Mit großer Mehrheit hat die Kammer am Donnerstag für ein Ende des Atomausstiegs gestimmt. Die Abgeordneten votierten mit großer Mehrheit für eine Verlängerung der Laufzeit der bestehenden Reaktoren. Nur die Grünen stimmten dagegen, PS und PTB enthielten sich der Stimme.
Die Regierung von Premierminister Bart De Wever (N-VA) plant auch den Bau neuer Reaktoren. Derzeit verfügt Belgien über zwei Kernkraftwerke mit sieben Reaktoren – drei wurden allerdings vom Netz genommen.
– Debatte um Atomausstieg zieht sich seit Jahren: In Belgien wurde der Atomausstieg 2003 gesetzlich festgelegt. Ursprünglich sollten die weiteren Reaktoren der beiden Kernkraftwerke in Doel bei Antwerpen und Tihange 2025 bei Lüttich abgeschaltet werden.

23.04.2019, Belgien, Tihange: Das Atomkraftwerk Tihange steht am Ufer der Maas. Foto: Eric Lalmand/belga/dpa
– Luc Frank begrüßt „historischen Fortschritt“: Der ostbelgische Abgeordnete und Co-Autor des Gesetzestextes, Luc Frank (CSP–Les Engagés), begrüßte die Verabschiedung des Gesetzentwurfs zur Aufhebung der Abschaltdaten für Kernreaktoren.
„Diese Abstimmung markiert einen entscheidenden ersten Schritt, um einen nachhaltigen, kohärenten und widerstandsfähigen Energiemix zu gewährleisten“, so Frank. Das Gesetz bedeute allerdings keine kategorische Laufzeitverlängerung für bestehende Reaktoren, sondern hebe die in der Gesetzgebung von 2003 vorgesehenen Fristen zur Abschaltung laufender Reaktoren auf. Es schaffe darüber hinaus einen klaren rechtlichen Rahmen für die mögliche Verlängerung oder den Neubau von Nuklearreaktoren.

10.07.2024, Belgien, Brüssel: Luc Frank bei seiner Eidesleistung als Kammerabgeordneter. Foto: Belga
– Nuklearenergie als Eckpfeiler eines dekarbonisierten Energiemixes: „Um die Energiewende erfolgreich zu gestalten – ohne Stromausfälle oder explodierende Kosten – müssen wir alle vier Bestandteile unserer ‚Vier-Säulen-Strategie‘ aktivieren“, so Frank: „25 Prozent Energieeinsparungen, 25 Prozent erneuerbare Elektrizität, 25 Prozent Kernenergie und 25 Prozent grüne oder dekarbonisierte Moleküle. Mit dieser Abstimmung kommen wir beim Kernenergie-
Anteil entscheidend voran – dieser ist notwendig, um die anderen Säulen zu stützen.“
Der Abgeordnete aus Kelmis erinnerte daran, dass Kernenergie heute über 40 Prozent der belgischen Stromerzeugung ausmache und dabei pro Kilowattstunde 40-mal weniger CO2 ausstoße, als dies bei Gaskraftwerken der Fall sei. (dpa/cre)
HINWEIS – Irrtümlicherweise war zu dem OD-Artikel über den rückgängig gemachten Ausstieg aus der Atomenergie die Kommentarfunktion nicht freigeschaltet worden. Dies ist aber jetzt geschehen. SORRY! Gruß
In Deutschland hat man noch immer kein sicheres Endlager. Asse in Niedersachsen sollte für die nächsten 10.000 Jahre sicher sein. In der Press steht z. B. :“Durch Risse dringt immer wieder salzhaltiges Wasser ein. „Wir wissen nicht, wo die Risse sind – wir wissen nicht, wie sie sich bewegen“, Es war doch alles so sicher!
Was wollen wir unseren Nachkommen hinterlassen?
Solar-, Biogas- und Windanlagen können unsere KInder problemlos abbauen und verschrotten.
Praktisch ist, dass man zu manchen Artikel und Entscheidungen unser Politik, nicht viel zu schreiben braucht , weil es peinlicher nicht mehr geht. Alle heben jetzt brav die Hände, die in einem Flugzeug einsteigen möchten, das fünf bis zehn Jahre älter ist als unsere AKWs , für einen Langstreckenflug. Keiner ? Ist ja ein Ding.
Vom CO2 Ausstoß musste natürlich auch wieder gelabert werden und vergisst dabei rein zufällig, dass der atomare Müll und die leichte Angriffsmöglichkeit von AKWs im Kriegsfall, katastrophale Folgen haben könnten.
Und auch der atomare Müll bei neuen Anlagen, ist leider nicht zu vermeiden, gerne wird es aber so dargestellt als ob.
Erstaunlich die Wandlungsfähigkeit (nicht zu verwechseln mit Einsichtsfähigkeit) unserer Politiker. Dass eine Stromversorgung aus Wind und Sonne nicht funktionieren kann, habe ich in unzähligen Beiträgen seit Beginn des „Atomausstiegs“ vorgerechnet. Jetzt sind alle für die Kernkraft die noch bis vor ein paar Jahren dagegen waren. Die grüne Sekte hatte es geschafft der gesamten Europäischen Öffentlichkeit über 30 Jahre! lang vorzugaukeln dass man nur genug in „Erneuerbare“ investieren muss und alles wird gut… Erst ein Krieg, die Explosion der Energiepreise und jetzt der blackout in Spanien und Portugal haben der Realität zum Durchbruch verholfen. Wind und Sonne waren die Energieträger des Mittelalters und wer darauf setzt endet auch wieder da, auch mit „modernen“ Windrädern bleibt die Physik der Windenergie das was sie immer war und immer sein wird. Von einer gereiften Einsichtsfähigkeit ist aber nichts zu sehen, in Sachen E-Mobilität kann ich genau so vorrechnen dass das nie funktionieren kann (Leistungsproblem) aber man hält so lange am irren „Verbrennerverbot“ fest bis auch hier die Realität sich Bahn bricht. Bis dahin hat man dann die Autoindustrie in Europa zerstört, sehr zur Freude der Chinesen….
Es ist richtig und gut, dass die Kernenergie beibehalten wird und man wieder neue Reaktoren plant. Was Sie zur E-Mobilität schreiben, ist schlicht Unsinn.
@Dax
Sie schreiben, „Erst ein Krieg, die Explosion der Energiepreise und jetzt der blackout in Spanien und Portugal haben der Realität zum Durchbruch verholfen.“, und vergessen dabei, dass die Energiepreise bei uns auch durch eine zweite, reale Explosion nämlich die der Nord-Stream II Pipelines, so explodiert sind, und natürlich durch die irrsinnigen Sanktionen gegen Russland wodurch der Kauf von russischem Erdgas nicht mehr – billig – direkt, sondern nur noch – teuer – indirekt über Indien erlaubt wurde, … verrückter geht nicht!
Und Sie vergessen in Ihrer Rechnung immer wieder, leider, dass Atomkraftwerke auch den Betrieb von Kohlekraftwerken als Back-up notwendig machen, und dass dann natürlich auch die vorgehaltenen Kohlekraftwerke ständig laufen und zusammen mit den AKWs die Stromnetze für erneuerbaren Strom blockieren – siehe die vielen still stehenden Windräder trotz kräftig wehendem und nutzbarem Wind! Atomkraft kann also nicht mit erneuerbarem Photovoltaik- und Windstrom kombiniert werden! Deshalb braucht die Solar-Energieversorgung als Back-up kleine, regionale Gaskraftwerke, welche vorerst, so lange wie noch nicht genug erneuerbarer Strom produziert wird um für die Langzeit-Energiespeicher Wasserstoff und Methan (power-to-gas) und Methanol (power-to-liquid) zu produzieren, müssen diese Back-up Gaskraftwerke also vorerst mit Erdgas betrieben werden, dann wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.
Wegen der Kohlekraftwerke stimmt es also nicht, dass Kernkraft weniger CO2 produzieren würde als die EE-Versorgung!
Aber es geht sowieso nicht um CO2 oder um eine – vielleicht – von uns Menschen verursachte Weltklimaerwärmung! Ich wiederhole das, weil es so wichtig ist, ES GEHT NICHT UM DAS WELTKLIMA!!, sondern darum, in allen Ländern der Erde die Solarenergie zu nutzen um damit dann die regionale, wirtschaftliche Entwicklung und die regionale Wertschöpfung auch in den Ländern der 3ten Welt zu ermöglichen! Damit würde sich dann auch das Problem der Wirtschaftsflüchtlinge nach Europa auflösen!
So sehr ich Ihre Kommentare bei anderen Themen schätze, umso bedauernswerter sind sie beim Thema Energieversorgung, wenn Sie schreiben: „Wind und Sonne waren die Energieträger des Mittelalters und wer darauf setzt endet auch wieder da“, denn die Sonne schickt 15 Mal mehr nutzbare Energie auf die Erde als weltweit verbraucht wird, selbst im Winter bei minus 10°C wärmt die Sonne in der DG noch von minus 273°C bis minus 10°C auf … .
Ich fahre seit 3 Jahren ein Elektroauto und ich möchte kein anderes mehr haben! Mit der eigenen Photovoltaikanlage lade ich die Batterie an der Steckdose auf und trotzdem dreht der Stromzähler noch rückwärts, ich speise also trotzdem noch Strom in das allgemeine Netz ein!
Wenn der Ausbau der EE, seit 1973!, nicht so massiv von den Betreibern der atomaren und fossilen Energielobby behindert worden wäre, hätten wir in Belgien längst eine 100%ige erneuerbare Stromversorgung inklusive der benötigten Langzeitspeicher, das bedeutet erneuerbaren Wasserstoff / Methan um damit die notwendigen Gaskraftwerke nachhaltig zu betreiben!
Ja, aber irgendwer muß doch den Strom nach Aachen liefern, wenn dort dunkelflaute herrscht.
Bis die in Deutschland neue Gaskraftwerke gebaut haben, haben wir sicher auch neue AKW´s und sind nicht mehr abhängig von Frankreich mit seinen Meilern.
Ja lieber Luc Frank,dann stell dir so ein Atomkraftwerk in deinem Garten, ist ja alles sooo toll
Das wahrscheinlichste Szenario wird wohl wie folgt aussehen. Die Industrie, Eisenbahn, Metro, grosse Krankenhäuser (so ab Grösse Kabelwerk, Sapa, nmc…) wird über SMR (kleine modulare Kernkraftwerke) mit Strom und Wärme versorgt werden, sind also dann unabhängig vom Stromnetz. Das Stromnetz bestehend aus PV-Dächer, Windräder und einigen backup Kraftwerken wird den Rest versorgen. Preise und Verfügbarkeit nach Jahreszeit und Wetterlage. Wer dann im Sommer nachmittags zu Hause ist kann die Wäsche schon mal „umsonst“ waschen, im Winter kann es hingegen mehr kosten als eine Pizza beim Italiener…. Unterwäsche bei Amazon neu bestellen könnte dann billiger werden als sie zu waschen…😁. Das „alte“ Stromnetz war primär auf die Bedürfnisse der Industrie hin ausgelegt, die Haushalte wurden nebenbei mit versorgt. In Zukunft hat die Industrie ihre eigene Stromversorgung, zu Hause gibt es dann Strom nach Wetter- bzw. Kassenlage. Aber die grünen Schlümpfe wollen es ja nicht anders….🤷
Wenn man`s nicht besser hinkriegt, macht man weiter wie bisher.
Wie in der Werbung:
„Wir machen das mit den Fähnchen!“
@ delegierter, in Aachen ertönt aber schon wieder der Hilfeschrei!!! War soeben auf WDR aktuell zu sehen!!!