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Briefmarkenbogen der Post bewirbt „Eupens schönste Plätze“

Mit einer Ganzsache bewirbt die belgische Post in ihrer jüngsten Briefmarken-Ausgabe „Eupens schönste Plätze“. Dabei werden 5 markante architektonische Bauwerke der Eupener Oberstadt dargestellt.

„Die Eupener sollten nach diesen Briefmarken bei der Post fragen und die Korrespondenz damit frankieren, damit Eupen im restlichen Landesteil bekannt bzw. bekannter wird“, meinte Edgar Esser in einer E-Mail an „Ostbelgien Direkt“.

Esser ist der letzte Präsident des Philatelisten-Clubs Eupen, der sich vor einigen Jahren nach mehr als 50 Jahren aufgelöst hat. Esser: „Unsere Mitglieder waren sozusagen ‚ausgestorben‘, zu alt. Die jungen Leute schreiben keine Briefe mehr, simsen, chatten usw., kennen auch keine Rechtschreibung mehr…“

Der Hintergrund des Briefmarkenbogens zeigt einen Teil der Eupener Oberstadt in einer Gesamtansicht. Erstausgabedatum ist der 12. Juni 2017. Die einzelnen Briefmarken sind für den nationalen Briefverkehr gültig. Der Briefmarkenbogen ist für 7,40 Euro erhältlich. Gesamtauflage: 64.893 Bögen.

Kriegerdenkmal Werthplatz

Das Kriegerdenkmal auf dem Werthplatz zeigt St. Georg im Kampf mit einem Drachen. Es wurde 1912 nach den Entwürfen des Münchener Bildhauers Rudolf Henn errichtet.

Das Denkmal erinnert an die Soldaten aus dem Kreis Eupen, die während des Deutschen (1866) und des Deutsch-Französischen Kriegs (1870-1871) gefallen sind. Bis heute bildet das Denkmal das Zentrum des Werthplatzes.

Klösterchen am Marktplatz

Das Franziskanerinnen-Kloster am Eupener Marktplatz ist eines der bemerkenswerten Bauwerke des Aachener Architekten J. J. Couven. Er fertigte die Baupläne für den Tuchfabrikanten Vercken an. Erbaut wurde es im Jahr 1752.

Rund hundert Jahre später (1857) zogen die „Franziskanerinnen von der Hl. Familie“ dort ein und gründeten eine Klostergemeinschaft. Seitdem wird das Bauwerk innerhalb der Stadt auch als „Klösterchen“ bezeichnet.

Heute beherbergt die Anlage ein Seniorenheim. Gut erhalten sind noch der Rokoko-Giebel mit dem Wappen des Erbauers und die barocke Balkontüre. Im Inneren der Hauskapelle befindet sich die Gruft der Ordensgründerin Josephine Koch (1815-1899).

Kaufmannshaus am Werthplatz

Eine weitere Perle der ehemaligen Eupener Architektur ist das Kaufmannshaus am Rande des Werthplatzes. Es wurde nach den Plänen des Architekten J. J. Couven 1744 für den Tuchfabrikanten Aegidius von Grand Ry erbaut.

Im Giebelrelief sind die Göttin Fortuna sowie verschiedene Handelssymbole zu sehen. Auch dieses Bauwerk ist denkmalgeschützt.

Die St. Nikolaus-Pfarrkirche

Im Zentrum der Oberstadt liegt die St. Nikolaus Pfarrkirche. Erst kürzlich wurden die beiden Türme grundsaniert.

Die Kirche wurde in den Jahren 1720-1726 nach den Plänen des Aachener Stadtbaumeisters Laurenz Mefferdatis erbaut. Die Bauform erinnert an die Epoche der Renaissance.

Das Innere der Dekanatskirche wurde im Stil des Lütticher und Aachener Barocks gestaltet. Seit dem 12. Jahrhundert befand sich an gleicher Stelle bereits eine Kapelle „Capella Sancti Nicolai“ (1213 erstmals urkundlich erwähnt). Der untere Teil des Südturms stammt aus dem ursprünglichen Gotteshaus.

Es ist das älteste noch erhaltene Bauwerk in Eupen. Der Hochaltar wurde nach den Plänen des Aachener Architekten J. J. Couven errichtet. Die Einzelbriefmarke ist eine Gemeinschaftsarbeit der beiden Grafiker Guillaume Broux (BE) und Wolfgang Mauer (DE).
Bereits 1973 war die St. Nikolaus Kirche Abbildung auf einer Briefmarke im damaligen Wert von 2 Franken.

Das Eupener Rathaus

Seit 1863 befindet sich im ehemaligen Bau des Kapuzinerklosters das Eupener Rathaus. Der erste Bau stammte aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Nach der Zerstörung durch einen Brand wurde 1773 der Klosteranbau neu errichtet. Während der Franzosenzeit wurde dieses Bauwerk verstaatlicht. Jetzt befindet sich das Eupener Rathaus neben der Klosterkirche. (ehu/cre)

Quelle + Fotos:
bPost, Timbre-poste, Collection 2017 vom 16.11.2016, Stand: 31.5.2017
PhilaNews, Le magazine des passionnés de timbres-poste. 2-2017

7 Antworten auf “Briefmarkenbogen der Post bewirbt „Eupens schönste Plätze“”

  1. Der 7. Sinn

    Wenn man bedenkt das Eupen, mal nen schönen Bahnhof hatte und nicht dieser 70/80ziger Schandfleck von heute. Dann gabs glaubig, wo heute die ehemalige Schule abgerissen wird oder wurde, stand auch mal ein sehr schönes Gebäude. Immerhin ist etwas übrig geblieben.

  2. Graf Ortho

    „Die Eupener sollten nach diesen Briefmarken bei der Post fragen und die Korrespondenz damit frankieren, damit Eupen im restlichen Landesteil bekannt bzw. bekannter wird.“ So Herr Esser.

    Bekannt bzw. bekannter werden? Ein frommer Wunsch, denn es werden, wie er selbst zugibt, kaum noch Briefe geschrieben.
    Außerdem steht auf den Briefmarken nirgendwo, dass es sich um Gebäude in Eupen handelt.

    Immerhin sind die Marken dreisprachig, was die absolute Ausnahme bei bpost ist. Man könnte sie nutzen, um der Exkönigin Paola eine Geburtstagskarte zu schicken.

    Da der Bogen für 7,40 € verkauft wird, ein einfacher Brief aber 0,74 € kostet, kommt eine Marke aus dem Bogen doppelt so teuer wie normal. Ein bisschen viel für eine Werbung, die keine ist.

    Sie sprechen es nicht an, OD, aber auf dem Bogen prangt ein schöner Deutschfehler: „Eupen’s schönste Plätze“!? Ja, dieser englische Genitiv, der im Deutschen immer mehr Einzug hält, auch außerhalb des eigentlichen Genitivs: Liebe Opa’s und Oma’s, Bon’s für’s Essen an der Kasse.

    Was sagen denn die Unterstädter dazu, dass ihr Stadtteil nicht berücksichtigt wurde? Gibt es da keine schönen Plätze? Aber vielleicht wird der nächste Bogen ihnen gewidmet.

    • Oublie sa?

      Durchlaucht! und unsern Märchenonkel und Geschichtenerzähler haben sie auch noch vergessen, vielmehr dessen Residenz auf Villa Hügel! Die könnten das 8 Weltwunder erfinden auf Bellevue, gesehen noch erkannt würde es nie…..in Inner Belgien!?
      Machen die das etwa extra?!

  3. Vereidiger

    Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht… Kommt noch hinzu, dass diese Art der Präsentation alles andere als zeitgemäß ist – genau wie das Hintergrundbild vermittelt sie die antiquierte Sichtweise der 1960er Jahre…

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