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Coronavirus: Belgien strebt eine flächendeckende Immunität der Bevölkerung bis zum Spätsommer an

07.01.2021, Belgien, Vielsalm: Der Arzt Alberto Parada impft die 91-jährige Denise Wayaffe im Seniorenheim La Bouvière gegen Corona. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Belgien will bis zum Spätsommer eine flächendeckende Immunität gegen das Coronavirus erreichen. Bis September sollen laut Impfplan 70 Prozent der Bevölkerung geimpft werden, wie die Agentur Belga berichtete.

„Das sind tolle Neuigkeiten auf dem Weg zurück in die Freiheit“, sagte Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (sp.a).

Die angestrebte Impfquote von 70 Prozent als Ziel deckt sich mit der Einschätzung von Experten, derzufolge 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung einen Impfschutz erhalten müssen, um die Corona-Pandemie in einem Land zu stoppen.

06.01.2021, Belgien, Aalter: Eine medizinische Angestellte bereitet eine Impfung vor. Foto: Kurt Desplenter/BELGA/dpa

Der am Freitag vorgestellte Impfplan für die kommenden Monate sei allerdings abhängig von der Verfügbarkeit der Impfstoffe sowie von weiteren Marktzulassungen, betonte Vandenbroucke. Berücksichtigt seien bereits der kürzlich in der EU neu zugelassene Impfstoff des US-Unternehmens Moderna sowie die Möglichkeit, die Zahl der einzelnen Dosen, die aus Biontech/Pfizer-Ampullen gezogen werden können, von fünf auf sechs zu steigern.

Nach einwöchigem Testlauf hat Belgien am vergangenen Dienstag großflächig mit Impfungen begonnen. Zuvor waren lediglich 700 Freiwillige in einigen Pflegeheimen geimpft worden. Vandenbroucke und Premierminister Alexander De Croo (Open VLD) forderten deshalb mehr Tempo.

Belgien hatte im Herbst zeitweise pro Kopf die höchsten Corona-Infektionszahlen in Europa. Täglich wurden 15.000 neue Fälle oder mehr verzeichnet. Strikte Beschränkungen haben die Ausbreitung gebremst.

Zuletzt registrierte das Land durchschnittlich rund 1.660 neue Ansteckungen pro Tag, wie das Gesundheitsinstitut Sciensano am Freitag mitteilte. In den vergangenen zwei Wochen steckten sich 205 Menschen pro 100.000 Einwohner mit dem Virus an. (dpa/cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

37 Antworten auf “Coronavirus: Belgien strebt eine flächendeckende Immunität der Bevölkerung bis zum Spätsommer an”

  1. volkshochschule

    Die Impfung soll vor einem schweren Verlauf schützen, sie kann aber nicht eine mögliche Ansteckung verhindern, sie kann auch nicht verhindern das die Viren an Andere weiter gegeben werden. Deshalb gilt weiter Maske und Sicherheitsabstand bis 2022. Und die Maske wird bleiben jedenfalls im Herbst und im Winter so wie es bei den Asiaten.

    • DerPostbote

      Das ist richtig, aber die Konsequenz ist falsch.
      Zu irgendeinem Zeitpunkt wird man sagen müssen: „So, wir konnten jetzt jedem ein Impfangebot machen. Wer es genutzt hat, ist geschützt. Wer nicht, der ist selbst verantwortlich.“
      Wer eine Impfung abgelehnt hat und sich dann infiziert, braucht dann nicht meckern zu kommen.

    • Halbwahrheiten

      Blöde Frage. Einfach Physik.
      Seriöser und ungefälschter Vergleich: Was kostete die Erstellung und Betrieb nebst Wartung und Umweltbelastung sowie erforderliche Gegenmaßnahmen damit Netz stets stabil bleibt / gegen was kommt hinten raus… = Zuschussgeschäft.

      • @ Halbwahrheiten

        „…Blöde Frage. Einfach Physik. …“

        Von Physik scheinen Sie bestenfalls rudimentäre Kenntnisse zu haben – wenn überhaupt?! Sie ergehen sich in einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung und meinen das sei Physik.

        Jedes von einem Windrad gelieferte Milliwatt ist sinnvoller, als eins welches durch Verbrennung/Vernichtung ENDLICHER Ressourcen entsteht.

        Mir ist klar, dass Sie das nicht verstehen werden, weil Sie weder die physikalische Vorbildung noch das erforderliche ingenieurmäßige Denken haben.

        Sie scheinen zu der Spezies zu gehören, die nach dem Prinzip „Nach mir die Sintflut“ lebt.

        • Gegenfrage

          @Frage
          Das Universum,es besteht aus Wind,Windrädern,Elektrizität, Batterien???
          Oder doch nur aus/mit Verbrennung.
          Stimmt die Sonne verbrennt nicht, sie pfeift ein warmes Lüftchen.
          Ach ,der Mensch will es jetzt anders machen, schlauer sein als seine Enstehung.
          Die Erde ist flach, bestimmt.
          Greta and Green, rockt.
          Reduziert die Anzahl Menschen drastisch,dann hat „Spezi“ Mensch eine vielleicht längere Aufenthaltsgenehmigung im Universum.

  2. Erleuchtung Jean

    Vertrauen schaffen:
    Warum wird nicht in einem Rutsch der EU-Staat Luxemburg als Vorzeige- und Impf-Musterland durchgeimpft? In der EU hätte man am 28. Dez. beginnen können, 650.000 Impfdosen waren damals locker vorhanden, die Impfer wären jetzt fertig mit Impfung I. und in wenigen Tagen hätten sie mit Impfung II. beginnen können. Ende Januar d.J. könnten 480 Millionen EU-BürgerInnen die Erfolge sehen.

    Was wird gemacht? 50.000 erhält Der, 1,1 Mio. Jener, 350.00 X, 150.000 Y, wie auf einem riesigen Hühnerhof.

    Außerdem frage ich mich, dass der größte Europäer der namensgleich ist mit mir, diese Idee noch nicht hatte?
    Er gibt aber leider, wie man ihn kennt, immer lieber den Anderen gute Ratschläge.

    • Luxemburg hat mit 2,2 Millionen Dosen genug Kapazität Bevölkerung, Grenzgänger und auch noch einige Touristen zu impfen. Das Ländchen hat dann auch eine Impfstrategie ausgearbeitet; die Umsetzung ist ja auch bei einem kleinen Land eine logistische Herausforderung.

      Wenn Ihnen dann nach einem Testland ist, können sich ja die Entwicklung in GB anschauen; die hatten ja etwas früher angefangen.

      Der süffisante Vorschlag, Luxemburg als Testland zu definieren, entbehrt nicht einiger Arroganz. Innerhalb Belgiens hätte man dies doch unproblematischer mit der DG durchziehen können. Hätte dem Ex-Chirurgen bestimmt gefallen.

      • Erleuchtung Jean

        Es geht bei einer Total-Impfung nicht um Teile eines Landes oder Landkreises, sondern um die eines gesamten Staates. Da bietet sich ein Kleinstaat logischerweise an, man nimmt nicht den Größten.
        Und wenn genug Kapazitäten vorhanden sind, wie Sie meinen, dann fragt man sich, warum dort nicht schon längst durchgeimpft wurde, ja als EU-Testland.

        Und wenn das Testland am 31.1. gute Resultate aufweisen könnte, schafft das Vertrauen in die Impfstoffe.

          • Eine Erleuchtung ist noch keine fundierte medizinische Ausbildung. Weiss sogar Meyer, dass Testreihen nur Sinn machen, wenn ganze Staaten getestet wurden. 😉 Virusbekämpfung an Staatsgrenzen war ja schon im letzten Frühjahr der Renner. Bei Teilen eines belgischen Kleingliedstaates kann das nicht funktionieren (keine Zöllner). Ob das mit Luxemburg als Schengenmitglied funktioniert?

            (Bei der Gelegenheit fallen mir auch die oft zitierten Erfolgsmodelle Schweden und China ein. Da kan man im Moment mal wieder beobachten was Basisdemokratie ist.)

            Eine Erleuchtung ist noch keine fundierte politische Bildung. Unser Jean verrät uns nicht auf welcher Grundlage die EU ein EU-Testland bestimmt.

            Insgesamt: ob nun erleuchtet oder unterbelichtet, Jean beherrscht das Thema nicht.

            • Erleuchtung Jean

              @Der.
              …“ verrät uns nicht auf welcher Grundlage die EU ein EU-Testland bestimmt.“

              Das ist natürlich eine Schwachstelle. Wenn Sie noch 4 Wochen über eine Grundlage diskutieren möchen, dann viel Glück. lol

          • Erleuchtung Jean

            Staat oder Land ist egal, nur kein Landkreis oder eine Stadt, Herr Keutgen.

            Luxemburg wurde von mir aus den schon vorgelegten Gründen vorgeschlagen. Es wäre ein Vertrauensbeweis für die Impf- und Impfstoffbeschaffungstheorie der EU-„Experten“.
            Es müsste doch für den langjährigen Spezialisten, der meinen Namen trägt, die größte Ehre seines Lebens sein, wenn er sagen könnte Luxemburg hat den einzig richtigen Weg eingeschlagen.

            Man soll nicht vergessen, Luxemburg ist wie Belgien und die Niederlande Gründungsmitglied der EWG. Irgendwann haben leider Experten und Spezialisten die optimale EWG aufgepumpt….. und den Namen geändert.

            Übrigens: Malta würde sich von der Größe und Einwohnerzahl ebenfalls als Testland eignen, aber durch die mediterrane Insellage, wäre jedes dort erzielte Resultat für das Europäische Festland nicht vergleichbar.

  3. Franz-Josef Heinen

    Ich bin ja schon mal froh, dass OD nicht von Kommentaren der Corona-Leugner und Impfgegner überschwemmt wird. Die Vernunft scheint sich auch hier durchzusetzen. Mit einigen zu erwartenden Ausnahmen von Spaßvögeln und Erleuchteten, die von einer Weltverschwörung schwadronieren, die nur in ihren verwirrten Gehirnen existiert.

  4. Die Wahrheit

    Ob der Impfstoff zum Erfolg führt, sei dahin gestellt.
    Noch liegen gar keine sicheren Informationen vor. Die Wissenschaftler warten nun mit Geduld auf Resultate.
    Möge der Impfstoff den gewünschten Erfolg bringen.

  5. Joseph Meyer

    @Die Wahrheit
    finden Sie nicht, dass Sie Sich Selber zum möglichen „Abschuss durch die Impfung“ bereit erklären?!
    Einerseits sagen Sie zu recht, dass es noch keine sicheren Informationen bezüglich des Impfstoffes gibt, anderseits wünschen Sie Sich, dass der Impfstoff den gewünschten Erfolg bringt, wohl wissend, dass er inzwischen an lebenden Menschen „im Massentest“ ausprobiert wird – die vorklinischen Labor-Untersuchungen an Tieren konnten ja „weg-teleskopiert“ werden. Deshalb gibt es weder zur Wirksamkeit noch zur Unbedenklichkeit der verschiedenen Impfstoffprodukte sichere Informationen. Sie sind also bereit sich durch eine Impfung bei Ihnen Selber für das Wohl der Mehrheit als Laborversuch, eventuell mit Ihrem Leben, zur Verfügung zu stellen? Das ehrt Sie, aber notwendig ist das nicht! Denn der aktuelle Stand in Bezug auf eine eventuelle Gefährdung der Menschheit durch Covid-19 ist beruhigend: Im St.Vither Krankenhaus erfuhr ich, dass die Covid-19 Station derzeit leer steht, aber noch frei gehalten wird für den Fall, dass es zu einer dritten massiven Welle an Schwerkranken Covid-19 Patienten kommen könnte. Im Eupener Krankenhaus wird es ähnlich sein.
    Noch einmal sei betont: Niemand, auch ich nicht, leugnet die Gefährlichkeit von Covid-19 bei gewissen gefährdeten Personen, insbesondere bei hochbetagten MitbürgerInnen mit schweren Begleiterkrankungen. Bei diesen Personen kann es zu sehr schweren Krankheitsbildern, mit extremer Atemnot, verschatteten Röntgenbildern der Lungen, mit Thrombosen und Lungenembolien und zu Todesfällen kommen. Bei jedem unerwarteten Todesfall ist das traurig, wir Menschen sind und bleiben sterbliche Lebewesen!
    Es gibt aber auch einen Lichtblick: Über 99% der Bevölkerung überleben diese Krankheit! Und es gibt inzwischen gute und nützliche Medikamente!
    Die „Great Barrington Declaration“ wurde seit dem 04.10.2020 inzwischen weltweit von 53.489 Wissenschaftlern und Ärzten unterzeichnet, die Hauptforderung lautet: Fokusierter Schutz der gefährdeten MitbürgerInnen („Focused Protection“) und ansonsten normale Kontaktmöglichkeiten für alle Anderen, damit es so schnell wie möglich zu einer natürlichen Herdenimmunität kommt, und DADURCH die gefährdeten Personen dann ebenfalls besser geschützt sind!
    Müssen es denn immer ein Medikament oder ein Impfstoff sein, die uns das Heil bringen, darf die Natur nicht mehr helfen?

    • DerPostbote

      Und die Alternative ist was?
      Wir lassen alles offen, das Gesundheitssystem bricht nach und nach zusammen (Stichwort: GB), die medizinische Pflege (nicht nur auf Covid bezogen) ist nicht mehr gewährleistet und eine gesamte Gesellschaft wird unter diesem Umstand leiden.
      Ist das Ihre Vorstellung?

  6. Rob-Otter

    Frau Wagenknecht weist in ihrer Kolumne auf weitere Probleme hin: „Das Risiko wird auf Postboten und Paketpacker verlagert“. Ihre Vorschläge haben starke Übereinstimmungen mit denen von Boris Palmer, OB Tübingen und sind durchaus realistisch.

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