Politik

Trump will Zölle für die Einfuhr von Stahl in die USA von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent verdoppeln

30.05.2025, USA, West Mifflin: US-Präsident Donald Trump spricht im Werk von U.S. Steel Mon Valley Works-Irvin in West Mifflin, Pennsylvania. Foto: Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

AKTUALISIERT – US-Präsident Donald Trump will Zölle für die Einfuhr von Stahl in die Vereinigten Staaten von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent des Warenwerts verdoppeln. Die zusätzlichen Gebühren für Importe würden die US-Stahlindustrie stärken, sagte Trump in einer Rede vor Mitarbeitern eines Stahlbetriebs im Bundesstaat Pennsylvania. Der Republikaner betonte, „Zölle“ seien sein absolutes Lieblingswort.

Auf seiner Plattform Truth Social erklärte Trump wenig später, auch die Zölle auf Aluminium sollten auf 50 Prozent verdoppelt werden. Die neuen Sätze sollen demnach schon ab kommenden Mittwoch (4. Juni) gelten.

Die bisherigen Abgaben auf die Einfuhr von Stahl werden von der US-Regierung – genauso wie jene auf Aluminium und Autos – formell mit dem Schutz der nationalen Sicherheit begründet.

Der Import von Stahlprodukten in die USA dürfte mit der Verdoppelung der Zölle schwieriger werden – und der Preis für Stahl in den USA dürfte mittelfristig steigen. Stahl wird unter anderem von der Industrie, etwa bei der Produktion von Autos, und am Bau gebraucht.

30.05.2025, USA, West Mifflin: US-Präsident Donald Trump spricht mit Arbeitern, während er das Werk Mon Valley Works-Irvin der U.S. Steel Corporation in West Mifflin, Pennsylvania, besichtigt. Foto: Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Die USA waren Stand 2024 hinter der EU weltgrößter Stahlimporteur. Die wichtigsten Herkunftsländer eingeführter Stahlprodukte sind nach Angaben der US-Regierung Kanada, Brasilien und Mexiko. Zu den zehn größten Exporteuren in die USA zählt auch Deutschland, größter Stahlproduzent in der EU.

Aluminium importieren die USA vor allem aus Kanada, den Vereinigten Arabischen Emiraten, China und Südkorea.

Es war nicht sofort klar, ob es bei den erhöhten Zöllen auch Ausnahmen geben soll – etwa für Kanada und Mexiko, mit denen die USA eine nordamerikanische Freihandelszone bilden. Bei den ursprünglichen Zöllen in Höhe von 25 Prozent vom Februar gab es keine Ausnahmen.

Trump hat bereits zahlreiche andere Zölle angekündigt, angedroht oder schon umgesetzt. Neben einer neuen Strafabgabe in Höhe von zehn Prozent des Warenwerts auf fast alle Importe hat er auch spezifische, höhere Zölle auf Einfuhren vieler Länder angekündigt. Davon sind auch große Handelspartner wie China und die Europäische Union betroffen.

– Trumps Zölle beschäftigen die Gerichte: Um die Rechtmäßigkeit vieler Zölle laufen aktuell verschiedene Prozesse, in denen noch keine endgültigen Entscheidungen gefallen sind. Dabei geht es um die Einfuhrabgaben, die sich auf einen Notstand berufen, um das US-Handelsdefizit zu reduzieren.

Das sind die meisten der von Trumps Regierung erlassenen Zölle – darunter jene Strafabgaben, die der Republikaner am von ihm so bezeichneten „Tag der Befreiung“ Anfang April angekündigt hatte, aber auch bestimmte Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China.

30.05.2025, USA, West Mifflin: US-Präsident Donald Trump spricht im U.S. Steel-Werk Mon Valley Works-Irvin in West Mifflin, Pennsylvania. Foto: David Dermer/AP/dpa

Ein US-Gericht für internationale Handelsangelegenheiten hatte diese Zölle am Mittwoch als gesetzeswidrig eingestuft und deren schnelle Rückabwicklung angeordnet. Ein von der Regierung angerufenes Berufungsgericht erlaubte die weitere Erhebung der Zölle dann am Donnerstag vorerst, hat aber noch nicht in der Sache entscheiden. Die zusätzlichen Abgaben auf die Einfuhr von Stahl sind von dem Rechtsstreit nicht betroffen.

– Wird letztlich das höchste US-Gericht entscheiden? Trump hat bereits klargemacht, dass er den Streit um die Zölle nötigenfalls bis vors Oberste Gericht bringen will, den Supreme Court in Washington. Der Präsident hat die Stimmenmehrheit der neun Richter an dem Gericht während seiner ersten Amtszeit mit mehreren Nachbesetzungen weit nach rechts verschoben. Aber selbst die konservativen Richter entscheiden in der Sache längst nicht immer in seinem Sinne.

EU will „Deal“ mit Trump abschließen: Die Androhung neuer Zölle für bestimmte Handelspartner sind für Trump wohl manchmal auch nur eine Verhandlungstaktik, um einen möglichst guten „Deal“ auszuhandeln, also Zugeständnisse der Handelspartner zu erreichen. Viele der von ihm mit neuen Zöllen belegten Handelspartner, darunter die Europäische Union, verhandeln bereits mit den USA, um neue Zölle zu vermeiden. Im Fall der EU hat Trump zuletzt angedrohte zusätzliche Zölle in Höhe von 50 Prozent des Warenwerts der Importe bis Anfang Juli ausgesetzt, um mehr Zeit für Verhandlungen zu lassen. (dpa)

34 Antworten auf “Trump will Zölle für die Einfuhr von Stahl in die USA von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent verdoppeln”

  1. Eastwind

    Ich frage mich, wie lange dieser irre Präsident die ganze Welt zum Narren halten will. Trump würde es bei uns nicht einmal zum stellvertretenden Gouverneur der Provinz Lüttich bringen, er säße wahrscheinlich längst in Lantin hinter Gittern. Ein Präsident zum Fremdschämen.

    • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

      Die Taktik von Donald Trump ist simpel gestrickt. Er lässt von den Medien eine noch nicht wirklich beschlossene Sache in die Welt setzen , die so gut wie beschlossen aussehen soll. Je nach Schockzustand der EU und dem Rest der Welt, wird die Schraube dann tiefer gedreht oder zurückgeschraubt. Man muss sich vor allen Dingen empört zeigen ;-) schimpfen und Fluchen was das Zeug hält 🙃damit aus den 50% keine 70% werden, sondern nur 25%. Ob dem Trump alle an den Medien geleitete Meldungen wichtig sind , könnte man bezweifeln. Viel wichtiger, er ist mal wieder im Gespräch und alle bestätigen den Respekt seiner Person, selbst wenn dieser Respekt fluchend ausfällt. Gerät die Sache allerdings in Vergessenheit, besteht immer die Gefahr, dass er es bei vorherigem misslingen wieder versucht. Vor allen Dingen wenn er zu viel kritisiert wird, gräbt er ja gerne ältere provozierende versuche wieder aus , um den Schockstarre Effekt mit Respekt wieder zu erreichen. Seine Berater, sind bestimmt ehemalige Managern der Frauenrepperszene . Die müssen ja lustigerweise auch immer singen, dass alle anderen Sängerinnen Bitches sind, außer sie selbst. Dem Trump fehlt jetzt noch die richtige Hintergrundmusik, bei der Verkündung seiner Botschaften, dann klingt das bestimmt alles perfekt 😉.

      Das mit der Tiernahrung hätten sie nicht schreiben dürfen, (Obwohl ich die Bemerkung genial finde) damit bringen sie Trump nur auf dumme Ideen😄😉

      • Hans-Werner S.

        @ Hugo usw.
        Eine brillante Erklärung des Trumpschen Systems.
        Mit schneidendem Witz und treffsicheren Euphemismen und Synekdochen gelingt es Hugo uns die gänzlich unkonventionelle Zollpolitk Trumps zu erklären.
        Er scheut weder Worte noch Sätze um auf geniale Weise seine originellen Ideen für uns zuzubereiten.
        Sein Mutterwitz und andererseits seine Vaterlandsliebe lassen eine angenehme, ursprüngliche und anheimelnde Stimmung beim Lesen aufkommen.
        OD kann sich glücklich schätzen, solch einen Schreiber unter seiner Leserschaft zu verzeichnen.

          • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

            Nach der Aktualisierung ist zu vermuten, dass Donald Trump meinen Kommentar zum Thema, so wie die Diskussion mit Herrn Arimont noch letzte Nacht gelesen hatte. 😉
            Eigentlich müsste er diese Steuer auf 3600% anheben. ;-)
            Ärgern wird ihm wohl noch , dass die Chinesin in der Stahlproduktion eine Monopolstellung haben werden, durch die Idee der USA .
            Wie ich Donald Trump kenne, wird er deshalb auch die Patentrechte in Frage stellen und auf den Diebstahl von US-amerikanischen Gedankengut klagen .
            So richtig lustig ist es aber trotzdem nicht, denn außer China wird der Rest der Welt unter dieser Monopolstellung beziehungsweise dem Patentrecht finanziell stark leiden.
            Zumindest so lange , wie die Chinesen das Patentrecht aufrecht erhalten können.

            https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/werkstoffe/sekunden-statt-stunden-chinesische-forschende-beschleunigen-eisenproduktion/

            Dass es sich um eine Fake Nachricht von chinesischer Seite handelt, zwecks Unruhestiftung, ist heutzutage natürlich auch nicht auszuschließen. Das Thema hatte ich aber schon länger in Beobachtung und die Quellen scheinen seriös.

      • Gute Charakterisierung von Herrn Trump! Es kommt noch hinzu, dass er nach seinem Verständnis seines Amtes als Neo-Feudalist eigentlich stets einen Hermelinkragen tragen müsste. Er hat das auch in den USA geltende Prinzip der Gewalteinteilung und eines Rechtsstaats nicht verstanden. Danach ist eine Regierung an das geltende Recht gebunden. Sie kann geltende Gesetze ändern, sofort sie über eine entsprechende parlamentarische Mehrheit verfügt. Die Möglichkeit, als Präsident per Dekret zu agieren, ist gesetzlich beschränkt. In einem absolutistischen Staat hingegen regiert der Monarch ohne Rücksicht auf irgendetwas durch und ist zugleich auch oberster Richter.
        Trump liest beim Frühstück irgendeine Meldung in einem Messenger-Dienst und rotzt sofort einen (vielfach unflätigen) Post oder ein Dekret raus, was er aufgrund seiner fehlenden Impulskontrolle in der Regel wieder zurücknehmen muss oder was gesetzwidrig ist und deshalb von einem Gericht gekippt wird. Trump ist Neo-Feudalist, man könnte auch sagen Despot der peinlichsten Sorte.
        Ein relativ aktuelles Beispiel dafür ist, dass er irgendwo eine (Falsch-)Meldung liest, wonach angeblich in Südafrika Weiße abgeschlachtet werden, bei einem Staatsbesuch (!) des südafrikanischen Präsidenten diesem diese Story und entsprechende Fotos vorhält, worauf die Presse ihn darüber belehren muss, dass diese Bilder aus der Republik Kongo stammen. Er haut solch einen Unfug heraus, ohne sich fachkundig beraten zu lassen bzw. ohne sich mit fähigen Beratern zu umgeben. Stattdessen arbeitet er auf Stammtisch-Niveau.

  2. Zuhörer

    Wir müssen uns von den Amis fernhalten. Dann haben wir keine Droh-Zölle mehr. Und Kriege sind denn auch vorbei.
    Die Amis wollen Europa doch nur klein halten und im Ernstfall als Kanonenfutter.

    • Joseph Meyer

      @Zuhörer
      Guter Post von Ihnen!
      Wir könnten sogar mehr tun und erreichen, dass die Amis bei uns um Almosen betteln würden! Das US-Modell und der ,American way of Life‘ funktionieren nur dank weltweiter Dollar-Zinsknechtschaft! Wenn wir Politiker an die Macht wählen die sich von den USA nicht kaufen lassen und deren ,Fiat-Geldsytem‘ bei uns abschaffen, dann bricht das US-Imperium in sich zusammen! Und wir könnten endlich aufatmen, Steuern und Sozialabgaben drastisch reduzieren und halt „leben wie Gott in Frankreich“ vor 1973 …

  3. Alfons van Compernolle

    Soll er doch ruhig tun , innerhalb kurzer Zeit geht im der Stahl fùr seine Rùstungsindustrie & Marine aus!
    Und dann Herr (dummer)Trump ??? Den Unis laufen die namhaften Wissenschaftler/innen weg und auslàndische Studenten werden vor die Tùr gesetzt. Die Reichen werden dank Trump reicher und reicher und die àrmeren Mitbùrger Arbeitslos ! Gut gemacht Herr Trump , in absehbarer Zeit haben wir ein neues Entwicklungsland , das um Spenden und Nahrungsmittel anfragen wird. Wann wird dieser psychisch sehr kranke Mensch endlich gestoppt ???? Wann hoeren unsere westlichen politischen und wirtschaftlichen Fùhrungseliten endlich auf diesem Trump mit dem Honigpinsel um Wohlgesinntheit anzu betteln?

  4. Kasperle

    Lustig! Der Mob echauffiert sich und merkt nicht das es nur die Reichen trifft.
    Nicht mehr jeden Scheiß zu kaufen der einem vorgesetzt wird, würde da schon helfen.
    Aber das ist ja ein Angriff auf die persönliche Freiheit und das darf man sich ja als mündiger Bürger nicht gefallen lassen.
    Die Menschen betteln förmlich nach Verarsche.

  5. Der Traum vom grünen Stahl

    Europas Stahlindustrie liegt ohnehin schon am Boden auch durch den teuren Wahn grünen Stahl völlig ohne Steinkohle erzeugen zu wollen. Da investiert doch keiner mehr hier bei uns der klar denken kann.

    • Der Traum vom grünen Stahl, die Märchenerzähler vergessen, dass Stahl ein Gemisch oder Legierung von Eisen und Kohlenstoff (4%) ist. Gusseisen,so wie es aus dem Hochofen kommt, hat 8% Kohlenstoff. Man verbrennt die Hälfte davon, indem man bei hoher Temperatur Sauerstoff hineinbläst. Das ist das Linz-Andernach-Verfahren, das in Chertal/Cheratte angewandt wurde. Es gibt ein anderes Verfahren, an das ich mich nicht mehr erinnere.

      Danach wird Wasser darauf gespritzt und dadurch entstehen letztendlich die Wasserstoffinklusionen in Tihange.

      Wenn man Wasserstoff statt Kohle zur Reduktion des Eisenerzes verwendet, wie bekommt man das reine Eisen hart? Rührt man Kohlenstaub darunter? Sind dann keine Wasserstoffinklusionen darin?

      • Alfons van Compernolle

        Sie haben recht ! Aber der Stahl kann doch grùn sein ………………………………., wenn man ihn lackiert.
        Stahl ohne Steinkohle zu produzieren geht , dann aber mit elektr.Energie und/ oder Gas !

    • CO2 ist auch grün

      Der Witz dabei ist das uns durch mediale Gehirnwäsche beigebracht wurde das C02 unnäturlich sei, was ganz schlimmes. Dabei admet jedes Lebewesen dieses Gas aus, die Vulkane spucken es aus, der Ozean nimmt es auf, die Pflanzen haben es zum Leben nötig.
      CO2 ist so grün wie das Leben, grüner geht nicht.

      • Hugo Egon Bernhard von Sinnen

        #WK. Dass der Stahl grün aus dem Ofen kommt, wurde in der ingenieurszeitschrift nicht erwähnt, wie sie meinem Kommentar von 11:48 Uhr entnehmen können , wenn Sie den Link öffnen möchten.

        • Alfons van Compernolle

          Habe ich auch nicht behauptet, sondern auf das „grùne Hirnkonstrukt“ vom grùnen Stahl aufmerksam machen. Auch A.-Strom aus A mailern ist nicht grùn , der aus Windturbinen auch nicht, geschweige denn, der aus Gaszentralen. Geistige Verwirrungen in auch nicht
          grùnen Hirnen. Das einzige was grùen an den grùnen ist , die Parteimitgliedskarte, aber der Rest …………… ! CO2 , Frau / Herr CO2 ist auch grùn , ist wohl in unserer Atemluft enthalten, neben doch sehrviel anderen Elementen, aber CO2 ist noch niemals fùr die menschliche und tierische somatik gesund gewesen.

            • Alfons van Compernolle

              Sie haben recht , darum habe ich immer mit Nachdruck bei meinen Kunden auf , wenn auch teure , Partikelfilteranlagen bestanden. Daer aeltere Forschungseisbrecher Polarstern ist so ein Beispiel, wo ich fur das Alfred Wegener Institut damals den Bauleitung auf Nobiskrug hatte. Ich hatte nicht immer Erfolg mit der Ueberzeugung meiner Kunden , aber mehrfach.

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