Zwischenruf

PFF optiert für Weykmans – und wofür optiert Weykmans?

Die PFF hat sich also für Isabelle Weykmans als Spitzenkandidatin bei der Wahl zum PDG ausgesprochen. Diese Entscheidung kommt nicht überraschend. Allenfalls Alexander Miesen wäre noch für Listenplatz Nummer 1 infrage gekommen. Allerdings fehlt es Miesen, der als PDG-Präsident einen guten Job macht, noch an Erfahrung, insbesondere was die Regierungsarbeit betrifft. Insofern ist die Entscheidung für Isabelle Weykmans logisch. Ob sie für die deutschsprachigen Liberalen auch gut ist, wird sich am 25. Mai zeigen.

Isabelle Weykmans hat eine schwierige Zeit hinter sich. Während die erste Amtszeit als Ministerin relativ problemlos verlief, war die zweite Periode als Regierungsmitglied ziemlich turbulent. Einige Male hagelte es Kritik, beispielsweise an ihrer Vorgehensweise bei der Verabschiedung des Jugenddekrets und in der BRF-Krise. Der Gipfel war dabei die berühmt-berüchtigte E-Mail-Smiley-Affäre.

Viele hätten der liberalen Ministerin nicht zugetraut, dass sie sich von diesen Rückschlägen erholen würde, was aber dann doch geschehen ist, so kann man jedenfalls vermuten.

Im „Kugelhagel“ diszipliniert geblieben

Die Turbulenzen von Ende 2012 hat Weykmans einigermaßen gut überstanden. Sie ist dadurch irgendwo sogar reifer geworden. Vor allem muss man ihr attestieren, dass sie in dieser schwierigen Zeit immer sehr korrekt mit ihren Kritikern umgegangen ist. Ich weiß nicht, ob ihre männlichen Ministerkollegen sich in einem solchen „Kugelhagel“ genauso „diszipliniert“ verhalten hätten.

Die Spitzenkandidatur ist für Isabelle Weykmans somit durchaus auch eine Bestätigung – zugleich aber auch eine Verpflichtung. Denn noch weiß man nicht genau, wofür sie optieren wird.

Wie schon kürzlich an dieser Stelle betont, wird es für die Liberalen fast schon eine Überlebensfrage sein, sich im Regierungslager ein schärferes Profil zuzulegen.

Als Anhängsel von SP und ProDG hat die PFF keine Chance. Nur zu verkünden, dass die Mehrheit gute Arbeit geleistet habe, wird nicht reichen. Dann können die Wähler gleich für die Sozialisten oder die ProDG-ler stimmen. Es sollten schon ein paar liberale Alleinstellungsmerkmale gesetzt werden.

Ecolo: Entscheidung am 24. Januar

Jetzt fehlt nur noch der Name des Spitzenkandidaten von Ecolo, dann sind alle Listenführer für die PDG-Wahl bekannt, auch wenn im Einzelfall noch keine offizielle Nominierung erfolgt ist: Karl-Heinz Lambertz (SP), Robert Nelles (CSP), Oliver Paasch (ProDG), Isabelle Weykmans (PFF), Michael Balter (Vivant) und Karlheinz Berens, sofern dieser mit einer eigenen Liste antritt.

Bei den Grünen wird die Entscheidung am kommenden Freitag, dem 24. Januar, publik gemacht. Franziska Franzen oder Karl-Heinz Braun? Warten wir’s ab…

GERARD CREMER

Siehe auch Artikel „Neujahrsempfang der PFF: Isabelle Weykmans Spitzenkandidatin“

Siehe auch „Standpunkt“-Artikel „Wohin steuert die PFF?“

 

23 Antworten auf “PFF optiert für Weykmans – und wofür optiert Weykmans?”

  1. Jugendlicher

    Wird die Weykmans denn auch in ie Opposition gehen, wenn die PFF abgestraft wird, oder zieht sie sich zurück (wohin? keine Arbeitserfahrung ausser Politik)? Wenn der zweite oder dritte Listenplatz mehr Stimmen kriegen sollte und die PFF durch ein Wunder doch in die Regierung kommen sollte, wird sie dann die Wahl der PFF-Wähler respektieren und dieser Person den höchsten Posten der an die PFF gehen würde überlassen, oder würde sie trotzdem versuchen sich der Allgemeinheit aufzuzwingen? Wenn die PFF dann in den Wahlen untergeht, wird sie die Konsequenzen ziehen, die Verantwortung übernehmen und ihren Hut nehmen, oder wird sie es einfach wieder aussitzen?
    Viele Fragen von denen zu viele leider jetzt schon offensichtliche Antworten haben. Da kann so viel dementiert werden, wie man will, das ändert rein gar nichts am Fakt, dass diese Frau schon einige Präzedensfälle geschaffen hat, was ihre Person angeht.

  2. senfgeber

    Weykmans optiert offensichtlich dafür, sich weiter von den Steuerzahlern durchfüttern zu lassen.

    Sie muss wohl begriffen haben, dass ihre Perspektiven außerhalb der Politik sehr dürftig sein dürften.

  3. Beobachter

    Wenn es auch die PFF sein soll , die für die Weykmans optiert , frage ich mich , wer wohl dafür gestimmt haben soll.
    Das können nur im ganz nahen Umfeld junge PFFanfänger gewesen sein , die wohl auch einen gut bezahlten Nichtstuerjob haben wollen. Aber die wissen noch nicht , das sie nur Listenfüller spielen dürfen.
    Wenn man dann noch weiterliest , das allenfalls Herr Miesen noch Kandidat für den 1. Platz gewesen wäre , frage ich mich , ob die PFF Selbstmord begehen will.
    So kriegt ihr auf jeden Fall keine Wählerstimmen.
    Die Bürger haben die Schnauze gestrichen voll von der PFF Führungsriege , ja selbst die PFFanhänger , so wie ich das in Herresbach mitbekommen habe.
    In 2. Reihe stehen immer mehr Leute wie in erster Reihe , und da wird meistens die ernstgemeinte Meinung abgegeben , und nicht das , was die Frau Ministerin gerne hören würde , um nicht in Ungnade zu fallen.
    Wenn das nahe Umfeld von der guten Frau nur wüsste , das die Frau bald selbst nichts mehr zu sagen hat , und sich dann mal eine Arbeit suchen muss.
    Sie kann ja dann noch immer bei Collas in Büllingen in der Traktorgarage als Lehrjunge anfangen.

    • AucheinBeobachter

      Beobachter hacken Sie nicht immer auf die PFF rum. Wenn Sie beim Neujahrsempfang in Herresbach waren, dann sind Sie ja Parteimitglied. Dann sollten Sie sich schämen dauernd gegen die PFF und ihre Führungsriege öffentlich zu wettern, oder die Partei schnellstens verlassen. Dann müssten Sie aber auch wissen, das Frau Weykmans einstimmig in geheimer Wahl gewählt wurde.

  4. Es reicht!

    Programme sind für mich wichtiger als Personen. Was nützt ein toller Spitzenkandidat wenn das Parteiprogramm nichts taugt.
    Zum Beispiel wäre es hilfreich wenn die PFF klar Stellung bezieht zum Beispiel zu folgenden Themen:
    – Krankenhäuser der DG; Ausbau der Windkraft in der DG; Einsatz bei der Wallonischen Region dass die Regionalstrassen endlich mal geflickt werden; im Süden der DG wäre es wichtig sich für oder gegen die Umgehungsstrasse Richtung Luxemburg auszusprechen.
    Nur wenn die PFF klar Stellung zu konkreten anstehenden Entscheidungen und Projekten bezieht kann der Wähler ein Unterschied zu den anderen Regierungsparteien festgestellt werden und eventuell doch noch den Wähler dazu brigen ihr die Stimme zu geben.
    Nur Mut! Der Wahlkampf enthählt ja nicht umsonst das Wort Kampf!

      • Beobachter

        Hoffentlich behalten Sie Recht.
        Der VIVANT Partei klaut er keine Stimmen.
        Er räumt hoffentlich den groß Pott ab.
        Rot , Blau , Schwarz und den Rest.
        So in dieser Reihenfolge.
        Hoffentlich hat er genug Leute, denn er wird ganz sicher abräumen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern