Die föderale Polizei Eupen, die Polizeizone Eifel, die Polizeizone Weser-Göhl sowie die Eupener Justiz haben in den letzten Jahren einen massiven Anstieg der sogenannten Cyberkriminalität festgestellt.
„Da das Internet durch Computer, Handy und anderen Geräten ein ständiger und nicht mehr wegzudenkender Begleiter im Leben der Bürger ist, hat sich für Straftäter und deren illegalen Praktiken eine ganz neue und lukrative Welt eröffnet“, hieß es bei einer Pressekonferenz, bei der Vertreter von Polizei und Justiz ihre Kampagne gegen die Cyberkriminalität vorstellten.
Auf dem Gebiet der Polizeizone Weser-Göhl, also in den vier nördlichen Gemeinden der DG, erhöhte sich die Zahl der Fälle von Internetkriminalität von 31 im Jahr 2017 auf 133 im letzten Jahr. Sie hat sich also in vier Jahren mehr als verdreifacht.
Auf dem Gebiet der Polizeizone Eifel, also im Süden der DG, stieg seit 2017 die Zahl der Fälle von 33 auf 73. Hier hat sie sich in vier Jahren mehr als verdoppelt.
„Tatsächlich wurde ein Anstieg der Fälle in diesem Bereich wahrgenommen und dies insbesondere seit dem Anfang der Corona-Pandemie. Aber auch bereits vor der sanitären Krise war ein Anstieg zu verzeichnen. Die Polizei erhält mittlerweile tägliche mehrere Meldungen von Personen, die Opfer von Internetbetrug oder Versuchen geworden sind“, betonten die Vertreter der föderalen Polizei, der beiden Polizeizonen sowie der Staatsanwaltschaft.
In Zukunft wollen Polizei und Justiz die Bürger verstärkt auf das Phänomen aufmerksam machen, sie zur Wachsamkeit aufrufen und das kritische Hinterfragen aller digitalen Medien fördern.
Landesweit in einem Jahr 32 Prozent mehr Computerbetrug
„In den nächsten Wochen werden wir in den Medien auf diverse Problematiken der Cyberkriminalität eingehen. Hierdurch sollen Leser und Hörer auf diese Probleme aufmerksam gemacht und diesbezüglich zur Vorsicht angehalten werden. Die Berichte werden auf der Webseite der Polizeizone Weser-Göhl zentralisiert: www.wesgo.be
Laut Statistiken der Staatsanwaltschaft haben landesweit die Fälle von Computerbetrug im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2019 um 32 Prozent zugenommen.
Die Kriminellen haben bereits seit einigen Jahren das Internet und die neuen Medien für sich entdeckt und nutzen die neuen gesellschaftlichen Interaktionsstrukturen. Ein großer Teil des Lebens und auch der Geschäftsbeziehungen wird heute über das Internet und die soziale Medien abgewickelt.
Große Geldbeträge werden über das Online-Banking und Online-Zahlungsdienstleister transferiert. Es ist kaum noch Bargeld im Umlauf. Mit ausgefeilten Betrugsmaschen und den dazugehörigen Informatikkenntnissen lassen sich im Internet weitaus größere Geldsummen entwenden, als zum Beispiel mit „klassischen“ Diebstählen. Hinzu kommt, dass das Risiko geringer ist und es keinen direkten Kontakt zum Opfer gibt.
Was die Formen nehmen die Online-Straftaten angeht, so sind den Ideen kaum Grenzen gesetzt. „Die Täter haben es grundsätzlich auf das Geld des Opfers abgesehen. Sie benutzten falsche Identitäten, gefälschte E-Mails, gefälschte Internetseiten oder gehackte Onlinekonten. So versuchen sie entweder direkt Überweisungen mit Hilfe von Lügengeschichten, Täuschungen und Betrugsmaschen zu erlangen, wie zum Beispiel beim Romantikbetrug, beim Anlagebetrug oder beim Onlineverkaufsbetrug,…. Oder sie versuchen mit Hilfe von ‚Phishing’ in Besitz der Bankdaten des Opfers zu gelangen, um schließlich selber Zugriff auf das Bankkonto zu erhalten und Überweisungen oder Zahlungen zu tätigen.“
Das Vertrauen des Opfers wird erschlichen oder das Opfer wird mental oder zeitlich unter Druck gesetzt. Am geläufigsten sind aktuell Nachrichten über SMS und E-Mail, die per Link zu einer Betrugsseite führen, wo die Opfer aufgefordert werden ihre persönlichen Bankdaten preiszugeben. Darüber hinaus werden auch Schadsoftware oder Erpressersoftware eingesetzt.
Die Täter nutzen die ganze Bandbreite des Internet. Es wird versucht die Spuren zu verschleiern und das Geld über schwer nachzuvollziehende Zahlungsmethoden zu transferieren und zu waschen (Online-Prepaidkarten, Kryptowährungen,…).
Die Erfahrungen zeigen, dass die Täter nahezu von überall auf der Welt agieren und keine staatlichen Grenzen kennen. Oft gibt es aber auch Verbindungen nach Europa und Belgien. „Es wurde festgestellt, dass wir bei uns in der DG Fälle kennen, die auch im restlichen Land bekannt sind. Daneben gibt es aber auch Fälle die aufgrund der deutschen Sprache eher aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich,…) herüberschwappen.“
Vorsicht und Skepsis müssen zum Reflex werden
Wann sollte ich als Nutzer hellhörig werden? Immer dann, wenn persönliche Daten gefragt werden. Immer dann, wenn darum gebeten wird einen Link zu benutzen. Immer dann, wenn ich den Absender nicht kenne. Immer dann, wenn die Kommunikation unüblich ist. Zum Beispiel, wenn meine Bank mir angeblich eine SMS schickt, obwohl ich sonst immer persönlich von meiner Filiale angerufen werden.
Vorsicht und Skepsis müssen zum Reflex werden. Wichtig ist, ungewöhnliche Textnachrichten, E-Mails und Anrufe zu hinterfragen und nicht überhastet zu reagieren. Die Divise sollte lauten: Erst überlegen, dann klicken! Bei einem Zweifel sollte die Person, der Dienst oder die Behörde kontaktiert werden, die vorgibt, hinter der Nachricht zu stehen. Die Kontaktaufnahme sollte natürlich nicht über die Kontaktdaten, die durch den Gesprächspartner übermittelt wurden, stattfinden. Im Zweifelsfall kann die Polizei verständigt werden oder verdächtige E-Mails an verdacht@saveonweb.be gesendet werden.
Was sollte ich unternehmen, wenn ich Opfer von Online-Straftaten geworden bin? Wenn Sie einen Schaden erlitten haben, wenden Sie sich immer an die Polizei. Sperren sie ihre Bankdaten und Bankkonten, die missbraucht wurden, und kontaktieren Sie schnellstmöglich und persönlich ihre Bank, um ausstehende Abbuchungen noch zu stoppen. Darüber hinaus können Taten unter https://meldpunt.belgie.be gemeldet werden.
:-) Wenn ich mir anschaue wie dürftig es bei einigen hier um die Medienkompetenz bestellt ist, dann wundert mich das nicht. da kommt bei vielen das Klicken zwangsläufig vor dem denken.
Das gesetzeswidrige Verhalten vieler Webseiten-Anbieter beginnt schon bei der Anwendungsart der sogenannten Cooky-Verordnung, auf die sich viele berufen um auf Privatrechnern ihre nichtverweigerbare Cooky-Spionage betreiben zu können. Es ist klar ein genereller Verstoss des Artikel 15 unserer Verfassung : ‚die Wohnung ist unverletzlich‘ ! Besonders schlimm, wenn Staatorgane (wie Polizei, Justiz und Verwaltung), Banken, öffentlich rechtliche Presse, etc. sich an solchen Machenschaften beteiligen, anstatt unsere Verfassung hoch zu halten und potentiellem Datenabgriff zu Missbrauchszwecken einen Riegel vor zu schieben. Viele der sogenannten Datenschutzbeauftragten ignorieren gerne diese Information, wenn man sie damit konfrontiert. Selbst von der commission vie privée kommt dann nur noch Stillschweigen rüber….
Cooky und Cookie sind zwei verschiedene Wörter. Eins ist ein Plätzchen, das andere trifft auf dich zu.