AKTUALISIERT – Mit einer riesigen Statue und Vereinslegenden aus sieben Generationen feiert Borussia Mönchengladbach ein großes Jubiläum. Am Wochenende geht es weiter – auf Berti Vogts wartet eine besondere Ehrung.
Mit zahlreichen Club-Legenden und der Enthüllung eines Fohlen-Denkmals hat Borussia Mönchengladbach am Freitagabend sein 125-jähriges Vereinsjubiläum gefeiert. Die im Rahmen der Feierlichkeiten enthüllte bronzene Skulptur auf dem Vorplatz des Stadions wiegt rund 6 Tonnen, ist 4,5 Meter hoch und soll an die Tradition der „Fohlenelf“ erinnern.

01.08.2025, Nordrhein-Westfalen, Mönchengladbach: Vereinslegende Berti Vogts schreibt anlässlich der 125-Jahr-Feier Autogramme. Foto: Roberto Pfeil/dpa
Einige tausende Fans und die früheren Spielergrößen Berti Vogts, Günter Netzer und Lothar Matthäus schauten zu, wie ein Team um Winnie Schäfer das unter einem schwarzen Tuch versteckte Fohlen enthüllte. „Die Statue soll ein Denkmal für die Ewigkeit sein und ist ein Geschenk an unsere treuen Fans, die unseren Club in guten und in weniger guten Zeiten bedingungslos unterstützen“, sagt Marketingdirektor Sebastian Otten im aktuellen Mitgliedermagazin.
– Besondere Ehrung für Vogts: Über einen goldenen Teppich waren zuvor 130 Legenden aus sieben Generationen – teils bei strömendem Regen – in den Borussia-Park eingelaufen. Die Liste reichte von Erfolgsspielern der 1970er Jahre wie dem einstigen Ballon-d’Or-Gewinner Allan Simonsen bis hin zu große Namen der jüngeren Geschichte wie Christoph Kramer und dem langjährigen Kapitän Lars Stindl. „Dass wir das erleben dürfen, 125 Jahre, ist exorbitant gut“, sagte Vereinspräsident Rainer Bonhof auf der Feier. „All diese Legenden treffen zu dürfen, ist ein besonderer Tag.“

01.08.2025, Nordrhein-Westfalen, Mönchengladbach: Die Vereinslegenden Günter Netzer (M), Lothar Matthäus (r) und Vereinspräsident Rainer Bonhof (l) treffen zur 125-Jahr-Feier des Fussballbundesligisten Borussia Mönchengladbach ein. Foto: Roberto Pfeil/dpa
Die Feierlichkeiten am Freitag läuteten den Auftakt eines dreitägigen Jubiläumswochenendes ein. Ein besonderes Zeichen wird der Club dann mit der Ernennung von Ex-Bundestrainer Vogts zum Ehrenspielführer setzen. Der 78-Jährige reiht sich damit in eine exklusive Runde mit Netzer und Jupp Heynckes ein. Wie seine drei einstigen Mannschaftskollegen erhält er einen festen, mit goldener Signatur versehenen Sitzplatz auf Lebenszeit.
– Jubiläumsprogramm und Testspiel am Samstagabend: Der sportliche Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten folgt am Samstagabend (20.30 Uhr) mit einem Freundschaftsspiel gegen den spanischen Traditionsverein FC Valencia. Bereits zuvor moderiert ZDF-Moderatorin und bekennende Borussia-Anhängerin Dunja Hayali ein offizielles Jubiläumsprogramm. Fußball-Comedian Arnd Zeigler präsentiert zudem eine eigens für die Borussia gestaltete Show.
Auch die Fans beteiligen sich aktiv an den Feierlichkeiten: Am Samstagnachmittag ist ein „Fanwalk“ vom Alten Markt in der Innenstadt zum Borussia-Park geplant. (dpa)
Letzter Titel der Borussia liegt schon 30 Jahre zurück
Die Probleme vieler anderer Traditionsclubs hat Borussia Mönchengladbach nicht. Trotzdem sind die Sorgen im Umfeld groß. Wie groß der Club einmal war, zeigt sich bei der 125-Jahr-Feier am Wochenende. Auch in Ostbelgien hat die Borussia viele Fans.
Am Wochenende ist die Vergangenheit mal wieder ganz nah bei Borussia Mönchengladbach. Der fünfmalige deutsche Meister feiert sein 125-jähriges Vereinsjubiläum und welche Bedeutung der Club einmal hatte, lässt sich an der Gästeschar von rund 150 ehemaligen Spielern und Trainern ablesen. Unter anderem die Ex-Borussen Günter Netzer, Jupp Heynckes, Berti Vogts und Lothar Matthäus kommen – allesamt Fußball-Weltmeister.

28.07.1970, Nordrhein-Westfalen, Mönchengladbach: Der deutsche Fußballmeister Borussia Mönchengladbach präsentiert am 27.7.1970 im heimischen Bökelbergstadion die Mannschaft, die den ersten gewonnenen Titel in der Saison 1970/71 verteidigen soll. Stehend (vl.): Trainer Hennes Weisweiler, Klaus-Peter Sieloff, Peter Dietrich, Ludwig Müller, Ulrich Lefevre, Herbert Wimmer, Jupp Heynckes, Jürgen Wloke, Rainer Bonhof, Herbert Laumen, Co-Trainer Rudolf Schlott; Sitzend (vl.): Hartwig Bleidick, Horst Köppel, Berti Vogts, Wolfgang Kleff, Bernd Schrage, Werner Adler, Günter Netzer, Heinz Wittmann. Foto: -/dpa
„Dass die alten Haudegen kommen, darauf freue ich mich. Die, mit denen ich zusammengespielt habe und die, die man über die Jahrzehnte hier kennengelernt hat. Zwei Jahre haben wir darauf hingearbeitet und jetzt wird es Wirklichkeit“, sagte Borussen-Präsident Rainer Bonhof – selbst eine der vielen Club-Legenden – der Deutschen Presse-Agentur.
Der Europameister von 1972 und Weltmeister von 1974 hat fünf Dekaden nach den großen 1970er-Jahren, in denen der Verein aus der niederrheinischen Provinzstadt Bayern München über ein Jahrzehnt lang Paroli bot und teilweise sogar vor dem heutigen Rekordmeister stand, kaum mehr etwas zu feiern. Der letzte Titelgewinn liegt bereits wieder 30 Jahre zurück und die Fans kritisieren die angebliche Ambitionslosigkeit der heutigen Borussia. Schlagzeilen machte der Club zuletzt mit dem Video-Vorfall um Ex-Nationalspieler Florian Neuhaus.
– Köppel kritisiert Aufregung um Neuhaus: Vor einem Monat war ein Video aufgetaucht, das auf der Baleareninsel Mallorca entstanden sein soll. Darin war eine despektierliche Aussage über Borussias Sportgeschäftsführer Roland Virkus zu hören, ehe Neuhaus ins Bild kam und sein eigenes Gehalt von demnach «vier Millionen» Euro verriet. «Das ist früher doch auch passiert», sagte Ex-Borusse Horst Köppel der dpa. «Nur hat das damals nicht in der Öffentlichkeit stattgefunden und wurde auch intern gelöst.»
Als Spieler gewann der heute 77-Jährige alle fünf Meisterschaften und die beiden UEFA-Pokalsiege von 1975 und 1979 mit. Regelmäßig fiebert er noch im Borussia-Park mit. «Hoffentlich können sie mal wieder weiter oben mitspielen», sagte der frühere Co-Trainer von Franz Beckenbauer beim Nationalteam.

06.10.1973, NA, Mönchengladbach: Gladbachs Günter Netzer (r) überwindet am 20.12.1972 in Mönchengladbach den machtlosen Freiburger Torhüter Urban Klausmann mit einem wuchtigen Schuss. Foto: dpa
Ähnlich äußerte sich auch Vogts im Vorfeld der großen Geburtstagsfeier. Die Borussia, nach wie vor einer der fünf beliebtesten Clubs Deutschlands, spielte vor vier Jahren noch im Achtelfinale der Champions League. Die folgenden Bundesliga-Tabellenplätze 10, 10, 14 und 10 bedeuten pures Mittelmaß. «Ich kenne die aktuelle Situation nicht», sagte Vogts vielsagend. «Ich war zuletzt kaum da. Und wenn im Fernsehen die Bayern laufen, schaue ich eher die. Denn da wird der bessere Fußball gespielt.»
– Bonhof weist Bedenken zurück: Der Unruhe, die auch im Umfeld herrscht, tritt Bonhof indes entgegen. „In der vergangenen Saison haben wir einen Schritt nach vorn und vier Plätze gut gemacht. Es geht wieder in die richtige Richtung – auch wenn wir natürlich mit dem Ende der Saison nicht zufrieden waren“, sagte Bonhof. „Ich kann mir das schon vorstellen, dass wir mittelfristig wieder an das obere Tabellendrittel herankommen. Das wäre doch schon ein ambitioniertes Vorhaben.“
Die aktuelle Situation Borussias als Mittelklasse-Team ist für ihn alles andere als problematisch. „Die Gesamtsituation der Borussia mit so vielen Jahren der Bundesliga-Zugehörigkeit ist sensationell“, sagte der 73-Jährige. „Andere Vereine haben sich da schwerer getan.“

07.06.1975, Nordrhein-Westfalen, Mönchengladbach: Gruppenbild des Deutschen Meisters Borussia Mönchengladbach nach dem Sieg am vorletzten Spieltag der Bundesliga am 07.06.1975 gegen Eintracht Braunschweig in Mönchengladbach. (Stehend v.l.n.r.) Jupp Heynckes, Trainerassistent Karl-Heinz Drygalski, Rainer Bonhof, Wimmer, Jensen, Wittkamp, Schäffer, Danner und Trainer Hennes Weisweiler. (Vorn v.l.n.r.) Masseur Stock, Klinkhammer, Berti Vogts, Kleff und Alan Simonsen. Foto: Scheidemann/dpa
Der große rheinische Rivale 1. FC Köln pendelt seit über zwei Jahrzehnten verlässlich zwischen erster und zweiter Liga, der Hamburger SV brauchte Jahre, um gerade erst wieder aus der Zweitklassigkeit zurückzukehren und in der sportlichen Situation, in der sich der FC Schalke in der 2. Liga befindet, war die Borussia tatsächlich noch nie.
Und im Hinblick auf die kommende Spielzeit, die durch den monatelangen Ausfall von Nationalstürmer und Identifikationsfigur Tim Kleindienst noch erschwert wird, mahnt Bonhof zur Ruhe. Dass trotz dessen Knie-Verletzung auch die Angreifer Alassane Plea (PSV Eindhoven) und Tomas Cvancara (Antalyaspor) abgegeben wurden, kompensierte Virkus mit den Verpflichtungen von Shuto Machino (Holstein Kiel) und Haris Tabakovic (1899 Hoffenheim).
Ein weiterer Stürmer für die Offensive könnte noch folgen. Hartnäckig halten sich Gerüchte über eine Leihe von Bayern Münchens Toptalent Paul Wanner. „Der ganze Markt kommt auch wegen der Club-WM später in Bewegung als sonst“, sagte Bonhof zu weiteren möglichen Transfers. „Ich kann mir das schon vorstellen, dass wir mittelfristig wieder an das obere Tabellendrittel herankommen. Das wäre doch schon ein ambitioniertes Vorhaben“, befand er. (dpa/cre)
Meine Erzfeinde der 70er Jahre. Mein Bruder Gladbach Fan und ich Bayern. Was haben wir uns damals gezofft, aber immer im Guten.
Trotz Erzfeind muss ich zugeben, dass Gladbach zu der Zeit einen tollen und hervorragenden Fußball gespielt hat.
Unvergessen u.a. auch das 7-1 gegen Mailand und dem Büchsenwurf.
tja diesen Boningsegna hätte man damals im würgengriff nehmen sollen…….
Schwer da unten raus zu kommen!? Liegt teils an der Führung! Schlechte Tranfers u a! Und der F C kommt wieder als Konkurrent, schwierig…..schwierig!
Ach @ Rundes Leder , dieser FC spielt schon viele Jahren als Stehaufmännchen in der ersten und zweiten Liga .
Viel zu oft haben diese Geisböcke ihre Sympathie bei den Fans verspielt .
Die glorreichen Zeiten mit Schuhmacher , Overath und Konsorten gehören längst der Vergangenheit an und bei diesem Verein hält das totale Chaos schon zu lange an .
Nur traurig , aber die wahre Realität.
Der Fc ist doch kein Konkurrent, die haben doch nur solche Fans wie die die vor kurzem in Elsenborn waren.
Waren da Fans aus der DG ?.