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Public-Viewing-Boykott gegen WM in Katar weitet sich aus in Frankreich sowie in der Wallonie und in Brüssel

15.07.2018, Frankreich, Paris: Fans von Frankreich stehen vor dem Anpfiff des WM-Endspiels zwischen Frankreich und Kroatien bei einem Public Viewing am Eiffelturm. Foto: Bob Edme/AP/dpa

Der Boykott französischer Städte gegen ein Public Viewing während der Fußball-WM in Katar weitet sich aus. Im wallonischen Landesteil Belgiens sowie in Brüssel haben sich bereits mehrere Cafés und Gemeinden der „Anti-Public-Viewing“-Bewegung angeschlossen.

Inzwischen hätten auch Paris, Marseille, Bordeaux und Nancy einen Boykott beschlossen, berichtete die Zeitung „Le Monde“. Zuvor hatten sich bereits Straßburg, Lille und Reims gegen das Übertragen von Spielen der Fußball-WM vom 20. November bis 18. Dezember in Katar auf Großbildschirmen entschieden.

15.07.2018, Frankreich, Paris: Fans von Frankreich verfolgen das Spiel bei einem Public Viewing am Eiffelturm. Foto: Bob Edme/AP/dpa

Wie der Pariser Beigeordnete für Sport, Pierre Rabadan, erklärte, würden die ökologischen und sozialen Umstände der WM gegen eine Übertragung sprechen. Ein weiterer Grund sei, dass das Turnier im Dezember stattfinde.

„Dieser Wettbewerb hat sich allmählich in eine menschliche und ökologische Katastrophe verwandelt, die mit den Werten, die wir durch den Sport und insbesondere den Fußball vermittelt sehen wollen, unvereinbar ist“, erklärte die Stadt Marseille, wie „Le Monde“ berichtete. „Marseille, das den Werten des Teilens und der Solidarität im Sport stark verbunden ist und sich für den Aufbau einer grüneren Stadt einsetzt, kann nicht zur Förderung dieser Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar beitragen.“

Public Viewing in Eupen anlässlich der Fußball-WM 2018. Foto: Gerd Comouth

Katar steht wegen Menschenrechtsverstößen und des Umgangs mit Gastarbeitern schon lange in der Kritik. In der Vergangenheit war es auch zu tödlichen Unfällen auf den WM-Baustellen gekommen. Die Regierung des Emirats verweist Reformen, die durchgeführt worden seien.

Die Public-Viewing-Boykott-Welle droht von Frankreich auf Belgien überzugreifen, was zum Teil bereits der Fall ist. Nach Braine-le-Comte und Soignies haben nun auch Roeulx, La Louvière, Ottignies-Louvain-la-Neuve, Wavre oder auch Silly und Tubize eine Absage angekündigt. Bei Braine-le-Comte handelt es sich übrigens um die Heimatgemeinde der Gebrüder Eden und Thorgan Hazard, während sich in Tubize das Trainingszentrum der Roten Teufel befindet.

In Waterloo wird es ebenfalls keine Großleinwand geben. Und auch die Stadt Namur will nicht selbst eine Großleinwand aufstellen. In Brüssel haben ebenfalls mehrere Gemeinden und Cafés vemeldet, dass sie diesmal kein Public Viewing durchführen würden.

Auch in der Provinz Lüttich gibt es Bestrebungen, kein Public Viewing zu organisieren. Dies gilt beispielsweise für Waremme, Neupré, Awans, Flémalle, Juprelle, Oupeye und Grâce-Hollogne.

In Eupen ist ein Public Viewing der Spiele der Roten Teufel in der Aula der Pater-Damian-Sekundarschule am Kaperberg geplant, die 750 Personen Platz bietet. Der Vorverkauf fürs Public Viewing sollte voraussichtlich Anfang November beginnen. Inzwischen aber weigert sich die Stadt Eupen, das Event zu organisieren. (dpa/cre)

12 Antworten auf “Public-Viewing-Boykott gegen WM in Katar weitet sich aus in Frankreich sowie in der Wallonie und in Brüssel”

    • 9102Anoroc

      Selbst als nicht Fußballfan ist diese Handlung nicht ersichtlich.
      Wenn Fans aus den hiesigen Ländern sich das im Fernsehen oder bei einem Public Viewing besuch ansehen möchten , bedeutet es doch eigentlich dass man nicht nach Katar fliegt und somit doch schon zum Boykott beiträgt.
      Gaststätten haben auch genug in letzter Zeit mit Einnahme Verlusten zu kämpfen gehabt und brauchen niemanden der kontraproduktive Werbung betreibt.
      Damit strafft man nicht Katar, sondern die Veranstalter, Kneipen und letztendlich jeden Steuerzahler.
      🍻 Wünsche euch spannendes zusehen .

  1. Die Wahrheit

    Man muss sich mal die Frage stellen, wie viele Menschen gegen ein Publc Viewing sind. Meistens ist eine Handvoll, die über andere Menschen Meinungen entscheiden. Es kann doch nicht sein, dass einige Zeitgenossen meinen, dass das Zeigen der Fussballspiele verboten werden muss, weil in Katar die Menschenrechte mit Füssen getreten werden. Dann soll diejenigen, die das eben meinen, keinen Fussball schauen. Es geht nicht, dass diese Handvoll über die anderen bestimmen. Und übrigens wird sich in Katar gewiss keiner interessieren, ob in Belgien kein PW stattfindet.
    Es geht einfach nicht, dass einige Fantasten oder Weltverbesserer, nur weil diese lauthals schreien, alles über die Köpfe anderer entscheiden. So ist das auch mit dem Wolfgetue. Da werden unsere hart verdienten Steuergelder rausgeworfen, nur weil einige einen Wolf haben wollen. Und einige sich einen schönen Lenz machen wollen. Wolfbeauftragter etc und die anderen, die die Schäden durch diese Tiere haben, werden vertröstet und können in die Röhre schauen. Viele Menschen müssen sparen, um über die Runden zu kommen und dann werden unsere Gelder so verschleudert.

  2. Peter Müller

    Das Rudel schauen und saufen braucht man ja nicht unbedingt in der Öffentlichkeit Jeder Wirt kann ja ein Fernseher in seiner Kneipe aufstellen,, dann regelt sich das von alleine. Privat im Garten mit Freunden macht auch Spass

    • @Peter Müller. Sie schreiben „Jeder Wirt kann ja ein Fernseher in seiner Kneipe aufstellen,, dann regelt sich das von alleine“. Von wegen! Das geht nur, wenn der Wirt der RTBF ziemlich hohe Rechtegebühren zahlt. Das lohnt sich für einen einzelnen Wirt nicht. Das geht nur, wenn man ein größeres Public Viewing macht und von jedem Besucher Eintritt verlangt.

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