Zwischenruf

Am liebsten mit 61 in Rente

Der demografische Wandel infolge der gestiegenen Lebenserwartung ist in allen Staaten ein wichtiges Thema. Denn es geht um die langfristige Sicherung der Renten. In einigen Ländern ist die Heraufsetzung des gesetzlichen Rentenalters von 65 auf 67 nur noch eine Frage der Zeit, weil es angeblich dazu keine Alternative gibt. Die Belgier halten von solchen Diskussionen nicht sehr viel, wie jetzt eine Untersuchung ergeben hat: Jeder zweite Bürger würde am liebsten schon mit 61 Jahren in den Ruhestand wechseln. Er sieht nicht ein, weshalb er „bis zum Umfallen“ arbeiten soll.

Der Pensionsversicherer Delta Lloyd hat im April 1.427 Belgier im Alter zwischen 18 und 64 Jahren zu ihrer Meinung über Rentenalter, Ende der Berufslaufbahn und vorzeitigen Ruhestand befragen lassen. Erkenntnis: Sehr viele Belgier wollen nicht so recht einsehen, weshalb sie in Zukunft länger arbeiten sollen, damit das Rentensystem aufrechterhalten werden kann.

38% der Befragten wollen nicht einmal bis zur gesetzlichen Altersgrenze von 65 Jahren berufstätig bleiben. Das sind immerhin 5% mehr als bei der Untersuchung vor einem Jahr.

Bürger fühlt sich zum Teil veräppelt

Wenn man diese Zahlen analysiert, könnte man leicht zu der Auffassung gelangen, dass die Belgier uneinsichtig sind und die Renten ihrer Kinder und Enkelkinder leichtfertig aufs Spiel setzen. Oder dass sie einfach faul sind und sich so schnell wie möglich aus dem stressigen Berufsalltag zurückziehen möchten, um den Lebensabend noch genießen zu können.

Dem ist nicht unbedingt so. Vielleicht hat ein Großteil der Belgier einfach nur verstanden, dass ihnen in den Diskussionen über die Sicherung der Rentensysteme nicht die ganze Wahrheit vermittelt wird. Was von den meisten Politikern als eine Notwendigkeit erachtet wird, ist vielleicht so notwendig nicht unbedingt.

Erst sollte die Politik schauen, was im Rahmen der heutigen Pensionsgesetzgebung alles noch möglich ist. Bei den Frühpensionen hat es ja schon Änderungen gegeben.

„Es wäre ja schon einiges erreicht, wenn man die zum Teil unverschämten Pensionsbezüge der Parlamentarier oder Minister auf ein vernünftiges Niveau reduzieren würde“, ist immer zu hören. Nur populistisches Geschwätz? Sicher, die Politikerpensionen können das Problem der Rentensicherung alleine nicht lösen. Gleichwohl ziehen sie das derzeit ohnehin gestörte Gerechtigkeitsempfinden vieler Bürger arg in Mitleidenschaft.

Weshalb bis zum Umfallen arbeiten?

Der Bürger hegt den Verdacht, dass es in diesem Land genug Geld gibt, um die Renten gemäß der bestehenden Gesetzgebung zu finanzieren. Das hat seiner Ansicht nach u.a. die Bankenkrise gezeigt. Weshalb soll er also bis zum Umfallen arbeiten?

In einem Punkt muss man Pensionsminister Alexander De Croo (Open VLD) beipflichten: In Sachen Renten tut Aufklärungsarbeit Not. Noch muss man viele Bürger davon überzeugen, dass „länger arbeiten“ tatsächlich eine Absicherung der späteren Pensionen ihrer Kinder und Enkelkinder bewirkt, wie De Croo beteuert. Davon sind aber viele Belgier noch nicht überzeugt. Denn von den Nachteilen einer späteren Pensionierung spricht kaum jemand.

GERARD CREMER

30 Antworten auf “Am liebsten mit 61 in Rente”

  1. Zuschauer

    Arbeiten bis 67? Warum nicht ?
    Dies aber nur möglich, der Arbeitsrythmus entschleunigt wird. Ansonsten wird eine Rente mit 67 im gesamten teurer als ein Ruhestand ab 62.
    Erschöpfung, Burnout und die damit verbundenen körperlichen Beschwerden werden den Gesundheitsmaßnahme dann noch schwer auf den Mägen liegen.

  2. Schuften-bis-der-Arzt-kommt

    Für Politiker ist es das einfachste Rezept, das Volk zur längeren Arbeit zu zwingen. Das Sozialsystem basiert auf ständiges Wachstum, ansonsten funktioniert es nicht. Wachstum entsteht aber nur durch Produktivität. Das heißt für die meisten Arbeitnehmer Schuften, bis der Arzt kommt. Also liebes Volk, tut den armen Politikern den Gefallen und schuftet, bis ihr von allein ins Loch fallt.

  3. Nach meiner Meinung gibt es zwei Punkte die diese Diskussion entschärfen könnten. Zum ersten sollte jeder arbeitende Bürger eine Grundrente erhalten mit der Option zusätzlich noch etwa dabei zu legen. Zum zweiten sollte es eine noch flexiblere Möglichkeit geben den Zeitpunkt der Rente selbst zu bestimmen mit der klaren Aussage, das wenn man eben früher in Rente geht man auch weniger Rente bekommt.

    • Schuften-bis-der-Arzt-kommt

      Das sieht das neoliberale System der EU nicht vor. Es lässt das Volk lieber schuften, bis es die Segel streicht. Ist doch ein viel einfacher zu kalkulierendes Modell als alles andere. Außerdem kann man das Volk so ein schlechtes Gewissen einreden, wenn es das gesetzliche Rentenalter nicht erreicht. So nach dem Motto, „selber Schuld“.

      • Hören Sie mir auf mit diesen Vollpfosten der EU! Wenn ich das Wort EU, bzw.EU-Kommission höre,EU für Europäische Unfug-Kommission) schwillt mir der Kamm. Diese Polit-Kasper und Sesselfurzer aber auch die nationalen Politiker (De Croo inklusive) haben vom wirklichen Leben gar keine Ahnung. Soll etwa ein Dachdecker mit 70 Jahren noch auf’s Gerüst klettern?
        Die Jungen finden ja schon oft (leider) keine Arbeit, und da will man die Älteren noch länger am“ malochen“ halten?
        Für physisch tätige Menschen ist das ein Witz! Wenn die Politik, anstatt Geld für unsinnige Projekte zu verpulvern, für die Pensions/Rentenkasse reservieren würde, wäre auch genügend Geld zur Absicherung derselben vorhanden.

        • Altweltenaffe

          Ironie an: **“Aber nein, diese verschlissenen Handwerker kann man ja mit 60 noch umschulen, so ist doch jedem geholfen“** Ironie aus. Solche Stuss bekommt man zu hören wenn man mit den Befürwortern für die Anhebung des Rentenalters spricht.

  4. jugendlicher

    Ich bin einverstanden, dass etwas getan werden muss, aber einfach das Alter anheben bringt in der Rentenkasse vielleicht etwas, allerdings öffnet das ein riesen Loch in anderen Sozialkassen. Wie solle denn die enorme Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen reduziert werden, wenn man die bestehende Arbeiterbevölkerung noch länger arbeiten lässt und somit Jobs nicht weitergegeben werden können???
    Das hört sich für mich nach „ein Loch stopfen, in dem man ein anderes aufreisst“ an…

    • Schuften-bis-der-Arzt-kommt

      Die Jugend hat leider die A…karte gezogen. Wer nichts gelernt hat, darf bis zum hohen Alter in zig befristeten Arbeitsverhältnissen arbeiten, zu einem Niedriglohn versteht sich. Die wohlverdiente Rente wird dann auch so klein sein, das man sie mit der Lupe suchen muss. Armes Europa, armes Wirtschaftssystem.

  5. Gelackmeiert

    Ich bin auch der Meinung, dass „Entschleunigung“ der Schlüssel zu einem längeren, aber dennoch zufriedenen Arbeitsleben führen kann.

    Wenn die Lebenserwartung in unserer Gegend tatsächlich in 50 Jahren bei 86-88 Jahren liegen wird, dann können die Menschen unmöglich mit 61 Jahren in Rente gehen, es sei denn, dass die Pensionsbeiträge verhältnismäßig angehoben werden, was aber auch niemand möchte.

    • Sie müssen da unterscheiden, zwischen qualifizierten Ausländern und solchen, die man hier nicht unbedingt braucht und von unserem Sozialstaat profitieren. Und die kommen weitestgehend nicht aus (westlichen) EU-Staaten…..

  6. grashopper

    Berufsspezifisch geht eine Rentenalterserhöhung gar nicht.Bei meinem Job(Industriewartungstechniker) kann ich trotz einiger Vorbildung froh sein,wenn ich 60 erreiche.Fakt ist:Geld habe ich (und alle Anderen)genug hinterlegt bei Papa Staat.der jedoch stopft andere Löcher damit und hofft inständig,das ich vorher den Löffel abgebe.Was bei den heutigen Anforderungen ja wahrscheinlich so sein wird.Sollte man wie ich auch noch den Versuch des vorbeugenden Sparens in Betracht gezogen haben(in meinem Fall Lebensversicherung)wird man doppelt Vera…..sorry über den Tisch gezogen.Jahre vor der (unwahrscheinlichen)Auszahlung von was auch immer noch übrig bleibt zieht Herr Di Rupo und Konsorten schon mal die Prozente von dem ab,was noch gar nicht Fakt ist.Jeder Privathaushalt würde zur Rechenschaft gezogen,wenn er so Haushalten würde.Wir werden irgendwann gezwungen sein,das derzeitige System zu boykottieren,denn ich hab auch zwei Kinder,und ich darf gar nicht weiter drüber nachdenken,wofür die noch arbeiten sollen.Das gesamte Abzocksystem kann man sich auch vor Augen führen,indem man mal darüber nachdenkt,welche Summe allein schon durch die sogenannte Katastersteuer(um nur eine zu nennen,die das arbeitende Volk knechtet)in Belgien zusammenkommt.Und da soll der Gegenwert gerechtfertigt sein?Welcher Gegenwert?Das wir dann noch die Renovierung der Trottoire (Bürgersteige!!!) getrennt bezahlen sollen!Es reicht…….

  7. die wahrheit

    Also, es wäre besser, wenn jeder mal 35 Jahre arbeitet. aber auch jeder.
    und wer nichts tut, hat eben pech gehabt. warum sollen die die schon arbeiten, noch länger ran, und der taugenichts schieb einen schönen lenz auf unsere kosten.

    • Ich persönlich habe 45 Jahre „geklebt“, wie man früher die Berufsjahre im Volksmund titulierte.
      Interessante Anmerkung aus meiner beruflichen Zeit (u.a.) in den 1980-Jahren, als die Computer immer mehr in den beruflichen Alltag Einzug hielten und infolge dessen leider Arbeitsplätze wegrationalisierten, wurde seitens der Politik laut über eine Computersteuer in den Betrieben nachgedacht Man befürchtete damals schon Auswirkungen für die Rentenkasse, eben wegen dem Wegfall von Arbeitsplätzen .Damals wurden die PC oftmals noch als Bedrohung in der Arbeitswelt angesehen.
      Nun ja…..

      • Réalité

        @ PATRIOT und viele andere hiervor!
        wieder mal von vielen Schreibern die „Reellen und glasklaren Zeilen u Zahlen“!Auch Politiker sollten mit maximal 45 aktive Jahre in den Ruhestand!Nach so vielen „harten und arbeitsreichen Jahren“sollten diese Leute,genauso „wie Du und ich“ in Pension!Beispiel:was macht da noch „der lange Fred“ für „Überstunden“,und „gut bezahlte dazu“!?J.L DeHaene bei der „Dexia Pleite“-Vicomte Davignon in Francorchamps,usw..!!Von der Sorte laufen „haufenmâssig rum“,und nehmen jungen u fähigen Leuten „die Arbeit weg“!In den meisten Job’s sind 45 Arbeitsjahre das allerhöchste!Was nützt es denn,mehr Jahre zu arbeiten,und hernach „von der Krankenkasse zu leben“!?Natürlich gibt’s auch „uns bekannte und gewisse Job’s,die das Gegenteil von“ Knochenarbeit“ verlangen,die sollten zum Ausgleich dann verlängern….-Übrigens!Derjenige der in 45 Arbeitsjahren noch nicht genügend für seine Rentenkasse sorgte,der wird’s denn auch mit „Verlängerung“ nicht schaffen!

  8. gerhards

    Ja wenn IHR immer die selben Parteien wählt passiert sowas. Wer von rucheuch engagiert sich denn so noch politisch? Gründet doch selber etwas. Die Piraten waren so eine Partei die aber dann kläglich am eigenen Anspruch gescheitert ist. Wie wäre es wenn ihr malaus dem HHaus geht und etwas tut, kann ja nur besser werden.

  9. papper la papp

    Hallo an alle „zukünftigen Rentner“

    Ich persönlich gehöre zu der Generation welche seit ihrem 14 Lebensjahr arbeitet,d.h in diesem
    Jahr „40 Jahre frohes Schaffen“ hinter mir habe.Ich bin auch noch bereit maximum bis zum 60 Lebensjahr zu arbeiten und hätte somit 46 Arbeitsjahre auf dem Buckel.Ich sehe in keinster Weise ein auch nur einen Tag länger zu arbeiten,geschweige bis zu meinem 65 oder 67
    Lebensjahr.Dies hat nur zur Folge dass man schon mit einem Bein „in der Kiste“ steht,Vater Staat +- 50 Jahre eingesackt hat,und wenn man Glück hat nur noch 10-15 Jahre eine bis dahin
    magere Rente bekommt…!
    Daher mein Vorschlag:jeder der 40 Arbeitsjahre
    nachweisen kann sollte die Möglichkeit haben,falls gewünscht, in den Vorruhestand zu
    gehen mit kleinen finanziellen Abstrichen bis zum erreichen der 45 Arbeitsjahre,und ab dann die volle Rente.Jeder der darüber hinaus
    noch Lust hat und sich fit fühlt weiter zu malochen kann dies ja tun.Nur so ist garantiert
    dass immer mehr Menschen der nachfolgenden Generation ohne Arbeit sind und bleiben…!

    In diesem Sinne,weiter“frohes Schaffen“möglichst bis „zum Umfallen“
    Vater Staat wird’s uns danken

    • @paper la papp
      absolut mit Ihnen einverstanden, nicht das Lebensalter sondern die Arbeitsjahre müssten berücksichtigt werden.
      ZB: ab 35 Jahren 80% der vollen Rente und dann progressiv weiter bis 45 Jahren und 100%

    • Man sollte auch mal überlegen die Renten gerechter zu verteilen. Wieso bekommen Abgeordnete oder Politiker für ein paar Jahre geleistete Arbeit mehr Rente als so mancher Arbeiter, der 40 Jahre geschuftet hat. Nicht nur dass Belgien jetzt schon zuviele von denen hat, die liegen uns auch in Zukunft noch auf der Tasche.
      Wieso müssen viele Paare, bei denen die Frau nicht die vollen Jahre gearbeitet hat, weil sie sich um die Kinder kümmerte, auf die Rente der Frau verzichten, weil sie sonst insgesamt weniger Geld bekommen? Hat sie denn nicht trotzdem all die Jahre eingezahlt?

  10. Schuften-bis-der-Arzt-kommt

    Dass die Politiker jetzt kalte Füsse bekommen, ist doch klar. Schon jetzt klafft in der Rentenkasse ein großes Loch, und dabei kriegen die meisten Leute nur eine kleine Rente, weil die Frau nur wenig Berufsjahre hatte (oder vielfach auch gar keine) und auch der Mann meisten früh in Rente geschickt wurde. Was wird das erst geben, wenn einmal all die gut qualifizierten Männer und Frauen in Rente gehen? Dann wird es in der Kasse richtig eng werden.

    • Kerstges Angela

      @Atheist, wenn ich in den Medien lese, dass Herr XY Ehrenbürger für…… ernannt wird und dann darüber nachsinne, dass früher viele Mütter innerhalb der Familie auch viele Kinder geboren und groß gezogen hat OHNE Ehrentitel. Im Gegenteil Kindererziehung wird abgewertet und doch sind diese die Steuerzahler von morgen

  11. Dem Kommentar von papper la papp ist nur noch eines hinzu zufügen. Jeder der 40 Jahre gearbeitet hat sollte die gleiche Rente erhalten,ganz gleich wie hoch sein Einkommen war.
    Wer in seinem Arbeitsleben viel verdient hat,konnte ja auch viel beseite legen um seinen
    Lebensstandard zu halten

  12. Der.Punkt

    Abgesehen von einem Kommentar, der inhaltlich zum Kübeln und sachlich falsch ist (das Rentensystem braucht dringend nicht qualifizierte Arbeitskräfte), endlich mal eine Sammlung berechtigter Standpunkte.
    Einigen arithmetische Realitäten sollten wir uns jedoch nicht verschließen: steigende Lebenserwartung führt zu höheren Kosten. Die Rezepte sind bekannt. An längere Lebensarbeitszeiten sollte man sich schonmal gewöhnen. Würde auch die wenigsten stören, bedarf jedoch vor allem der Entwicklung von Entschleunigungskonzepten für physisch arbeitende Mitbürger.
    Generelles Anspruchsdenken an den sogenannten anonymen Staat ist jedoch nicht die Lösung.

  13. Öppe Alaaf

    Man muss sich einmal vor Augen halten, dass die Altersrente, als sie im vorletzten Jahrhundert (In Belgien übrigens viel früher als in Deutschland) eingeführt wurde, ab 70 Jahren galt. Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 40 Jahren!!

    Auch die Rente ist lediglich eine „Wette mit dem Staat“, dass der Rentner früher stirbt als dem Staat das Geld ausgeht, wie oben richtig erkannt.

    …weil die Politik seit fast 200 Jahren lediglich mit Beitragserhöhungen gegen die sinkende Mortalität ankämpft, platzt das System momentan aus den Nähten.

    …die kapitalgedeckte Rente (im Gegensatz zur klassischen umlagefinanzierten) ist auch keine Lösung, weil auf dem Finanzmarkt momentan nicht genügend Wachstum generiert wird. Das gängige Mittel dem entgegenzuwirken, ist …Inflation.

    Herzlich willkommen im Club der Zocker: Das ist einer der Antreiber der Finanzkrise und wir alle sind mit unseren Rentenansprüchen im Boot. Die Rentenfonds sind bei den Gläubigern der Finanzkrise ganz weit vorne und haben sich ordentlich verzockt!! (Die Rückversicherer klassieren „Langlebigkeit“ als ähnliches Risiko ein wie „Katastrophen durch Klimawandel“)

    Ein Beispiel zum Gegenentwurf: Öffentliche Verkehrsmittel in Belgien gratis für Rentner, in Deutschland nicht. Wenn er keine Rente hat, muss der deutsche Rentner eben laufen…oder mehr Geld in die Rentenwette investieren.

    Ist die Lösung, noch mehr Geld noch länger in das marode System zu pumpen oder eine Regelung zu finden, dass Rentner einfacher von der Infrastruktur profitieren können, die sie ja bereits durch ihre Arbeitsleistung finanziert haben?

    Jeder, der länger arbeiten KANN, sollte es DÜRFEN. Es darf nicht sein, dass jeder bis zum umfallen arbeiten MUSS. …61 ist für viele schon eine Grenze, an der die Gesundheit eine Rolle spielt. …vielleicht fängt man zukünftig ja mit 70 nochmal an, ein paar Jahre Halbtags zu arbeiten,…wenn man WILL. Dazu brauchen wir neue Gesetze und einen neuen eigenen Lebensentwurf.

    Ich glaube, dass ein reformiertes Rentensystem eher in Belgien entsteht, als in Deutschland!!!…aber einführen wird es die EU in Brüssel, weil alle Nationalstaaten die selbe Finanzierungslücke vor sich herschieben.

    …damit wir eine ausgeglichene Balance finden, wie es im 19. Jahrhundert war, müssten wir bis über 80 arbeiten und 99% von uns würden vorher in die Kiste gehen.

    Wie in der guten alten Zeit…

    Öppe „wir sind 99%“ Alaaf

  14. Sehr interessante und überwiegend auch sachlich fundierte Beiträge! Ein paar Anmerkungen:
    1. Die Diskussion auf „körperlich“ arbeitende Menschen zu reduzieren ist zu einfach. Die scharfe Trennung gibt es aufgrund der technologischen Entwicklung meines Erachtens sowieso nicht mehr.
    2. Bitte keine Ausländerfeindlichkeit!
    3. „Entschleunigung“ ist wohl das, was sich viele zurecht wünschen. Hier prallen jedoch Gewinnmaximierung, internationaler Wettbewerb, rasante technische Entwicklung und „biologische“ Leistungsfähigkeit der arbeitenden Menschen aufeinander.

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