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Ein triumphaler Empfang für die alten und neuen Basketball-Europameisterinnen auf der Grand’Place

Die belgischen Basketballerinnen auf dem Balkon des Brüsseler Rathauses, nachdem sie von den Fans auf der Grand'Place gefeiert wurden. V.l.n.r.: Cheftrainer Mike Thibault, Antonia Delaere, Maxuella Lisowa Mbaka, Bethy Mununga, Emma Meesseman, Kyara Linskens, Nastja Claessens, Elise Ramette, Becky Massey, Ine Joris und Marie Vervaet posieren für die Fotografen. Foto: Belga

AKTUALISIERT – Ein Tag, der den belgischen Basketballerinnen in Erinnerung bleiben wird: Zum zweiten Mal in Folge haben sich die Belgian Cats an die Spitze des europäischen Basketballs gesetzt. Ein unerwarteter, historischer Doppelsieg, der am Tag danach gebührend gefeiert wurde.

Zunächst mit einem Besuch beim König. Die Belgierinnen, die aufgrund eines verspäteten Fluges eine Stunde zu spät ankamen, wurden im Palais von Laeken zu einem Meet-and-Greet und einem Fotoshooting empfangen.

Später betraten sie euphorisch nacheinander den Balkon des Brüsseler Rathauses. Von einer begeisterten Menge auf der Grand’Place bejubelt, genossen sie den Moment.

30.06.2025, Belgien, Brüssel: Nach ihrer Landung in Brüssel wurden Emma Meesseman (mit Pokal) und ihre Mitspielerinnen auf Schloss Laeken von König Philippe (r) empfangen. Foto: Belga

„Ich hätte nicht erwartet, dass so viele Menschen kommen würden“, sagte Nastja Claessens. „Mir fehlen die Worte“, bekannte Bethy Mununga und erntete Applaus von den Fans.

Die ohnehin schon ausgelassene Stimmung stieg noch einmal, als Showgirl Maxuella Lisowa-Mbaka mit ihrem gewohnten Lächeln, ein paar Tanzschritten und einem Lied, das von der gesamten Grand’Place mitgesungen wurde, auf die Bühne kam.

Da die beiden Julies, Vanloo und Allemand, bereits für ihre NBA-Saison in die USA zurückgekehrt waren, bestand das finale Trio aus Kyara Linskens, Antonia Delaere und natürlich Emma Meesseman, die mit ihrer Trophäe wie ein Rockstar empfangen wurde.

„MVP, MVP, MVP”, skandierte das Publikum bei ihrer Ankunft. Im Basketball (wie auch in vielen anderen Sportarten) steht MVP für „Most Valuable Player“, also den wertvollsten Spieler.

„Ohne euch wären wir nicht hier. Wir sind eins. Danke für alles“, sagte Meesseman in einer regelrechten Liebeserklärung an das anwesende Publikum.

Am Ende fehlte nur noch eines, um den Abend wirklich perfekt zu machen: ein gemeinsames Klatschen mit dem Publikum, das seit einigen Jahren zum Markenzeichen der Cats geworden ist. Zum Schluss nahmen die Cats auf der Grand’Place ein Bad in der Menge, gaben Autogramme und schüttelten unzählige Hände. (cre)

Belgiens Basketballerinnen erneut Europameister

Ein völlig verrücktes Finale und ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Belgian Cats. Obwohl Belgiens Basketballerinnen weniger als fünf Minuten vor Schluss mit 12 Punkten zurücklagen, gelang dem Team eine unglaubliche Aufholjagd, mit der es Spanien besiegte und sich den zweiten Europameistertitel in Folge sicherte. Eine echte Meisterleistung!

Wie schon vor zwei Jahren haben die Belgian Cats Spanien im Finale der Basketball-Europameisterschaft besiegt. Doch bevor Emma Meesseman & Co. vor Freude jubeln konnten, durchlebten die Spielerinnen von Mike Thibault in Piräus alle möglichen Gefühle.

Entschlossen, sich für die Niederlage gegen die Cats im Finale der Europameisterschaft vor zwei Jahren, aber auch im Viertelfinale der Olympischen Spiele im letzten Jahr zu rächen, dominierten die Spanierinnen das Spiel über lange Zeit. Nach dem ersten Viertel stand es 19:18, zur Halbzeit 37:31 und am Ende des dritten Viertels 52:49.

29.06.2025, Griechenland, Piräus: Belgiens Kapitänin Emma Meesseman (M), zuvor schon als beste Spielerin des Turniers ausgezeichnet, stemmt vor ihren jubelnden Mitspielerinnen den Pokal in die Höhe. Foto: Belga

Zu Beginn des vierten Viertels setzten sich die Spanierinnen deutlicher ab. Mit vier Spielerinnen, die zehn oder mehr Punkte erzielten, lagen sie sogar mit bis zu 12 Punkten in Führung, als nur noch fünf Minuten zu spielen waren. Viele der zahlreichen belgischen Fans schienen sich kaum noch Hoffnung auf einen Surf zu machen, zumal Belgiens Starspielerin Meesseman regelmäßig Fehler unterliegen, was man von ihr nicht gewohnt ist.

Aber die Belgian Cats reagierten. Meeseman meldete sich mit Freiwürfen zurück und Julie Allemand sorgte mit Dreipunktewürfen wieder für Spannung. Die Spanierinnen gerieten ins Wanken und brachen ein, als Allemand Belgien erneut auf einen Punkt heranbrachte.

Es waren da nur noch 17 Sekunden zu spielen, aber Spanien konnte seinen Ballbesitz nicht nutzen. Antonia Delaere nutzte einen schlechten Pass in der Mitte des Spielfelds, um zum Korb zu stürmen und die belgische Bank zum Jubeln zu bringen. Und Julie Vanloo besiegelte das Endergebnis mit einem letzten Freiwurf in der letzten Sekunde (65-67).

Nach einer spannenden Partie und einem unwahrscheinlichen Szenario holten sich die Belgian Cats damit ihren zweiten Europameistertitel in Folge. Eine echte Meisterleistung, denn obwohl die UdSSR von 1950 bis 1991 die europäische Szene dominierte (21 Titel in 22 Ausgaben), gelang es seitdem nur einer einzigen Nation, ihren Titel zu verteidigen: Spanien, das 2017 und 2019 den Titel holte. Das zeigt, wie bedeutend die Leistung der Belgian Cats an diesem Sonntag in Griechenland ist.
Mit diesem Sieg hat Belgien sich direkt für die Endrunde der Weltmeisterschaft 2026 in Berlin vom 4. bis 13. September in Deutschland qualifiziert.

Die nächste Ausgabe der Euro findet teilweise in Belgien statt. Belgien ist sicher für die Endrunde der Euro 2027 qualifiziert, da es im Jahr des hundertjährigen Bestehens des belgischen Verbandes eine der Gruppen in Antwerpen ausrichten wird, was auch die vorletzte Etappe für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles ist. (cre)

32 Antworten auf “Ein triumphaler Empfang für die alten und neuen Basketball-Europameisterinnen auf der Grand’Place”

  1. Joseph Meyer

    Das war für jeden Fan ein extrem spannendes Spiel, welches weniger von seiner technischen Klasse als von seinem physischen Einsatz lebte. Ein Vorsprung der belgischen Mannschaft von 14 Punktrn nach dem 3ten Viertel schmolz im letzten Viertel innerhalb weniger Minuten dahin, nicht zuletzt weil sich die
    Italienerinnen in einen echten Spielrausch steigern konnten, dem die Belgierinnen zeitweise hilflos nur zusahen. Zuletzt waren es dann doch die Klasse und die Erfahrung einiger Leistungsträgerinnen die den Sieg noch ermöglicht haben. Auf jeden Fall aber eine tolle belgische Mannschaft!

  2. Peter Müller

    Sicher lieber Hugo Egon hat der Bericht seine Daseinsberechtigung Mich interessieren viele Sportarten nicht. trotzdem den Mädels noch viel Erfolg
    Dein Kommentar war mal wieder überflüssig.

      • Ja der Peter ist schon eine lustige Nummer. Schnell ist er dabei, Dinge und Personen zu kritisieren, oft auf herabsetzende und beleidigende Art und Weise. So kennen wir ihn. Aber ohwe wenn man ihn mal zurechtweist oder in Frage stellt. Dann wird geknatscht wie ein kleines Schulmädchen. Wenn Peter sich nicht für diese Sportart interessiert, sei es drum, aber warum muss er dann überhaupt schreiben und danach wieder in Konfrontation gehen? Warum? Unangenehmer Zeitgenosse! Im realen Leben meide ich solche Menschen.

  3. Peter Müller

    Ja ich bin lustig. Was man von eingen hier nicht sagen kann. So sind wir, sobald einige meinen sie würden würde nicht war genommen, sind beleidigt. Ok kann ich mit leben. Rudi, auch wenn wir die gleiche Nationalität im Pass stehen haben !. brauche ich noch lange nicht so kleinkariert zu denken wie du.
    Glückwunsch den Mädels , obwohl mich das jetzt nicht …….

  4. Flitzeboren

    Dat war schon nicht schlecht.
    Ein Auf und Ab im kompletten Spiel. Mal war man gleichauf, mal etwas vorn und mal lagen die Spanierinnen mit 11 Körben vorn und Belgien traf nicht und man dachte, so dat wars,dat wird nix mehr … schwups war man wieder dran.

    Spannung pur.

    • Joseph Meyer

      @Flitzeboren
      Ja tatsächlich Spannung pur,
      so dass ich 2,40 Minuten und 12 Punkten Rückstand vor Schluss die Misere nicht länger mit ansehen wollte – bis meine Ehegattin mich zurück an den Ferseher rief und ich die letzten 66 Sekunden Basketballgeschichte noch miterleben konnte.
      Ein Bilderbuchbeweis dafür, dass auch für Profibasketballerinnen die eigene Psyche und die Gruppendynamik ausschlaggebend sein können.

    • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

      Glückwunsch den Damen .
      Schade dass es nicht mehr Bilder gibt, sonst hätten wir bestimmt auf einem der Bilder, den Peter Müller Fähnchen winkend auf dem Grand‘ Place entdecken können. ;-)))

  5. Peter Müller

    Nein lieber Hugo. Ich bin nicht für solche Volksaufläufe. Ich muss nicht überall dabei sein, wenn jemand einen Pfurz lässt, Man nimmt es zur Kenntniss, und gut ist es.
    Wie schrieb AS-Fan Kelmis !!. In den Geschichtsbüchern bleibt es unvergessen, aber wer redet heute noch davon. Es ist alles nur eine Momentaufnahme.

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