Der Bildungspolitik der DG-Mehrheit liegt ein Weltbild zugrunde, nachdem Bildung und lebenslanges Lernen zentrale Vorraussetzungen für ein erfolgreiches Leben darstellen. Aussagen aus dem DG-Parlament wie „Die Investition in die Bildung ist die beste Investition“, „Die Investition in die Bildung ist die Investition mit der höchsten Rendite“ oder „Die Investition in die Bildung bringt die meisten Zinsen“ verdeutlichen dies.
Der Bildungsgrad eines jungen Menschen wird mit seinem Erfolgspotenzial gleichgesetzt, will heißen: Je mehr ein junger Mensch sich aus- bzw. weiterbildet, je besser ist seine Chance auf Erfolg. Wobei meist vom beruflichen und materiellen Erfolg, sowie von der Integration im soziokulturellen Bereich die Rede ist.
Das was in vielen Ländern dieser Erde, und auch bei uns in der DG als Bildungspolitik bezeichnet wird, ist für mich eher ein Bildungswahn. Bildung wird zum Allheilmittel deklariert. Damit sage ich nicht, Bildung sei falsch oder schlecht. Im Gegenteil, Bildung ist gut, aber wir sollten die Bildung nicht überbewerten. Wer das anders sieht, der sollte das bitte mal den gut ausgebildeten, jungen Menschen aus Spanien oder Griechenland erzählen, von denen fast jeder zweite arbeitslos ist.
Aber daran ist ja die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise schuld, oder? Aber wer oder was ist denn überhaupt an der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise schuld oder – sagen wir – für sie verantwortlich? Um die Ursachen zu ergründen und anzunehmen, braucht es Bildung, ja das mag sein, aber es braucht noch etwas: Bewusstsein!
Ich bin der Meinung, dass in der aktuellen Situation Bewusstsein für die tiefen Zusammenhänge des Lebens und für sich selbst, also ganz einfach Selbstbewusstsein, einen viel größeren Wert als Bildung haben.
Denn auch eines ist in meinen Augen gewiss. Die Welt, wie wir sie noch gekannt haben und heute noch zu kennen glauben, wird morgen nicht mehr die gleiche sein. Die großen Unruhen und Umbrüche, die wir heute erleben, deuten auf eine globale Veränderung, die wir sicherlich nicht aufhalten können. Und wozu auch, es ist Zeit, die alten Kleider abzulegen, oder ganz einfach den Kurs zu ändern.
Das Maßnahmendekret im Unterricht, welches vorige Woche im Plenum in Eupen verabschiedet wurde, macht dies sehr deutlich. Die Struktur der Verwaltung des Unterrichtswesens ist sehr komplex. Die Besoldung, die Urlaubsregelungen, die Statuten, die Schulnetze, die pädagogischen Anforderungen, die Berufe im Unterrichtswesen sprechen eine klare Sprache. Die Komplexität ist enorm.
Dies alles muss grundlegend reformiert werden. Und da möchte ich auch ein heißes Eisen nicht außen vor lassen: „Das Beamtenwesen“. Es ist in meinen Augen nicht mehr zeitgemäß und gehört abgeschafft. Natürlich macht das vielen Menschen Angst. Denn es geht in ihren Augen um ihre Sicherheit. Doch wie sicher sind Beamtenstellen denn eigentlich noch?
Nein, zurzeit haben wir keine griechischen Verhältnisse bei uns. Angesichts der Politik unseres Landes und auch der EU-Politik, die diese maßgeblich beeinflusst, können wir diese für die Zukunft auch bei uns nicht ausschließen. Das Positive ist jedoch bei alledem, dass wir Bürger es letzten Endes in der Hand haben. Politik kann so gestaltet werden, dass Menschen frei und in Wohlstand leben können, auch ohne Beamtenwesen.
Doch wie soll das in dem jetzigen Rahmen gehen? Dazu bedarf es eines grundlegenden gesellschaftlichen Umbaus. Diesen können die DG-Regierung und die DG-Politiker nicht alleine vollziehen. Dies erwartet auch keiner. Jeder kann jedoch das tun, was er tun kann. Und das alleine ist schon eine ganze Menge.
2.7.2013 Alain Mertes, Vivant-Fraktion
Ich fasse es nicht! Ist ja bekannt das Vivant sich nicht für die Zuständigkeiten der DG interessiert. Aber jetzt sogar öffentlich zu behaupten das Bildung nicht wichtig sei !! Was seid ihr eigentlich für ein Club?
@Zoff
Richtig lesen können gehört zu den elementarsten Dingen in Sachen Bildung.
Da scheint es bei Ihnen eine Bildungslücke zu geben.
Ich denke Alain Mertes meint im Kern dass es mehr als klassische Bildung bedarf um die Herausforderung im Leben zu meistern.
Die Schulen und nochmehr die Hochschulen/Unis in Belgien, ziehen immer noch Auswendiglernen heran, die zwar mit tollen Noten bestehen, aber 2 Wochen später nicht mehr wissen was Sie gelernt haben.
Ein Kind, eine Jugendlicher oder junger Erwachsener braucht viel mehr um gebildet zu sein. Um sich für sich, seine Umwelt und die gesamte Gesellschaft zu interessieren.
Er braucht Vertrauen und wie Alain Mertes sagt Selbstbewußtsein. Dann werden sich die Jugendlichen nicht dauernd von Computern, Fernseher oder Drogen ablenken lassen. Dann werden Sie Lust am Leben und nicht an der Ablenkung haben.
Die Schule fördert nicht die Talente der Kinder, sondern sie fördert dass was die Wirtschaft braucht.
Dieser „Zwang“ hat über Generationen seine negativen Folgen gehabt.
Und ohne politisches Umdenken werden diese Folgen immer schlimmer.
Herr Kreitz,
Wenn ich Ihrer Argumentation folge, sind also die Schulen, Hochschulen und Unis schuld daran, dass Jugendliche sich dauernd von Computern, Fernseher oder Drogen ablenken lassen. Und dies, weil eine falsche Bildungspolitik vorherrscht.
Waren Sie eigentlich mal auf einer Hochschule oder Uni?
Ich war da und weiß auch nach zig Jahren noch, was ich damals gelernt habe!
@Edwin Kreitz: „Ich denke Alain Mertes meint im Kern dass es mehr als klassische Bildung bedarf um die Herausforderung im Leben zu meistern.“
Wie beurteilt Ihr Deutschlehrer wohl die fehlenden Satzzeichen (Kommatas)?
Null Punkte, setzen und üben, üben, üben.
Da haben wir’s ja!
Der Inhalt wird unwichtig, Hauptsache die Kommas sind richtig gesetzt.
Klassische Schulbildung!
Übrigens Kommata ist schon Mehrzahl da kommt kein „s“ mehr dran.
Ja ich war da!
Ja und ich behaupte auch dass die Schulen mitverantwortlich für die Suche der Jugendlichen nach Ablenkung sind.
Der Druck den unser Wirtschaftssystem und das ihm untergeordnete Schulsystem bereits auf Kinder in der Grundschule ausübt ist enorm. Von dem frühen Aufstehen über die Hausaufgaben bis hin zum Notendruck erleben die Kinder in Ihrem Wachstum nicht sich selbst, sondern sie erleben von Anfang an das sie zum „Leisten“ geboren sind.
Und dieser in diesem Alter unmenschliche Leistungszwang sucht irgendwann nach Erholung/Ablenkung.
Dieses andauernde „Leisten“ für das Wirtschaftswachstum hat uns wegen unseres Geldsystem, dem wir dauernd mit Zinsen nachlaufen, keinen Wohlstand gebracht.
Im Gegenteil nur noch überforderte Menschen. Wenn man genau hinschaut sieht man sie jeden Tag!
Bitte den letzten Satz wie folgt ändern:
Wenn man genau hinschaut und ehrlich ist sieht man sie jeden Tag!
Das Beamtentum ist bereits vom Aussterben bedroht, weil die Pensionslasten unerträglich werden.
Der Verfall des Beamtentums wird der politischen Willkür noch mehr Spielraum verschaffen, weil unbequemes Vertragspersonal leicht(er) ausgetauscht werden kann.
@Rhabarberbarbara: Wohin dann mit den Menschen (Beamte), die keinen Bock haben sich der realen Arbeitswelt zu stellen?
ggf. aus der Beamtenlethargie befreien ;-)
Herr Mertes, mir würde schon ausreichen wenn Sie den Ausschuss III öfters besuchen würden. Dann könnte man wenigstens vermuten, dass Sie wissen worüber Sie schreiben.
@Kreitz
Verständlich schreiben lernt man auch. Wenn Herr Mertes das Meint was Sie sagen. Wieso schreibt er es dann nicht einfach?
Immer diese Diskussion über Zuständigkeiten oder Ausschüsse. Die Politik sollte sich endlich auf die Bedürfnisse der Menschen einlassen. Und wenn dazu Zuständigkeiten oder gar die Verfassung zu ändern sind, dann sollte man das tun.
In der DG will man die Verfassung nur ändern um neue Zuständigkeiten und Gelder sowie Posten zu bekommen.
Es kommt mir so vor als würde das Land Belgien und seine Menschen gar nicht zählen.
Warum dieses kräftezerrende hin und her zwischen den einzelnen Gemeinschaften und Regionen.
Es ist doch nur auf politischer Ebene vorhanden. Die Menschen selbst haben diese Barrieren nicht oder kaum im Kopf.
Ein bisschen mehr Philosophie und viel weniger Bürokratie würde das Zusammenleben von Menschen positiv verändern.
Herr Kreitz hat vollkommen Recht. Die heutige Jugend entfernt sich immer mehr von der realen Welt. In den Schulen wird viel unnützes gelernt. Die wirklichen Dinge worauf im Leben ankommt werden nicht vermittelt.
Dieses Argument ist so alt wie die Schule selbst. Was dem einem unnütz erscheint, kann die andere gut im späteren Leben/ Beruf gebrauchen. In der Schule wird Basiswissen vermittelt. Und das ist gut.
Wenn ich Schüler aus der DG mit denen aus NRW vergleiche, dann erkenne ich schon einen himmelweiten Unterschied: In der DG ist das Wissen fundiert, das Allgemeinwissen breiter. In NRW lernt man sehr fachspezifisch. Abitur ohne Mathematik finde ich unmöglich. Schüler der DG tun sich etwas schwer im Diskutieren und Argumentieren. Daran sind Schüler aus NRW besser. Doch oftmals dieskutieren diese auch ohne Hintergrundwissen. Das finde ich nicht so gut.
Die reale Welt interessiert die Jugend nicht. Alles, was sie über das Leben wissen muss, steht im Smartphone. Das glauben sie zumindest.
Muss man zwar nicht wissen, aber Sie stehen auch in meinem Smartphone.
@Alemannia4ever
Hätte nie gedacht, dass wir mal auf eine argumentative Ebene kommen. Anstatt dauernd: „Hätte Sie ihr Mandat angetreten, usw…“
Ich stimme Ihnen beim NRW-Vergleich zu. Doch da liegt genau die Chance, dass beide Seiten von einander lernen.
Wir brauchen Mathematik und Allgemeinwissen, aber eben auch Vertrauen, Selbstbewußtsein und Offenheit um reden zu können.
Alles andere was ab dem zwölften Lebensjahr in die Jugendlichen reingepaukt wird, wird meines Erachtens
nach der Schulzeit wieder schnell vergessen.
Hintergrundwissen und spezifische Dinge
muss man sich eh in jedem späteren Beruf erst aneignen.
Die Rahmenbedingungen die die Politik schaffen muss liegen also eher auf der Seite des EQ als auf der Seite des IQ.
EQ=Emotionaler Quotient
Wenn die DG-Politiker also unbedingt Reisen müssen, reicht eine Fahrt nach Aachen.
Jetzt wo man den Vorsitz und jahrelange Mitgliedschaft in der Euregio-Maas-Rhein hat sollte man endlich davon mal etwas anpacken.
In erster Linie sind die Eltern verantwortlich, dann die Schulen und dann irgendwann der Schüler selber. Ich kann doch keiner Schülergeneration etwas vorwerfen, wie billig ist das denn. Ein Schüler wird von seinem Umfeld geformt und ist lediglich die Bewertung seiner Erziehung. Wer kauft denn einem 13 Jährigen ein Smartphone?
Was man feststellen muss, ist doch das im Vergleich mit vor 20 Jahren mehr Kinder Probleme in der Schule haben. Es war doch eher selten, wenn ein Kind mal eine Ehrenrunde drehen musste. Die Frage lautet also, wer oder was trägt daran eine Schuld? In meinen Augen, ist es eine Ansammlung vieler Dinge und man muss sicher von Fall zu Fall unterscheiden. 1) Die Eltern haben weniger Zeit für ihre Kinder. Reichte früher ein Gehalt, um den Durchschnittsbürger über die Runden zu bringen, geht das heute nicht mehr. Beide Elternteile folgen einer Arbeit. Müde und manchmal sicherlich auch gestresst, kommt man Nachhause und muss sich noch um den Haushalt und die Kinder kümmern. Es gibt keinen Ausgleich mehr und die Eltern werden unzufrieden. Sicherlich auch ein Grund für die hohe Scheidungsrate. Leidtragende sind die Kinder, die keine liebevolle und unterstützende Erziehung mehr genießen.
2) Durch den Stress Zuhause, erleben die Kinder auch einen gewissen Erfolgsdruck in der Schule. Den Kindern wird nicht vermittelt, weshalb die gelernten Dinge wichtig sind. Es fehlt dann die Lust aufs Lernen.
3) Die Gesellschaft verlangt nach erfolgreichen Menschen, die in einem System funktionieren müssen. In guten Zeiten, ist das kein Problem, da der Druck und der Neid nicht so hoch sind. Werden die Zeiten schlechter, wird das ganze zu einem Dampfkessel der unter Hochdruck steht. Es droht Explosionsgefahr. In diesem Szenario sehe ich uns jetzt.
4) Die Frage die ein jeder sich stellen sollte: Was benötige ich um zufrieden und ausgeglichen zu sein? Benötige ich das tollste Haus, den größten Wagen, usw..? Leider haben wir nicht immer die Möglichkeit uns selber für einen gewissen Weg zu entscheiden, die Gesellschaft und vor allem die Wirtschaft fordert Dinge, die nicht unbedingt meinem gewünschten Lebensweg entsprechen. Hier braucht es Mut, um Dinge zu verändern.
Bildung ist für mich (und wohl nicht nur für mich) weit mehr als schulisches Auswendiglernen. Und im Gegensatz zu Herrn Mertes (und Herrn Kreitz) bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass immer mehr Lehrkräfte sich um die umfassende Bildung der ihnen anvertrauten jungen Menschen kümmern, wobei Bildung im besten Sinn ja auch einen lebensbegleitenden prozess beinhaltet.
Natürlich schützen eine gute Bildung oder eine gute Ausbildung (das ist zweierlei) nicht immer vor der Arbeitslosigkeit, weder in Griechenland oder in Polen oder in Spanien oder in Belgien oder sonstwo. Aber das Risiko ist deutlich kleiner als bei Menschen, die keine gute Ausbildung oder Bildung besitzen oder erfahren haben.
Der einzige Bereich, in dem ich mit den Herren von Vivant einverstanden bin, ist die Notwendigkeit, der Emotionalen Intelligenz in unserem Bildungswesen mehr Raum zu geben. Dabei hat die Emotionale Intelligenz gegenüber dem IQ einen ganz entscheidenden Vorteil: sie kann erlernt und geübt und entscheidend weiterentwickelt werden, ganz im Gegensatz zum IQ.
Aber auch hier habe ich in den letzten Jahren – zumindest in vielen Grundschulen (in die Sekundarschulen hatte ich nicht so viel Einblick) – festgestellt, dass viele Anstrengungen unternommen werden, auch diesen Teil der Bildung zu seinem Recht kommen zu lassen.
Wie man dann in diesem Zusammenhang von einem „Bildungswahn“ sprechen bzw. schreiben kann, ist für mich nicht nachvollziehbar!
„WAS HÄNSCHEN NICHT LERNT, LERNT HANS NIMMER MEHR“
Dieser Satz hat an Gültigkeit nicht verloren. Und sind die Schulen wirklich Institutionen, wo nur auswendig gelernt wird und eingetrichtert wird wie zu Kaisers Zeiten? Natürlich nicht!
Den „Bildungswahn“, wie die Herren von Vivant schreiben, kann auch ich nicht nachvollziehen.
Als Zappelphilipp, der ich bin, hatte ich auch ständig Probleme in der Schule, aber ich würde nicht auf die Idee kommen zu sagen, dass die Schulen hier in der DG reine Paukerschulen sind. Political Correctness wurde zu allen Zeiten einstudiert. Waren wir früher 200%ige Belgier, königstreu und katholisch keusch, so wird neuerdings wert auf links-ideologische Ideen inkl. „Klimareligion“ geschworen. So en Stuss hat’s schon immer gegeben.
Aber eines ist anders geworden als früher: Es gibt viel mehr Hausaufgaben als früher. Das sehe ich bei meinen eigenen Kindern. D.h. das der schulische Druck auch zu Hause länger anhält. Muss das sein? Wenn ich früher zu Hause im Durchschnitt 30-40 Min. Aufgaben hatte, war das lange, heutzutage ist das normal bei vielen, wenn es damit schon getan ist.
Wer kann da schon abschalten?
Ich könnte das als Zappelphilipp heutzutage weniger als vor 25 oder 30 Jahren.
Gönnt den Kindern ZEIT, sich zu erholen.
mann oh mann, g.s.,, du als zappppppelphillipppppp! wer dich kennt, lacht sich einen ab! da ist aber nix mehr von geblieben!
@hänschen:
Hey du, verklemmter Spießbürger.
MOBBING ist übrigens auch eine Sache, die man berücksichtigen sollte.
‚hänschen‘ schreibt : „wer dich kennt…
Los, hänschen, du Feigling, zeig mal deine Identität, vielleicht haben wir dann auch etwas zu kommentieren, bzw. um an den Pranger zu stellen.