Gesellschaft

Schon wieder stirbt ein Kind bei Unfall mit Polizeiauto

18.06.2025, Belgien, Antwerpen: Einsatzkräfte der Polizei stehen nach einem Verkehrsunfall, bei dem ein Kind von einem Polizeiauto erfasst worden und gestorben ist, am Unfallort. Foto: Jonas Roosens/Belga/dpa

Schon wieder kommt ein Kind in Belgien bei einem Zusammenstoß mit der Polizei ums Leben. Die Beamten sollen mit Blaulicht auf dem Weg zu einem Einsatz gewesen sein.

Ein neunjähriges Kind ist in Antwerpen von einem Polizeiauto erfasst worden und gestorben. Ersten Erkenntnissen zufolge soll der Junge am Morgen mit einem Fahrrad die Straße überquert haben, als der Wagen auf dem Weg zu einem Einsatz vorbeifuhr, wie die zuständige Staatsanwaltschaft mitteilte.

Der Staatsanwaltschaft zufolge geschah der Unfall an einem Zebrastreifen kurz hinter einer Kreuzung. Der 25 Jahre alte Fahrer des Einsatzwagens soll den Angaben nach mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs gewesen sein. Nach dem Zusammenstoß sei der Junge gestürzt und gegen ein weiteres Polizeiauto geprallt, das zufällig auf der anderen Straßenseite stand.

18.06.2025, Belgien, Antwerpen: Einsatzkräfte der Polizei stehen nach ein Verkehrsunfall, bei dem ein Kind von einem Polizeiauto erfasst worden und gestorben ist, am Unfallort. Foto: Jonas Roosens/Belga/dpa

Die Beamten hätten versucht, Erste Hilfe zu leisten, während sie auf die Rettungskräfte warteten. Der Junge starb noch an der Unfallstelle. Die Ermittlungen zum Unfallhergang laufen.

– Schwerer Unfall erst vor wenigen Wochen: Erst vor wenigen Wochen war in der belgischen Hauptstadt Brüssel ein Junge auf einem E-Scooter nach einer Verfolgungsjagd mit der Polizei ums Leben gekommen. Der Fahrer des Polizeiautos befindet sich mit elektronischer Fußfessel im Hausarrest.

Nach Angaben der Brüsseler Staatsanwaltschaft wird dem Polizisten «bösartige Behinderung des Verkehrs mit Todesfolge» vorgeworfen. Für diese Tat sei ein Strafmaß von 20 bis 30 Jahren Haft vorgesehen.

Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, wird nun auch gegen einen Mann ermittelt, der Informationen über den Unfall an die Presse weitergegeben haben soll. Er sei bereits verhört worden. Der Tod des 2013 geborenen Jungen beschäftigt das Land, die Anteilnahme ist groß. (dpa/cre)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

 

25 Antworten auf “Schon wieder stirbt ein Kind bei Unfall mit Polizeiauto”

  1. Gärlinde

    Das kommt davon, wenn 25-jährige Neandertaler statt der Keule ein Fahrzeug bekommen. Sind aber moralisch einwandfrei und keine Mörder oder Drogendealer… Honi soit, qui mal y pense…

    • Der einfache Belgier

      Kann es sein dass die diensttuenden Beamten nur Ihren Job machten und ein neunjähriges Kind es nicht für nötig hielt einem mit Blaulicht und Sirene diesem die Vorfahrt zu lassen?
      Kann es sein dass die Eltern bei der Basis-Erziehung versagt haben?
      Kann es sein das das Kind seine ach soooo wichtigen Kopfhörer aufhalten?
      Gerne höre ich Antworten.
      Meine Trauer und mein Beileid für das Kind und die Familie

    • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

      #Der einfache Belgier. Solange man die Umstände nicht genau kennt, würde ich mich ihrer Meinung anschließen.
      Habe selbst schon im Straßenverkehr Leute erlebt, die im Stau auf der Autobahn, aus purer Sturheit, kein Platz für Rettungsdienste mit Blaulicht und Sirene machen wollten.
      Wenn dann noch Kinder hinten auf der Rückbank sitzen und sich ein Beispiel an den Eltern nehmen, könnten später solche Geschehnisse wie im Artikel beschrieben entstehen.
      Nebenbei ist meine Empfehlung bei einen Stau, das Fenster einen Spalt zu öffnen und die Musik leiser zu drehen um eventuell heran nahende Rettungsdienste zeitig hören zu können.
      Denn ein Stau entsteht ja nicht selten durch Unfälle, die man selbst nicht unbedingt gesehen haben muss.
      Vielleicht war der Junge aber auch einfach noch nicht so weit, im Straßenverkehr alleine zurechtzukommen. die Beurteilung dafür, liegt aber auch bei den Eltern , ob das schon klappt oder nicht. Andererseits war man nicht dabei, selbst durch Baustellenlärm könnte man ein heran nahendes Fahrzeug mit Sirene zu spät hören. Und wenn wir schon beim hören sind, besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass das Kind hörgeschädigt gewesen ist.
      Beispiele könnte man natürlich viele nennen weshalb man eine Sirene überhören könnte.
      Ein anfahrender Bus oder Lkw , macht auch einen höllen Lärm.

      • Gärlinde

        Hugo Egon Bernhard von Sinnen: Soso, mal wieder sind die Erzieher oder die durch „Polizeieinsatz“ getöteten Verkehrsteilnehmer (Kinder!) schuld an ihrem tragischen Schicksal.

        Liest sich so, als ob die vereidigten Bösewichter (meine ein anderes Wort, das auch mit „B“ anfängt. aber „b“esser nicht eingesetzt wird) eine schlimme Kindheit gehabt haben und ihren Frust bei iher selbsgewählten „Arbeit“ nun unter der Fahne der Gerechtigkeit und Schutz für alle ausüben dürfen.
        Leisten Sie sich, werter @Hugo Egon Bernhard von Sinnen mal solch ein „Vergehen“, dann sind Sie ein Schwerverbrecher und werden nicht mehr bei der Polizei tätig werden dürfen…. sagt man.

        Als alte, aktive 1968erin wünsche ich mir, dass die heutige Jugend mal aufsteht und unseren, damals tolerierten, Slogan inaktiv gebraucht: „Haut die Bullen platt wie Stullen“.

        Allein deren sich vermehrendes martialisches Auftreten in Uniform ruft bei den wirklichen Assasinen nur ein Schmunzeln hervor. Aber auf harmlose Kiffer schießen… (Um Verwirrung vorzubeugen: Der letze Satz bezieht sich auf unsere Freunde und Helfer…..;-(((((((((((((((((….)

        • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

          #Gärlinde. Wenn ihr Slogan damals (Haut die Bullen platt wie Stullen) gewesen ist, wundert es mich nicht, dass Sie Ihre Tastatur vermöbelt haben, bevor sie meinen Kommentar zu Ende lesen konnten ,wollten. ;-)
          Wenn sie das noch nachholen möchten, werden Sie feststellen, dass ich mehrere Möglichkeiten in Betracht gezogen hatte , in Verbindung mit einem gut gemeinten Ratschlag .
          Denn ob Flugzeugunfälle , abstürze, oder solchen schrecklichen Ereignissen wie in diesem Fall, tragen letztendlich dazu bei, dass die Sicherheit (technisch und menschlich) immer weiter verbessert wurden, so seltsam das auch klingen mag.
          Diese Geschichte hier , ist wieder eine sehr traurige und wie sie genau entstanden ist, überlasse ich den Fachleuten vor Ort. Über Möglichkeiten kann man natürlich immer diskutieren.
          Mein Beileid den Angehörigen.

  2. Ach die Leute hier wieder mit ihren schnell erhobenen Moralfinger. Schnell sind die Eltern schuld, der doofe Bulle oder gar das Kind. Jeder weiß es besser und muss seine Meinung kundtun. In so einer Tragödie würde ich mir wünschen, dass mal jeder mit seinen Theorien und Fragen respektvoll Abstand nimmt. Ich möchte in keiner Haut der Beteiligten stecken. Herzliches Beileid an alle Betroffenen!

  3. aussems hubert

    Sorry vielleicht kann mir jemand helfen. Was bitte soll unsere Polizei machen? Das Blaulicht abschaffen und mit den berühmten Gocarts von der Küste auf Verfolgungsjagd gehen? Vielleicht kann ja jemand antworten der sich nicht hinter Namen wie „Ach, der einfache Belgier, Gärlinde usw. versteckt.

  4. Die Polizei darf zwar in bestimmten Fällen mit Sonder- und Wegerecht fahren, dabei muss aber
    eine Gefährdung anderer ausgeschlossen sein.
    Im Klartext: Wenn du es nicht machst, kriegste keinen, wenn was passiert hast du den schwarzen Peter.
    Polizei und Kind sind hier beide Verlierer.

  5. Die Polizei braucht eigendlich kein Martinshorn mehr und Blaulicht nur zum Absichern. Auseinandersetzungen sind nach 5-10 Minuten vorbei, eh der Anruf eingeht, man wie ein bekloppter hingefahren und das Fahrzeug abgestellt hat sind die 10 Minuten vorbei. Und ein Leben zu gefährden um einen Verbrecher zu verfolgen, der dann nach 30 Tage wieder frei kommt macht auch kein Sinn.

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