Politik

Regierungen des Saarlandes und der DG sprachen über Flüchtlingskrise, Integration und Mehrsprachigkeit

Gemeinsame Regierungssitzung von DG und Saarland am 1. März 2016 in Eupen. Foto: Serge Heinen

Wie bereits im Vorfeld der Veranstaltung berichtet, kamen am Dienstag in Eupen die Regierungen des Saarlands und der DG erstmals zu einer gemeinsamen Kabinettssitzung zusammen.

„Es gibt viele Parallelen zwischen beiden Ländern“, sagte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU): „Auch wir sind das kleinste Flächenland in einem föderalen Staat, auch wir sind dort gleichberechtigt. Ich freue mich, dass wir außerdem bei vielen Themen auf gleicher Wellenlänge liegen. Ich danke Belgien für das Engagement zur Mehrsprachigkeit im Rahmen des Gipfelvorsitzes der Großregion.“

Für DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) „zeigen solche gemeinsamen Regierungssitzungen, dass trotz aller Krisen in Europa die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gut und erfolgreich funktioniert. Sie dienen dazu , konkrete Projekte in den gemeinsamen Zuständigkeiten auf den Weg zu bringen, von deren Verwirklichung zahlreiche Menschen in unserer Region profitieren werden“.

Gemeinsame Regierungssitzung von DG und Saarland am Dienstag in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Gemeinsame Regierungssitzung von DG und Saarland am Dienstag in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Auf der Tagesordnung standen sowohl bilaterale Themen der Zusammenarbeit als auch die interregionale Kooperation auf Ebene der Großregion Saar-Lor-Lux.

Auch die Flüchtlingsthematik beschäftigte die Minister. Beide Regierungen sehen in der Bewältigung der Flüchtlingskrise eine der größten Herausforderungen der Europäischen Union. Deshalb appellierten sie im Lichte der europäischen Solidarität an alle Mitgliedsstaaten, ihrer gemeinsamen Verantwortung gerecht zu werden. Die Bewältigung der Flüchtlingskrise erfordere ein gesamteuropäisches Handeln. Ebenso forderten beide Regierungen alle Mitgliedsstaaten auf, die vollständige Umsetzung des Asylrechts auch tatsächlich zu realisieren. Dies sei bislang leider nicht der Fall, hieß es.

Die Regierungen des Saarlandes und der DG erkennen an, dass man innerhalb der EU und auf internationaler Ebene intensiv bemüht ist, die Fluchtursachen gemeinsam mit der Weltgemeinschaft zu bekämpfen, und dass Anstrengungen unternommen werden, die Flüchtlingscamps im Nahen Osten signifikant zu verbessern, gemeinsam gegen die Schleuserkriminalität vorzugehen, Hotspots zu schaffen, Rücknahme-Abkommen zur Rückführung abgelehnter Asylbewerber abzuschließen und europäische Lösungen zu finden.

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer am Dienstag in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer am Dienstag in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Die beiden Regierungen informierten sich des Weiteren gegenseitig über die in ihren Regionen in der Planung bzw. in der Umsetzung befindlichen Integrationsmaßnahmen. Sie beschlossen einen regelmäßigen Informationsaustausch zum Thema Integration von Neuankömmlingen. Hierbei möchten beide Seiten insbesondere von den jeweils gesammelten Erfahrungen bei den zahlreichen Maßnahmen in den unterschiedlichen Bereichen profitieren.

Einigkeit bestand auch darüber, dass die Beherrschung der Sprache ein wesentlicher Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration ist. Es wurde vorgeschlagen, dass in der Arbeitsgruppe Bildung und Erziehung der Großregion ein Erfahrungsaustausch zum Thema zertifizierende Sprachprüfungen stattfindet.

Passend zur Frankreich-Strategie des Saarlandes beschlossen beide Regierungen, sich für die Mehrsprachigkeit in der Großregion einzusetzen und regelmäßig Informationen zu „Best Practices“ im Rahmen der Mehrsprachigkeit auszutauschen.

Bilinguale Grundschule in Kelmis

Ein solches „Best Practice“ ist die bilinguale Grundschule in Kelmis, die Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer und Ministerpräsident Paasch nach der Kabinettssitzung besuchten.

Bei dem zweisprachigen Kindergarten in Kelmis handelt es sich um ein ehemals dreijähriges Pilotprojekt, das vom Bildungsministerium gefördert und aufgrund des wissenschaftlich erwiesenen Erfolgs nun auf die Primarschule ausgedehnt wurde.

Die Ministerpräsidenten Annegret Kramp-Karrenbauer und Oliver Paasch zu Besuch in der bilingualen Grundschule des César-Franck-Athenäums Kelmis. Foto: Serge Heinen

Die Ministerpräsidenten Annegret Kramp-Karrenbauer und Oliver Paasch zu Besuch in der bilingualen Grundschule des César-Franck-Athenäums Kelmis. Foto: Serge Heinen

Die Einrichtung arbeitet nach dem immersiven Konzept. Das bedeutet: Die Schule setzt muttersprachlich frankophones Fachpersonal ein. Die Sprachverteilung Deutsch-Französisch in dieser Bildungseinrichtung steht in einem Verhältnis von etwa 60:40. Fachfremde Personen mit guten französischen Sprachkenntnissen sollen in die sprachvermittelnde Arbeit einbezogen werden können.

Im Saarland wird das Konzept der zweisprachigen Bildung und Erziehung in Kindergärten seit 1998 vom Land gefördert. Aktuell arbeiten rund 200 der 480 Kindertageseinrichtungen (entspricht 41,5%) nach diesem immersiven Konzept.

„Unsere beiden Länder verbindet als Grenzregion besonders die europäische Kompetenz. Die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens hat bereits das, was wir noch vor uns haben: die Mehrsprachigkeit. Dort werden Deutsch und Französisch gleichermaßen im Alltag gesprochen“, sagte Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer: „Solche gemeinsame Kabinettssitzungen sind eine gute Gelegenheit, voneinander zu lernen.“

Siehe auch Artikel „Regierung des Saarlandes zu Gast in der DG“

Die saarländische Regierung am Dienstag in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Die saarländische Regierung am Dienstag in Eupen. Foto: Gerd Comouth

Die vier DG-Minister bei der gemeinsamen Kabinettssitzung. Foto: Gerd Comouth

Die vier DG-Minister bei der gemeinsamen Kabinettssitzung. Foto: Gerd Comouth

60 Antworten auf “Regierungen des Saarlandes und der DG sprachen über Flüchtlingskrise, Integration und Mehrsprachigkeit”

  1. Da sind ja jetzt allerhand und viele Möglichkeiten offen! Bei den wichtigsten Themen alle!? Wieviele Saar Minister waren denn anwesend? Die Verhältnisse sind dort ja nicht gerade so happig wie bei uns.
    Sieben Minister für eine gute Million an Einwohner, sind deren etwas zu wenig für unsere Verhältnisse.

  2. Fränk D.

    Die Deutschen sind ja sehr vorsichtig mit der Partei pro DG, die halten die ja für rechtsextrem, wenn man die Erfahrung bei denen mit den „pro“Parteien sieht, pro NRW oder pro Deutschland

    • Feierbiester

      Das sind normale Folgen von vielen Feste feiern. Was für ein Paperlapüs solche Begegnungen. Wo die heutige Zeit ganz andere Qualitäten fordert. Das bringt doch keinem was. Kann man alles per Telefon machen, anstatt diesen Auflauf.

  3. Madame Piccon

    Es ist einfach zum Kotzen , das man diese Gesellschaft mit den aufgeblähten Gesichter und Wämsen immer wieder erblicken muss . Was haben wir wohl verbrochen , das wir alle solchen Zinover ertragen müssen mit diesen Verschwendern .

    • @ Madame Piccon

      Zitat:
      Es ist einfach zum Kotzen , das man diese Gesellschaft mit den aufgeblähten Gesichter und Wämsen immer wieder erblicken muss . Was haben wir wohl verbrochen , das wir alle solchen Zinover ertragen müssen mit diesen Verschwendern .

      Zitatende

      Vermutlich habe wir sie gewählt.

  4. verschiedene sind der Meinung , das der Rock vom MP Paasch zu eng wäre . Kein Wunder bei allen diesen Festen , wo diese Bande sich auf Staatskosten Kilos anfrisst . Es täte diesen Mumien besser stehen ,3 mal pro Tag Stabhochsprung zu absolvieren ,anstatt die Knien immer unter anderen Leute ihren Tischen zu halten .

  5. Politikus

    „Regierungen des Saarlandes und der DG sprachen über Flüchtlingskrise, Integration “

    Wow, die Herrschaften sprachen, (vor oder nach dem gemeinsamen Arbeitsessen?), über die Flüchtlingskrise usw. ….Diese Gespräche über die Flüchtlingskrise und die daraus resultierenden Pläne zur praktischen Lösung dieser Krise seitens der anwesenden Politiker/Innen, wurden leider durch die gleichzeitig veröffentlichten Medienberichte getrübt, in China ….sei ein Sack Reis umgefallen.
    Der politische Beobachter mag nun entscheiden, welche Meldung wichtiger war

    • R.A. Punzel

      @Politikus: So ist es: Manche ( der Abgebildeten) sind bei der Geburt auf den Kopf gefallen und haben nichts dazu gelernt. (In der Schule durften sie nur die Kreide holen).

      Tja, da sieht man wie gerecht Gottes Gnaden sind: Man/Frau sollte, wenn mal ab und an Hirn vom Himmel fallen soll, den Regenschirm nicht aufspannen – auch wenn die Frisur darunter leiden mag…..;-)))))))))))))))))))))))))).

  6. Was für eine Zeitverschwendung! Hat Paasch nichts anderes mehr auf der Pfanne?
    Der macht genauso weiter wie sein Vorgänger: schöne Fotos mit vermeintlich tollen Leuten!
    Sonst nur heiße Luft!

  7. Was mich interessiert ist wie hoch ist das Schmerzensgeld sein muß das die dafür bekommen sich hier und andernorts so primitiv diffamieren und anpöbeln zu lassen.
    Ich weiß nicht mit wem man mehr Mitleid haben muß, mit Euch oder mit euren Politikern!

  8. R.A. Punzel

    @EdiG: Freut mich für Sie, dass Sie irgendwo im Nirgendwo des Niemandlandes unbeschwert leben dürfen/können, während sich „unser“ Ministerpräsident sich immer noch in seinen Konfirmations-Anzug zwängen muss.

  9. Treffpunkt

    Das ist Comedy vom Feinsten. Nächste Woche Mittfasten. Das passt! Wie oben schon erwähnt, Narrenkappe fehlt noch. Meine Güte, was haben wir an unserer Spitze und die Themen sind genau so flach. Hauptsache man trifft sich zum Schmaus.

      • Salat Krönung

        Salat hat die haute volé wohl nicht immer gegessen! Wenn man die Fotos sieht in Anzügen und besonders beim Schwimm Marathon, uijujui! Da ist noch was anderes wie Salat gespeist worden! Von wegen, Salat wird die grosse Ausnahme sein! Sie Schelm sind doch selber ein Esser dabei. Sie wollen uns hier Kappes erzählen. Der kann auch als Salat verzehrt werden.

  10. Frage an die ganzen Nörgler hier: Welche Parteien habt ihr bei den letzten Wahlen gewählt?
    Nur weil die Kuh keine Milch mehr gibt, muss man das nicht auch noch gleich Paasch zur Last legen, und besser zum Tierarzt gehen! ;-)

      • Es gibt auch hier eine Menge dieser ständigen „Zweifler“, aber niemand von denen hat bisher begründet, was an außenpolitischen Beziehungen zum nächsten Bundesland in Deutschland verwerflich sein soll.
        Stattdessen genügt man sich hier immer wieder die selbe Laier zu predigen. Man kann eben auch sofort alles schlecht reden.

    • @ Alfred

      Das „h“ ist ein „running Gag“ zwischen Frau Kerstges und mir. Auch wenn ich durch sie ein paar „h“ zuviel haben Sie kriegen keins und Ihr „w“ können Sie sich hinter den Spiegel stecken..

    • Von Ihnen habe ich mir, wenn ich das so sagen darf, sowieso nichts anderes erwartet. Die meisten die am lautesten nach Veränderung schreien, sind nicht einmal Wähler. Ein Faß ohne Boden.
      Ihnen sollte man auch sagen, dass der „Antworten“-Knopf unter meinen Beiträgen nicht nur zur Dekoration dient.

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