Nachrichten

Juri Gagarins abenteuerliche Reise: Vor genau 60 Jahren flog erstmals ein Mensch in den Weltraum [VIDEO]

01.04.1961, Kasachstan, Baikonur: Der sowjetische Kosmonaut Juri Gagarin in seinem Raumanzug, kurz vor dem Start zum ersten bemannten Weltraumflug vom Weltraumbahnhof Baikonur aus. Foto: Lehtikuva/dpa

Vor 60 Jahren startete ein Mann zum bis dahin wohl größten Abenteuer der Menschheit: Als erster Mensch flog Juri Gagarin in den Weltraum! Am 12. April 1961 hob die Rakete ab.

Ein offenes Auto fährt durch die Straßen der Stadt Moskau. Hunderttausende Menschen stehen am Straßenrand, klatschen, jubeln, sind ganz aus dem Häuschen. Kein Wunder! In dem Wagen sitzt der damals wohl berühmteste Mensch der Welt: Juri Gagarin. Er wird gefeiert wie ein Held. Ach was, er IST für die Menschen ein Held!

Denn zwei Tage zuvor war Juri Gagarin zum bis dahin größten Abenteuer der Menschheit aufgebrochen: In einem kleinen Raumschiff namens Wostok flog er ins All und umrundete unseren Planeten. Per Funk meldete er: „Ich sehe die Erde! Sie ist so wunderschön.“

13.03.2021, Russland, Moskau: Ein Mann läuft in der russischen Hauptstadt Moskau an einem Nachbau der Landekapsel vorbei, mit der Juri Gagarin am 12. April 1961 als erster Mensch in den Weltraum geflogen war. Foto: Christian Thiele/dpa

Wie lange sein Flug dauerte, darüber streiten die Fachleute. Manche sagen, Juri Gagarin war 106 Minuten lang unterwegs. Andere meinen, der Flug habe 108 Minuten gedauert. Ob zwei Minuten mehr oder weniger: Es war auf jeden Fall ein Riesen-Abenteuer, von dem niemand genau wusste, ob es gut geht. „Sicherheitshalber hatte Gagarin Sauerstoff und Nahrung für bis zu elf Tage an Bord“, erzählt der Weltraum-Experte Ulrich Köhler.

Bevor Juri Gagarin als erster Mensch in den Weltraum düsen konnte, mussten Fachleute eine Menge tüfteln und entwickeln. Ein kniffliges Problem war zum Beispiel die Anziehungskraft der Erde. „Um sie zu überwinden, braucht man Raketen mit enorm viel Schub“, sagt Ulrich Köhler. Dafür nutzte man Raketen, die ursprünglich für den Krieg gebaut worden waren! Nun entwickelte man diese weiter, man bastelte an den Triebwerken und machte sie besser und stärker.

Trägerraketen müssen nämlich unglaublich beschleunigen und eine irre Geschwindigkeit erreichen. Nur so kann man den Anziehungskräften der Erde entkommen.

09.04.2021, Russland, Moskau: Ein Mitarbeiter reinigt das Denkmal von Juri Gagarin. Foto: Pavel Golovkin/AP/dpa

Beim Start wirken deshalb unfassbare Kräfte auf den Körper ein. Juri Gagarin berichtete zum Beispiel, dass er mehrere Sekunden Probleme mit den Augen hatte.

Das Raumschiff Wostok bestand aus zwei Teilen. Im hinteren Teil befand sich ein Versorgungsmodul mit Instrumenten und einem Triebwerk. Der vordere Teil war die sogenannte Landekapsel. Die sah aus wie eine große Kugel aus Metall. Dort saß, ziemlich eingequetscht, Juri Gagarin. Um sich herum hatte er verschiedene Messgeräte und ein Funkgerät. „Gesteuert wurde die Wostok vom Boden aus. Gagarin hätte aber bei einem Notfall das Schiff selbst steuern können“, sagt der Fachmann.

Am Ende ging trotz einiger Probleme alles gut. Auf dem Weg zurück zur Erde öffnete die Landekapsel sich einige Kilometer über dem Erdboden. Juri Gagarin wurde mit dem Schleudersitz hinausgeschleudert und landete sicher mit Hilfe eines Fallschirms. Nach seinem Abenteuer wurde er weltberühmt – und ist es bis heute geblieben. (dpa)

Nachfolgend ein VIDEO zu Juri Gagarins Flug in den Weltraum am 12. April 1961:

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern