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Sexting-Kampagne des RDJ: Wenn Jugendliche über ihr Handy intime Fotos oder Videos verschicken [VIDEO]

Foto: Shutterstock

Es geht um das sogenannte „Sexting“. Der Begriff setzt sich aus „Sex“ und „Texting“ zusammen. Gemeint ist das Verschicken selbstgemachter Nacktbilder via Mobiltelefon oder Internet. Sexting ist nicht nur in Großstädten populär, sondern auch in der DG. Und es kann schnell zum Problem werden.

Bereits im April 2018 hatte die Polizeizone Weser-Göhl auf das Phänomen „Sexting“ und dessen Risiken aufmerksam gemacht.

Ein nicht unbedeutender Anteil der Jugendlichen fotografiert sich nackt oder nur spärlich bekleidet und versendet diese „sexy Selfies“ an Personen aus dem Bekannten- und Freundeskreis.

Bei vielen Minderjährigen wird es als Beweis des Vertrauens oder der Treue angesehen, wenn sich die Partner (auch „Sexter“ genannt) gegenseitig Nacktfotos schicken.

Vorstellung der Sexting-Kampagne des RDJ am Dienstag im Jugendbüro in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Oft werden dafür Apps wie Snapchat verwendet, die ihren Nutzern versprechen, die Fotos schon nach wenigen Sekunden wieder vom Gerät zu löschen. Die Bilder werden aber lediglich ausgeblendet und nicht tatsächlich von der Festplatte des Smartphones oder Tablet-PCs entfernt.

Allerdings sind sich junge Menschen nicht immer der Risiken bewusst, die das Verschicken von intimen Inhalten mit sich bringt. Beziehungen von Jugendlichen sind nicht selten von relativ kurzer Dauer. Nach dem Ende der Partnerschaft besteht jeweils das Risiko, dass einer der beiden ehemaligen Partner peinliche Fotos in Umlauf bringen könnte – aus Wut, Eifersucht oder Enttäuschung.

Junge Menschen machen sich nur wenige Gedanken dazu

Übrigens betrifft das Problem nicht nur junge Menschen. Erst kürzlich musste in Frankreich der Kandidat Benjamin Griveaux seine Kandidatur für die Bürgermeisterwahl in Paris zurückziehen, nachdem Videos und Textnachrichten mit sexuellem Inhalt, die der Familienvater mit anderen Frauen ausgetauscht hatte, im Internet veröffentlicht worden waren.

Ostbelgien ist keine Insel – auch beim „Sexting“. Foto: Gerd Comouth

Doch zurück nach Ostbelgien: 2018 merkten Streetwork und Infotreff im direkten Kontakt mit Jugendlichen aus Ostbelgien, dass sich junge Menschen nur wenige Gedanken über die Konsequenzen von Sexting machen und ratlos sind, wenn ein Problem entsteht.

Um über die möglichen Risiken des Sextings aufzuklären, haben der Rat der Deutschsprachigen Jugend (RDJ), Kaleido Ostbelgien, Streetwork und Infotreff in Zusammenarbeit mit dem CLOTH kreativbureau, dem Jugendbüro und dem Medienzentrum eine Sexting-Kampagne entwickelt.

Die Kampagne wird vom Jugendstrategieplan, der Standortmarke Ostbelgien und dem BRF unterstützt. Junge Menschen sollen nicht nur über die Risiken aufgeklärt werden, sondern auch darüber, an wen sie sich wenden sollen, wenn es zu Problemen kommt.

Schockierend und leicht provokativ Aufmerksamkeit erzeugen

“Ziel der Sexting-Kampagne ist es, schockierend und leicht provokativ Aufmerksamkeit zu erzeugen, um die Gesellschaft für das Thema zu sensibilisieren“, hieß es bei der Vorstellung der Sexting-Kampagne im Jugendbüro in Eupen. Auch Eltern und Lehrer sollen sich mehr mit dem Thema befassen und nicht glauben, so etwas könnte nur anderen Kindern passieren.

Einige Plakate der „Sexting“-Kampagne. Foto: Gerd Comouth

Im Rahmen der Kampagne wurden Motive für Citylights, Plakate und Postkarten entwickelt, die provokative Fotomotive mit eindrucksstarken Slogans oder Fakten aufzeigen. So werden verschiedene Inhalte für Opfer, Täter, aber auch für Mittäter, die zum Beispiel intime Fotos weitergeleitet haben, in Zusammenhang mit Sexting vermittelt.

Die Postkarten enthalten zudem kurze Informationen für junge Menschen. Während einige Citylights in Ostbelgien Fotomotive der Kampagne zeigen, werden die Plakate und Postkarten an öffentlichen Orten aufgehängt bzw. verteilt. Dabei liegt der Fokus auf jugendspezifische Orte wie die Jugendtreffs oder die Sekundarschulen aus dem Norden und Süden Ostbelgiens.

Auch im Internet werden über soziale Netzwerke (Facebook und Instagram) weitere Inhalte zum Thema veröffentlicht. Wiederkehrende Posts sollen an die Kampagne erinnern.

Konkrete Informationen, Tipps und Ansprechpartner zum Thema Sexting sind auf der Internetseite www.rdj.be/sexting zu finden. (cre)

Nachfolgend ein VIDEO zum Thema „Sexting – Was ist das?“:

Eine Antwort auf “Sexting-Kampagne des RDJ: Wenn Jugendliche über ihr Handy intime Fotos oder Videos verschicken [VIDEO]”

  1. Stimmt es, dass Schüler ihre Handys mit in die Schulklasse nehmen dürfen? Wenn Handys in den Schulen verboten wären, gäbe es auch kein Problem mit Sexting oder Pornoschauen in den Pausen.

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