Notizen

Was ist neu im neuen Schuljahr?

Bildungsminister Harald Mollers (rechts) am 1. Schultag 2016 bei seinem Besuch im Athenäum St. Vith. Foto: Kabinett Mollers

Mit dem neuen Schuljahr treten in der DG neue Maßnahmen in Kraft, die Schulen, Lehrer, Schüler und Eltern zugleich tangieren. Die Änderungen wurden bereits vor der Sommerpause vom Parlament der DG im „Dekret über Maßnahmen im Unterrichtswesen 2016“ verabschiedet.

Bildungsminister Harald Mollers (ProDG) legte ein besonderes Augenmerk auf die Optimierung der Rahmenbedingung für Personalmitglieder und die qualitative Verbesserung des Unterrichtswesens.

„Erfreuliche Neuigkeiten gibt es für die Personalmitglieder des Unterrichtswesens in der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Im Jahr 2012 hatte das PDG vor dem Hintergrund der weltweiten Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise und der damit verbundenen Mindereinnahmen für die DG ein sogenanntes Krisendekret verabschiedet, mit dem u.a. eine zweiprozentige Kürzung aller Baremen und Prämien im Unterrichtswesen und im öffentlichen Dienst der DG durchgeführt wurde. In diesem Krisendekret war die Rückführung dieser beiden Prozente für den 1. Januar 2018 und den 1. Januar 2019 programmiert worden. Die für den 1. Januar 2018 vorgesehene erste einprozentige Anhebung der Gehaltstabellen wird um ein Jahr vorgezogen und tritt somit bereits am 1. Januar 2017 in Kraft. Ab dem 1. September wird im Rahmen der Umsetzung einer im Jahr 2010 beschlossenen Europäischen Richtlinie außerdem die maximale Dauer des klassischen (unbezahlten) Elternurlaubs für Personalmitglieder des Unterrichtswesens der DG von drei auf vier Monate erweitert“, teilte das Kabinett des Bildungsministers mit.

Erster Schultag Mollers

Harald Mollers am 1. September in der Gemeindeschule Walhorn. Foto: Kabinett Mollers

Auch wurde festgelegt, dass die Personalmitglieder im Anschluss an den Elternurlaub oder der mit der Elternschaft verbundenen Laufbahnunterbrechung Anrecht darauf haben, an ihren früheren Arbeitsplatz zurückzukehren oder, wenn dies nicht möglich ist, eine gleichwertige oder ähnliche Arbeit zugewiesen zu bekommen. Des Weiteren erhalten Personalmitglieder die Möglichkeit, im Anschluss an den Elternurlaub bzw. die Laufbahnunterbrechung wegen Elternschaftsurlaub die Anpassung ihrer Arbeitszeit für eine Dauer von sechs Monaten anzufragen.

Eine dienstrechtliche Absicherung und eine Laufbahnperspektive erhalten die Mitarbeiter des Kompetenzzentrums des Zentrums für Förderpädagogik (ZFP) erstmals durch eine statutarische Verankerung auf dekretaler Basis.

Das Kompetenzzentrum hat sich im Laufe der Jahre aus einzelnen Zuständigkeitsbereichen, die an das ZFP übertragen wurden, entwickelt. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Beratung von Schulen in förderpädagogischen Fragen, die Beratung und Betreuung von Schulen und Schülern im Time-Out-Projekt, die Beratung und die Organisation von Projekten in den Bereichen Lese-Rechtschreib-Schwäche, Vorschulprävention, Supervision, Weiterbildung und die Koordination der Aufgabenschule.

Bis dato bestand das Kompetenzzentrum aus einer Mischung verschiedener Statute und zeitlich begrenzter Arbeitsverhältnissen. Ab dem 1. September gibt es mit der Einführung des Amtes des förderpädagogischen Beraters am ZFP ein klares Statut.

Das Amt des Sekundarschulleiters darf ab dem 1. September von Personen bekleidet werden, die im Besitz eines Bachelor-Diploms sind. Die bisherige Regelung sah vor, dass Kandidaten mindestens über ein Master-Diplom verfügten. Eine weitere wichtige Neuerung betrifft den Hausunterricht, der in Belgien laut Verfassung grundsätzlich erlaubt ist, aber bisher keinen allgemeingültigen Rahmenbedingungen unterlag.

Erster Schultag Mollers

Auch dieses Foto wurde am Donnerstag im Athenäum St. Vith gemacht. Foto: Kabinett Mollers

Um die Anschlussfähigkeit und die Gleichwertigkeit der Bildungswege zu gewährleisten, wurden für den Hausunterricht Bestimmungen und Modalitäten festgehalten, die den Erziehungsberechtigten als verbindliche Grundlage für die Durchführung des Hausunterrichts dienen. So müssen Erziehungsberechtigte ab dem neuen Schuljahr einen individuellen Arbeitsplan für ihre im Hausunterricht beschulten Kinder bei der Schulinspektion einreichen. Der Schulinspektion ermöglichen die neuen Rahmenbedingungen effiziente und objektive Kontrollen des Hausunterrichts.

Ab September 2017 werden Schüler, die zu Hause unterrichtet werden, außerdem verpflichtet, an externen Prüfungen zum Erhalt des Abschlusszeugnisses der Grundschule und der Unter- und Oberstufe der Sekundarschule teilzunehmen. Um den Schulen und dem Lehrpersonal genügend Vorbereitungszeit zu gewähren, tritt die Einführung einer gesetzlichen Regelung zum Nachteilausgleich erst ab dem Schuljahr 2017/2018 in Kraft. Verabschiedet wurde die gesetzliche Grundlage mit vielen weiteren Neuerungen aber bereits im diesjährigen Dekret über Maßnahmen im Unterrichtswesen, das unter http://www.bildungsserver.be/desktopdefault.aspx/tabid-2168/4314_read- 48233 vollständig eingesehen werden kann.

 

9 Antworten auf “Was ist neu im neuen Schuljahr?”

  1. Mischutka

    Ja Freunde, die Zeiten ändern sich :
    Ich kann mich noch sehr gut an meinen 1. Schultag (vor genau 65 Jahren !) erinnern : Ganz stolz ging es damals in die „große“ Schule, ausgestattet mit einem Laptop. Und schon nach einigen Tagen schrieb man dann die ersten Kommentare an „OBdirekt“. Und damals wurde man auch noch dafür persönlich belohnt ! Der Unterschied waren vor 65 Jahren nur die Bezeichnungen und Namen : Ein Laptop nannten wir noch „Schiefertafel und Griffel“, die „Kommentare“ bestanden nur aus den Zeichen „i“ „u“ „o“, und OBdirekt nannte sich damals noch „Papa und Mama“…. (die sich über jeden „Kommentar“ freuten und belohnten). Die Zeiten ändern sich aber auch soooo schnell …..
    MfG.

    • Hallo Mischutka,
      heute würdest du das Märchen vom „Rotkäppchen“ so in der Schule vortragen
      LG

      Rotkäppchen
      wie der Informatiker es seinen Kindern erzählt

      Es war einmal ein kleines, süßes Mädchen, das immer ein Käppchen aus rotem Samt trug. Aufgrund dieses Attributes erhielt es ein Assign unter dem symbolischen Namen Rotkäppchen.

      Eines Tages sprach die Mutter: „Rotkäppchen, die Gesundheit deiner Großmutter hat einen Interrupt bekommen. Wir müssen ein Pflegeprogramm entwickeln und zur Großmutter bringen, um das Problem zu lösen. Verirre Dich jedoch nicht im Wald der alten Sprachen, sondern gehe nur strukturierte Wege. Nutze dabei immer eine Hochsprache der vierten Generation, dann geht es der Großmutter schnell wieder gut. Und achte darauf, daß dein Pflegeprogramm transaktionsorientiert ist, damit es die Großmutter nicht noch mehr belastet.“

      Da der Weg zur Großmutter reentrant war, traf Rotkäppchen den Wolf. Er tat sehr benutzerfreundlich, hatte im Background jedoch schon einen Abbruch programmiert. Während Rotkäppchen einen GoTo ins Blumenfeld machte, ging der Wolf im Direktzugriff zur Großmutter und vereinnahmte sie unverzüglich durch einen Delete. Ohne zu zögern gab er sich den Anschein kompatibel zu sein, und nahm die logische Sicht der Großmutter an. Dann legte er sich in ihren Speicherplatz.

      Kurz danach lokalisierte auch Rotkäppchen die Adresse der Großmutter und trat in den Speicherraum. Vor Installation des Pflegeprogrammes machte Rotkäppchen sicherheitshalber einen Verify und fragte: „Ei Großmutter, warum hast Du so große Augen?“ – „Weil ich zufriedene Endbenutzer gesehen habe.“ – „Ei Großmutter, warum hast Du so große Ohren?“ – „Damit ich die Wünsche der User besser verstehen kann.“ – „Ei, Großmutter, warum hast Du ein so entsetzlich großes Maul?“ – „Damit ich dich besser canceln kann!“ Sprach’s und nahm das arme Ding als Input. Nach einem Logoff begab sich der Wolf zur Ruhe, schlief ein und begann laut zu schnarchen.

      Als der Jäger auf seinem Loop durch den Wald am Haus der Großmutter vorbeikam, sah er durch ein Window den Wolf im Bett liegen. „Finde ich dich hier, du alter Sünder“, sprach er, „ich habe dich lange gesucht!“ Als Kenner der Szene analysierte er sofort, daß nach den Regeln der Boolschen Algebra die Großmutter nur im Bauch des Wolfes sein konnte. Er nahm sein Messer, teilte den Bauch des Wolfes in mehrere Sektoren und machte, welche Freude, die Großmutter und Rotkäppchen wieder zu selbständigen Modulen.

      Als Input für den leeren Bauch des Wolfes nahmen sie viele Kilobyte Steine und beendeten die Operation mit einem Close. Als der Wolf erwachte, verursachte ihm sein dermaßen aufgeblähter Hauptspeicher solche Schmerzen, daß er an einer Storage Violation jämmerlich zugrunde ging.

      Da waren alle vergnügt. Das Pflegeprogramm aktivierte die Großmutter. Rotkäppchen aber dachte: „Du willst dein Lebtag nie wieder einen GoTo machen, sondern nur noch strukturierte Wege gehen, wie dir es die Mutter geboten hat“.

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