www.facebook.com/korneel.steukers und nimm per PN Kontakt auf. Danke schon mal, im Namen meiner Schüler und ihre Eltern.

  7. Für die meisten Kinder und Jugendliche ist ein Computer eine Daddelmaschine. Die wenigsten wollen damit ernsthaft lernen. Lernen ist in diesem Alter eher uncool, im Gegensatz zum Daddeln.

  8. Eine lustige Idee. Wird sich auch für zwei Wochen lohnen ! Vor allen Dingen sollen es andere zahlen. Das ist die Politik gewöhnt. Geld anderer Leute ausgeben. 95 % der ostbelgischen Unternehmer verlieren Umsatz oder werden bis Dezember 2020 Pleite sein ich würde vor allen Dingen die Wirte, Restaurants und Hotels verpflichten zu Spenden. Die erhalten ja auch Unterstützung von Staat.

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