Politik

Wölfe sollen künftig in der EU leichter abgeschossen werden können – Für Arimont „eine gute Nachricht“

Ein Wolf steht in seinem Gehege. Wölfe waren ausgerottet. Jetzt siedeln sich die Tiere bei uns langsam wieder an. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/ZB/dpa

Immer wieder reißen Wölfe Nutztiere wie Schafe oder Ziegen. Der Schutz des Wolfs ist daher ein heiß diskutiertes Thema. Das Europäische Parlament geht nun einen maßgeblichen Schritt.

Wölfe sollen in der EU künftig leichter abgeschossen werden können. Eine Mehrheit der Abgeordneten des Europäischen Parlaments stimmte in Straßburg im Eilverfahren dafür, den Status von „streng geschützt“ auf „geschützt“ abzusenken.

Die Maßnahme muss noch von den EU-Mitgliedsstaaten angenommen werden, das gilt aber als wahrscheinlich. Sie hatten sich bereits mehrheitlich für eine Absenkung ausgesprochen. Viele Länder wollen Wölfe vermehrt abschießen, um ihre Weidetiere zu schützen.

Austausch zum Thema „Ansiedlung des Wolfes in Ostbelgien: Welche Folgen für unsere Natur und Landwirtschaft?“ Im Saal „Zur Alten Linde“ in Weywertz im Juni 2023. Foto: Frederik Wiesen

Hintergrund der Änderung ist ein Vorschlag der EU-Kommission, der auf frühere Forderungen des Parlaments zurückgeht. Konkret soll die sogenannte Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) in Bezug auf den Wolf geändert werden. So hätten die Mitgliedsstaaten mehr Spielraum im Umgang mit ihren Wolfspopulationen – unter der Bedingung, einen „günstigen Erhaltungszustand“ als übergeordnetes Ziel zu wahren.

Die Diskussion über den Wolf wird emotional geführt. Risse von Nutztieren wie Schafen und Rindern häufen sich und sind nach Angaben von Landwirten für die Weidetierhaltung ein spürbares Problem. Herdenschutzmaßnahmen zur Abwehr von Wölfen werden demnach zunehmend überwunden. Es gibt Berichte, nach denen Wölfe teils sogar bis in Ställe vordringen sollen.

Nach Angaben der Artenschutzorganisation WWF wurde der Wolf in Westeuropa Mitte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Er überlebte demnach nur im Osten und Süden Europas. Die sächsische Fachstelle Wolf schreibt, dass in den 1970er und 1980er Jahren ein Umdenken erfolgte und der Wolf in vielen europäischen Ländern unter Schutz gestellt wurde.

Pascal Arimont im Europäischen Parlament in Straßburg. Foto: Europäisches Parlament

– „Weg frei für flexibleres Wolfsmanagement in Europa“: Der ostbelgische EU-Abgeordnete Pascal Arimont (CSP-EVP), der die Herabstufung seit Langem unterstützt, erklärte hierzu am Donnerstag: „Die Herabstufung des Schutzstatus ist eine gute Nachricht für die ländlichen Räume, in denen in den kommenden Jahren voraussichtlich mit einer weiteren Zunahme der Wolfspopulation zu rechnen ist.“

Als die Habitat-Richtlinie 1992 verabschiedet wurde, waren die Wölfe in Europa fast ausgerottet,so Arimont. „Heute streifen über 20.000 Wölfe durch die europäischen Wälder und Landschaften. Der Wolf bleibt durch die heutige Entscheidung geschützt, allerdings ergeben sich für die Regionen und Mitgliedstaaten mehr Möglichkeiten, gegen ‚Problemwölfe‘ vorzugehen und die Wolfspopulationen flexibler zu managen. Das ist insbesondere für die vielen Weidetierhalter und Landwirte in unserer Region wichtig.“

Abschließend sagte der ostbelgische  Europaabgeordnete: „Unser Bestreben muss es sein, diese naturnahe Form der Landwirtschaft weiter zu ermöglichen – denn Herdenschutzzäune und Entschädigungszahlungen reichen nicht. Auch eine reine Stallhaltung unserer Weidetiere darf keine Option sein und würde die Landwirtschaft, wie wir sie in Ostbelgien zum Glück noch kennen, unmöglich machen.“ (dpa/cre)

32 Antworten auf “Wölfe sollen künftig in der EU leichter abgeschossen werden können – Für Arimont „eine gute Nachricht“”

  1. Hugo Egon Bernhard von Sinnen

    Um das einsparen der Kugeln zu gewährleisten, würde ich gerne ein oder zwei Wölfe als Haustier nehmen. Verspreche auch die Tiere nicht ständig im Haus zu halten und mindestens dreimal täglich ein Spaziergang im Wald oder der Stadt mit den Wölfen zu machen.
    Wie sieht es mit den Impfungen aus?
    Und mit welcher steuerlichen Belastung pro Jahr , hätte ich für jedes Tier zu rechnen ?

    • Der Alte

      Unsere Vorfahren haben mit viel Mühen den Wolf verdrängt. Die Alt-68 und vor allem ihre Nachfahren wollten unbedingt klüger sein. Nun schlägt das Pendel halt wieder langsam in die andere Richtung. So ist das Leben.

  2. Kritisch denken!

    Wieder mal ein gutes Beispiel für die mangelnde Kompetenz unserer Politiker! Herr Arimont meint … ok, ich weiß nicht, ob, es gut oder schlecht ist, er aber mit Sicherheit auch nicht! Auf welche wissenschaftliche Studie basiert man denn diese Meinung?

    • Gärlinde

      Dass unsere „Führungskräfte“ (egal welcher Couleur) aus hochkarätigen, gut vernetzten, Trotteln besteht, ist wohl auch dem Gutmütigsten, wenn er denn noch zur Wahl geht, klar.

      In der Poltitik ist es nicht anders als in der freien Wirtschaft (so wie nach einer Flasche Doppelkorn-Tee): Wer noch einen Rest Verstand hat, mischt sich nicht ein. Oder war da was, Herr Arimont?

  3. Willi Müller

    Es ist nun einmal ein Fakt: sie gehören nicht hierher, in unsere zivilisierte, westliche Welt. Sie sind eben unzivilisiert und wild, stammen aus hierarchischen, steinzeitlichen Strukturen und werden im Rudel unberechenbar und zur Gefahr für wehrlose Opfer. Zäune oder Mauern helfen nur bedingt gegen diese oft aggressiven, stolzen aber hinterlistigen, gefährlichen Räuber.
    Sie verschonen meist Ihresgleichen, sind aber gnadenlos gegenüber Schwächeren. Die Zurückweisungen in die Ursprungsländer ist fast nicht mehr möglich, zu gross sind die Populationen verschiedenen Ursprungs.
    Der radikale Abschuss, wie einige bösartige Individuen ihn vorschlagen, ist auf jeden Fall auch keine Lösung.
    Wir werden uns mit ihnen arrangieren müssen; unsere Welt wird dadurch risikoreicher aber auch bunter.

  4. Ist es nicht hauptsächlich die Jägerlobby die dafür gesorgt haben das der Wolf erschossen werden darf? Die Trophäe eines „blutrünstigen“ Wolfes ist schon bedeutender als die Trophäe eines Rehs oder eines Hirschs. Die Jägerlobby ist auch finanziel stark genug um sich die EU Abgeordneten für ihre Zwecke einkaufen und da Ursula ihr Pony von einem Wolf gerissen bekommen haben soll (was höchstwahrseinlich auch eine Lüge ist wie alles was aus diesem Monster herauskommt) und mit genügend AntiWolf Propaganda ist es dann auch kein Problem um den Abschuss frei zu kaufen… Den Wolf wird es nicht mehr lange geben den es gibt genug Jäger die eine Wolfstrophäe haben wollen…Der Landwirt bekam Schadenersatz für gerissene Tiere und auch die Schutzmethoden bekam er mit finanziert. Wie bei allem ist es die Natur die zu leiden hat wenn der Mensch die Finger im Spiel für sein Plezier beim Abschlachten hat…

  5. Guido Scholzen

    zitat „Der radikale Abschuss, wie einige bösartige Individuen ihn vorschlagen, ist auf jeden Fall auch keine Lösung.:
    oh doch, genau das ist Lösung!
    Der letzte Wolf der Eifel wurde 1888 in der Nähe von Auel bei Gerolstein erlegt. Seitdem haben wir gut gelebt ohne. alles andere ist Öko-Quatsch.

  6. Die Wahrheit

    An Scholzen Guido

    In der Tat!

    FRAGE AN OD
    Können Sie bitte recherchieren, wie viel Geld die Wallonische Region für das Wolfsprojekt ausgibt? Alle Kosten samt Personal.

    Vielen Dank im Voraus!

  7. Ich finder es Dreckig Wolfe abzuschiessen. Die Menschen habe schon gebnug Tiere ausgerottet. Nun due Wolfe? Was ist nachtst due Vogel? Arimont spielt für Gott hat doch auch nix getan für die BIENE.

    • Guido Scholzen

      @Animals
      Lass dich über folgendes aufklären:

      1. Der Wolf ist eine INVASIVE ART, weil er in ein Öko-System eindringt, wo er nur als Schädling tätig ist. Dieses Öko-System hier in Westeuropa ist keine Natur-, sondern eine KULTUR-LANDSCHAFT.

      2. „Bienensterben“… Das Waldsterben war wohl noch nicht lächerlich genug, und jetzt kommen die Gründämel mit Bienensterben als neuer Volksverdummung daher.
      https://www.geo.de/natur/oekologie/insektenforscher—begriff–bienensterben–ist-irrefuehrend–31876956.html

      3. Zitat: „Die Menschen haben schon genug Tiere ausgerottet“. Ja, das stimmt leider, aber das heisst nicht, dass die grüne Ideologie recht hat, und Spezies und Praktiken favorisieren sollte, die schädlich sind.

      4. In Sachen Arimont und EU sollten wir einer Meinung sein: Diese Polit-Mafia aus korrupten Nichtsnutzen sollte gefeuert werden, denn die schaden inzwischen mehr als dass sie nutzen.

      Hoffentlich konnte ich Deinem Realitätssinn ein wenig auf die Sprünge helfen. Auch ich bin ein Befürworter von Umweltschutz, aber nicht wie die grünen Ideologen dies propagieren.

      • Willi Müller

        In einem Punkt bin ich mit Herrn Scholzen d‘ accord:
        Er ist eine invasive Art, die in ein System vordringt, zu dem sie selbst nichts beigetragen hat. Er ist nur nur als Schädling tätig in der westlichen Kulturlandschaft Europas.
        Wie schon oben beschrieben: er gehört eigentlich nicht hierher, mit seiner prähistorischen, steinzeitlichen Prägung.

        • „Er ist eine invasive Art, die in ein System vordringt, zu dem sie selbst nichts beigetragen hat. Er ist nur als Schädling tätig in der westlichen Kulturlandschaft Europas….“ Beschreiben Sie gerade die Präsenz von Gegenpol in Onlineforen? Prähistorische und steinzeitliche Prägung? Passt 🤭😂

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