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Baltus-Möres gegen den Abschuss von Wölfen

Ein Wolf (Illustrationsbild). Foto: Alexander Heinl/dpa

Die regionale Abgeordnete Jenny Baltus-Möres (PFF-MR) spricht sich gegen den Abschuss von Wölfen aus: „In der bisherigen Berichterstattung hatte es den Anschein, als sei ich für den Abschuss von Wölfen, sobald diese in der Wallonischen Region gesichtet und nachgewiesen würden. Dem möchte ich entschieden widersprechen.“

Sie freue sich über die allem Anschein nach bevorstehende Rückkehr des Wolfes in die Wälder der Wallonischen Region. Es sei wohl nur noch eine Frage der Zeit ist, bis Wölfe bei uns nachgewiesen werden könnten.

“Angst vor dem Wolf hat nur, wer sich noch nicht mit der Thematik befasst hat“, so Baltus-Möres: „Für Menschen stellt er in der Regel keine Bedrohung dar, und auch zur natürlichen Wildregulierung ist er sehr hilfreich.“

Die ostbelgische Regionalabgeordnete Jenny Baltus-Möres.

Was die derzeitigen Maßnahmen der Wallonischen Region im Falle von durch Wölfe angerichteten Schäden bei Züchtern und Landwirten betrifft, so begrüßte die PFF-Politikerin, dass spätestens bei der nachgewiesenen Existenz des Wolfes von der Region entsprechende Maßnahmen zur Schadensbegrenzung und zwecks Schadensersatz vorgesehen worden seien, wie ihr der zuständige Regionalminister René Collin (CdH) versichert habe.

Baltus-Möres: „Stellt sich bei der Expertise heraus, dass Wölfe für die Schäden verantwortlich sind, so kommt die Wallonische Region bei einer direkten Schadenssumme ab 125 Euro zu 100 Prozent dafür auf.“

Der bloße Abschuss des Wolfes könne nicht die Lösung sein, so Baltus-Möres: „Dies ist zu kurzfristig gedacht und klingt in meinen Ohren auch populistisch. Da ich bei allem Einsatz für das Tierwohl (Schächtungsverbot, Einführung sanfterer Schlachtmethoden wie dem Kugelschuss auf der Weide, etc.) wirtschaftliche Interessen aber nicht außer Acht lasse, begrüße ich, dass die Landwirte integral entschädigt werden und so hoffentlich auch weiterhin auf den Abschuss von Wölfen verzichtet werden kann.“

46 Antworten auf “Baltus-Möres gegen den Abschuss von Wölfen”

  1. Landwirt

    “Angst vor dem Wolf“ hat nur derjenige der Tiere auf der Weide hat! Aber gut, wir werden den Herrn Landwirtschaftminister beim Wort nehmen und ihn das Tier und alle Folgeschäden/kosten in Rechnung stellen! Wenn der Staat nicht zahlt, dann gilt dieser Vertrag als nichtig und wir dürfen folglich auch, in Notwehr, schiessen! Wir höchste Zeit, dass ich meinen Jagdtschein mache!

    • Folgenden Beitrag sollten Sie sich mal ansehen. Der Prozentsatz an gerissenen Nutztieren ist recht gering. Lasst die Tiere in Ruhe. Im Gegenzug sollte die Regierung dafür Sorge tragen, dass Schutzzäune oder Schutzhunde subventioniert werden. Beide Maßnahmen helfen sehr gut, aber wird aus Kostengründen nie in Betracht gezogen.
      https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks-und-co/video-hilfe-die-woelfe-kommen–muessen-wir-uns-fuerchten-100.html

      • Landwirt

        Alles klar, aber dann bezahlt der Steuerzahler sicher auch die neuen Zäune (mit Montage 10 € pro Meter) und alle jährlichen Kosten für den Hund- immerhin 2500 € im Jahr! Die Hunde arbeiten in 2 Schichten, denn auch Hunde müssen schlafen. Also reicht ein Hund nicht aus. Also bezahlt der Minister mir deren mindestens 2, also 5000 € pro Schafsherde! Ich muss 2 Herden machen – die Mutterschafe und die Böcke. Sind wir also schon bei 4 Hunden – macht 10.000 pro Betrieb! Einverstanden? Dann gut! Der Schutzhund kostet im Jahr soviel wie 25 schöne Schafe wert sind! Für den Wert eines Schafes bekomme ich 10 Meter Zaun! Dann bezahlt der Minister sicher auch für Schäden, die dieser Schutzhund anrichten könnte! Wenn zB ein Wanderer mit seinem Schmusehund vom Hütehund attackiert wird, zahlt das auch der Minister! Wenn sie damit nicht einverstanden sind, d

        • Versuchen wir es mal anders rum. Ein Schutzhund kostet 25 Schafe. Die vier benötigten also 100 Schafe. Die Anschaffung der Hunde rechnet sich also nur, um sich gegen Wolfsrudel zu verteidigen, die einem Züchter 100 Schafe im Jahr vernichten.
          Die Webseite filagri.be berichtet für 2015 von 459 professionellen Schafzüchtern (über 30 Stück) in der Wallonie; Bestand 40.900 Stück d.h. im Schnitt 89. Nur 36 haben mehr als 200 Tiere. Die daraus hervorgehenden Schlachtungen decken 8% des Verbrauchs ab, der Rest wird sowieso importiert.

          Behalten wir also zurück:
          – für nur wenige Züchter rechnen sich privat oder staatlich finanzierte Hüne und Zäune
          – in jedem Falle müsste der Züchter mit einer Belagerung genau seiner Herde rechnen; wenn ein geringerer Anteil gerissen wird, verteuert dies das Fleisch der restlichen Tiere, man müsste jedoch den Prozentsatz ermitteln; hilfreich wäre auch zu berücksichtigen, dass die Wölfe, die noch gar nicht da sind, auch anderes auf ihrer Speisekarte haben
          – letztendlich reden wir über einen Beitrag von 8% zum Verbrauch.

          Noch Fragen?

      • Landwirt

        In der Wallonie gibt es rund 460 Schafshalter, meistens im Nebenverdienst weil Schafszucht nicht gerade viel Gewinn abwirft und man nicht davon leben kann. Das bedeutet, dass diese Halter auch, wenn sie das im Nebenerwerb machen, KEINEN Anspruch auf Flächenprämien haben! Sie gehen also anderswo noch arbeiten, sind den ganzen Tag nicht zu Hause, und werden noch nicht einmal als vollwertig Landwirt anerkannt! Folglich muss auch das berücksichtigt werden! Das bedeutet dann aber auch, dass die Bezuschussung dieses Sektor sehr viel höher ist- im Vergleich zur Wertschöpfung – als die Bezuschussung der andern Betriebsbranchen in der Landwirtschaft! Wenn der Landwirtschaftsminister also das Geld findet für die ganzen Schutzmaßnahmen (allein die Schutzhunde kosten schon rund 4.6 Millionen Euro) und den anderen Landwirten, aus anderen Branchen, verklickern kann warum die Schafshalter mehr bekommen als andere, DANN sind wir – eventuell- der Lösung des Wolf-Problems näher gekommen! Wenn das aber, aus finanziellen Gründen, nicht klappen sollte, dann wäre es besser wenn man die Schafshalter das Problem selber lösen lässt! Eine Gewehrkugel kostet ein paar Cent und damit ist das Problem wieder eine Zeit lang gelöst!

        • Die Schafzucht ist ein Nebenerwerb des Landwirts. Nicht gerade rentabel und (!) er beraubt die Halter der Flächenprämien.
          Aufgrund dieser Feststellungen sind weitere Berechnungen zu Zaunmeter-, Hunde- und Wandererbeisskosten müßig.
          Mit oder ohne Wolf funktioniert die Schafzucht in der Wallonien nur durch staatliche Zuschüsse. Wenn man ein wenig zum Thema Wolf liest, kann man feststellen, dass dieser sich vorwiegend von Aas bzw. wenig lebensfähigen Tieren ernährt. Vielleicht ein Segen zur Gesundung unserer Landwirtschaft.
          Wenn denn wenigsten einer die FRage aufgeworfen hatte, wie gefährlich ein Wolf Kindern oder Spaziergängern werden könnte.

  2. die Wahrheit

    @ Landwirt

    Hier möchte ich fragen, an wen muss man sich wenden, wenn ein Schaf oder anderes Tier gerissen wurde? Wer zahlt die Entschädigung ( nicht nur das Tier, sondern auch die Folgekosten)? Wer zahlt dem Landwirten seine Kosten, die Zeitaufbringung für das Ausfüllen der Formulare, Portokosten,Telefonate, Aufzucht des Tieres etc. (Stundenlohn in manchen Berufen um 80 Euro)
    Unsere Politker verabschieden oft Gesetze und machen sich über solche Dinge keine Sorgen. Also, wenn der Wolf kommen soll, dann muss das zuerst geklärt sein.
    Vielleicht kann eine veriirte Kugel viel Arbeit und Geld sparen.
    Ich bin zwar kein Landwirt, aber ich bedauere sie, denn sie haben die Arbeit und nicht die Leute, die den Wolf unbedingt hier haben möchten. In meinen Augen sollen die Befürworter des Wolfes in unseren Regionen für den Schaden mit Privatvermögen haften.

    • Landwirt

      Ich bin gerne bereit über Dinge zu diskutieren, aber die Arroganz der Politiker und Gutmenschen, die mir sagen „du brauchst ja nur“, geht mir auf den Geist! Am Ende werden wir Landwirte wieder zum Landschaftspfleger der Nation, oder dem Sklaven der Nation! Wir müssen uns dann noch dafür bedanken, wenn man uns den Schaden ersetzt, den ihre Entscheidungen verursachen. Die FFH Richtlinie, die den Wolf schütz, schützt auch das was ich mit meinen Schafen tue! Ich halte die Lebensräume offen, die man mit Maschinen und Rindern nicht mehr bewirtschaften kann! Die EU hat, darüber hinaus, auch die Entscheidung getroffen nachhaltig zu arbeiten! In diesem Beschluss steht auch, das Naturschutz nur dann nachhaltig ist, wenn wirtschaftliche und soziale Aspekte dem Naturschutz gleichgestellt werden! Gleichgestellt bedeutet, dass ich auch das Recht habe MEINE Interessen zu schützen! Wenn das nicht respektiert wird, dann verstößt Belgien AUCH gegen EU Recht. Also wäre ich sehr froh, wenn Frau Baltus-Möres und ihre Kollegen das auch in Betracht ziehen.

  3. Ekel Alfred

    @ die Wahrheit, unnütze Sorgen….die Waffenlobby wird schon dafür sorgen, das der Wolf hier kein Ausbreitungsgebiet vorfindet….glaubt Frau Baltus-Möres denn im Ernst, das bei Eintreffen des Wolfes die Jagd in unseren Wäldern beendet wird? (jährlicher Umsatz 250000 Millionen Euro).

  4. Polarlicht

    Traurig finde ich das! Leben und leben lassen! Schon Mal gehört? Wenn man die Kommentare von „Landwirt“ und ect liest, geht’s den ach so armen Bauern wieder nur um Geld ! So , jetzt aber…freue mich schon auf die netten Antworten :-)

  5. Populistin Jenny

    Dass Jenny Baltus-Moeres jetzt schon dazu anregt, regelmäßig eine bestimmte Anzahl Wölfe abzuschießen, obwohl noch kein einziger in Ostbelgien gesichtet wurde, ist an Populismus nicht zu übertreffen. Hat ein Geschmäckle à la Trump: „Menschen bewaffnet Euch! Die Wölfe kommen.“

    • Gutmensch

      Dass diese Bilder auf einer Jägerwebsite zu sehen sind, ist typisch. Den Jägern geht jetzt schon einer ab in Vorfreude, auf die Wölfe schießen zu können. Es sei an „Bruno“ den Braunbären im Jahre 2006 erinnert, der – obwohl der Bär ein geschütztes Tier und entsprechend dem bayerischen Jagdgesetz kein jagdbares Wild ist – erschossen wurde. Der Jäger wurde nie bestraft, alle Verfahren wurden eingestellt.

    • Ruby Tuesday

      Sollte der Tag einmal kommen, wo Wölfe der Natur entnommen werden müssen aufgrund einer „Überpopulation“ oder wegen Problemen, so hoffe ich, dass dies ausschließlich durch Behörden erfolgen und die „Trophäen“ nur zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet werden dürfen !
      Der Wolf ist in Belgien geschützt und zählt nicht zur Kategorie Wild; daher sollte auch kein „Jäger“ sich damit „brüsten“ dürfen !

  6. Gastleser

    @ Gutmensch
    Nein- kein Jäger will einen Wolf schiessen, eben wegen dem Bären JJ1 (Dessen Tötung angordnet wurde!); bei so vielen Guten Menschen wäre es nur eine Frage der Zeit bis Haus oder Auto brennen…
    Weitere „nette“ Fotos finden Sie auch auf Seiten von Hundezüchtern, Landwirten, Schäfern – falls Ihnen die Quelle nicht zusagt…

    • Die Klammern befinden sich nicht um die Millionen, denn auch dort ergäbe ihre Aussage keinen Sinn. Was wäre es dann 250000 (Millionen) ?
      Ich vermute die Klammern an anderer Stelle. Tut das eigentlich nicht weh?

  7. Solch einen Quatsch im Parlement vorbringen hat nichts mit Politik zu tun. Vielleicht war die Frage vorbereitet ??? Man muss ja fleissig sein und beweisen wieviele Fragen man stellt denn so wird man bewertet
    Super, tolle Leistung, das ist liberale Politik.

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