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Umweltstiftung WWF warnt vor Dürren in Europa und fordert bessere Wasserpolitik

Ausgetrocknet und aufgerissen ist der Boden auf einem Teil eines Feldes, das nicht bestellt ist. Foto: Patrick Pleul/dpa

Die Umweltstiftung WWF hat die Europäische Union zu einem nachhaltigeren Umgang mit Süßwasser aufgerufen.

Die Mitgliedsstaaten müssten handeln, solange man die natürlichen Vorkommen noch vor den nächsten Dürren retten könne, teilte die Umweltorganisation am Montag in Brüssel mit. Selbst in nordeuropäischen Staaten würden sich heute Engpässe in der Süßwasserzufuhr abzeichnen.

Grund dafür sei einerseits der Klimawandel. Darüber hinaus würden die Europäer ihre Wasserquellen aber auch, etwa durch die Landwirtschaft, überstrapazieren und den Wasserkreislauf durch unnatürliche Eingriffe stören.

18.10.2018, Kalterherberg: In einer Saugstelle bei Kalterherberg füllt ein Mitarbeiter des belgischen Zivilschutzes Wasser für die unter Trockenheit und Trinkwassermangel leidende Gemeinde Bütgenbach ab. Foto: Ralf Roeger/dmp press/dpa

Sämtliche Flüsse Europas seien etwa durch Staudämme oder Begradigungen beeinträchtig. 60 Prozent der europäischen Gewässer würden, etwa durch Verschmutzung, den europäischen Standards für gute Gewässer nicht genügen und seien besonders anfällig für die Gefahren durch Dürre und Trockenheit.

Außerdem würden sich Europas Regierungen zu sehr auf kurzfristige Notfallmaßnahmen gegen akute Dürren konzentrieren und zu wenig langfristige, nachhaltige Vorbereitungen treffen. Die natürlichen Wasservorkommen könnten sich durch Niederschläge allein nicht wieder regenerieren, warnt die Umweltorganisation.

Die EU habe in ihren Wasserrahmenrichtlinie zwar bereits wichtige Maßnahmen beschlossen. Die Mitgliedsstaaten hätten die bislang aber kaum umgesetzt. Der WWF ruft die EU-Regierungen dazu auf, die Vereinbarungen ausnahmslos einzuhalten und die Gewässer etwa für die Herausforderungen des Klimawandels zu wappnen. Renaturierung, etwa die Wiederherstellung natürlicher Feuchtgebiete, sei dabei besonders wirksam. Wesentlich, um die Ursache der Knappheit zu bekämpfen, sei außerdem die Einhaltung der Pariser Klimaziele. (dpa)

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