Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen: Dieses Thema wollen alle möglichst weit von sich weg schieben. Doch es gibt sie, auch in Ostbelgien. Aber was tun im Fall eines Verdachts?
Nicht nur Sozialarbeiter und Psychologen werden mit diesem Problem konfrontiert. Ein erster Verdacht kommt manchmal in der Schule oder im Kindergarten auf.
Die Arbeitsgruppe „Leuchtturm“ setzt sich intensiv mit diesem Thema auseinander. Nun hat sie einen Leitfaden für Lehrkräfte erarbeitet: „Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche: Was tun bei Verdachtsfällen?“ Denn Lehrer sind oft Vertrauenspersonen der Kinder und sollten deswegen unterstützt werden, um in einem Verdachtsfall richtig zu handeln.
Die Aufdeckung von sexueller Gewalt gegen ein Kind löst Wut, Empörung und Hilflosigkeit aus. Sie kann auch beim Pädagogen eine Krise auslösen. Er kommt in Situationen, die nicht immer leicht auszuhalten sind und viel Feingefühl erfordern. Hier setzt der Leitfaden an.
„Die Handhabung einer solchen Situation ist delikat“, erklärt Vanessa Schmitz vom Jugendhilfedienst: „Es ist wichtig, nicht überstürzt zu handeln. Das kann die Situation noch verschlimmern. Wer einen Verdacht hat, muss ruhig bleiben und professionelle Hilfe einschalten.“
Der Leitfaden kann weder alle Fragen beantworten noch eine spezielle Weiterbildung zu diesem Thema ersetzen. Er gibt Tipps und Anregungen zum Weiterdenken sowie konkrete Handlungsempfehlungen. Er soll Lehrkräften bei Verdachtsfällen mehr Sicherheit im Umgang mit den betroffenen Kindern und Jugendlichen geben.
Die Arbeitsgruppe „Leuchtturm“ setzt sich zusammen aus Vertretern folgender Einrichtungen: Mosaik Zentrum, Jugendhilfedienst, Pflegefamiliendienst, Kaleido-Ostbelgien, Ministerium der DG, Teilzeitunterricht Eupen, Zentrum für Förderpädagogik, Kindertherapiezentrum, Sozial-psychologisches Zentrum, Opferbeistand der Polizei, Prisma.
Vor zwei Jahren hatte die Arbeitsgruppe bereits einen Leitfaden für Fachkräfte aus dem Sozialbereich veröffentlicht.
INFO – Den Leitfaden „Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche: Was tun bei Verdachtsfällen?“ finden Sie auf www.dgbildung.be unter Unterrichtsorganisation – Krisenintervention (http://www.bildungsserver.be/desktopdefault.aspx/tabid-5102/8872_read-49292/). Lehrer können die Broschüre auch gratis beim Ministerium anfordern: Ministerium der DG, Gospertstraße 1, 4700 Eupen – Tel. 087 596 384.
Ich habe mal in die neue Broschüre geklickt…Auch wenn die Aufmachung es nicht vermuten lässt, richtet sie sich an Erwachsene. Was sollen die Comic-Bilder bewirken? Wer denkt sich so eine Bebilderung aus? Oder haben die Mitglieder der Arbeitsgruppe Angst, die Lehrer könnten ob des reinen Textes gelangweilt sein???
@wie bitte: Haben Sie eigentlich keine anderen Sorgen?
HINWEIS – Wenn Kinder misshandelt werden: MR-Abgeordnete Jacqueline Galant bringt „Eltern-Lizenz“ ins Gespräch. https://ostbelgiendirekt.be/jacqueline-galant-eltern-lizenz-347113
Eltern-Lizenz auch für die ERZIEHUNG bitte!