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Als Pferdekutschen und erstmals auch Autos das Eupener Stadtbild prägten

Diese historische Sicht auf die Eupener Neustraße zu den Anfängen des Automobils ziert den Umschlag des neuen nostalgischen Jahreskalenders. Foto: Die Lupe

Bereits zum 12. Male veröffentlicht die Lupe VoG einen bebilderten Jahreskalender mit teilweisen seltenen Eupener Stadtansichten aus den Jahren 1895 bis etwa 1954. Diesmal widmet sich die aktuelle Ausgabe der Zeit, als Kutschen und erste Automobile das Stadtbild in Eupen prägten.

Die Fotos zeigen das Verkehrswesen auf den teilweisen holprigen Straßen, was bisweilen auch so manchen Staub aufwirbelte.

Das Straßenbild wurde geprägt von einzelnen Pferdekarren und Pferdekutschen, den Automobilen sowie von zahlreichen Fußgänger und Radfahrer. Unbekümmert konnten die Menschen noch die Straßenseite wechseln.

Mary Dirkx und Gerd Havenith von der Lupe VoG mit dem neuen nostalgischen Jahreskalender. Foto: Edgar Hungs

Seit dem Wegfall des Alt-Eupener-Bilderbogens von Leo Kever ist der Heimatkalender derzeit die einzige Publikation ihrer Art mit Bildmaterialien aus Eupens Vergangenheit.

Postkartensammler René Solheid (Eupen) und der Eupener Geschichts- und Museumsverein (EGMV) stellten die einzelnen Postkarten zur Verfügung. Einige Monatsblätter zeigen sehr seltene Aufnahmen, die teilweise noch nicht veröffentlicht worden sind.

Eine bebilderte Heimatgeschichte

„Ostbelgien Direkt“ unterhielt sich mit Gerd Havenith von der Lupe VoG.

OD: Die neueste Ausgabe des Jahreskalenders der Lupe VoG. liegt nun vor. Welche Inhalte sind für 2018 vorgesehen?

Gerd Havenith: Das ist unser 12. nostalgische Kalender aus unserer Region. Wir haben zuerst mal das Thema ausgesucht, welches in unseren Augen sehr romantisch ist. Dies hat auch noch einen Bezug zur Aktualität. Wir hatten ja in diesem Sommer die Kutschenfahrten (mittwochs und freitags zu den Wochenmärkten). Somit wurde der Kontakt mit dem Unterstädter Postkartensammler René Solheid und dem EGMV hergestellt, die uns die Aufnahmen zur Verfügung stellten.

OD: Es gibt also einen Anreiz?

Havenith: Unser Kalender ist eine bebilderte Heimatgeschichte. Wir bringen aber auch zusätzlich auf zwei Seiten geschichtliche Hintergründe. Darin zeigen wir die Entwicklung von den Kutschen zum Automobil auf d.h. Schlaglichter bzw. Momentaufnahmen von vor 100 Jahren. Wie war das, als die Eupener Bürger erstmals die Automobile erblickten? Anfängliche Angst wandelte sich in Bewunderung für die technische Errungenschaft, auch wenn diese noch über die staubigen Straßen ratterten und einen eigenen Geruch entwickelten.

OD: Besteht bei der hiesigen Bevölkerung ein Bedarf auf diese Form historischer Dokumentation?

Kutschenfahrten sind in Eupen seit diesem Sommer wieder gefragt. Foto: OD

Havenith: Ja, es gibt regelrechte Sammler, die alle unsere bisherigen Kalender besitzen. Wir sind 2006 spontan auf die Idee gekommen. Die lokal-historischen Abende bei der Lupe VoG. u.a. mit Leo Hermanns, Hans Wertz u.v.a. gaben den Ausschlag. Es gibt ja viel regionale Geschichte in Büchern verpackt. Das waren oft Bleiwüsten mit weniger Bilddokumentation. Es war zwischen 1950 und 1970 sehr schwer, Fotos für diese Bücher zu reproduzieren. Heute leben wir nun in einer Bilderwelt. Unser Kalender möchte diesem Anspruch gerecht werden. Trotzdem gibt es, wie bereits vorhin erwähnt, auf zwei Seiten auch einen schriftlichen Beitrag. Beide Formen ergänzen sich.

OD: Welches Zielpublikum möchte Die Lupe VoG erreichen?

Havenith: Leute ab 50 oder 60 Jahre, die vielleicht manches noch gekannt haben oder ihr Wissen aus den Erzählungen ihrer Vorfahren beziehen. Darin besteht ein Wiedererkennungseffekt und ein Aha-Erlebnis. Aber auch Kinder und Jugendliche möchten wir gezielt ansprechen und sie für die Lokalgeschichte sensibilisieren. EDGAR HUNGS

Der neue Kalender „Eupen zur Zeit der Kutschen und der ersten Automobile“ wurde in einer Auflage von 1.000 Stück mit 33 schwarz-weißen Stadtansichten gedruckt. Der Jahreskalender ist zum Preise von 12,00 EUR Im Einzelhandel erhältlich. Nähere Infos unter www.lupe.be

4 Antworten auf “Als Pferdekutschen und erstmals auch Autos das Eupener Stadtbild prägten”

  1. Ekel Alfred

    Was die Kutschen betrifft, bin ich von dem Kalender enttäuscht….da gibt es aber schönere Aufnahmen…z. B..die Kutschen in den Weihnachtsfilmen mit dem „MICHEL“ ….solche Kutschen gab es auch damals schon in unserer Gegend….ehemals Bosten in der Paveestrasse mit ländlichen sowie herrschaftlichen Kutschen….

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