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Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy bekommt Fußfessel

06.01.2025, Frankreich, Paris: Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy trifft in Paris ein, um sich vor Gericht zu verantworten. Foto: Thibault Camus/AP/dpa

Frankreichs verurteilter Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hat eine Fußfessel angelegt bekommen, um seine einjährige Haftstrafe abzusitzen.

Der Konservative darf nur noch zwischen 8.00 und 20.00 Uhr das Haus verlassen, wie es von der Pariser Staatsanwaltschaft hieß. Montags, mittwochs und donnerstags darf er demnach bis 21.30 Uhr unterwegs sein. An diesen Wochentagen steht Sarkozy in einem weiteren Prozess vor Gericht.

Sarkozy war wegen Bestechung und unerlaubter Einflussnahme zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Zwei davon sind auf Bewährung ausgesetzt, eines muss er zu Hause mit einer Fußfessel verbüßen. Das Kassationsgericht als oberstes französisches Gericht hatte ein entsprechendes Urteil des Pariser Berufungsgerichts im Dezember bestätigt. Der Urteilsspruch wurde damit rechtskräftig.

21.11.2016, Frankreich, Paris: Nicolas Sarkozy, ehemaliger Präsident von Frankreich, betritt eine Bühne, um vor der Kulisse des Eiffelturms während einer Wahlkampfveranstaltung in 2012 eine Rede zu halten. Foto: Eric Feferberg/POOL AFP/AP/dpa

Sarkozy hatte die Vorwürfe bestritten. Die Strafe ist für ein ehemaliges Staatsoberhaupt in der jüngeren französischen Geschichte beispiellos.

In dem Verfahren ging es konkret darum, dass der ehemalige Präsident 2014 über seinen langjährigen Anwalt Thierry Herzog versucht haben soll, von dem Juristen Gilbert Azibert Ermittlungsgeheimnisse in einer anderen Affäre zu erhalten. Im Gegenzug wurde Azibert Unterstützung bei der Bewerbung um einen Posten in Monaco angeboten. Im Kern habe dieses Verhalten die Unabhängigkeit der Justiz gefährdet, argumentierte die Anklage. Auch Herzog und Azibert wurden zu jeweils drei Jahren Haft verurteilt, zwei davon auf Bewährung.

– Sarkozy in Libyen-Affäre vor Gericht: Derzeit steht Sarkozy wegen der sogenannten Libyen-Affäre vor Gericht. Diese dreht sich um Hinweise, denen zufolge für Sarkozys Wahlkampf 2007 illegal Geld vom Regime des damaligen libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi geflossen sein soll. Sarkozy, der von 2007 bis 2012 Präsident war, weist die Vorwürfe zurück. (dpa)

6 Antworten auf “Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy bekommt Fußfessel”

  1. Der „Lybien-Prozess“ ist äusserst interessant und geht viel weiter als die paar Millionen, die Sarkozy eingesteckt haben könnte.
    Es kommen Verbindungen und „Gegenleistungen“ zu Tage, die man eigentlich nur in einer Politfiktion vermuten würde. Aber Sarkozy, ob Minister oder Präsident, wusste von Nichts und schiebt alles auf seine ach so dumme und unfähige Mitarbeiter.

  2. Wüstenspiele

    Er dachte sicher als er Frankreich an den Luftschlägen gegen die Streitkräfte Gaddafis beteiligte und dadurch Gaddafi mit zu Fall brachte, jetzt haben sich meine millionenschweren Kredite im Pulverdampf in der libyschen Wüste gänzlich aufgelöst.

  3. Willi Müller

    Bei Fussfessel denke ich weit zurück an Frithjof Schmitz, der Sonnenkönig von Eupen. Da hat nach Jahren der Selbstherrlichkeit auch die Gerechtigkeit zugeschlagen.
    Für Frankreich ist es zumindest peinlich, seinen Expräsidenten anzuketten.

  4. Natoflüge

    Oh ja Wahlkampf Geld!
    Nur dass die Flugzeuge der Nato mehrere Wochen dorthin beordert wurden zu bombardieren (Ohne Rücksicht auf das Volk) da spricht keine einzige Presse von, zum Kot…

  5. Wählertäuschung

    Nur um die 50 Millionen für den Wahlkampf zu verschleiern wurde ganz Libyen in den Abgrund gezogen, Chaos und Leid in nicht gekanntem Ausmaß. Und Libyen war mal der wohlhabende Vorzeigestaat in Nordafrika.

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