Die Lupe und der Geschichtsverein Zwischen Venn und Schneifel (ZVS) organisieren an diesem Donnerstag, dem 9. November, um 20 Uhr in Eupen, Neustr. 93, einen Film- und Diskussionsabend über das Gouvernement Baltia (1920-1925).
Nach dem 1. Weltkrieg wird Deutschland die Kriegsschuld zugesprochen. Durch die Abtretung der deutschen Kreise Eupen und Malmedy soll Belgien entschädigt werden. Um die beiden Kreise zu regieren, schafft Belgien ein Übergangsregime, das von General Herman Baltia (kl. Foto unten) geleitet wird.
Die Stimmung in der Bevölkerung ist angespannt, da sich die Menschen in Eupen und im St.Vither Raum durch ihre Sprache mit Deutschland verbunden fühlen.
Ab Januar 1920 bis Juli 1920 wird eine durch den Versailler Vertrag vorgesehene Volksbefragung durchgeführt, die als Farce in die Geschichte eingeht. Wirtschaftliche Probleme, sprachliche Unterschiede und deutsches Nationalbewusstsein erschweren die Integration.
Ferner fühlt sich die katholisch geprägte Bevölkerung dem Erzbistum Köln verbunden. Dafür findet der Vatikan eine vorläufige Lösung: Das Gouvernement bildet ein autonomes Bistum, und die Kirche in Malmedy wird zur Kathedrale.
Anmeldung spätestens 9.11. (12 Uhr): Tel. 087/ 552719 oder lupe.info@unitedadsl.be. UKB: 5 €. Weitere Bildungsangebote: www.lupe.be
Warum wird dieses Thema wieder aufgewärmt? Uns ist allen klar was damals gelaufen ist und das dies mit Demokratie nicht viel zu tun hatte. Das die Generation meiner Großeltern und Eltern nichts mit Belgien anfangen konnten und im Herzen weiterhin deutsche sind und waren, kann ich verstehen. Heute ist das anders. Mit den Autonomie Regelungen bzw dem Sonderstatus der DG und den dadurch verbundenen Vorteilen, hat sich das geändert.
Ich denke heute sind hier alle gerne Belgier.
Da muss man die alten Klamotten nicht aufwärmen.
Wer weiß denn heute noch irgendetwas? Die Generation der Zeitzeugen ist tot. Die Generation der Söhne und Töchter weiß es vom Hörensagen. Und die jungen Menschen, die Enkel sozusagen, wissen nichts mehr. Liegt aber nicht nur an ihnen. Im Elternhaus versagt die Erziehung und in der Schule wird nur für die nächste Prüfung gelernt. Und wer das bessere Gedächtnis hat, kotzt bei der Prüfung sein Wissen aus und danach vergisst er alles wieder. Das Diplom hat er ja dann in der Tasche. Dass Geschichte sich ständig wiederholt, wissen die jungen Menschen nicht. Sie kennen Krieg nur aus den Geschichtsbüchern, wenn überhaupt. Geiz ist geil und Fun ist das Maß aller Dinge. Kein Platz für historische Vorgänge vergangener Tage. Es ist schon bezeichnend, dass der höchste Grad physischer Folter an jungen Menschen erreicht ist, wenn man ihnen das Handy für 24 Stunden wegnimmt.
Warum soll das kein Thema sein?
Das Wissen um die eigene Geschichte sollte eigentlich Teil der Allgemeinbildung sein, wurde aber in unserer Kindheit und Jugend im Unterricht völlig vernachlässigt, wo der Sicht hundertprozentig belgo-belgisch ausgerichtet war, im Sinne von Henri Pirenne.
Unser Geschichtsbuch hieß damals bezeichnenderweise „Belgien im Laufe der Jahrhunderte“. Es begann mit dem heldenhaften Kampf der alten Belgier gegen Cäsar und endetet mit dem „Roi Chevalier“ und seinem heldenhaften Kampf gegen unsere Großväter (ein Detail, was uns allerdings schamhaft verschwiegen wurde).
Wie steht es eigentlich heute mit dem Fach „Heimatgeschichte“ und Geschichte im Allgemeinen?
Fürwahr – müssen „aus der Regionalgeschichte“ lernen.
Gut so.
Weiter…
Wie steht es eigentlich heute mit dem Fach „Heimatgeschichte“ und Geschichte im Allgemeinen?
@ Zaungast
Je mehr ich hier lese umso mehr beschleicht mich der Verdacht das die Antwort lauten muss: nicht zum Besten.
s. Thema „Erlernen der Nationalhymne im Unterricht“