Politik

Clinton soll verhindern, dass „Polterer“ Trump US-Präsident wird

Wahlverliererin Hillary Clinton. Foto: Shutterstock

Hillary Clinton schreibt jetzt schon Geschichte: Die 68-jährige Demokratin ist die erste Frau, die für eine der beiden großen US-Parteien ins Rennen um das Amt des US-Präsidenten gehen wird. Clinton tritt am 8. November gegen den umstrittenen Kandidaten der Republikaner, Donald Trump, an.

Die frühere Außenministerin und First Lady konnte sich beim Parteitag der Demokraten in Philadelphia in einer historischen Abstimmung klar die absolute Mehrheit von mehr als 2.383 Stimmen sichern – keine 100 Jahre nachdem in den USA das vollständige Wahlrecht für Frauen eingeführt worden war.

Clinton setzte sich bei der Abstimmung in Philadelphia klar gegen ihren parteiinternen Rivalen Bernie Sanders durch. Der Senator aus Vermont hatte am Vortag in einem leidenschaftlichen Appell seine Anhänger dazu aufgerufen, sich hinter Clinton zu stellen. „Hillary Clinton muss Präsidentin der Vereinigten Staaten werden“, hatte Sanders erklärt.

Wie werden sich die Anhänger von Bernie Sanders (hier im Bild mit Hillary Clinton) im Wahlkampf verhalten? Foto: Shutterstock

Wie werden sich die Anhänger von Bernie Sanders (hier im Bild mit Hillary Clinton) im Wahlkampf verhalten? Foto: Shutterstock

Allerdings trat Sanders am Dienstagabend offiziell als Gegenkandidat Clintons an. Dies hatte er im Vorfeld angekündigt. Parteistrategen hatten noch bis zuletzt versucht, eine Kampfabstimmung zu verhindern. Am Ende der Auszählung trat ein umjubelter und sichtlich bewegter Sanders ans Mikrofon, um Hillary Clintons Sieg zu bestätigen.

Auch First Lady Michelle Obama hatte sich in einer vielbeachteten und sehr persönlich gehaltenen Rede für Clinton stark gemacht. Bill Clinton, Ex-Präsident und Ehemann der Kandidatin, würdigte seine Frau als eine Politikern, die die Fähigkeit habe, Dinge zu verändern. „Hillary ist in einzigartiger Weise dazu geeignet, die Möglichkeiten, die sich uns bieten, zu ergreifen, und den Risiken, denen wir gegenüberstehen, zu begegnen“, sagte der Ex-Präsident.

Die Anhänger von Sanders unter den über 4.700 Delegierten konnte das nicht beruhigen. Viele von ihnen verließen verärgert das Plenum, um im Arbeitsbereich der Medien gegen die aus ihrer Sicht stattgefundene Ungleichbehandlung zu demonstrieren.

Die Lager von Clinton und Sanders waren schon zuvor nach einem energisch geführten Vorwahlkampf tief zerstritten. Dies hatte noch unmittelbar vor Beginn des viertägigen Konvents zum Rücktritt von Parteichefin Debbie Wasserman Schultz geführt. Die Parteiführung fühlte sich zu einer Entschuldigung bei Sanders genötigt, weil der offenbar im Vorwahlkampf benachteiligt worden war.

Gegner von Hillary Clinton ist der umstrittene Kandidat der Republikaner, Donald Trump (Bild). Foto: Shutterstock

Gegner von Hillary Clinton ist der umstrittene Kandidat der Republikaner, Donald Trump (Bild). Foto: Shutterstock

Die Frage ist, wie sich die Anhänger von Bernie Sanders im Wahlkampf verhalten werden. Ist für sie Hillary Clinton immer noch besser als deren Kontrahent Donald Trump, sozusagen das kleinere Übel? Sicher ist, dass Clinton ohne die Unterstützung des Sanders-Lagers den Kampf gegen Trump nicht gewinnen kann.

Hillary Clinton selbst wird am Donnerstag am Rednerpult in Philadelphia erwartet. Dann wird sie aller Voraussicht nach ihre Nominierung formell annehmen. In der Nacht zum Mittwoch hatte sie sich lediglich in einer aufgezeichneten Videobotschaft an ihre Anhänger gewandt. „Das ist wirklich Euer Sieg, das ist wirklich Euer Abend“, rief sie den Delegierten in Philadelphia aus New York zu. Das Rennen zwischen Clinton und ihrem Kontrahenten Trump ist nach Meinungsumfragen offen.

Clinton gilt weiterhin als Favoritin, auch wenn Trump zuletzt vergleichsweise deutlich zulegen konnte. In einigen Umfragen lag der republikanische Kandidat sogar erstmals vor Hillary Clinton, was noch vor einigen Monaten niemand für möglich gehalten hätte.

Beobachter rechnen mit einem knallharten, ja mit einem sehr schmutzigen Wahlkampf, weil „Polterer“ Trump bereits gezeigt hat, dass er kein Mittel scheut, um seinen Willen durchzusetzen. (dpa/cre)

https://twitter.com/bonitotv/status/758223768674271232

41 Antworten auf “Clinton soll verhindern, dass „Polterer“ Trump US-Präsident wird”

  1. Werner Radermacher

    „weil „Polterer“ Trump bereits gezeigt hat, dass er kein Mittel scheut, um seinen Willen durchzusetzen“

    Frau Clinton ist um keinen Deut besser, auch wenn sie nicht so radikal redet wie Trump. Beide sind so unbeliebt wie noch keine Präsidentschaftskandidaten/innen zuvor.
    Clinton vs Trump, Pest gegen Cholera!

    • Jens Nitzschke

      Ja, aber es sind die „Hintermänner“, die zählen. Bush war mit Sicherheit eine Katastrophe, aber als „hingestellter Präsi“ ein Meisterwerk der Reps: Ein Multimillardär, Sprößling einer der bekanntesten Familien des Landes, der dem Mann auf der Straße glaubhaft machte – „We’re buddies! W. thinks like me!“ -, und dem hinterher die ganze Welt alles in die Schuhe schieben konnte – wo doch seine Berater und Lobbies alles entschieden hatten. Die Clintons haben Amerika nur ausgenutzt, und das wissen alle. Die Clintons haben ein Vermögen von über $ 150 Millionen; die Leute fragen sich „woher, als Staatsdiener?“. Bei Bush ist es ja das Öl, und die anderen Geschäfte. Die Clintons sind Heuchler, Profiteure, die von Skandal zu Skandal… profitieren.

  2. Thaeter Alain

    Natürlich wäre es besser gewesen wenn Bernie Sanders nominiert worden wäre, aber dafür Clinton auf dem selben Niveau wie Trump zu stellen dem lade ich ein die rede von Trump in der vorigen Woche auf de Parteitag zu analysieren, er hat eine ganze Partei gekidnappt, er wird eine Gefhr für die Menscheit sein und uns alle in die Apoklaypse führen…Ich respektiere natürlich ihre Meinungen und hoffe das sie auch meine respektieren.

    • Können Sie sehen wie sie wollen, aber wollen sie wirklich noch eine Mutti à la Merkel als hohes Tier?!
      Trump mag die Schnauze weit aufgerissen haben, jedoch wird er sich am Ende so oder so gewissen Spielregeln fügen MÜSSEN. Obama hatte auch viel vor; schauen Sie was er in seiner Amtszeit tatsächlich erreicht hat. Präsidenten sind auch nur Marionetten…
      Aber egal, wie es aus geht: wir sind sowieso die Gelackmeierten.
      Oder wie Herr Radermacher es treffend formuliert hat: Pest gegen Cholera!

      • Alain Thaeter

        Zu Obama, er war gerade mal 9 Monate im Amt da platzte die Finanzblase an der Wall Street die International Millionen Arbeitsplätze gekostet haben.
        Die Republikaner die im Kongress alles blockieren.
        Ich würde auch Clinton nicht mit Merkel vergleichen alleine vom Erscheinungsbild komplett andere Typen.
        Ich weiss nur ein Teil wenn Trump gewinnt dann wird Politik nur noch mit kurzen Zweets gemacht sowie er es jetzt tut.

  3. Pressekonfekt

    Jeden falls ist die Hilary eine bessere Lösung wie der Trump „Heino(i)“. Der strotzt nur so von Wahnsinnigen Ideen, bzw Ausdrücken! Dem steht der Irrsinn gerade zu auf die Stirn geschrieben! Ja, wo steuern wir noch hin? Gute Frage? Die Welt hat scheinbar die Politiker die sie verdient!? Man brauch nur hier vor unserer Türe zu schaun. Ein jeder sieht es mit eigenen Augen, wir haben deren viel zu viele, die wir alle bezahlen müssen. Aber das Problem anpacken, dass tut keiner. Die tun gerade zu als wenn das Volk Luft wäre, und machen ruhig weiter wie bisher.

  4. Politikus

    Ich frage und wundere mich gleichermaßen, dass unter den mehr als 322 Millionen Menschen in den USA,
    nur Kandidaten à la Trump oder Clinton für das wichtige Amt des Präsidenten letztendlich in frage kommen..

  5. Alain Thaeter

    Wie kann es sein das, erstens man hier anonym posten kann und zweitens Hasskommentare ungestraft anbringen kann. Ich spreche jetzt nicht gerade von den letzten Post zu dem Artikel aber im allegmeinen!

    • Alles Theater

      Ja ja, peas and love in Zeiten der IS-Anschläge um die Ecke. Halluzinieren und retten Sie die Welt weiter! Die peas and love ideology hat uns das eingebracht, seit den 1970ern – allah „Imagine there’s no countries etc.“. Ist zwar alles komplexer, aber wer mit sowas kommt, der wird wohl kaum Komplexes kapieren…

    • karlh1berens

      Jetzt wo Sanders raus ist und seine Unterstützer verraten hat, werden diese größtenteils Trump als das bei weitem kleinere Übel wählen. Die Wahl findet in USA statt. Die hiesige Presse hetzt auf Geheiß der Transatlantiker gegen Trump und wird wie nach dem Brexit mit heruntergelassen Hosen dastehen. Das ist großes Kino. Entspannt Euch und kauft Popcorn.

    • karlh1berens

      „Selbst wenn ich überhaupt nichts über Trump und Clinton wüsste, könnte ich schon am einhelligen Rudelhassen des kompletten veröffentlichten Mainstreams ableiten, dass Trump vermutlich der bessere Kandidat ist.
      Wer von fast allen Oligarchenmedien des Westens so vehement abgelehnt und mit allen Mitteln bekämpft wird, den fürchten sie offenbar. Und wen diese zynischen Lügner und Strippenzieher fürchten, der macht wohl einiges richtig.
      Und selbst wenn ich das alles nicht wüsste, so würde doch ein Bild der beiden Kandidaten schon ausreichen, um zu wissen vor wem man Angst haben muss.
      Trump hat offensichtlich einen grauenhaften Geschmack und wird von seinem Friseur gehasst – hat vielleicht einen an der Waffel und ist auf jeden Fall eigensinnig.
      Clinton verkörpert von Kopf bis Fuß nur perfektionierte Glätte und Kälte, das maskenhafte Lächeln ist verlogen, ihre Augen sind kalt. Diese Frau ist absolut gefährlich und mit hoher Wahrscheinlichkeit bösartig.
      Aber die Wahl ist ohnehin entschieden, weil sich neben Clint Eastwood auch Chuck Norris als Trump-Unterstützer positioniert hat.
      Denn Chuck Norris gewinnt Schach in einem Zug und kann mit Schalke Meister werden!“

      http://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Clint-Eastwood-waehlt-Donald-Trump/Wen-Corporate-Media-hasst-der-kann-nicht-alles-falsch-machen/posting-29005013/show/

      • Bunter Vogel

        Sie könne sich den Buckel krumm schreiben Karl, ihr Favorit wird nie und nimmer US Präsident. Solchen Typen braucht die Welt am aller letzten. Der gehört nach Entenhausen mit seinem Entenschnabel un,d seinem Gefieder auf dem Kopf. Seine Frau lügt und schreibt ab das sich die Balken biegen. Er hat schon einige male Pleite gemacht. Verulkt und beschimpft die Welt. Kriecht dem Putin im Hintern. Will die Krim anerkennen, und sonst noch viele Witze dazu. Der Typ gehört ins Kasperle Theater aber niemals in Weisse Haus! Die Republikaner scheinen endlich mal wach zu werden. Hoffentlich kippen sie ihn recht bald. Was für ein polternder Zirkusclown!? Unglaublich das der überhaupt bis da kam? Unverständlich.

  6. Baudimont

    Hillary Clinton ist einen Verbrecherin.
    Hillary Clinton hat Zugestimmt zum Irak-Krieg im Jahre 2002
    Hillary Clinton wollte Gaddafi aus rein wirtschaftlichen US-Interessen aus dem Weg haben und sie lies lieber Bomben abwirft und völkerrechtswidrig morden lassen, anstatt auf friedliche Reformen zu setzen.
    Der sogenannte Krieg gegen den Terror hat den Terror erst so richtig entstehen lassen.

    • Alain Thaeter

      Den Krieg gegen den Terror wie sie ihn nennen( ich nenne das Krieg um Öl und Gas) hat wohl so denke ich republikanischen Ursprung oder haben Sie schon vergessen welches der bei weitem am schlechtesten bewerteten US Präsident ist? Ein kleiner Tipp es gibt auch Menschen die auf Hassreden , Lügen und blinder Propaganda nicht anspringen. Ach ja es war George W. Bush

      • Baudimont

        Hillary Clinton ist der Kandidat der Rockefellers und Rohtschilds (Bankerfamilie), Sie ist der Prototyp der korrupten reichen Hure in der Offenbarung.
        Donald Trump, hat Sympathie für Russlands Präsidenten Wladimir Putindie und scheint nicht der Mann des Systems zu sein, Donald Trump hat vor, das Steuersysem zu vereinfachen und die Abgaben zu senken – insbesondere für Unternehmen. Maximal 15 Prozent Steuern sollen sie zahlen. Das könnte zufolge dafür sorgen, dass Konzerne ihre Gewinne nicht im Ausland bunkern und so – auch ohne Sanktionen – wieder im Inland investieren.
        In den USA wird niemand Präsidentschaftskandidat, der nicht zur Machtelite, zu den wenigen mächtigen Clans im Lande gehört.
        Nicht vergessen !
        Libertarian Party Präsidentschaftsanwärter Gary Johnson wurde als Antikriegskandidat dargestellt:
        Gary Johnsons politisches lehnt eine interventionistische Außenpolitik[ sowie staatliche Eingriffe in die Wirtschaft ab.
        Nach Johnsons Auffassung sollen sich die Streitkräfte der Vereinigten Staaten auf die Landesverteidigung konzentrieren. In seinem Haushaltsplan sollen die Militärausgaben um 43 Prozent reduziert werden.
        Gary Johnsons ist ein Anhänger des Rechts auf Schwangerschaftsabbrüche, er unterstützt eine liberale Drogenpolitik und lehnt Einschränkungen des Rechts auf Waffenbesitz ab.

  7. Zaungast

    „Clinton soll verhindern, dass „Polterer“ Trump US-Präsident wird.“

    Seltsame Überschrift.
    So als ob die Aufgabe Clintons nur darin bestünde, Trump von Präsidentenamt fernzuhalten.
    Nein, Clinton will selbst Präsidentin werden, das ist ihr Ziel.

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