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Schengen-Abkommen heute vor 25 Jahren: „Öffnung der Grenzen so bald wie möglich“

24.03.2020, Belgien, Kelmis: Belgische Polizeibeamte kontrollieren an einer Polizeikontrolle an der Grenze zwischen Belgien und Deutschland in Kelmis. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Zum 25. Jahrestag des Schengener Abkommens hat Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn gefordert, die im Zuge der Corona-Pandemie eingeführten Kontrollen an den Grenzen „so schnell wie möglich“ wieder aufzuheben.

Asselborn beklagte, Arbeiter, „von denen viele im Kampf gegen das Virus an vorderster Front stehen“, würden behindert, der Transport von lebensnotwendigen medizinischen Gütern und Lebensmitteln werde erschwert.

Etliche Länder haben in der Corona-Krise Grenzen dichtgemacht, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. „Die Wiedereinführung von Kontrollen an den gemeinsamen Grenzen zwischen bestimmten Ländern kann nur eine einmalige und vorübergehende Maßnahme sein“, sagte der Minister. „Deshalb fordere ich, dass die im Schengen-Regime festgelegten Freiheiten so schnell wie möglich wieder etabliert werden.“

22.03.1995, Luxemburg, Schengen: Blick auf den Ortseingang von Schengen in Luxemburg am 22. März 1995. Der kleine Ort wurde durch das nach ihm benannte Abkommen ein Begriff. Foto: Werner Baum/dpa

Am 26. März 1995 – also vor genau 25 Jahren – traten die Bestimmungen zum Schengener Abkommen in Kraft, die zehn Jahre zuvor im luxemburgischen Ort Schengen unterzeichnet worden waren.

Die Umsetzung der Regeln des „Schengen-Raums“ enthalte die Abschaffung der Grenzkontrollen im Gebiet und stärkere Grenzkontrollen an den sogenannten Außengrenzen. „Dieser Besitzstand wird nun in Frage gestellt“, sagte Asselborn weiter. Die Abkommen von Schengen seien bis heute „eine der greifbarsten Errungenschaften der europäischen Integration“, sagte der Minister.

Heute gehören 26 Länder mit mehr als 400 Millionen Einwohnern zum Schengen-Raum – mit Norwegen und der Schweiz sogar zwei Nicht-EU-Länder. Nach Angaben der EU-Kommission gibt es jedes Jahr etwa 1,25 Milliarden Reisen über die Grenzen innerhalb dieser Region. Alleine nach Luxemburg pendeln in Nicht-Corona-Zeiten täglich rund 220.000 Menschen aus den Nachbarstaaten Deutschland, Frankreich und Belgien zur Arbeit. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

13 Antworten auf “Schengen-Abkommen heute vor 25 Jahren: „Öffnung der Grenzen so bald wie möglich“”

  1. Das ist doch normal denn die Luxemburger sind auf die Nachbarländer angewiesen denn wie soll das kleine Ländchen die vollen Läden leeren.
    Es ist schon sonderbar wie die Grenzkontrollen stattfinden, die Gendarmerie mit Maschinengewehren, einfach lächerlich, Manieren hatten sie noch nie im Ländchen.

  2. Marina K.

    @ Jupp
    Was Manieren an geht, da müssen Sie Mal von belg. Beamten kontrolliert werden. Da ist die Angabe der Tageszeit schon eine Kriegserklärung. Sehr schroff, teils sehr unhöflich und abgehoben! Ich kann mir sicherlich auch was schöneres vorstellen, als da zu stehen, und die Leute zu kontrollieren, aber mit Respekt und Höflichkeit geht alles leichter

  3. Wahl, Joachim

    Werte Frau Marina K. Meine Frau fährt jeden Tag nach Aachen. Ihre Beobachtungen kann sie in keinster Weise bestätigen. Vielleicht hatten die Beamten ja bei Ihnen einen Grund, Frau K. Nennen Sie uns doch, aus dem von Ihnen geforderten Respekt, Ihren Namen.

    • Marina K.

      Sehr geehrter Herr Wahl,
      Es ist sehr schön, dass Ihre Frau andere Erfahrungen gemacht hat, zeigt das doch, dass es sich um einzelne Vorkommnisse handelt.
      Um Sie zu Beruhigen, nein es gab und gibt keine Gründe bei mir, mich schroff oder unfreundlich zu behandeln. Ich fahre ebenfalls wie Ihre Frau auch rüber, weil ich in Aachen meinen Dienst verrichten muß.
      Bleiben Sie gesund, Marina Kayser

  4. Gemein(d)e

    Grob gesehen mach es noch nicht mal richtig Sinn die Grenzen zu schließen. So werden die Menschen Quasi aus einem Umfeld raus genommen und mit einer anderem Umfeld vermischt.
    Auch die Infrastruktur besonders im Norden, hat Schwierigkeiten Tausende Familien mehr zu versorgen die sonst in Deutschland eingekauft haben.
    Als Beispiel: Vorher sind wir in 1 Geschäft in Deutschland gefahren, haben alles eingekauft , haben dabei auch immer die gleichen Menschen getroffen.
    Nun fahren wir hier in 5 verschiedene Geschäft um alles zu bekommen und kommen potentiell mit viel mehr verschiedene Menschen in Kontakt und müssen oft mehrmals fahren, weil Sachen fehlen.
    Was ist nun besser ? Das ist schwer zu sagen.

  5. Krisenmangement

    Das Schengenabkommen wird mit Füssen getreten. Man kann auch ohne die Grenzen zu zumachen Corona in den Griff bekommen. Ob das wirklich die richtigen Massnahmen sind? Die Lage ist ernst, aber das alles rechtfertigt, was im Moment beschlossen wird?

  6. Belgofritz

    Ich fahre jeden Tag über die Grenze, wurde bisher immer sehr höflich kontrolliert, geringe Wartezeit, die ich sehr gerne in Kauf nehme. Ich würde mir wünschen, das es so bleibt. Aber angeblich bricht ja der Konsum und unser ganzer Wohlstand zusammen, wenn man mal anhalten und den Pass zeigen muss.

    • Der Konsum bricht nicht zusammen, weil sie fahren und mal den Pass zeigen müssen. Der Konsum bricht zusammen, weil die Leute insgesamt auf ein Minimum reduziert werden. Die Leute werden es zumeist überleben; die Geschäfte und Dienstleister voraussichtlich weniger.

      • Belgofritz

        Voraussichtlich. Die Erfahrungen anderer Länder mit Grenzkontrollen (Schweiz) bestätigen Sie nicht. Eine permanent mögliche Personenkontrolle ist nichts Schlechtes, bekannte Pappenheimer wurden schon immer durchgewunken. Da ist praktisch null Behinderung, auch nicht für Geschäfte und Dienstleister. 100%.

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