Gesellschaft

„Auf die Kernenergie werden wir so schnell nicht verzichten können“

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Wenn es nach Manfred Schrauben geht, wird es noch viele Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern, ehe die Welt gänzlich auf die Kernenergie verzichten kann. Bis dahin wird man sich nach Meinung des früheren Mitarbeiters der Agentur für Nuklearsicherheit (FANK) mit einem Mix von Energieträgern begnügen müssen, um die Stromversorgung zu gewährleisten.

Schrauben war am Mittwoch einer der Referenten bei der Mittagskonferenz des Wirtschafts- und Sozialrates (WSR) im Foyer des BRF in Eupen. Thema der Konferenz war der „Energiewandel“.

Bis zum Ausstieg 2025 muss noch viel geschehen

Manfred Schrauben beim BRF-Interview. Foto: OD

Manfred Schrauben beim BRF-Interview. Foto: OD

Wahrscheinlich hatten die Organisatoren ganz bewusst den Begriff „Energiewandel“ – und nicht den der „Energiewende“ – gewählt, um zu zeigen, dass der Weg zu den erneuerbaren Energien noch ein langer Prozess ist. Außerdem wollte man wahrscheinlich den geläufigeren Begriff der „Energiewende“ bewusst vermeiden, weil diese Mittagskonferenz keine politische Veranstaltung sein sollte.

Manfred Schrauben hat Zweifel, dass es Belgien gelingen kann, bis zum Jahr 2025 den Atomausstieg tatsächlich zu realisieren: „Die politische Entscheidung, in Belgien aus der Kernenergie auszusteigen, wurde ja schon vor einigen Jahren getroffen. Die ersten Reaktoren sollten bereits 2015 abgeschaltet werden. Inzwischen wurde entschieden, dass das Kraftwerk Tihange 10 Jahre länger am Netz bleibt, also bis 2025.“ Bis dahin müsse noch allerhand geschehen, wenn man dieses Ziel erreichen wolle.

Der Regionalabgeordnete Edmund Stoffels bei seinem Referat. Foto: OD

Der Regionalabgeordnete Edmund Stoffels bei seinem Referat. Foto: OD

Schrauben listete auf der Mittagskonferenz nochmals die Vor- und Nachteile der Atomkraft auf. Neben den Nachteilen, die der Referent keineswegs verniedlichen wollte, insbesondere den Sicherheitsaspekt, hat die Kernenergie seiner Ansicht nach vor allem einen entscheidenden Vorteil, nämlich den der Beständigkeit bei der Stromversorgung. Die Energieversorgung werde nicht nur bei Sonne oder Wind, sondern ständig gewährleistet. Und solange bei den erneuerbaren Energieträgern nicht das Problem der Speicherkapazitäten gelöst worden sei, werde man wohl oder übel ohne Atomkraft den Bedarf an Strom nicht decken können.

Schrauben ist auch deshalb skeptisch, was das Gelingen der Energiewende betrifft, weil weltweit in einigen Staaten die Kernkraft nicht abgebaut, sondern sogar mehr als je zuvor gefördert werde, insbesondere in China, wo zurzeit 8 neue AKWs gebaut würden.

So lautete denn auch der allgemeine Tenor der Veranstaltung des WSR in Eupen: „Auf die Kernenergie werden wir so schnell nicht verzichten können.“

Strompreis muss sozial verträglich bleiben

Achim Langer (rechts, hier mit dem PDG-Abgeordneten Charles Servaty) von der Kooperative "Courant d'Air". Foto: OD

Achim Langer (rechts, hier mit dem PDG-Abgeordneten Charles Servaty) von der Kooperative „Courant d’Air“. Foto: OD

Zweiter Referent war der Regionalabgeordnete Edmund Stoffels (SP), der nochmals in Erinnerung rief, was bisher von Seiten der Wallonischen Region unternommen worden sei, um vor allem Photovoltaik zu fördern. Stoffels ging auf die Förderprogramme ein (von Solwatt zu Qualiwatt…) und bekräftigte, es sei wichtig, dass Strom bezahlbar bleibe, insbesondere für kleine und mittlere Einkommen.

Laut Stoffels sollten auch die Bemühungen um eine Senkung des Energieverbrauchs nicht nachlassen.

Als Befürworter von Windkraft nahmen an der Mittagskonferenz Achim Langer und Mario Heukemes von der Kooperative „Courant d’Air“ teil, die schon viele Initiativen im Bereich der Windenergie ergriffen hat. Ihr wichtigstes Projekt war bisher der Windpark in Weismes, wo „Courant d’Air“ Eigentümerin von 2 der 5 Windräder ist.

Ziel der Genossenschaft ist es, den Anwohnern des Windparks in Weismes die Möglichkeit zu geben, sich am Projekt zu beteiligen und somit von den Vorteilen zu profitieren. Möglichst schnell sollen die Mitglieder der Kooperative auch mit Energie von den Windrädern versorgt werden und so über einen preislich interessanten und sauberen Strom verfügen können.

„Wind und Sonne gibt es gratis vom Himmel, deshalb haben Wind- und Solarenergie das größte Potenzial“, brach Langer eine Lanze für die erneuerbaren Energien. (cre)

Siehe auch „Energiewandel“ in der Rubrik „Alles nur Satire“

Infos zu „Courant d’Air“ unter www.courantdair.be

Wirtschafts- und Sozialrat der DG unter www.wsr-dg.be

 

47 Antworten auf “„Auf die Kernenergie werden wir so schnell nicht verzichten können“”

    • Ja, wenn man, wie aktuelle, bei 10.000 MW Lastabdeckung auf 9.600 MW verzichtet, und sich mit 400 MW „kostenlosem“ Windstrom zufrieden gibt, kann man natürlich die herkömmlichen Kraftwerke abschalten.
      Gute Nacht, Belgien….

  1. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
    Belgien könnte neue Kernkraftwerke bauen, durch Urangewinnung aus dem Meer wäre man von Energieimporten unabhängig.
    Man könnte es so gut haben ohne die grünen Spinner.

  2. Die Lobby der Atomenergie wird die Energiewende schon zu verhindern wissen, es sei denn, dass das zutrifft, was manche heute schon sagen: dass nämlich die Lobby der Erneuerbaren Energien, mit denen sich auch viel Geld verdienen lässt, noch stärker ist als die Atomlobby. Es geht auf jeden Fall nur ums Geld.

  3. “Wind und Sonne gibt es gratis vom Himmel, deshalb haben Wind- und Solarenergie das größte Potenzial”, brach Langer eine Lanze für die erneuerbaren Energien. (cre)

    Dieser Unsinn wird auch durch ständiges wiederholen nicht wahr…
    Uran, Kohle und Gas sind auch gratis, liegen einfach so rum, man muss sie nur aufheben.
    Geld kosten die Umwandlungstechnologien, und dabei sind eben die Umwandlungskosten bei Wind und Sonne die höchsten.

  4. Um zu erkennen, dass Wind und Sonne die Belgische Stromversorgung nicht ansatzweise sicherstellen können, genügt ein Blick auf die entsprechenden Zahlen:

    http://www.elia.be/fr/grid-data/consommation-previsions-de-charge

    die Winstromproduktion

    http://www.elia.be/fr/grid-data/production/production-eolienne

    die PV-Produktion

    http://www.elia.be/fr/grid-data/production/Solar-power-generation-data/Graph

    Wer also weiter behauptet, man könne Belgien mit Wind- und Sonnenstrom versorgen, hat entweder keine Ahnung oder betreibt bewusst Falschinformation. Bei ECOLO unterstelle ich letzteres

    • Steeklöpper

      Hallo Dax,

      du bist ja ein lustiger Vogel.“ Gas , Kohle und Uran liegen einfach so rum ;-))) “
      Das Problem bei diesen Materialien ist nun mal, das sie endlich sind. Vergessen die Gegner ganz gerne zu erwähnen

      Also es gibt da bestimmt die “ Ultras “ unter den Grünen, die von 100% Erneuerbaren träumen, aber ich denke der Grossteil der Bevölkerung ist sich schon bewusst, dass dies kurzfristig nicht möglich ist. Wir brauchen einen Mix , um eben Zeit zu gewinnen die Ziele zu erreichen.

      Also im Juli diesen Jahres lag in Deutschland der Anteil an Wind- und Sonnenstrom bei 42%. Ist doch super , das Gas und die Kohle ist ja schon mal gespart worden.

      Und teurer, naja hier ein Link den ich heut morgen schon an anderer Stelle gepostet habe. Der Atomlobby wird Angst und bange. Die machen dann nur die 1/2 vom Gewinn als vorher.

      http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/solarstrom-billiger-als-atomstrom-edf-fordert-privilegien–74452164.html

      • Das Ende der Kohlenwasserstoffe in 40 Jahren ist eine Konstante in der Welt der Ökos. Schon 1972 reichten Öl und Gas nur noch bis zum Jahr 2000…
        Die Realität sieht so aus:
        http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/bzgl-peak-oil-haben-wir-uns-geirrt-es-gibt-genug-oel/

        Das Selbe gilt für Gas, Kohle reicht noch Jahrhunderte, und Kernbrennstoff (Uran und Thorium) für Jahrtausende.
        Die 42 % im Juli belegen Sie doch mal bitte, meines Wissens sieht die Lastabdeckung in D im Juli so aus:
        http://www.pic-upload.de/view-20566451/Tennet.jpg.html

      • Also im Juli diesen Jahres lag in Deutschland der Anteil an Wind- und Sonnenstrom bei 42%. Ist doch super , das Gas und die Kohle ist ja schon mal gespart worden.

        Ja, super, Brennstoffkosten von 1 ct/kWh bis 5 ct/kWh substituiert durch EE-Strom zu ~ 14 ct/kWh!! Wohin diese grünen Mathematik des „kostenlosen“ Stroms aus Wind und Sonne führt, kann jeder beim Blick auf seine Stromrechnung sehen…

        • Altweltaffe

          Wir reden ja auch nicht nur von Brennstoff. Wir reden auch von Müll und Abbauverfahren, bei denen giftige Stoffe eingesetzt werden, von Vorkommen, die immer schwerer zu erschliessen sind und bei deren Erschliessung die Kosten und das Umwelt-Risiko steigen. Von Risiken, die der Staat trägt und von Profit, den der
          Stromproduzent mit nimmt.
          AKW und Kohle-Strom Befürworter verlangen, dass die neuen Techniken gleich ausgereift sind. Dabei hatten die Alten 40 Jahre Zeit eine Lösung für die Speicherung und die Endlagerung des Mülls zu finden, und haben es aber nicht getan. Das soll also ausgereifte Technik sein? Sie wissen zwar wie und wo es geht, aber es ist immer zu teuer, dann bleibt nicht mehr genug Profit für die Firmenchefs. Die Alten überlassen die Problem lieber dem Staat, soll der’s bezahlen. Die Neuen packen wenigstens mit an und stellen sich, von Anfang an, ihren Problemen, und nicht erst nach 40 Jahren.
          Wir werden für all die Probleme Lösungen finden, aber wenn wir eh schon dabei sind, entledigen wir uns auch gleich der alten Technologien, bei der mehr als die Hälfte der Energie durch Abwärme verloren geht, von deren Betreiber wir regelrecht abhängig sind und deren Brennstoffe wir durch politische Interventionen immer sichern und billig halten müssen.

            • Übliche Panikmache. Jede Flasche Mineralwasser ist radioaktiv…
              Solche Beiträge sind ohne Angabe der Äquivalentdosis (Sv) und der Strahlungsart (Alfa, Beta oder Gamma Strahlung) völlig sinnfrei. Aber man will den Leuten ja Angst machen, und sie nicht informieren…

          • Von Ihrer Behauptung die Reserven an Kohlenwasserstoffen und Kernbrennstoffen gingen absehbar zur Neige, und deswegen sei der Umbau auf fluktuierende Stromerzeugungsanlagen zwingend, ist also nichts mehr übrig geblieben, weil einfach nur falsch. Statt dessen kommen sie mit der üblichen Öko-Rhetorik und völlig irrsinnigen Behauptungen wie „Wir werden für all die Probleme Lösungen finden,…“ Wetten dass Sie keine blasse Ahnung von Physik und E-Technik haben! Wer über Abwärmeverluste von thermischen Kraftwerken schwadroniert, hat noch nie was vom Carnot-Wirkungsgrad gehört, und dass Windräder im Gesamtwirkungsgrad bei ~ 30% liegen, und damit unter dem moderner thermischer Kraftwerke, stört nur den Fachmann, der grüne Laie hat damit keine Probleme. Weiter so Belgien, dann gehen hier bald die Lichter aus…

            • Altweltenaffe

              Natürlich weiss ich, dass sich irgendwo immer noch was finden lässt, aber zu welchem Preis und mit wie viel Risiko ist das verbunden. Kennen SIE denn noch was anders als Physik? Wissen sie von wo die Physik ihre Erkennnisse gewonnen hat? Durch Beobachtung natürlicher Phänomene lernt man neue Dinge und die Systeme entwickelt man dann weiter. Oder ist es ihrer Meinung nach umgekehrt, am Anfang stand das physikalische Gesetz und die Welt wie wir sie kennen hält sich strikt daran? Physiker-Retorik ist es zu behaupten, dass Sie die Weisheit gepachtet haben.
              Carnot kenn ich und ich weiss auch, dass Abwärme unvermeidlich ist, aber die Wärme kann man trotzdem NUTZEN, wenn man wollte! Nur 30 % Wirkungsgrad bei einem Windkraftwerk, ja und? Die ältesten AKW’s sind da auch nicht besser, die BESTEN liegen bei 41 %, nach zig Jahren Entwicklung! Bei einem WKW ist das aber auch nicht weiter schlimm, denn Wind kostet nichts, macht kein Müll, ist unerschöpflich und wird gratis geliefert. Und hier hat die Entwicklung auch erst angefangen. Deutschland hat letztes Jahr 22 % seines Stroms durch Windkraft erzeugt und nur 16 % durch AKW’s, und die Lampen brennen noch!

              Zu den externen Kosten, ein Auszug aus Wikipedia: „Externe Kosten sind Kosten, die nicht über den Strompreis abgewickelt werden, sondern vom Steuerzahler übernommen werden müssen. Nach der Methodenkonvention des Umweltbundesamtes (2012) betragen die externen Kosten der Stromproduktion aus Steinkohle 8,9 Ct/kWh, aus Braunkohle 10,7 Ct/kWh, aus Erdgas 4,9 Ct/kWh, aus Wind 0,3 Ct/kWh, aus Wasser 0,2 Ct/kWh und aus Photovoltaik 1,2 Ct/kWh. Für Atomenergie kann von einer Bandbreite zwischen 10,7 und 34 Ct/kWh ausgegangen werden. Nach dem Verursacherprinzip müssten diese Kosten über den Strompreis erbracht werden, um den Wettbewerb nicht zu verzerren.“
              Also wenn Sie noch immer fest daran glauben, dass ihr AKW Strom 3 ct/kwh kostet, dann ist ihnen nichtmehr zu helfen. Ich will gerne zugeben, dass immer noch konventionelle Kraftwerke sein müssen, vorläufig. Aber das sollten meiner Meinung nach Gaskraftwerke und keine Kohlekraftwerke oder AKW’s sein. Erdgas lässt sich mit Biogas und Windgas kombinieren und ist wesendlich flexibler zu regeln. Ausserdem ist das Gasnetz vorhanden, man kann dezentrale Anlagen bauen und die Wärme auch nutzen.

              • Ich habe doch die Zahlen zu der Lastabdeckung durch Wind und Sonne im Belgischen Stromnetz verlinkt, und Sie kommen weiter mit Aussagen wie „unerschöpflich“, die in diesem Zusammenhang völlig belanglos sind. Unvermögen oder politische Berechnung?

                Abwärmenutzung geht in New York ganz prima, aber wie wollen Sie eine Eupener Wohnung mit der Abwärme aus Tihange heizen?? Und die „Methodenkonvention“ des Deutschen BMU kann man in der Pfeife rauchen, die haben auch mal ausgerechnet, dass die „Energiewende“ nicht mehr als der Gegenwert 1 Kugel Eis im Monat kostet….

    • Karl-Heinz Braun

      Hallo Dax,
      die Elia-daten sind ja interessant. Insbesondere http://publications.elia.be/upload/ProductionParkOverview.html?TS=20120416193815.
      Daraus geht hervor, dass es Produktionskapazitäten von 16,6 TW im belgischen Hochspannungsnetz gibt. Davon sind im Schnitt 12 TW abrufbereit. Der Bedarf pendelt zwischen 6 und 8 TW (wovon ein Teil – nämlich das Hochpumpen in Coo – nur deshalb gebraucht wird, weil man AKWs nicht bedarfsgerecht mal eben herunterfahren kann). Dass die abgeschriebenen AKWs mit 5 TW den Löwenanteil einspeisen ist auch klar. Andererseits, wenn man Atomkraft, Wind und Wasser (Coo) rausnimmt, bleiben immer noch 5 TW an grundlastfähigen Produktionskapazitäten. Man könnte also heute schon in Belgien fast alle AKWs abschalten, die Lichter würden nicht ausgehen. Zugegeben, das Ganze zu steuern, Wartungen einzuplanen usw., würde sich verkomplizieren. Aber möglich ist es.
      Die Atomlobby behauptet, dass EE durch konventionelle Kraftwerke abgesichert sein müssen, da nicht immer der Wind weht und die Sonne scheint. Zurzeit stimmt das natürlich größtenteils. Aber das gleiche gilt für die AKWs. Fast die gesamte nukleare Kapazität ist durch eine größtenteils brachliegende Gasturbinenreserve abgesichert.
      Auch die Seite ist interessant: http://www.elia.be/fr/grid-data/production/evolution-capacites-production. Sie zeigt die geplanten zusätzlichen Kapazitäten von 6,1 TW (davon 4,5 TW grundlastfähig) in den kommenden Jahren.
      Die ab 2017 vorhandenen Gasturbinen können den gesamten Bedarf im Hochspannungsbereich abdecken und gleichzeitig gewaltige Kapazitäten für den Ausgleich im europäischen Verbund bereitstellen. Die stochastisch hinzukommende Windenergie (im Hoch- und Mittelspannungsbereich) und Sonnenenergie (im Mittel- und Niederspannungsbereich) vermeiden CO2 und den Abfluss von Geldern ins Ausland während des Betriebes. Coo wird dann nicht mehr gebraucht um AKWs nachts nicht herunterfahren zu müssen, sondern um kurzfristige Ausfälle zu kompensieren.
      Also: AKWs abschalten nach 40 Jahren Betrieb, so wie es das noch immer aktuelle Regenbogengesetz von 2003 vorsieht. Das ewige Rumgeeiere macht es den Planern von neuen Gasturbinen nicht leichter.
      Noch weiter in die Zukunft betrachtet werden vernetzte, dezentrale (Ohm und Kirchhoff werden sich freuen) bedarfsgerechte Produktionsanlagen mit eigener Speicherkapazität die Lage weiter entschärfen. Schon heute sichern sich große Betriebe auf dem eigenen Gelände ab und wollen nicht mehr von Monopolisten abhängig sein.
      Am Ende werden wir die 0,01% der auf die Erde fallenden Sonnenenergie, die unsere Welt zum Heizen, zum Betreiben von Maschinen und Geräten sowie für die Mobilität braucht, in diversen Formen und mit zig-fachen Überkapazitäten abschöpfen können und uns die Frage stellen, weshalb wir so viele Kriege für Kohlenwasserstoffe geführt und die Erde so ausgelaugt haben.
      Über die Kosten mache ich mir keine Sorgen, denn die Ausgaben der einen sind die Einnahmen der anderen. Wenn wir Energieversorgung ähnlich wie Gesundheit oder Bildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen, haben alle etwas davon.

      • 1. Das PSW Coo ist essentiell für die Belgische Stromversorgung, denn nur mit Coo kann das Belgische Stromnetz nach einem Black out hochgefahren werden. Das müssen Sie nicht wissen, sollten es aber, als Ingenieur, wenigstens verstehen. Dass nebenbei über ein PSW günstig Spitzenlaststrom bereit gestellt wird, sollten Sie als „Energieexperte“ von Ecolo auch verstehen. Ansonsten rate ich Ihnen zu einem Besuch im Besucherstollen des PSW Vianden, und nehmen Sie ihre ECOLO Freunde mit, dann können Sie noch was lernen.
        2. Die 16,6 TW Kraftwerkskapazität sind unterste Kante! Im Winter, und nur das ist maßgebend, liegt die max. Netzlast von ELIA bei ~ 13 TW, und da nie alle Kraftwerke verfügbar sind, ist das keine verschwenderische Reserve. Belgien hat, im Gegenteil, zu geringe Kraftwerksreserve!
        3. Folgende Aussage von Ihnen „Die Atomlobby behauptet, dass EE durch konventionelle Kraftwerke abgesichert sein müssen, da nicht immer der Wind weht und die Sonne scheint. Zurzeit stimmt das natürlich größtenteils. Aber das gleiche gilt für die AKWs. Fast die gesamte nukleare Kapazität ist durch eine größtenteils brachliegende Gasturbinenreserve abgesichert.“ ist eine Schande für die Zunft oder Ingenieure! Zurzeit?? Glauben Sie denn, in der Zukunft gibt es eine neue Physik, die die volatile Stromproduktion aus Wind und Sonne ohne Backup Anlagen netzkompatibel macht?? Und dass Grundlastkraftwerke durch Gasturbinen abgesichert sind, das ist eine Aussage aus dem Ökomärchenwald! Wissen Sie was eine Jahresdauerlinie einer Stromerzeugungsanlage ist? Machen Sie sich mal schlau, ehe Sie sich weiter mit solchen Aussagen blamieren.
        4. Jetzt wird es vollends absurd: „Am Ende werden wir die 0,01% der auf die Erde fallenden Sonnenenergie, die unsere Welt zum Heizen, zum Betreiben von Maschinen und Geräten sowie für die Mobilität braucht, in diversen Formen und mit zig-fachen Überkapazitäten abschöpfen können und uns die Frage stellen, weshalb wir so viele Kriege für Kohlenwasserstoffe geführt und die Erde so ausgelaugt haben.“ Den Unterschied zwischen einem Energiepotential und der Exergiebereitstellung in der Stromwirtschaft sollten Sie als Ingenieur eigentlich kennen! Das Energiepotential des nächsten schwarzen Lochs ist gigantisch, das Exergiepotential für uns aber Null! Ähnlich verhält es sich mit der Insolation, hier werden wertlose Energiepotentiale addiert, um Exergieanlagen abzuschalten! Und das „auslaugen“ der Erde, ist polemischer Blödsinn, eines Technikers unwürdig, zeigt aber welche Ideologie hinter dem Projekt „Energiewende“ steht….

        • Jetzt habe ich auch noch Ihre falschen Zahlen abgeschrieben!!! Es sind natürlich GW (GigaWatt)und keine TW (TerraWatt) bei der Angabe der Kraftwerksleistung in der Regelzone ELIA, Mann oh Mann…..

  5. gerhards

    Wenn die Krebsrate steigt und Kinder krank zur Welt kommen erübrigt sich jeder Kommentar. Dies will KEINER, daher Schluss mit dem Teufelszeug! Wie gesagt, ich bin bei Grüner aber heimaltliebender Christ.

  6. Es gibt doch eine ganz einfache Lösung für dieses Problem. Lasst doch die Energiekonzerne ALLE Kosten für die Kernenergie tragen. Die Entwicklungskosten hat der Steuerzahler bezahlt, Für die Entsorgung des strahlenden Mülls zahlt der Energiekonzern bislang gar nichts. Ein sicheres Endlager ist weltweit nicht in Sicht, und wenn unterhält das auch der Staat, ergo der Steuerzahler, und die Atomkonzerne sind fein raus. Müssten die all diese Kosten tragen wären die AKW wegen Unrentabilität längst abgeschaltet.Strom ist an der Strombörse so billig wie nie zuvor, der einzige der davon nichts mitbekommt ist der Verbraucher. Solange das so witergeht besteht ja keine Notwendigkeit sich um alternativen Gedanken zu machen. Harriesburg,Tschernobyl und Fukushima who’s next? Wenn uns mal ein einheimischer Meiler um die Ohren fliegt denken wir vielleicht auch nach. Logisch, mit drei Köpfen denkt sichs besser.

  7. Altweltenaffe

    Doch, die AKW-Betreiber bezahlen einen simbolischen Obolus von ein paar Millionen pro Jahr, machen aber gleichzeitig jeden Tag eine Million Gewinn.
    Für alles andere muss der Staat dann sorgen. Eine billige Art sich aus der Verantwortung raus zu kaufen, wie ich finde.

  8. @Dax – Basis für die Energiewende ist nicht der Klimawandel sondern die Furcht das uns Thiange & Co irgendwann um die Ohren fliegen. Und warum? Weil es möglich ist. Alleine das sollte Grund genug sein die alten Schrottmeiler endlich abzuschalten.Fuck ushima galt als sicher. Dieser Irrtum machte ein Gebiet in der Größe Belgiens auf Jahrhundrte unbewohnbar. 200 Km² unberührte Natur. Wollen Sie das?

      • Öppe Alaaf

        Das ist eine gefährliche Fehlinterpretation. Es stimmt in der Tat, dass Alpha- und Beta-Strahlung bereits größtenteils durch Kleidung abgehalten werden kann. Die Gamma-Strahlung ist zwar wesentlich schwerer abzuschirmen, (gleiches gilt für Neutronen), aber zumindest vermeidbar, wenn man nicht „zu nah‘ dran geht“.

        Gefährlich wird die Sache allerdings, wenn die strahlende Materie in den Körper aufgenommen wird und die (diesmal besonders die Neutronen) Radioaktivität dort ihr zerstörerisches Werk tut.

        Die Gefahr liegt damit nicht nur bei der von ihnen zitierten Strahlungsgefahr, sondern viel mehr durch die Verseuchung durch den Fall-Out bzw. das Grundwasser. (Stichwort: „dreckige A-Bombe“)

        Die „Strahlung von Fukushima“ ist damit vernachlässigter, aber die Sicht auf das Gesamtproblem auch, Dax. Gefährliche Fokussierung auf das falsche Argument!

  9. Jürgen Margraff

    Blödsinn, die Preussen haben ihre Meiler abgeschaltet und trotzdem einen nicht unerheblichen Teil ihrer Stromproduktion exportiert. Ich war letztens im Salzburgischen in Urlaub, bin also quer durch die BRD gedüst, da stehen bis in die Eifel hinein ganze Felder mit Sonnenpaneelen, von den Windrädern ganz zu schweigen – wie kriegt Europas grösste Industrienation das wohl auf die Reihe ?? Und hierzulande reibt sich EDF/Suez/Electrabel die Hände und sagt sich die doofen Belgier verdienen es garnicht besser, die müssen geschröpft werden bis zum Gehtnichtmehr!

    • Fänden Sie es denn toll, wenn die Belgische Eifel so so aussähe wie die Deutsche?? Kronenburg (Windräder) und Kommern (PV Freiflächen) sind doch Abschreckung pur! Der Deutsche Stromkunde zahlt inzwischen die höchsten Strompreise in Europa, Tendenz steigend. Ein Beispiel für Belgien? Der Lügenbold Nollet fährt ja diese Schiene, mal sehen, ob die „copains“ das noch lange mittragen. Letzten Januar ist Belgien ganz knapp an Stromabschaltungen vorbei geschrammt, die Stromversorgung aus Wind und Sonne steht auf verdammt dünnem Eis, aber wahrscheinlich muss das Licht ausgehen, ehe so manchem ein Licht aufgeht…

    • Guido Scholzen

      Herr Margraf, 20% oder mehr sind keine 100% Strom aus altern.En.
      Und bei den 10 bis 20% (kostet viele 100 Milliarden) kann man sich fragen, ob es eine gesunde kosten-Nutzen-rechnung vorliegt.
      Im Winter ist wenig Sonne und auch oft Windstill, dann ist EE gleich 0.

      • hänschen

        @Scholzenquatsch: deshalb haben Sie ja auch selber Solarplatten auf dem Dach… ! Und die heutige wikipedia-Antwort im Grenz-Echo ist ja wieder mal’n Witz. Nur weiter so, Kaspar, bald ist wieder Karneval: dann gibt’s einen Orden wieder den menschlichen Blödsinn

        • Werner Pelzer

          Dass im Winter wenig Sonne und auch oft Windstill ist und dann EE gleich 0 ist, ist nicht Quatsch sondern Realität.

          Und das mit den Solarplatten ist Schwindel an den kleinen Mann, der sich das nicht leisten kann, aber den teuren Strom trotzdem bezahlen muss.

        • Guido Scholzen

          Hey, Hänschen, du glaubst doch wohl nicht, dass sich viele Außenstehende für eure Schönberger Scheisse interessieren? Soll ich da mitmachen? Ich würde mich ja schämen.

          Bleiben wir beim Thema: Eine Fotovoltaik-Anlage, nach dem Wortbruch des Ministers, ist fast eine Null-Investition. Man hätte es besser nicht gemacht, denn es kommt soviel Geld rein, wie es gekostet hat. Man hat den Strom fast umsonst, aber wenn man Anschlussgebühren,… bezahlen muss, oder vielleicht ändert sich auch das Geld pro KWH.. oder… ich kann mir vorstellen, dass die Abzocke noch lange nicht vorbei ist. EINE NULL-INVESTITION.
          Ach übrigens, Frösch, wenn du den CO2-Klima-Quatsch wirklich ernst nimmst, im Gegensatz zu mir, dann setze dich bitte dafür ein, dass der Hill-Climbing abgeschafft wird, denn da wird zuviel CO2 produziert. Ich persönlich finde Hill-Klim-Bim gut, wäre doch schade wenn man die UNO-Klima-Konventionen hier anwenden würde, oder…

  10. Jürgen Margraff

    Wenn ich mir die Antworten hier angucke, kann ich nur sagen : „Zieht nach Fukushima, da lernt ihr dann die Unbedenklichkeit von Nuklearenergie näher kennen, seit ihr alle blind? Geht es nur ums Portemonnaie? Ich bin Arbeitsloser, habe also kaum genug Penunzen um mir teuere Energie zu leisten, aber unsichere Energie ist mir noch viel SUSPEKTER !

  11. Herr Margraff, wenn Sie als Arbeitsloser, also von staatlichen Transfers leben, quer durch die Buntenrepublik in Urlaub düsen können geht es Ihnen doch noch sehr gut.
    Sie sollten sich eher einmal Gedanken darüber machen wie viel Energie zur Herstellung solcher Windräder benötigt wird und welche Materialien zur Herstellung der ineffizienten Photovolteikanlagen verwendet werden.
    Wenn Sie Ihre Stromrechnung genauer studieren, werden sie feststellen müssen, dass die Kw/h Strom sehr billig ist. Die von den rot-grünen Ökofaschisten erhobenen „Gebühren“ aber extrem hoch sind.
    An Ihrer Stelle würde ich den Ball etwas flacher halten und Andersdenkende nicht gleich nach Fukushima verbannen.
    Halten Sie ruhig weiter an ihrer rot-grünen Ideologie fest, die ja im Augenblick „in“ ist, spätestens wenn es windstill ist und keine Sonne scheint, werden Sie Ihre Meinung ändern.

    • Jürgen Margraff

      Wenn Sie mir ihre Kontaktadresse mitteilen sage ich Ihnen wie das geht, mit Stempelgeld in Urlaub… Funktionniert etwa alle 5 Jahre, man sucht im Internet, Aldi oder Lidl Reisen, und nimmt das was kommt. Nix da mit dorthin worauf ich Lust habe,sondern dahin wo ich es mir leisten kann… Mein ehemaliger Arbeitgeber ist in den Konkurs gegangen & ich war mit 55 mitgehangen, suchen Sie mal erfolgreich in dem Alter – ich bin POLYVALENT & rede, schreibe & lese in 4 Sprachen – Arbeitslos & Sozialraub sind nicht gleichzusetzen – ob das allerdings in jedem Hirn reinpasst ist eine andere Frage

  12. @bong – Warum ist denn der Strom so billig wie sie annehmen? Weil der Steuerzahler kräftig zu den Gewinnen der Stromkonzerne herangezogen wird. Haben Sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht was es kosten wird die Schrottreaktoren abzubauen? Den strahlenden Sondermüll über Jahrtausende sicher aufzubewahren? Was glauben Sie wohl wer das bezahlen darf? Nein, nicht Sie, aber Ihre Kinder und Enkel, und das über Generationen hinaus. Das hat nichts mit rot-grüner Ideologie zu tun sondern mit gesundem Menschenverstand, aber der geht in solchen Fragen wahrscheinlich vor lauter „Fortschrittsgläubigkeit“ ab.Menschen wie Sie werden nie begreifen welche Chancen sich aus einer gut umgesetzten Wende in der Energiepolitik ergeben.

    • Ab Einspeisetrafo Tihange kostet die kWh 3 – 4 ct. An der Steckdose sind es dann, je nach Tarif, 18 bis 25 ct. Woher kommt diese seltsame „Brotvermehrung“? Strom wird in Belgien traditionell billig hergestellt, und hoch besteuert! Vor Jahren hat einmal ein Kommunalpolitiker geäußert, dass man vorsichtig sein solle, damit die Rolle der Politik bei der Preisgestaltung von „Interost“, nicht publik wird, denn sonst hätte man ein Imageproblem. Mit der irrsinnigen Förderung von PV und Windrädern wird alles nur schlimmer; der Kraftwerksstrom wird teurer (Teillastbetrieb), und wirklich billig wird der Zufallsstrom nach Wetterlage niemals werden. Die Stromnetze müssen aufgerüstet werden, Zusatzkosten quer durch die gesamten Verteilungsebenen, und alles nur um am Ende einer Öko-Ideologie zu frönen. Wenn H. Margraff gerne mehr für den Öko-Strom zahlen will, bitte sehr, soll er doch, aber per Gesetz alle Stromkunden an der Kapitalisierung privater PV-Anlagen und WKA zwang zu beteiligen, ist für mich inakzeptabel. Wer Öko-Fleisch kaufen will, geht in den Öko-Laden und zahlt dort die angeschlagenen Preise; niemand käme auf die Idee, bei Aldi die Preise zu erhöhen, um die Öko Landwirte zu finanzieren. Beim Strom ist es aber gesellschaftlich akzeptiert, dass alle zahlen, was sich wenige auf’s Dach schrauben…

  13. Noch mal zur Veranschaulichung:

    http://www.elia.be/fr/grid-data/production/production-eolienne

    Windstrom heute in B = NULL!

    http://www.elia.be/fr/grid-data/production/Solar-power-generation-data/Graph

    Sonnenstrom = ein peak von < 1000 MW über Mittag.

    Die Netzlast lag so bei ~ 9.000 MW, also selbst über Mittag konnten die EE gerade einmal 10% der Netzlast abdecken. Vom Rest des Tages gar nicht zu sprechen, da liegen wir bei praktisch NULL EE-Strom.
    Da aber Fakten kaum Ideologen erreichen, wird wohl das Lied von der "Enegiewende" weiter gesungen werden, bis das Licht ausgeht….

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