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Informationskampagne zum freiwilligen Wehrdienst: Bald 18-jährige Belgier sollen angeschrieben werden

Belgische Soldaten bei der Parade am Nationalfeiertag 2012 in Brüssel. Foto: Shutterstock

In der Kammer haben die Mehrheitsparteien der Arizona-Koalition (N-VA, MR, Vooruit, CD&V und Les Engagés) einen neuen Gesetzesentwurf für eine Informationskampagne zum freiwilligen Wehrdienst eingebracht. Diese sieht die Versendung eines Briefes an junge Belgier und auch Belgierinnen vor, die im Folgejahr ihr 18. Lebensjahr erreichen.

Mit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 1992 reagierte Belgien auf ein damals verändertes internationales Umfeld. Heute, mehr als drei Jahrzehnte später, sieht sich Europa erneut mit einem neuen, komplexeren Sicherheitskontext konfrontiert.

10.07.2024, Belgien, Brüssel: Luc Frank bei seiner Eidesleistung als Kammerabgeordneter. Foto: Belga

“Die Stabilität in Europa ist nicht mehr selbstverständlich, und die Bedeutung verteidigungsfähiger Streitkräfte rückt erneut in den Vordergrund”, erklärt der ostbelgische Kammerabgeordnete Luc Frank (CSP – Les Engagés).

In Anbetracht der zunehmend angespannten geopolitischen Lage und der wachsenden sicherheitspolitischen Herausforderungen legt die Arizona-Koalition einen Gesetzesentwurf vor, der die Einführung eines Informationsschreibens, das an junge Erwachsene versendet wird, vorsieht.

“Diese Mitteilung soll neutral über die Möglichkeiten eines freiwilligen Wehrdienstes informieren, ohne jeglichen verpflichtenden Charakter. Es handelt sich hierbei um einen wichtigen Meilenstein in unserer Verteidigungsfähigkeit”, betont Luc Frank in seiner Eigenschaft als Mitglied des Kammerausschusses für nationale Verteidigung.

Ein belgischer Soldat im Einsatz gegen den Terror in Brüssel 2015. Foto: Belga

Ziel ist es laut Frank, durch die Schaffung eines freiwilligen militärischen Engagements, jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, aktiv und bewusst eine berufliche Laufbahn im Bereich der Landesverteidigung anzustreben. “Der Gesetzesentwurf sieht außerdem die strikte Einhaltung der Datenschutzverordnung vor und garantiert, dass keinerlei persönliche Daten ohne gesetzliche Grundlage verarbeitet werden”, erklärt Frank weiter. „Die enthobenen Daten für dieses Vorhaben dienen lediglich der Zustellung des Schreibens und sind somit auch streng auf die dafür notwendigen Informationen beschränkt.“

Nach der erstmaligen Vorstellung des Gesetzesentwurfs in der Plenarsitzung wird dieser nun zur weiteren Prüfung und Ausarbeitung an den Ausschuss für nationale Verteidigung überwiesen. “Im Ausschuss wird der Entwurf umfassend diskutiert, aus unterschiedlichen Perspektiven bewertet und bei Bedarf angepasst”, so Frank. Die finale Abstimmung zu der überarbeiteten Fassung erfolgt anschließend erneut im Plenum. (cre)

9 Antworten auf “Informationskampagne zum freiwilligen Wehrdienst: Bald 18-jährige Belgier sollen angeschrieben werden”

  1. Die Wahrheit

    Hier sieht man mal wieder die Dummheit und Verblödung unserer Politiker! Meinen die wirklich, dass sich viele junge Menschen für so was interessieren???? Würden unsere Politiker und Politikerinnen freiwillig durch den Morast robben. einen 50 km Marsch mit 25 kg Rucksack, kompletter Ausrüstung und der Braut des Soldaten sprich das Gewehr abspulen.
    Also liebe Politiker und Politikerinnen, es reicht! Für solche dummen Ideen bekommt ihr auch noch Geld! Einfach nur schrecklich!
    Entweder wird es zur Pflicht für M, W und D, oder ihr könnt es vergessen!

    • @ Die Wahrheit

      Genau so ist das! Ich habe den Eindruck, dass keiner von Denen jemals beim Militär war. Ich kann mich noch gut an die „frische Luft der Ardennen“ in Vielsalm erinnern.

      Mein Vorschlag: Die Herren Politiker gehen mit gutem Beispiel voran, und machen mal eine einjährige Ausbildung bei den Ardennenjägern oder den Parras – damit sie überhaupt wissen, wovon Sie sprechen und ob sie da „freiwillig“ noch hin wollen. 🙈🤠

  2. Die Wahrheit

    Ich habe mir das Bild von Luc Frank angesehen. Ich würde ihn mal gerne als Soldat sehen. Dann bekommen wir aber noch was zu lachen, wenn er im Morast liegt.
    Genau, diese Leute wollen den anderen den Militärdienst aufzwingen.
    Bevor ihr liebe Politiker und Politikerinnen den anderen diesen Dienst aufdrückt, zeigt selbst was ihr könnt, und verpflichtet euch. Dann könnt ihr später auch gerne als Kanonenfutter zur Front.
    Ich habe meinen Militärdienst vor vielen Jahren abgeleistet und weiß, was es ist.

  3. Der Alte

    Warten wir mal ab, wie viele bald 18 Jährige sich freiwillig zur belgischen Fahne melden, gegen Miliz-Sold.
    Kleine Anmerkung: In Flandern fallen ja bereits 45 % der potentiellen Kandidaten weg, da diese wohl lieber in flämischen Streitkräften dienen würden, siehe die letzten Wahlergebnisse von NVA und VB.

  4. Dieser Brief landet dann in den meisten Fällen da, wo auch die Impfaufforderung gelandet ist. Warum sollte sich ein junger Mensch das freiwillig antun? Weil der Staat sich in den letzten 5 Jahren so rührend um sie gekümmert hat? Oder weil unsere Politiker so ehrlich um ihr Wohlergehen bedacht sind, allen voran die ehrliche Printen-Ursula?

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