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Vennstraße von Eupen nach Baraque Michel für Radfahrer reizvoll, aber auch gefährlich

Auf der N68 von Eupen nach Baraque Michel gibt es keinen Fahrradstreifen - Radfahrer sind gefährdet. Foto: OD

Das Problem gibt es schon lange, aber getan hat sich bisher nichts. Die Regionalstraße von Eupen nach Baraque Michel, auch Vennstraße genannt, lockt im Sommer sehr viele Radfahrer. Zwar gibt es inzwischen mit der Vennbahntrasse eine Alternative, jedoch bevorzugen Radfahrer nach wie vor die N68, die für sie eine sportliche Herausforderung ist. Sie ist aber vor allem sehr gefährlich.

Gefährlich ist die Vennstraße deshalb, weil sie keinen Fahrradstreifen hat. Radfahrer sind dadurch zwangsläufig auf die Rücksichtnahme der Autofahrer angewiesen, wenn es bergauf nach Baraque Michel und Botrange oder bergab nach Eupen geht.

Es ist auch ein Problem für die Autofahrer, die nicht selten zu riskanten Überholmanövern genötigt werden, vor allem wenn sie eine Gruppe von mehreren Radfahrern vor sich haben.

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der N672 zwischen Belle-Croix und Jalhay, die an die Vennstraße beidseitig einen Fahrradstreifen hat. Foto: OD

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der N672 zwischen Belle-Croix und Jalhay, die beidseitig einen Fahrradstreifen hat. Foto: OD

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der N672 zwischen Belle-Croix und Jalhay, die an die Vennstraße angebunden ist und beidseitig einen Fahrradstreifen hat. Oder die N62 zwischen Baugnez über Ligneuville nach St. Vith, an der fast überall an beiden Seiten ein Radweg angebracht wurde.

Es geht also, wenn man es denn will…

Die Fertigstellung der Vennbahntrasse hat an dem Problem der N68 wenig geändert. Sie ist vor allem interessant für Familien mit Kindern oder Senioren, eignet sich jedoch weniger für jene Radfahrer, die die sportliche Herausforderung suchen, weil sie weniger Steigungen aufweist.

Schon vor 3 Jahren forderte der Regionalabgeordnete Edmund Stoffels die Anbindung von Eupen an die Radtrasse von Raeren nach Bütgenbach sowie die Ausstattung der N68 von Eupen nach Baraque Michel mit einem Fahrradstreifen (bis Malmedy einerseits und über Sourbrodt, Robertville bis Weismes andererseits).

Getan hat sich nichts – außer dass die Zahl der Radfahrer auf dem Teilstück zwischen Eupen und dem Hohen Venn weiter zuzunehmen scheint. Muss wieder einmal ein schwerer Unfall passieren, ehe sich etwas tut? (cre)

Auch die Straße von Baugnez nach Ligneuville hat beidseitig einen Radweg. Foto: OD

Auch die Straße von Baugnez nach Ligneuville hat beidseitig einen Radweg. Foto: OD

35 Antworten auf “Vennstraße von Eupen nach Baraque Michel für Radfahrer reizvoll, aber auch gefährlich”

  1. Ja!So ist es!

    Die Vennstrasse sollte quasi das Aushängeschild der Region sein!?
    Aber wie sieht es da aus?
    Katastrophe ist genauso schön.
    Da kommen Massenweise Wanderer übers Jahr hin.
    Im Winter tausende Skifahrer.
    Dagegen keine richtigen Parkplätze.
    Strasse voll von Dreck und Unrat,welcher von den Schneisen reingespült wird nach Regengüssen.
    KEINE Katzenaugen an den Strassenrändern,obschon das grösste Nebelaufkommen vom ganzen Lande.
    Strasse in sehr schlechtem Zustande.
    Schlechte Strassenmarkierungen.
    Bankette unter aller Kanone.
    Sehr desolate Infrastruktur im ganzen Unfeld.
    Kreisverkehr schmutzig und nicht gepflegt.

    Eine tolle Reklame für unsere Fremdenverkehrsbranche!
    Aber wohl jede Menge Verantwortliche und Minister usw.

    • Der Mediengott

      Achja Leitplanke, sind auch keine da, besonders an gewissen Stellen sehr wichtig, kenn nur welche aus Holz, an den Kreisverkehr und Parkplätzen. Eine Fahrlässigkeit, wenn man an seinem Rad kein Katzenauge dran hat, is das Rad nicht Verkehrsicher, aber am Strassenrand ist das normal. Auf dem Venn gibt es eine scharfe Kurve, keine Leitplanke, fiese Stufen am Rand der Strasse, dank LKW und Co….und sehr gefährlich, seit Jahren.

  2. Der Mediengott

    Beide Seite sollten einfach aufpassen, manche Radfahrergruppe macht auch Pause sehr nah an der Strasse. Aber im Grunde genommen muss jeder vorrausschauend fahren, ich würd diese Strecke niemals mit dem Rad fahren, bin ja nicht Lebensmüde. Denke aber das sogar, hmm bei grösseren Gruppen der Radweg noch immer zu klein ist.

  3. Nids de poules

    Wieviele Tote hatt es schon auf dem Venn gegeben!?
    Keiner ändert aber etwas an den traurigen Zuständen dort!
    Typisch für unser Land und typisch für die Wallonie und auch die DG!
    Jede Menge Fragesteller,aber keine(r) die/der handelt.
    Eine Schande ist es.

  4. Zu „riskanten Überholmanövern“ wird niemand „genötigt“, dafür ist jeder Autofahrer schon noch selber verantwortlich…

    Man kann auch 20 Sekunden warten bis man hinter der Kurve ist und man sieht, dass kein Gegenverkehr kommt…

    nee nee nee…

  5. Gefährliche Strassen müssten für den Fahrradverkehr gesperrt werden. Die N68 z.B. zwischen Köpfchen und Eupen gehört dazu. Hier riskieren Fahradfahrer ihr Leben. Ein LKW von vorne und ein TEC Bus von hinten – da braucht man mehr als einen Schutzengel! Nationalstrassen ohne Fahradwege sollten geerell für Fahrräder gesperrt werden. Da wäre man auf dem Seitenstreifen der Autobahn sicherer mit dem Fahrrad unterwegs als auf der N 68….

  6. Beeindruckenderweise gibt es noch genug Radfahrer, die das Risiko bewusst suchen und sich nicht an Gesetze halten. Wieso müssen auch so oft gleich 3 Radfahrer nebeneinander fahren? Da bleibt fast kein Platz mehr und ist für jeden Autofahrer nur noch eine Zumutung. Ich fahre die besagte Strecke sehr oft – aber gegenseitigen Respekt gibt es da auch nicht.

    Nicht dass jemand meint, ich schimpfe nur über die Radfahrer – manche Autofahrer überbieten es noch an Risiko, oder manche Motorradfahrer, die auch noch nie im Leben gehört haben, dass man rechts auf der Straße fährt und nicht mitten drin. Würden die Herren wenigstens schneller als 65 – 70 km/h fahren (wo 90 erlaubt sind) gebe es auch keinen Grund jemanden zu überholen.

    Die Krönung war eine Gruppe von Radfahrern, die auf der Autobahn (!!) auf der rechten Spur fuhren (nicht Pannenstreifen).

  7. Auszug aus OD-Artikel:

    „Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel der N672 zwischen Belle-Croix und Jalhay, die an die Vennstraße angebunden ist und beidseitig einen Fahrradstreifen hat. Oder die N62 zwischen Baugnez über Ligneuville nach St. Vith, an der fast überall an beiden Seiten ein Radweg angebracht wurde.“
    Aus eigener Erfahrung:
    Diese Fahrradstreifen stellen aber auch leider nur eine „imaginäre“ Sicherheit für die Radfahrer dar und sind in meinen Augen eher ein Alibi seitens der Behörden, etwas für die Radfahrer „getan zu haben“.Letztere sind auch auf diesen „Streifen“ nicht wirklich geschützt.Durch irgend einen Umstand können sie von Fahrzeugen erfasst werden.Nein, wenn man wirklich etwas Sinnvolles für diese Verkehrsteilnehmer machen möchte, sollte man wie in Flandern vorgehen. Da sind auf vielen Straßen, vorwiegend auf den N-Straßen,
    Schutzwalle aus Erde oder sonstigem Material vorhanden, welche die Fahrbahn MATERIELL vom Radweg trennen und somit die Gefahr, dass ein Fahrzeug einen Radfahrer erfasst, zwar nicht ganz ausgeschlossen, zumindest aber sehr begrenzt. Wie gesagt, die „Fahrradstreifen“
    stellen nur eine „Pseudo-Sicherheit“ dar und sind
    eine billige Lösung, da ein gepinselter weißer Streifen keinen Unfall mit dort befindlichen Radfahrern verhindert.

    • Genau das muss man betonen. Viele Autofahrer nutzen dann die Radspur als Ausweichmöglichkeit. Von mehr Sicherheit ist da nicht viel zu sehen.

      Flandern ist ein schlechtes Beispiel, denn 2014 hatte Flandern erstmals mehr Unfälle verzeichnet wie die Wallonie. Das spricht Bände.

      • „Flandern ist ein schlechtes Beispiel, denn 2014 hatte Flandern erstmals mehr Unfälle verzeichnet wie die Wallonie“

        Waren diese Unfälle auch auf Fahrradwegen?
        Wenn ja, zwischen motorisierten Verkehrsteilnehmern und Radfahrern oder nur zwischen Radfahrern.Kann mir nicht vorstellen, dass da so viele Unfälle auf den von mir oben beschriebenen (geschützten) Radwegen vorkommen

        • Die „geschützten“ Radwege sind in der Regel seltener anzutreffen. Es gibt auch mehrere Einrichtungen für Radfahrer.

          Die Unfallstatistik in Belgien besagt, dass jedes Jahr die Unfälle zurück gehen. Alarmierend wären aber die Anzahl Unfälle, worin Radfahrer und Passanten verwickelt sind. Viele auch mit Todesfolge.

          In den Niederlanden sind in 54% aller Unfälle auch Radfahrer verwickelt (am schlimmsten ist es in Amsterdam).

          Man kann also nicht sagen, dass die Bevorzugung der schwachen Verkehrsteilnehmer in der Hinsicht etwas gebracht hat. Genießen Radfahrer und Autofahrer gleiche Rechte, senkt sich die Unfallrate. Das ist auch irgendwo normal wenn man bedenkt, dass mancherorts der Radfahrer im Kreisverkehr (!!) die Vorfahrt behält.

  8. proAnton

    Wir können ja noch ein paar von diesen Ammenmärchen um sämtlich Kreisverkehre in dem Bereich auf dem Weg bringen. Ich fahre diese Strecke jeden Tag. Gefährlich ist sie immer. Rasende Autofahrer und riskante Überholmanöver zur Berufszeit, in beiden Richtungen. Nebel, Wildwechsel und schlechter Straßenzustand sind auch nicht unterzubewerten. Radfahrer die sich übers Venn in Gruppen quälen um oben auf Baraque Michel festzustellen, dass man nochmal knapp einem Herzinfarkt entgangen ist, genauso wie die Motoradfahrer, welche wie ein Magnet vom Mittelstreifen angezogen werden. Es gilt einfach die Gefahren dieser Strecke nicht zu unterschätzen. Meist sind es eben ortsunkundige die diese Gefahren unterschätzen, wobei ich hiesige und mich selber in der ein oder anderen Situation, nicht außen vor stehen lassen möchte.(Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein)
    In Eupen muss man sich die Frage gefallen lassen, warum man einen Radweg übers Venn nicht vehement fordert. Bei dem Fahrradtourismus der Zurzeit boomt, hätte man sicher ein ganz grossen Trumpf in der Hand. Kleiner Tipp an das Tourist Info Eupen, Die E Räder würden in der Unterstadt sicherlich mehr Verwendung finden, als mitten in der Stadt.

  9. Man hat nun viel Geld ausgegben um die Vennbahntrasse für Radfahrer herzurichten.
    Logishe Konsequenz: zwischen Eupen und Baraque Michel (ggf. Malmedy da über Waismes erreichbar) für Radfahrer sperren.
    Oder sind die Kassen so voll, dass jetzt jede Strasse zum Radweg ausgebaut werden soll.

  10. Nur einmal hochgefahren, danach ist sie auf meinen Vermeidungsindex gelandet. Es geben auch über Ternell oder Mützenich einige wesentlich sicherere und schönere Möglichkeiten nach Sourbrodt oder St. Vith zu kommen.

  11. Also ich als ortskundiger Radfahrer meide diese Straße auch. Einmal hochgefahren, das hat mir für immer gereicht. Nicht weil es zu anstrengend war sondern weil dort gerast wird ohne Ende. Nicht sehr angenehm wenn man als Radfahrer mit 160 Sachen überholt wird. Zudem kam mir auf meiner Spur noch ein überholendes Fahrzeug entgegen!!!

    Für Auswärtige Fahrer ist diese Straße sehr attraktiv, einerseits wegen dem Reiz denn höchsten Punkt Belgiens zu erklimmen, anderseits weil sie keine Alternativ Routen kennen.

    Radwege wären zwar toll, aber die wallonische Region hat noch nichtmal Geld um die Straße selber instand zu halten. Nur für unsinnige Kreisverkehre ist Geld da :-/

    Mein Vorschlag: eine vernünftige Ausschilderung der Alternativrouten über Ternell bzw. Roetgen .

    Wobei der Waldweg Richtung Ternell auch dabei ist zu verfallen :-(

  12. @ Freddy, Dax und Co: Tja, die Vennstraße ist eben eine stressige Hauptverkehrsachse für motorisierte Fahrzeuge aller Art, in letzter Zeit vornehmlich für gehetzte Lohnfahrer-Traktoren-Ungetüme, Lastwagen, Pkw’s von Pendlern, die nach Eupen und zurück wollen usw. aber keine BEGEGNUNGSZONE ! Für Radfahrer ist in den letzten Jahren wahrlich massenweise Geld angelegt worden ( einen Umweg um ein Braunkehlchen-Ehepaar hat man sich sogar eine halbe Million Euro (!) kosten lassen.) Welchen Kick erhoffen sich die Radfahrer eigentlich von einem Ritt über die Vennstraße ???

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