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Alemannia Aachen gewinnt Mittelrhein-Pokal und nimmt erstmals nach sieben Jahren wieder am DFB-Pokal teil

Vor dem Aachener Tivoli-Stadion findet die große Kundgebung statt. Foto: alemannia-aachen.de

Mit dem Aufstieg in die 3. Liga hat es für Alemannia Aachen auch in dieser Saison nicht geklappt. Trotzdem konnten die Aachener einen Erfolg verbuchen.

Die Alemannia ist nach sieben Jahren wieder im DFB-Pokal dabei. Der Regionalligist gewann am Samstag im Sportpark in Bonn das Mittelrhein-Pokalfinale gegen Fortuna Köln mit 3:1. Von den rund 6.600 Zuschauern waren rund 5.000 aus Aachen.

Dabei waren die Schwarz-Gelben früh in Rückstand geraten. Kyere Mensah erzielte in der 3. Minute die Führung für die Kölner. Kurz vor dem Halbzeitpfiff gelang Aachen der Ausgleich durch Imbongo Boele.

alemannia logoAuch nach dem Seitenwechsel blieb die Alemannia am Drücker. Stipe Batarilo brachte Aachen in der 54. Minute in Führung – 2:1. In der Schlussphase machte Manuel,Glowacz schließlich das 3:1 in der 85. Minute.

Durch den Sieg sicherte sich Aachen den Pokal und darf in der kommenden Saison zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder in der 1. Runde des DFB-Pokals (9. bis 12. August) starten. Die Partien werden am 15. Juni ausgelost.

Die Meisterschaft in der Regionalliga West hatte Alemannia Aachen auf dem 6. Platz beendet mit 18 Punkten Rückstand auf Meister und Aufsteiger Viktoria Köln. Merke: Wenn du als ehemaliger Bundesligist (1967-1970 und 2006-2007) einmal unten im Sumpf der Regionalliga steckst, kommst du so schnell nicht mehr raus.

Nach dem Schlusspfiff in Bonn gab es einige Zwischenfälle, als das Feld von Aachener Fans gestürmt wurde. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Massen zurückzudrängen. Die Siegerehrung fand erst 45 Minuten nach Spielschluss statt. (cre)

3 Antworten auf “Alemannia Aachen gewinnt Mittelrhein-Pokal und nimmt erstmals nach sieben Jahren wieder am DFB-Pokal teil”

  1. Fußballkritiker

    Ein kliener Trost für die Alemannia, aber wichtig bleibt der Aufstieg in die 3. Liga, der mit den derzeitigen Spielern nicht geschafft werden kann. So wird die einst so glorreiche Alemannia weiterhin in der bedeutungslosen vierten Klasse „herumdümpeln“. So ist es leider.

    • Von einer Fehlinvestition würde ich im Zusammenhang mit dem „neuen“ Stadion nicht unbedingt reden, eher schon von einer Fehlfinanzierung.

      Es gab seinerzeit ja nur drei Möglichkeiten, das definitiv vorhandene Stadionproblem zu lösen. Entweder man hätte den alten Tivoli für viel Geld sanieren müssen oder man baut halt, wie seinerzeit übrigens viele andere Fußballclubs auch, ein neues Stadion. Die dritte Möglichkeit wäre ein Lizenzentzug gewesen. In dem Fall wäre die Alemannia ohne Umwege in Liga 4 gelandet. Für eine höhere Liga hätte man, ohne Umbau, mit dem alten Tivoli nämlich keine Lizenz mehr bekommen.

      Am Standort des alten Tivoli hätte man keinen weiteren cm² Grund bekommen. Deshalb wären in dem mit 22500 Zuschauern ohnehin schon viel zu kleinen Stadion bei einer lizenzgerechten Sanierung (Überdachung, Umwandlung von Steh- in Sitzplätze, Vergrößerung des zu kleinen Spielfelds…) mehrere tausend weitere Plätze weggefallen. Und mit dann vielleicht noch 15000 Plätzen wäre das Stadion für eine Erstligalizenz schon wieder zu klein gewesen.

      Letztendlich blieb also kein anderer Weg, als ein neues Stadion zu bauen. Leider hat der damalige Aachener OB Dr. Jürgen Linden den Stadionneubau zwar forciert, nicht aber für den Erhalt öffentlicher Gelder zur Finanzierung gesorgt. Andere Vereine haben entweder erhebliche öffentliche Zuschüsse und geldwerte Vorteile (Fc Bayern z. B. rund 280 Millionen €), ein neues Stadion komplett durch die Stadt finanziert zur Miete (u. A. der 1.Fc Köln) oder halt einen öffentlichen, nahezu zinslosen Kredit über die Stadt bekommen (u. A. Borussia M´gladbach). Was bekam Alemannia Aachen? Nichts! Die wesentlich teureren privaten Kredite wurden nur durch eine Bürgschaft der Stadt Aachen und des Landes NRW „abgesichert“. Deshalb musste die Alemannia jährlich eine Kreditrate von knapp 6 Millionen € für ihr neues Stadion zahlen. Wenn man dann noch bedenkt, dass der durchschnittliche Jahresetat eines Zweitligisten damals ca. 10 Millionen € betrug, kann man sich, wenn man auch nur Grundschulmathe beherrscht, sehr einfach ausrechnen, dass das nicht funktionieren kann! Man musste Kosten und damit natürlich auch an der Qualität der Mannschaft sparen. Und so geriet die Alemannia folgerichtig in eine sportliche Krise, die dann mit dem daraus resultierenden Abstieg in Liga 3 zwangsläufig zum finanziellen Kollaps führte!

      Dummerweise ist das Stadion bis heute noch ein Klotz am Bein des Vereins. Die Stadt, der das Stadion ja mittlerweile gehört, kapiert einfach nicht, dass sie mit dem Stadion nur dann Geld verdienen könnte, wenn die Alemannia wieder in den bezahlten Fußball aufsteigen würde. Und so zahlt die Alemannia weiterhin eine Miete für das Stadion, die ihre finanziellen Möglichkeiten knebelt und auch potenzielle Sponsoren davon abhält, bei der Alemannia einzusteigen. Wer will schon mit seinem Sponsorengeld horrende Stadionmieten zahlen? Und so kommt es, wie es in einer solchen Situation halt kommen muss. Die Alemannia dümpelt weiterhin ziemlich chancenlos in Liga 4 herum!

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