Leserbrief

Axel Kittel: Panikmache oder Information?

In der politischen Diskussion um Europa wird, zur Panik- und Stimmungsmache, derzeit auf das Freihandelsabkommen EU-USA verwiesen, das Tür und Tor für genmanipulierten Mais, Chlorhühnchen und andere Schreckensgespenster öffnen soll. Man spricht von geheimen Verhandlungen, weiß jedoch, welcher der Inhalt dieser Verhandlungen ist. Der interne Widerspruch dieser Aussagen wird, durch Horrorszenarien, geschickt vertuscht.

Auch mir, als Kandidat zum EU-Parlament, stellt man die Frage, ob ich mir vorstellen könnte, für ein solches Abkommen zu stimmen, da das EU-Parlament dieses bestätigen muss. Ohne Kenntnis des Inhalts des Abkommens, kann ich diese Frage nicht beantworten. Angst und Schrecken über Europa werde ich jedoch sicherlich nicht unterstützen.

Das Ziel des Abkommens ist die Handels- und Investitionsströme zwischen EU und USA zu liberalisieren, wobei jedoch Umwelt-, Verbraucher- und Sozialstandards nicht angetastet werden sollen. Chlorhühner und Hormonfleisch sind in Europa nicht zugelassen und werden dies auch nicht durch das Abkommen. Im Freihandelsabkommen EU-Kanada ist dies auch nicht der Fall gewesen und hier kann sowohl die Kommission, als auch das EU-Parlament weiterhin einen Riegel vorschieben.

Die Tatsache, dass das Abkommen, wie viele andere internationale Abkommen, vorsehen wird, dass Streitfälle, die sich aus ihm ergeben, nicht vor nationalen Gerichten, sondern vor einem inte

rnationalen Schiedsgericht verhandelt werden sollen, ist auch keine Gefahr für die Demokratie, sondern eine Garantie der Unabhängigkeit der angerufenen Justiz.

Das Abkommen wird in jedem Fall der EU und ihren Unternehmen einen freien Zugang zu einem Markt von 500 Millionen Verbrauchern sichern. Mehr Handel mit europäischen Qualitätsprodukten bedeutet mehr Produktion, mehr Forschung, mehr Unternehmensgeist und mehr Neuerungen und somit mehr Arbeitsplätze für Europa. In dem Fall bin ich dafür.

27.4.2014 Axel Kittel, Spitzenkandidat der PFF zur Europawahl

39 Antworten auf “Axel Kittel: Panikmache oder Information?”

  1. Information oder Desinformation?
    Verehrter Herr Kittel, bevor Sie solch einen Unsinn in Umlauf bringen sollten Sie sich informieren.

    1.) Wer handelt das Abkommen aus das die Parlamentarier abnicken sollen?
    Am Verhandlungstisch sitzen derzeit die Industrievertreter und ihre Anwälte.
    2.) Warum wird das Paralament nicht über den Stand der Verhandlungen informiert? Weder die Ausschüsse noch die Fraktionen oder ihre Sprecher wissen konkret was ausgehandelt wird.
    3.) Wer bennent die Mitglieder dieses Internationalen Schiedsgerichtes und wo hat es seinen Sitz?.
    4.) Warum sind Entscheidungen dieses „Schiedsgerichtes“ nicht vor einem ordentlichen Gericht anfechtbar?
    Dieses Schiedsgericht gibt es nämlich schon, Es hat seinen Sitz bei der WTO und wird durch die Lobbyverbände besetzt. Zum Glück sind seine Entscheidungen für Europa nicht bindend. 2010 hat der Rinderzüchterverband von Wyoming dort nämlich geklagt weil sein Hormon – Rindfleisch nicht in die EU eingeführt werden darf.Das Schiedsgericht hat entschieden vor der Vollversammlung der WTO ein Verfahren gegen die EU wegen Verstoss gegen die WTO Statuten einzuleiten.

    • Was für ein Quatsch. Die Welthandelsorganisation (WTO) hat nichts mit dem TTIP Abkommen zutun, da es sich beim diesem um ein bilaterales Handelsabkommen handelt, das nicht Rahmen der (multilateralen) WTO verhandelt wurde. Die Streitschlichtungsverfahren der WTO nicht zugänglich für Privatpersonen oder Unternehmen, sondern dienen der Streitschlichtung zwischen den Mitgliedsstaaten. Zudem sind die Entscheidungen der ‚Panels‘ und des ‚Appelate Body‘ bindend für die EU.

      Der ‚Hormonstreit‘ zwischen der EU und den USA (nicht des ‚Rinderzüchterverband von Wyoming‘) läuft übrigens schon seit 1997, und nicht seit 2010.

  2. Axel Kittel

    Sehr geehrte(r) EdiG,

    In einem Punkt scheinen wir uns ja einig zu sein, nämlich dass derzeit niemand konkret weiss, was ausgehandelt wird.

    Wie Sie dann behaupten können, ich bringe Unsinn in Umlauf, ist mir unverständlich.

    Kennen Sie denn im Gegensatz zu anderen grosse Teile des Inhalts des Abkommens bereits ?

    Dass ich behaupte, ohne Kenntnis dieses Inhalts die Frage, ob ich für oder gegen das Abkommen stimmen würde, nicht beantworten zu können, ist also kein Unsinn.

    Zur Frage 1 : die Industrievertreter und ihre Anwälte können allein weder für die EU noch die USA bindende Abkommen aushandeln.

    Zur Frage 2 : Vertragsverhandlungen sind meist vertraulich, bis die Verhandlungen beendet sind. Dies ist völlig normal.

    Zu den Fragen 3 und 4 kann die Antwort erst gegeben werden, wenn der Wortlaut des Abkommens bekannt ist.

    Wenn Sie selbst im Übrigen die Frage 3 stellen, ist also keinesfalls sicher, dass es sich um das Schiedsgericht bei der WTO handelt.

    Ich bleibe also dabei, anstatt Panikmache brauchen wir Information.

    Mit freundlichen Grüssen

  3. Johann Klos

    Sehr geehrter Herr Kittel,

    Sie treten von einem Fettnapf in den Anderen.

    Als Spitzenkandidat der Liberalen kann ich zwar gut verstehen, dass ein solches Abkommen ihre neoliberale Grundeinstellung beflügelt und jeder Euro der ihre anvisierte Klientel mehreinnehmen kann, wird gerne mitgenommen. Den Kahlschlag den Sie dabei eventuell beim Fußvolk anrichten sollen andere dann wieder richten.

    Haben Sie überhaupt eine Minute darüber nachgedacht, das insbesondere unser Ostbelgien noch sehr durch landwirtschaftliche Bewirtung geprägt ist. Ist Ihnen überhaupt schon einmal in den Sinn gekommen, das im Falle einer Befürwortung unsere Landwirte zusätzlich zu den Polen und andere, dann noch die amerikanische Konkurrenz zu spüren bekommen.
    Landwirtschaftliche Betriebe drüben sind größer als manche Gemeinden in unserer DG. Hier haben wir es mit Landwirtschaft im großindustriellen Maßstab zu tun. Damit können Agrarbetriebe in den hiesigen Größenordnungen nicht konkurrieren. Wenn es Ihnen persönlich vielleicht gleich ist Herr Kittel, ich möchte für mich und meiner Familie auch in Zukunft wissen ob das Schweinekotelett Wachstumshormone enthält oder nicht. Ganz zu schweigen vom ethischen Aspekt der durch das Klonen auf die Tierzucht dann zu uns rüber transportiert wird.
    Die amerikanischen „Freunde“ sind für mich Primaten in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Umweltschutz und in Gesundheitsfragen. Das in Europa geltende Vorsichtsprinzip wurde in ihrem so geliebten Land der Tausendsasas einfach unter dem Teppich gekehrt, zugunsten der Wirtschaftlichkeit und des Gewinnmaximierung.

    Kommen wir zu ihrem Job Wunder sehr geehrter Herr Kittel.

    Es gibt seriöse Studien die besagen das falls das Abkommen tatsächlich kommen sollte, es in den nächsten 10 Jahren ein Wirtschaftswachstum von unter 0,5 % geben wird. Ein solches lächerliches „Vorwärtskommen „ fängt die Wirtschaft spielend ohne die Schaffung neuer Arbeitsplätze auf. Dabei wird die sich anbahnende neue globale geopolitische Landkarte bis heute noch gar nicht mit eingerechnet.
    Um es auf den Punkt zu bringen: derzeit ist es unmöglich überhaupt nur ansatzweise festzuschreiben in wieweit durch das TIPP Arbeitsplätze geschaffen werden und wo – bei uns oder drüben.
    Wenn Sie vollmundig hier welche prognostizieren dann wohl eher aus wahltaktischen Überlegungen.

    Weiterhin ist der rechtliche Aspekt in Bezug auf den Investitionsschutz bei weitem nicht so klar wie von Ihnen vereinfacht dargestellt.

    Sie sollten, wenn Sie dieses Thema schon in die Wahlkampfdebatte einfließen lassen, auch wenigstens andeutet das es im Endeffekt auch darum geht das Gleichgewicht der „Alternden“ gegenüber den „Grünlingen“ wieder etwas ins Lot zu rücken.
    Die Schwellenländer wie China, Indien und sogar Russland machen unseren Strategen Angst. TIPP soll mit dazu beitragen diese hochhinaus wollenden Neulinge auszubremsen.
    Und sehr geehrter Herr Kittel sollten sich tatsächlich durch TIPP neue Arbeitsplätze in unseren Ländern oder in den USA schaffen lassen, so gehen diese den Rest der Welt verloren.
    Somit also doch ein neoliberales Konzept ohne den Blick für das Ganze.

    Beschissene Partikularinteressenvertretung ist der Leitgedanke von TIPP – darauf kann ich gut verzichten.

    • Axel Kittel

      Sehr geehrter Herr KLOS,

      Meine neoliberale Grundeinstellung kann nicht beflügelt werden, da ich zu denjenigen gehöre, die der Meinung sind, dass „Neoliberalismus“ eine Wortschöpfung ist, die mit Liberalismus als solchem nichts zu tun hat. Wir können gerne einmal an anderer Stelle über Philosophie diskutieren, jedoch möchte ich darauf hinweisen, dass der Liberalismus, zu dem ich mich bekenne, den Menschen in den Mittelpunkt rückt, dem die Freiheit zugesichert wird, seinen Weg zu gehen, ohne durch Dogmen gleich welcher Art eingeengt oder vorbestimmt zu werden. Nachdem der Kommunismus stärker wurde, der selbst wieder auf Dogmen aufbaut, haben Denker versucht, ihn und den Liberalismus unter einen Hut zu bringen und daraus entstand der Begriff „Neoliberalismus“. Eine Klientel haben die Liberalen also nicht, wir richten uns an alle, ohne Unterschiede von Klassen, Berufen und religiösen Ideen, so lange die Freiheit des Einzelnen, die natürlich bei der Freiheit des anderen aufhört, respektiert wird.

      Wie ich in meinem Leserbrief erwähnt habe, möchten auch die Liberalen nicht, dass morgen eine wilde Konkurrenz entsteht, die durch die Einbringung potentiell gefährlicher Waren, und hier Lebensmittel, geschürt wird. Es gibt derzeit noch immer Regeln gegen Hormonfleisch und dergleichen und diese Regeln sollen Bestand behalten. Wenn die USA das Vorsichtsprinzip außer Acht lassen, wenn es um ihren eigenen Markt geht, so heißt dies nicht, dass Europa dieses aufgeben muss. Unsere Landwirtschaft wird auch davon profitieren können, indem sie neue Märkte erhalten wird. Unsere Landwirte verkaufen derzeit bereits ihre Produktion nicht mehr nur in der DG, sondern auch an größere Unternehmen, die auf dem Weltmarkt einen Platz einnehmen wollen.

      Von einem „Jobwunder“ war bei mir auch nicht die Rede, sondern nur davon, dass, wenn das Abkommen in Richtung von mehr Produktion, mehr Forschung, mehr Neuerung und mehr Initiative geht, dies einen positiven Einfluss auf den Arbeitsmarkt in Europa haben kann und dass ich dann dafür bin. Da es kein Weltkonzept gibt, müssen Abkommen zwischen einzelnen Körperschaften abgeschlossen werden. Diese kann das EU-Parlament nach Prüfung gutheißen, insofern sie Europa betreffen. Der EU Parlamentarier der DG kann bei dieser Entwicklung die Stimme der DG zu Gehör bringen.

      Mit freundlichen Grüßen

      • Henri Lacordaire

        Entre le fort et le faible, entre le riche et le pauvre, entre le maître et le serviteur, c’est la liberté qui opprime et la loi qui affranchit. (52e conférence de Notre-Dame)

  4. Man kann nur hoffen das Herr Kittel nicht ins EU-PArlament kommt. Da sitzen schon genug Leute mit seiner Einstellung und Unkenntnis. Die haben über Jahre Europa zu dem gemacht was es heute ist. Eine Stützpfeiler ungebremsten Kapitalismus. Zum Nachteil der Bürger. Diese Handlungsweise wird irgendwann wieder in Kriegen enden. Das Freihandelsabkommen ist nichts anderes als das Wettbewerb und Krieg zwischen Wirtschaftsnationen.

  5. DerNörgeler

    …wenn ich dann noch Lese das der Herr Karl de Gucht vor den Europäischen Gerichtshof ziehen will,um das Eu-Parlament von einer abstimmung auszuschließen,dann platzt mir der Kragen.Dann sprechen die Herrn noch von Vertrauen….!? Mein Vertrauen hat der ganze haufen da oben sowieso nicht mehr.Die dort bestimmen (EU)wählen wir eh nicht.Und unsere tollen Staatspolitiker verweisen dann halt eben auf „Eu-auflagen“.Nur in Sachen Bußgeld,Steuerwesen und Diätenerhöhung;diese Dinge funktionieren reibungslos.Trauriges Europa!

  6. @eifeler

    Bin vollkommen ihrer Meinung und die Liste der PFF-Fettnäpfentreter lässt sich noch wesentlich erweitern – der Kremlchef von Schlaglochhausen (früher Bütgenbach) und die wandelnde Litfaßsäule und Oppositionspolitiker aus Schoppen gehören auch zu den peinlichen Lichtgestalten der Schickimickipartei.

    Bei dem (politischen?) Schwergewicht Kittel sollte man sehr vorsichtig mit seinen Äußerungen sein, denn er versucht die Anonymität der Forenschreiber auszuhebeln! Wenn er erst mal im EUdSSR-Parlament sitzt wird er garantiert dieses Thema auf die Tagesordnung setzen lassen.

  7. Es wäre ja auch schlechter Stil jemanden einen Heuchler oder gar schlimmeres zu nennen. Auch darf man niemanden der Lüge bezichtigen. Tut ja auch keiner. Andererseits ist die Behauptung jemand der ungeprüft solche Behauptungen weitergibt blos weil er das so von seiner Parteispitze gesagt bekommt sei naiv strafrechtlich nicht relevant.

  8. Manfred Kohnen

    Die dumme und (teilweise) wahltaktisch motivierte Hetze gegen den Freihandel geht mir gehörig auf die Nerven. Natürlich sollte man solch einen wichtigen Prozess kritisch hinterfragen und natürlich kann man auch gegen Freihandel sein (wäre m.E. aber sehr töricht) – ABER man sollte dies auf der Grundlage einer sachlichen Argumentation tun. Mit blinder Panikmache ist niemanden gedient.

    Den Panikmachern empfehle ich folglich zum Einstieg folgende Lektüre:

    http://www.profil.at/articles/1403/982/371566/ttip-warum-panik-freihandelsabkommen

  9. Auch Panikmache?
    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/investitionsschutz-im-freihandelsabkommen-ttip-europa-vor-gericht-1.1947266

    Im übrigen informiere ich mich tatsächlich lieber bei einer seriös recherchiernden deutschen Zeitung wie der SZ als bei einem werbefinanzierten österreichichen Nachrichtenportal das als Gesellschaftszweck PR und Werbung in seinem Impressum angibt. . Manchmal sagt das Impressum halt mehr aus als ein tendenziöser Artikel.

    • Wenn ein Abkommen unter absoluter Geheimhaltung und mit jeder Menge Lobbyisten ausgehandelt wird, da soll man sich keine Sorgen machen? Besonders wenn man sich anguckt, wie die relevanten Industrien in der Vergangenheit agiert haben? Wie blind und ignorant muss man denn sein?

      • Altweltenaffe

        GENAU DAS versteh ich auch nicht. VOR WEM hält man die Inhalte der Verhandlungen geheim? Vor den Vertretern des Handels und der Industrie nicht! DAS, finde ich, ist der Gipfel der Frechheit!
        Handel hat und wird es immer geben. Ich verstehe nicht warum wir jetzt plötzlich ein TTIP brauchen. Weil der Bürger sich nicht mehr wie früher alles so einfach andrehen lässt und Dinge hinterfragt?
        Und noch eine Anmerkung: wenn das TTIP steht, und alle stimmen dem zu, dann kann es nur noch abgeändert werden wenn dann AUCH alle zustimmen, stimmts? Und während dieser Verhandlungszeit kann die Industrie Regressforderungen einklagen, gegen Staaten die die Einfuhr bestimmter Produkte verbietet. … Wie blind muss man sein wenn man sich so leicht und freiwillig von der Industrie prostituieren lässt.
        Herr Kittel, Sie können mir jetzt antworten, das noch gar nichts fest steht, weiß ich. Aber Sie sind mir eindeutig nicht vorsichtig genug und die Art und Weise wie Sie schreiben lässt mich erahnen, dass Sie die Sorgen der Menschen nicht ernst nehmen. Sie erinnern mich an Didier Reynders und Louis Michel. Der eine hat, als Finanzminister, vor und sogar während der Bankenkriese die Lage mehrmals falsch eingeschätz! Der andere unterschrieb als Außenhandelsminister 100 Anträge die zur industriellen Aufweichung des Datenschutzes führten, auf Druck der Lobbyisten natürlich.
        Diese Politiker der MR, immerhin Ihre Schwesterpartei, redeten genau wie Sie jetzt und unterschrieben Verträge deren Folgen Sie nicht ermessen konnten. Beim TTIP wird der Schaden noch grösser sein, so prophezeien es die Unkenrufe. Sie nennen es Panikmache aber ausgerechnet Sie müssten doch auch wissen, dass Gesetze immer Schlupflöcher haben und das die Sachlage immer zu Gunsten der Partei mit den besten Anwälten ausgelegt wird.

  10. Manfred Kohnen

    Wie haben denn die relevanten Industrien „agiert“? Natürlich soll man wachsam sein, aber grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass die Globalisierung und der Freihandel eine Erfolgsgeschichte sind. Das wird doch hoffentlich niemand ernsthaft bestreiten.

  11. Johann Klos

    Sehr geehrter Herr Kohnen

    Freihandel ist nur dann eine Efolgsgeschichte wenn die Rahmenbedingungen in allen Ländern gleich sind oder durch ausgleichende gesetzliche Maßnahmen angepasst werden.
    Freihandel bedeutet heute zum Beispiel “ Klamotten“ die bisher in Indonesien für den Westen genäht wurden heute in Kambodscha fertigen zu lassen weil die indonesische Regierung einen Mindslohn eingeführt hat und die Frauen in K. für 1,5 Euro die Stunde schuften.

    Auf solchen Freihandel kann ich verzichten.

    • Manfred Kohnen

      Sehr geehrter Herr Klos,

      immer wieder diese negativen Reflexe.

      Reden Sie doch zunächst von den immensen Wohlfahrtsgewinnen in der Welt, die die Folge der Globalisierung und des Freihandels sind !!! Haben Sie nicht mitbekommen, wie sich z.B. China in den letzten 20 Jahren entwickelt hat? Haben Sie nicht mitbekommen, welche positive Dynamik in Teilen von Afrika mittlerweile eingesetzt hat? Oder: vergleichen Sie doch mal Ihren aktuellen Lebensstandard mit dem Ihrer Eltern oder Grosseltern in deren Jugendjahren… Sehen Sie denn wirklich nicht, welch gewaltigen Fortschritt erreicht worden ist???

      Ich bin der Letzte, der vor Problemen – und es gibt in der Tat noch sehr viel zu tun – die Augen verschliesst. ABER ich werde mich immer dagegen wehren, dass eine positive Bilanz wegen ideologischer Reflexe ins Gegenteil verkehrt wird.

      Sie müssen zuerst den Wald sehen – danach wende ich mich gern mit Ihnen jedem einzelnen Baum zu. DANACH.

      • Johann Klos

        Sehr geehrter Herr Kohnen,

        Reden wir nicht von mir da ich aus einer Zeit stamme als China noch ein einen blauen Himmel vorweisen konnte. Unseren sogenannten Wohlstand sehr geehrter Herr Kohnen hat unsere Generation unter ganz anderen Rahmenbedingungen aufbauen können.

        Heute bedarf es wieder des Öfteren ein finanzstarkes Elternhaus im Rücken um in unseren Breitengraden Karriere zu machen.

        Ich freue mich auch das gewisse Entwicklungsländer Fortschritte gemacht haben und auch weiterhin machen werden. Ich wehre mich nur mit aller Kraft dagegen das unsere junge Generation vor lauter Wettbewerbstauglichkeit zu den Verlierern der Globalisierung abgestempelt werden nur damit gewisse Waren bei gleicher Profitmarge zu Schleuderpreisen auf den Markt geschmissen werden dürfen. Wenn selbst ein Handwerkergeselle nicht mehr vernünftig bezahlt werden kann weil osteuropäische Konkurrenz zu Dumpingpreisen von Bauherren Aufträge erhalten wo selbst des Öfteren die Mindes Standards nicht eingehalten werden dann stimmt etwas nicht mit unserer Globalisierung.

        Nochmals Herr Kohnen: Wettbewerb – immer so viel Sie wollen – aber mit einem ausgeglichene Lohn und Lohnnebenkostenausgleich. Nicht jeder Herr Kohnen kann ein Staatexamen vorweisen, aber jeder im unserem Breitengrad Herr Kohnen hat ein Anrecht auf ein lebenswertes Leben von der Geburt bis ins hohe Alter.

        • Manfred Kohnen

          Sehr geehrter Herr Klos,

          mit Ihrer Schwarz-Weiß-Malerei kommen wir nicht weiter. Wenn Sie die gewaltigen Fortschritte nicht sehen können oder wollen…

          Der weltweite Wohlstand war in der Menschheitsgeschichte noch nie so hoch wie heute. Bei allen Problemen ist dies zunächst einmal ein Grund zur Freude. Aber wie immer werden nur die Probleme beklagt – von all den positiven Dingen redet kaum jemand.

          • Johann KLos

            Laut OECD hat die ungleiche Verteilung der Einkommen in der großen Mehrheit der Mitgliedsstaaten, darunter zugenommen.
            Der „Globalen Risiko-Bericht von 2012“sieht in der ungleichen Verteilung der Einkommen die aktuell größte Gefahr für die Welt, noch vor den in Schieflage geratenen Staatshaushalten und den ungebremst steigenden Treibhausgas-Emissionen.
            Denn so ermutigend die Wachstumszahlen von vielen Schwellen- und Entwicklungsländern auch sind: Das Wirtschaftswachstum beschränkt sich meistens auf boomende Kernzonen. Das Hinterland liegt überwiegend brach.

            Die Zahl der Menschen, die unter Hunger leiden, liegt heute laut Welternährungsorganisation bei knapp einer Milliarde Menschen und damit um 150 Millionen höher als vor 20 Jahren.

            Es braucht ein neues, weltweit gültiges wirtschaftliches Modell der Nachhaltigkeit das zudem noch sozial ausgleichend wirkt.

            Nach den Wahlen Herr Kohnen greife ich gerne diese Thematik wieder auf ansonsten laufe ich Gefahr hier wahltaktische Überlegungen nachgesagt zu bekommen.

            • Manfred Kohnen

              Ich werde Ihnen gerne – meinetwegen auch nach den Wahlen – Daten und Studien zeigen, die belegen, wie sehr der weltweite Wohlstand in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat.

              Auch – und das wird Sie wundern – ist der Staat mit seiner verfehlten Notenbankpolitik („finanzielle Repression“ nennt sich das) in erster Linie dafür verantwortlich, dass sich Einkommen ungleich verteilen. Diesbzgl. gibt es hochinteressante Analysen.

              Wie dem auch sei: schütten Sie das Kind nicht mit dem Bade aus.

              • Sehr geehrter Herr Kohnen,

                solange auf der Welt nur ein Mensch verhungert, solange es in den reichen Industrieländern noch Armenküchen geben muß, solange es einem Staat erlaubt ist auf Kosten der Lebensgrundlagen eines anderen wirtschaftliche Erfolge zu feiern, solange können Sie sich die Globaliierung und das Freihandel an die Wand nageln.

                • Manfred Kohnen

                  Oh welch fundierte Aussage LOL Jetzt haben wir also das Mittel gefunden, damit niemand mehr hungern muss.

                  Wie lautet denn eigentlich IHR PLAN um Wohlstand für alle zu schaffen??? Mit Herumnörgeln wird leider kein Mensch satt – schade eigentlich, denn sonst wäre der Hunger in der Welt längst besiegt.

                  Schauen Sie sich doch mal dieses kurze Video an:
                  http://www.youtube.com/watch?v=jbkSRLYSojo

                  Es sagt mehr als tausend Worte und tausend Ideologien.

                  Und nein, ich verschliesse deshalb keineswegs die Augen vor den vielen Problemen und Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht. Aber leider fehlt m.E. vielen einfach die richtige Perspektive.

                  • Sehr geehrter Herr Kohnen,
                    die Anwort ist, wie so oft, ganz einfach. Mittte der 50er Jahre haben sich die Industriestaaten der UNO gegenüber verpflichtet 3% ihres Bruttosozialproduktes ( und damit etwa 7% Ihres damaligen Militäretats) in die Entwicklungshilfe zu stecken. Erfüllt wurde diese Quote von keinem einzigen der beteiligten Staaten. Ja noch schlimmer, die Entwicklungshilfegelder kamen fast vollständig der heimischen Wirtschaft zugute. Statt Wirtschaft, Handel und Gewerbe in den Entwicklungsländern aufzubauen und zu fördern wurde jede Schraube, jeder Bleistift ja jedes Blatt Papier aus den „Geberländern“ verschifft. Für „Projekte“ von denen die wenigsten die Projektdauer überlebt haben wurden Milliarden ausgegeben. Brunnen wurden gebohrt die nach Abzug der „Entwicklungshelfer“ versandet sind weil man keine einheimischen Kräfte zur Aufrechterhaltung des Betriebes ausgebildet hat. Hilfe zur Selbsthilfe? Fehlanzeige. Statt dessen „exportieren“ wir unsere Lebensmittel – Überproduktionen nach Afrika und machen damit deren Landwirtschaft kaputt.
                    Das Video ist doch ziemlich allgemein und reflektiert nur die globale Entwicklung wie aber sieht es national aus? Die Lebenshaltungskosten steigen. Haben wir vor 40 Jahren etwa 15% unseres Einkommens für Miete bezahlt waren es vor 20 Jahren schon 25%. Heute muß in vielen Familien einer nur für die Miete arbeiten. Wie lange geht das noch gut? Immer mehr Betriebe schliessen oder entlassen Mitarbeiter im großen Stil. Die Dividende ist mittlerweile wichtiger als das Wohl der Menschen die sie erarbeiten müssen. Wo der Mensch früher Mittelpunkt war ist er heute nur noch Mittel punkt! Der Markt wird es schon richten. Er hat gerichtet. Hingerichtet. Soziale Verantwortung – weg damit! Brauchen wir nicht mehr. Geiz ist geil und Gier ist gut. Die Steuern die wir nicht vermeiden ( oder hinterziehen) können müssen dringend gesenkt werden oder wir verlagern die Produktion nach China. Schöne neue Welt. Danke schön!

                    • Manfred Kohnen

                      Bei meiner Aussage ging es doch überhaupt nicht um das Für und Wider sowie die Höhe und die Art der Entwicklungshilfe !!

                      Fakt ist vielmehr, dass auch dank der Globalisierung (es gibt noch andere wichtige Faktoren wie good governance) der afrikanische Kontinent wesentlich weiter ist als es mit der oft gut gemeinten, aber schlecht gemachten Entwicklungshilfe je der Fall war.

                      Es würde aber noch besser laufen, wenn die wesentlichen Länder ihre Märkte stärker öffnen würden und insbesondere die Agrarsubventionen wenn nicht schon komplett abschaffen, so doch wenigstens stark einschränken und „intelligent“ gestalten würden. Es ist teilweise pervers, was da läuft. Da sind wir uns ausnahmsweise einig.

                      Zu dem Video fällt Ihnen also nur der lapidare Satz ein, dass es „ziemlich allgemein“ und nur die „globale Entwicklung“ widerspiegele – richtig und falsch zugleich: Richtig, weil es effektiv allgemein ist – genau das ist ja sein Ziel; aber auch falsch weil jeder Punkt ein Land darstellt. Unter dahinter stecken Millionen, ja Milliarden von Einzelschicksalen, die sich entsprechend positiv entwickelt haben.

                      Wer nicht wahrhaben will, welch positive Entwicklung in Sachen Wohlstand die Welt vollzogen hat, dem ist wirklich nicht zu helfen. Ihr letzter Absatz ist folglich eine Aneinanderreihung von Un- und Halbwahrheiten. Linkes Gefasel, ohne Substanz.

                      Und vor allem: keine Vorschläge, keine Alternativen, nur Herumnörgeln und Phrasendreschen.

        • Bruno Bertha

          Sehr geehrter Herr Klos,
          Diesen Beitrag kann ich zu zu 99% unterschreiben. Sie gehören zu den wenigen, die trotz „Wahlkampf“, der eigentlich überhaupt nicht stattfindet, seine Meinung sagt. Die meisten leiern nur gebetsmühlenartig ihr Programm ab.
          Ich wähle Sie trotzdem nicht. Weder Sie noch Ihre Partei, nicht dass jemand auf den Gedanken kommt, ich wöllte mich hier anbiedern.
          mfG, Bruno

  12. senfgeber

    Ich möchte nicht die betretenen Gesichter der Ossibelgier am 26. Mai sehen, wenn sie feststellen müssen, dass statt Schöpges der Kandidat einer Blockpartei Arimont ins Europäische Parlament einzieht, weil dem Schöpges einige Stimmen fehlten, die an Kittel oder Antoniopoulos gegangen sind.

    • Johann Klos

      Gut verpackte Ironie.

      Ich würde was drum geben ihr betretenes Gesicht sehen zu können wenn beide die Koffer nicht packen dürfen.

      Im übrigen ihre Platte hängt – billige Wiederhole.

          • senfgeber

            Johnny, was wittern Sie denn da so instinktiv?

            Und was das Thema Sprechblasen und Schaumschlägerei betrifft, die nach dem 25. Mai ins Altpapier (am besten schon vorher) wandern, so können Sie mit Ihren sogenannten „Leserbriefen“ (oder solche, für die Sie mit Ihrem Namen firmieren) kaum noch getoppt werden.

            Sie sollten aber Bauern nicht für so dumm verkaufen und glauben, dass Bauern auch noch Bauernfängern auf dem Leim gehen. Und was den „Freund“ angeht, schätze ich mich glücklich not to know you.

  13. Hallo Herr Kittel.

    sie reden über etwas wovon sie absolut keine Ahnung haben, sagen um etwas zu sagen.. Ich bin nicht für CSP – Vivant – SP oder andere, aber sie sprechen von etwas wovon sie absolut keine Ahnung haben – mit diesen Ausserungen machen sie sich nur Lächerlich

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