Politik

Vermeintlicher Gewaltaufruf gegen Clinton: Wie gefährlich ist Trump?

Donald Trump inmitten einer Meute von Fotografen und Kameraleuten. Foto: Shutterstock

Eine mehrdeutige Äußerung von Donald Trump sorgt in den USA für viel Wirbel. In Medien und sozialen Netzwerken wurde ein Trump-Zitat als indirekter Aufruf zu Gewalt gegen seine Konkurrentin von den Demokraten, Hillary Clinton, interpretiert. Trump wies diese Deutung später zurück. Trotzdem geht die Frage um: Wie gefährlich ist der Kandidat der Republikaner für das Weiße Haus?

Es geht um das Second Amendment in der Verfassung der Vereinigten Staaten. Die Passage regelt, dass Bürger Waffen tragen dürfen. Sie sollen sich so notfalls gegen Staatstyrannei wehren können, so Trump.

Clinton wolle den zweiten Verfassungszusatz abschaffen, in dem das Recht auf Waffenbesitz verankert ist, betonte der republikanische Kandidat für die Wahl des US-Präsidenten in Wilmington im Bundesstaat North Carolina. Als Präsidentin wäre Clinton dabei nicht aufzuhalten, da sie entsprechende Richter für den Obersten Gerichtshof nominieren könne, sagte er und fügte hinzu: „Da kann man nichts machen, Leute. Obwohl – (es gibt da) die Leute des Zweiten Verfassungszusatzes, vielleicht gibt es doch etwas (das man tun kann). Ich weiß es nicht.“

„Dies ist eine einfache Sache – was Trump sagt, ist gefährlich“, erwiderte Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook in einer Mitteilung: „Eine Person, die das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten anstrebt, sollte in keiner Form zu Gewalt anregen.“

Die demokratische Kandidatin Hillary Clinton. Foto: Shutterstock

Die demokratische Kandidatin Hillary Clinton. Foto: Shutterstock

Auch aus Trumps eigener Partei kam Kritik. „Es klingt wie ein missratener Scherz“, sagte der republikanische Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Paul Ryan: „Ich hoffe, dass er das schnell klarstellt.“

Bereits in den vergangenen Wochen hatte sich auch innerhalb der Republikanischen Partei Widerstand gegen Trump formiert. Erst am Montag hatten ihn 50 Außen- und Sicherheitsexperten der Republikaner in einem offenen Brief scharf kritisiert.

Die Tochter des 1968 erschossenen afroamerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King, Bernice, schrieb per Twitter, sie empfinde Trumps Äußerungen als „geschmacklos, verstörend, gefährlich“.

Dan Rather, als langjähriger Nachrichtensprecher eine Institution im US-Journalismus, sprach bei Facebook von einem beispiellosen neuen Tiefpunkt in der Geschichte der US-Präsidentschaftspolitik. Es sei eine direkte Androhung von Gewalt gegen einen politischen Rivalen. „Es wirft die ernste Frage auf, ob das gegen das Gesetz verstößt“, schrieb Rather. Er erinnerte zudem an den Amerikanischen Bürgerkrieg: „Wir können das nicht noch einmal geschehen lassen.“

„Spiegel Online“ schrieb am Mittwoch über Donald Trumps verbale Eskapaden: „Er beleidigt die pakistanischstämmigen Eltern eines gefallenen US-Soldaten, er fabuliert über angebliche Wahlmanipulationen, er fordert Russland zu Hackerangriffen gegen seine Rivalin, die Demokratin Hillary Clinton, auf. Wer geglaubt hatte, dass Donald Trump nach seiner Nominierung zum US-Präsidentschaftskandidaten moderatere Töne anschlägt, wird nun eines Besseren belehrt.“ (dpa/spiegel.de)

 

49 Antworten auf “Vermeintlicher Gewaltaufruf gegen Clinton: Wie gefährlich ist Trump?”

  1. Werner Radermacher

    Es lebe der tägliche Trump Bashing. Er ruft nicht zur Gewalt gegen die Irak Kriegerin – Clinton auf! Komisch, dass in den europäischen Medien plötzlich die früher so bösen Irak Krieger (die 50 republikanische Sicherheitsexperten, die gegen Trump Stimmung machen) gefeiert werden. Aber Barack Obama ist der US-Präsident mit den meisten Kriegstagen. Der Einsatz von Drohnen ist unter Präsident Obama zum Symbol der amerikanischer Macht geworden. Die meisten zivilen Drohnenopfer wurden also von Obama autorisiert. Hillary Clinton hat den Irakkrieg von George Bush eifrig unterstützt. Die Clintons erhielten Millionenspenden aus Saudi-Arabien, usw. Darüber berichten die Medien nur wenig. Ich bin kein Trump Fan, aber die Clinton ist in Wahrheit keinen Deut besser als der Spinner!

    Trump vs Clinton, Pest oder Cholera. Arme USA!

  2. Trump hat nicht zu Gewalt aufgerufen, das ist nur eine weitere Verdrehung der Linken. Hillary ist aber eine ernstzunehmende Bedrohung, die als Präsidentin die internationalen Beziehungen noch weiter verschlechtern würde. Eine Merkel mit Atomwaffen sozusagen.

  3. Trump ist einfach nur selbstverliebt und dämlich.
    Wen er nur ein wenig cleverer wäre,und nicht so selbstherrlich,wäre ihm der Sieg bei den Wahlen sicher.
    So bleibt diese falsche Kriegshexe weiter im Rennen…
    Not gegen Elend….

  4. Verdrehter Typ

    Die Hillary wird das Rennen schon machen! Der Trump hat schon ein paar mal Pleite gemacht!
    Die Politik ist schon sehr verdreht und komisch in der ganzen Welt, sogar hier in der DG.
    Aber was der Tölpel da auf führt sowas hatte die Welt bisher noch nicht gesehn.
    Zum Schiessen ( im wahrsten Sinne!) der Typ. Sperrt ihn ein.
    Gehört wohl eher nach Heinrich Kapelle oder nach Liernö.
    Lieber Gott bewahre uns ja vor diesem Irren.
    Und dann seine Maskenhaften Gesichtsausdrücke mit seinem Entenschnabel!? Oh nä wie grausam.

  5. Schwarzseher.

    HILLARY wird das Rennen machen jedoch ist es genauso mit dem Turbokapitalismus. Der Zug rast dem Abgrund entgegen. Als Lokführer Obama oder Hillary ändert nichts an der Tatsache das die Weltwirtschaftskrise kurz bevor steht. Denn stoppen lässt der Zug sich leider nicht. Würde mir wünschen ich hätte Unrecht. Glaub jedoch nicht daran.

  6. Wenn Herr Trump meint, „die Leute des Zweiten Verfassungszusatzes“ (“Second Amendment people”) könnten noch etwas gegen Frau Clinton unternehmen, so ist das nach US-amerikanischen Maßstäben eine ganz und gar unverhohlene Drohung. Dort weiß jedes Kind, dass es im Zweiten Verfassungszusatz um die Idee einer schusswaffenbewehrten Miliz (“militia”) geht, und auch die deutsche Wikipedia bemerkt, „dass die Begriffe militia und people im historischen Zusammenhang des Second Amendment möglicherweise als gleichbedeutend anzusehen sind.“

    Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert, wenn Leute, die sich durch Trumps Rede zu „Milizionären“ der Vereinigten Staaten berufen fühlen, mit ihrem zuhause gehorteten Waffenarsenal die Präsidentschaftskandidatin kunstgerecht niederschießen.

    • Die Anhänger werden für Trump stimmen und davor noch Werbung für ihn machen. So war es gemeint, es gehört enorm viel Böswilligkeit dazu, das nicht zu verstehen. Aber das kennt man ja von den Linken.

      • Der Zweite Verfassungszusatz besteht aus exakt einem Satz. Dieser lautet: “A well regulated Militia, being necessary to the security of a free State, the right of the people to keep and bear Arms, shall not be infringed.”

        Das wird allgemein dahingehend interpretiert, dass in diesem Satz die people identisch mit der Militia sind, die durch Waffengewalt „für die Sicherheit eines freien Staates notwendig“ sein soll. Wäre “Second Amendment people” nicht ein in der Verfassungszusatz-Debatte immer wieder benutzter Ausdruck für diese Miliz, wäre ich geneigt, Ihnen zu glauben. Aber meine eingeheirateten amerikanischen Verwandten sagen unisono, dass sie genau diese Redewendung schon oft gehört hätten und die Bedeutung eindeutig sei. Die „Leute des Zweiten Verfassungszusatzes“ sind Milizionäre, die mit dem Einsatz von Schusswaffen das Land zu retten vermeinen. Keine Wähler. Keine Wahlkämpfer. Sondern selbsternannte Soldaten.

      • KarierteSockenundneganzengeJeans

        Linke? Erläutere das mal bitte, dachte immer das sowas in den Usa nicht existent ist , zumindest nicht in der Form wie DU Dir das vorstellst… Wünsche Dir von ganzem herzen das die Liebe dahinfällt wo sie manchmal landet und DU Dein Herz an ne linke haschischrauchende Rastahaarträgerin verlierst :) one Love :D

  7. Merowinger

    Der Kongress, der Supreme Court und die Federal Reserve begrenzen die Macht des Präsidenten in innenpolitisch Angelegenheiten. Um etwas Bedeutendes zu erreichen, muss der Präsident Koalitionen mit den anderen politischen Institutionen der USA eingehen. Gleichzeitig und das ist das Paradox der politischen Landschaft in Amerika wird der Präsident als die ausschlaggebende Instanz gesehen und in die Person im Amt wird größte Bedeutung hineininterpretiert.

    Am wenigsten spüren die US Bürger jedoch selbst wer ihr Präsident ist. Die USA sind als Gemeinschaft föderaler Bundesstaaten aufgebaut. Es handelt sich um einzelne, souveräne Staaten, die einige Aufgaben an den Überbau USA abgegeben haben. Jeder der 50 Staaten hat eine sogenannte Teil-oder Rest Souveränität. Ein Relikt aus dem Unabhängigkeitskrieg gegen die britische Kolonialmacht.

    Die einzelnen Bundesstaaten haben eigene Heere und Luftwaffen (Nationalgarde), komplett eigene Rechtssysteme, erheben getrennt vom Bund ihre Steuern, entscheiden eigenständig darüber z.B. wer wo Alkohol trinken darf oder ab welchem Alter man heiraten darf oder ob in einem Bundesstaat die Todesstrafe vollstreckt wird oder nicht.

    Bundesstaaten und Countys haben einen viel größeren Einfluss auf das Leben der US-Bürger als die Regierung in Washington. Viele Steuern sind von Bundesstaat zu Bundesstaat und oft sogar von County zu County unterschiedlich.

    Aber das Land besteht auch nicht wirklich aus 50 Bundesstaaten, sondern vielmehr aus den über 3000 Countys. Bundesstaat- und Kommunalrecht sind in den USA ungleich wichtiger als in Europa, wo die meisten zentralen Fragen der Bürger auf Ebene des Zentral- oder Föderalstaates entschieden werden.
    Die USA als einen einzelnen Staat zu sehen, ist also eigentlich falsch.

    Trump vs Clinton ist für viele Amerikaner schlichtweg egal was die relativ geringe Wahlbeteiligung von 50-60 % bei Präsidentschaftswahlen erklärt.

    Hat man erst einmal begriffen, wie wenig die US-Regierung im eigenen Land zu sagen hat, werden einem viele andere Dinge verständlich.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern