Politik

Nächster Schritt für Ansiedlung des Einstein-Teleskops

DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (2.v.r) und andere Regierungsvertreter aus der Euregio Maas-Rhein bei der Unterzeichnung einer Absichtserklärung über den Weg zur gemeinsamen offiziellen Bewerbung für das Einstein-Teleskops. Foto: Wouter Maeckelberghe

Minister, Staatssekretäre und Abgeordnete aus Belgien, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen, darunter auch DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG), haben am Dienstag in Brüssel einen weiteren Schritt getan, um das Einstein-Teleskop in die Grenzregion der drei Länder zu bringen.

Zu diesem Zweck unterzeichnete die interministerielle Konferenz in Brüssel die Absichtserklärung über den Weg zur gemeinsamen offiziellen Bewerbung (dem „Bid Book“) der drei Länder. Diese Erklärung enthält weitere Vereinbarungen zur Zusammenarbeit. Außerdem geben die Minister in der Erklärung grünes Licht für die Vorbereitung eines Konsortiums.

„Die Ansiedlung des Einstein-Teleskops in der belgisch-deutsch-niederländischen Grenzregion wäre für diese ein Game Changer. Der Mehrwert eines solchen Projekts für die Deutschsprachige Gemeinschaft ist evident: Arbeitsplätze für hiesige kleine und mittlere Unternehmen, High-tech-Neugründungen, Spin-offs, … die Chancen für unsere Wirtschaft sind so groß wie die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen vielfältig sind“, erklärte Ministerpräsident Paasch. „Nicht zu vergessen das wissenschaftliche Renommee, das unsere Grenzregion gewinnen würde: Das Einstein-Teleskop würde talentierte Forscher und Studenten der Physik und Astronomie aus der ganzen Welt in unsere Grenzregion locken.“

Die DG-Regierung hat stets ihren Willen bekundet, das Einstein-Teleskop-Projekt nach besten Kräften zu unterstützen – und sie hat Wort gehalten: „Wir haben alle unsere Kontakte und Netzwerke genutzt, um die Einrichtung des ET in unserer Grenzregion zu fördern“, so der DG-Regierungschef. „Und wir werden dies auch weiterhin tun.“

Foto: Wouter Maeckelberghe

Der flämische Minister für Innovation, Jo Brouns, war Gastgeber des Treffens: „Ich habe heute viel positive Energie erlebt, um das Einstein-Teleskop-Projekt zu einer Erfolgsgeschichte zu machen. Der Wille ist da, gemeinsam mit den Regierungen, mit Wissenseinrichtungen und mit der Industrie das Rad in die Hand zu nehmen. Ich werde dieses Projekt, das für Belgien, die Niederlande, Deutschland und vor allem für die Grenzregion so wichtig ist, weiterhin aufmerksam verfolgen, denn ich weiß, dass wir etwas Einzigartiges schaffen.“

Das Einstein-Teleskop wird der weltweit erste Gravitationswellendetektor der dritten Generation sein. Dieses Teleskop wird der Menschheit eine Fülle neuer Erkenntnisse über die Entwicklung und Struktur des Universums liefern, mit Beobachtungen, die sie dem Urknall immer näherbringt.

Das Teleskop ist nicht nur von großem wissenschaftlichem Wert, sondern bedeutet auch einen enormen Schub für innovative High-Tech-Unternehmen in den beteiligten Ländern und in der Region, in der es gebaut wird.

Eine Arbeitsgruppe aus Belgien, den Niederlanden und Nordrhein-Westfalen bereitet eine Bewerbung vor, um das Teleskop in ihrer gemeinsamen Grenzregion anzusiedeln. Hier wird an dem Plan gearbeitet, das Teleskop 250 Meter unter der Erde in Form eines Dreiecks zu bauen, dessen Spitzen durch Detektorarme von je 10 Kilometern Länge verbunden sind.

Ein unterirdisches Observatorium ist die beste Garantie für optimale Beobachtungen mit wenig Rauschen. Neben den gemeinsamen Bemühungen von Belgien, Deutschland und den Niederlanden ist auch das italienische Sardinien mit Forschungsarbeiten beschäftigt, die zu einem Bid Book für den Bau des Einstein-Teleskops führen sollen. Eine Entscheidung auf EU-Ebene über den Standort wird für das Jahr 2026 erwartet.

„Heute haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht, was die Kandidatur der drei euroregionalen Länder betrifft. Nur gemeinsam können wir eine starke Bewerbung abgeben und das Projekt ‚Einstein Teleskop in der Grenzregion‘ realisieren“, sagte der Präsident der Euregio Maas-Rhein EVTZ, Emile Roemer.

36 Antworten auf “Nächster Schritt für Ansiedlung des Einstein-Teleskops”

  1. Zuerst ein Bergbau Projekt

    Wer sich näher mit den Plänen des Einstein Teleskops befasst der erkennt das es zuerst mal für viele Jahre ein Bergbau Projekt ist. 3 Schächte mit einer Länge von 300m müssen angelegt werden, dann werden die Schächte mit Tunneln verbunden. Die Gesamtlänge der Tunnel beträgt 30 Kilometer, weitere Hohlräume zur Unterbringung von Pumpenkammern sind auch nötig um eine Wasserhaltung zu betreiben. Eine Halde muss angelegt werden um das gelöste Gestein dauerhaft zu lagern. Sicher wird so ein Vorhaben auch die hiesige Wirtschaft beleben.

  2. Peer van Daalen

    „Das Einstein-Teleskop wird der weltweit erste Gravitationswellendetektor der dritten Generation sein. Dieses Teleskop wird der Menschheit eine Fülle neuer Erkenntnisse über die Entwicklung und Struktur des Universums liefern, mit Beobachtungen, die sie dem Urknall immer näherbringt.“

    Kann mir mal bitte einer erklären, welchen Nutzen und Gewinn die normale Menschheit von diesem Scheiß hat?

    Kostet einen Haufen Geld, für um den „Urknall“ zu hören, woran sich irgendwelche Nerds bereichern und um sich selbst bauchzupinseln, während vieles auf der Erde den Bach runter geht.

    Holt Euch einen Satz Ohrfeigen ab. Die knallen auch ganz toll und kosten nix …

  3. Gastleser

    Ich besitze zwar Technikaffinität, aber was soll das bringen?
    Ein paar Stellen für Nerds und ein paar Hausmeister vielleicht.
    Bei 30! km Stollen könnte man auch in Kelmis oder auf deutscher Seite ein nettes Bergwerk aufmachen.

    • Umdenker

      Hallo Gastleser! und von Kalamine ein direkter Tunnel zum Eupener Kaperberg ins Regierungsviertel! Dort könnten dann die Maas/Rhein Versammlungen abgehalten werden. Deren Sorgen möchte ich auch haben.

  4. Der aus dem Süden

    Wenn dieses Teleskop uns bessere Erkenntnisse über den Urknall bringen soll, dann darf es nicht Einstein, sondern Lemaitre Teleskop heissen. Georges Lemaitre aus Charleroi hat die Urknalltheorie entwickelt die Einstein anfangs belächelt hat…

    • Der andere aus dem Süden

      Und den grossen Nikolai Tesla nicht zu vergessen, der bereits bewiesen hat, dass man Energie drahtlos mit 1,5 facher Lichtgeschwindigkeit übertragen kann, an jeden beliebigen Ort auf der Erde…. und es kam angeblich auch noch mehr Energie an als ausgesendet !
      Neben bei, der brasilianische theoretische Physiker, Herr Professor Fran De Aquino und seine TOE (theory of everything) und seine vielfältigen Anwendungsvorschläge erklären warum Tesla’s Transmission funktionnierte und oder wie Schwerkraftgeneratoren zu konzipieren wären. Nebenbei versöhnt diese TOE die Physik, Methaphysik und Spiritualität, aber damit will sich keiner der gestanden sogenannten Wissenschaftler beschäftigen müssen, selbst die von CERN nicht… Man müsste ja über den Tellerrand seines Fachgebietes geschaut werden müssen… das geht gar nicht… Da muss es lieber ein ET her ! Neben bei, die TOE erklärt auch warum Einstein mit seine Relativitätstheorie die Quantenwelt nicht begreifen/erklären konnte, ausser vielleicht dass er beteiligte war an der Entdeckung dass ein Lichtstrahl aus (Quanten)Photonen besteht. Die logischen Erkenntnisse des Professor Fran De Aquino berichten uns, dass so wie sich die Newtonsche Erkenntniss (der Apfel fällt vom Baum) als ein Sonderfall der Relativitätstheorie Einsteins ergab, die Relativitätstheorie Einsteins ein Sonderfall der neuen TOE erweist…
      Es wäre doch wertvoller, wenn schon 2 Milliarden da sind, mal nachzuschauen wie Telsa es 1930 geschafft hat, mit seinem auf Elektromotoren umgebauten Pears-Arrow mit 140 km/h ohne Batterie durch Amerika fahren konnte, wochenlang und ohne Batterie ! Da wäre soviel Geld doch viel lohnender eingesetzt, mit dem einzigen Nachteil, die Börsen und Grossfinanz würde daran nichts verdienen können ! Gratis Energie gibt es laut Wissenschaft nicht, und laut Politik darf es sie nicht geben !
      Nur die neue TOE lehrt uns, dass mehr da ist, als wir sehen können ! Die Kreatur Mensch selbst ist dafür der erste und beste Beweis ! Viele nehmen sich selbst aber nicht als ‚Naturwissenschaftliches‘ Phenomen war, und verkennen daher ihre Möglichkeiten, besonders die ihres Bewustsein getriebenen Geistes !

      • Der aus dem Süden

        Sie haben mit vielem Recht. Trotzdem fände ich es gut wenn Lemaitre hier im Dreiländereck gewissermassen ein Denkmal gesetzt bekäme. Immerhin ein Belgier mit sehr bedeutendem Beitrag der Astrophysik.

      • Einstein

        Genau!
        Und diese Erdkugelgläubigen werden sich noch wundern:
        Wenn sie ihren Tunnel für das Teleskop zu tief bohren, werden sie von der Unterseite der Erdscheibe runterfallen!
        Hätten sie mal auf die Aldebaraner und Tesla gehört!

  5. … Wird „Forscher und Studenten der Physik und Astronomie aus der ganzen Welt in unsere Grenzregion locken.“
    Wo bleiben die hier üblichen Anti-Zugezogenen-Kommentare ?
    Aber gut, das Projekt ist ja vielleicht die 1. Stufe eines Atommülllagers, da werden die Eingeborenen ohnehin nicht arbeiten wollen 😉

    • Gastleser

      Die lustige internationale Truppe kommt garantiert nicht in ein anderes Land jenseits von Aachen.
      Zum kiffen nach Holland vielleicht noch, das Gros wird in Aachen bleiben und schnell wieder gehen wenn die „Wertschöpfung“ in der Forschung beendet ist.
      Vielleicht bleibt eine Startup Ruine zum Dank…
      Aber hey, die Fliegen leise über Merzbrück ein und reisen dort auch ab – wenn die Lufttaxis fertig sind.
      Für den German Autobahn Kick empfehle ich Siersdorf mit seiner Filmautobahn bis das Aachener Kreuz mal fertiggestellt ist.

  6. 9102Anoroc

    Ich vermisse das Datum , an dem die Volksabstimmung stattfinden soll , ob die Bevölkerung des ganzen Landes mit diesem Projekt einverstanden ist.

    Damit das sonst keiner vermisst , redet man vermutlich auch nicht über die Kosten.
    Immer mehr Entscheidungen werden ohne Nachfrage getroffen ;
    Ob die Wähler dafür sind, oder dagegen, scheint überhaupt nicht zu interessieren.
    Meine persönliche Meinung :
    Streicht dieses Projekt und investiert das Geld, dass wir dafür nicht ausgeben wollen , in die Infrastruktur, bzw in den Straßenbau, weil es dort viel besser investiert ist , bzw notwendig ist.

    • Kevin Giebels

      Sie wollen im eigenen Land mitentscheiden? Das ist mit einer Demokratie aber absolut unvereinbar. Was käme als nächstes? Den Willen des Volkes erst nehmen müssen? Wo kommen wir denn da hin!

      • 9102Anoroc

        @ – Der aus dem Süden 14:11

        Sie haben recht .
        Man sollte mehr Verständnis dafür haben ;
        dass sich einige wenige , wichtig machen ,
        um sich auf Kosten des Steuerzahlers bereichern zu dürfen.
        Das hatte ich während meiner Schulbildung;
        effektiv nicht gelernt .
        Dadurch bin ich dann eben dumm geblieben.

        • Gastleser

          Es passiert selten, aber hier muss ich ihnen zustimmen.
          Meine Nachforschungen nach Drachen wurde jedoch schon im Kindesalter abschlägig beschieden – daher rührt wohl der Neid auf dieses Projekt.
          Objektiv gesehen ist das natürlich eine super Sache – man kennt es ja aus Jülich, der berühmten Forschungsstadt, das Nachtleben blüht und der Einzelhandel gibt Wartelisten heraus um der Masse Herr zu werden.
          Ebenso Linnich, mit seinen netten kleinen Tunneln, die sind allerdings so geheim wie zahlreichen positiven Aspekte daraus.

  7. volkshochschule

    Was sagt wohl die CSP dazu, denn als es um eine mögliche Wiederaufnahme des Blei und Zinkerzbergbaus ging da haben sie sofort eine Anti Bergbau Propaganda Volksversammlung einberufen. Und jetzt wo so ein untertägiges Megaprojekt entstehen soll, ähnlich dem ST. Gotthard Tunnelsystem da bleibt alles ruhig.

    • 9102Anoroc

      @ – Ermitler 20:24

      Genau.
      Ich schlage deshalb ein geheimes , 5 km unter der Erde, technisch perfektes Schulgebäude vor ;
      In dem Erziehungsmaßnahmen dabei helfen sollen, mehr Verständnis dafür aufzubringen , dass die gelernten Leute , uns gleich was erzählen dürfen ;
      und wir dem ganzen natürlich Glauben zu schenken haben.

  8. Zitat im Artikel:

    Dieses Teleskop wird der Menschheit eine Fülle neuer Erkenntnisse über die Entwicklung und Struktur des Universums liefern, mit Beobachtungen, die sie dem Urknall immer näherbringt.

    Was genau hätte die Menschheit davon ?
    Für mich ist das eher Geld und Ressourcen Verschwendung…

  9. Peer van Daalen

    @Franz: 28/09/2023 23:33 „Was genau hätte die Menschheit davon ?
    Für mich ist das eher Geld und Ressourcen Verschwendung…“

    Sag ich doch … :-)

    https://ostbelgiendirekt.be/einstein-teleskop-363319#comment-446964

    Für mich ist das ein Haufen unterirdischer Spielzeug-Müll https://www.einstein-teleskop.de auf Steuerzahlers Kosten. Mit der Kohle könnte man auch besser die Emma-Burg hübsch restaurieren/sanieren.

    Sollte man von Beginn an sabotieren diese Mist.

    Da ist mir ja die Wiederaufnahmen des Bergbaubetriebs zur Gewinnung von Galmei in Kelmis noch lieber https://www.bihu.eu/projekte/laufend/minenerschlie%C3%9Fung/projektbeschreibung/ .

    Dies ist ein Nutz- und Gewinnbringender Kommentar von Eurem Peerchen https://ostbelgiendirekt.be/einstein-teleskop-363319#comment-447028 .

    Ich danke für Eure geneigte Aufmerksamkeit :-)

  10. Das der Mensch nach Unbekannten forscht ist wohl fester Bestandteil unserer gesellschaftlichen Evolution. Selbst wenn man es verbietet, z.B. die Manipulation an menschlichen Embryonen, wird es trotzdem im „stillen Kämmerlein“ gemacht.
    Oder die Atombombe. Braucht die Menschheit nicht, wurde aber erfunden, gebaut und bis zur Perfektion weiter entwickelt.
    Sicher, das Einstein Teleskop ist teuer aber die menschliche Evolution nimmt ihren Lauf, so oder so. Denke nicht, das irgendwer oder -was darauf einen Einfluß hat.

    • Walter Keutgen

      Mungo, die Atombombe wurde nicht im stillen Kämmerlein erfunden. Es war ein gewaltiges Projekt auf Entscheidung des Militärs, das natürlich denken musste, die Deutschen oder Japaner machen auch so etwas. Natürlich ohne die Jahrzehnte Forschung davor, zumeist in Deutschland, wäre das nicht möglich gewesen. Ein Großteil dieser Forschung war theoretischer Natur und brauchte keine teure Apparatur. Siehe den Film Oppenheimer.

  11. Gegenpopi

    ein gamechanger kann dieses Projekt nur werden wenn es in Händen von „Gegenpol ostbelgien“ gelangt.
    Nur die unerkannte wissenschaftliche Kompetenz der selfmade YouTube-Wissenschaftler von Gegenpol könnte dieses Projekt erfolgreich lancieren

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern