DG-Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) hat die belgische Post (bpost) erneut aufgefordert, die Inhalte ihrer App „My bpost“ auch in deutscher Sprache verfügbar zu machen.
Ein Gutachten der Ständigen Kommission für Sprachenkontrolle bestätigt, dass die aktuelle Sprachauswahl der App gegen geltende Sprachengesetze verstößt. Eine Kopie des Schreibens an Chris Peeters (CEO der Bpostgroup) ging ebenfalls an die föderale Ministerin für öffentliche Unternehmen, Vanessa Matz.
Paasch übermittelte der Leitung der Post die Stellungnahme der Ständigen Kommission für Sprachenkontrolle, die die aktuelle Praxis von bpost in Bezug auf die Sprachauswahl der App „My bpost“ als ordnungswidrige Situation einstuft.
Die Kommission kommt zu dem klaren Schluss: Die derzeitige Beschränkung der App auf Französisch, Niederländisch und Englisch steht nicht im Einklang mit den Sprachengesetzen in Verwaltungsangelegenheiten.
Als zentrale Dienststelle unterliegt bpost diesen Bestimmungen. „Das Unternehmen muss die Möglichkeit bieten, dass für seine gesamte App auch „Deutsch“ ausgewählt werden kann. Infolge seiner Entscheidung, künftig keine Benachrichtigungen mehr in Papierform zu hinterlegen, wird ansonsten einem bestimmten Teil der Bevölkerung der Nutzen einer seiner Dienstleistungen vorenthalten“, präzisierte die Kommission.
Paasch forderte daher erneut und mit Nachdruck, dass bpost umgehend Schritte einleitet, um eine vollständige deutsche Sprachversion der App „My bpost“ bereitzustellen. Zugleich wies er die Unternehmensleitung darauf hin, dass zur Vermeidung weiterführender juristischer Schritte ein zeitnahes und konstruktives Handeln notwendig sei.
„Es geht hier nicht nur um eine Frage der Fairness, sondern um die Einhaltung von geltendem Recht. Eine föderale Dienstleistung darf keine Bevölkerungsgruppe ausschließen – weder digital noch analog“, so Paasch. (cre)
Digitale Ausgrenzung? Wir als deutschsprachige Belgier sind von so vielen Anbietern, Banken, öffentliche Verwaltungungen ausgegrenzt. Wenn unser MP das alles regeln müsste, könnten locker mehrere Personen angestellt werden. Es sei denn, der Gesetzgeber verpflichtet alle Anbieter, Banken, Versicherungen, öffentliche Verwaltungen alle Unterlagen, Veröffentlichungen usw in deutscher Sprache zu erstellen. Dann hätte unser MP auch wieder Zeit sich um andere Dinge zu kümmern.
#Viktor Krings. Bravo👏 . Richtig erkannt.
Eigentlich ist es auch die Pflicht des Gesetzgebers, ihren Vorschlag in die Tat umzusetzen.
Beim Beipackzettel der Medikamente funktioniert es doch auch.
Man präsentiert sich gerne als dreisprachiges Land , schaltet aber immer auf Stur,
wenn es darum geht, die eigene dritte Landessprache offiziell zu berücksichtigen.
Englisch für Leute die keine unserer drei Sprachen verstehen können wollen , hat man natürlich drauf. Muss man verstehen, die sind ja nicht von hier.
Alleine das, ist eine regelrechte Diskriminierung für die deutschsprachigen Belgier.
Wollen ostbelgier sich nicht lieber Deutschland anschließen ? oder werden deutschsprachige nur von dieser App benachteiligt?
Unser MP uind seine Gilden sehn das anders: Sie sagenwir sind die Besten! Die Wirklichkeitsieht anders aus! jede Menge Ministern, Personal und Posten für unsere kleine Ecke, aber nicht mal der Sprache derwert!? Die Verhältnisse stimmen nicht, daher reduzieren und zu teuer!
Dasselbe müsste endlich auch mal mit Banken geschehen!
Crelan ist das mit Abstand beste Negativbeispiel, wie es nicht gehen sollte!
Erst hatten sie Deutsch als Sprache und dann wurde sie entfernt, weil es zu aufwändig sei, das beizubehalten.
Es ist eine Frechheit, wie mit der deutschen Sprache umgegangen wird
Ich bin bei der KBC Kunde.
Da sind PC Banking und App KOMPLETT ALLES auf Deutsch. Nicht nur die ersten Seiten, bei weiterer Suche wird dann auf andere Sprachen gewechselt, nicht so bei meiner Lieblingsbank in Ostbelgien.
Das Personal ist meist freundlich, hilfsbereit und DEUTSCHSPRACHIG…..
KBC ist das Positivbeispiel, BNP Paribas ist zumindest im Onlinebanking und der App deutschsprachig, aber eben leider auch nicht 100%.
Fakt ist: die deutsche Sprache wird oft genug stiefmütterlich behandelt oder komplett weggelassen. Mit heutiger Technik (z.B. Deepl oder KI) ist das doch kein Hindernis mehr!
Der MP soll sich mal drum bemühen dass die Führerschein Prüfung richtig auf deutsch übersetzt wird
Es ist mir unbegreiflich, dass es in Zeiten von Sprachsoftware und Übersetzungsprogrammen noch ein Thema ist, irgendeine Sprache in eine Website einzupflegen.
Dauert für mich keine halbe Stunde, und ich habe sämtliche Seiten von zB. Engie übersetzt.
Paasch und die selektive Wahrnehmung!
Anbei eine Liste fast aller belgischer Unternehmen, die Ihre Internetseiten NICHT in deutscher Sprache vorweisen können:
BNP Paribas, Belfius, Ing, Crelan, Keytrade, Beobank, Lidl, Carrefour, Delhaize, Action, Brico, Hubo, Amazon, Bol, Mediamarkt, Fnac, Vanden Borre, Tui, Luminus, Totalenergie, … .
Sogar alle FÖD haben nur eine Alibi-Seite in deutscher Sprache. Überhaupt nichts ist in deutscher Sprache übersetzt im Föderalstaat. Den Gipfel der Inkompetenz in Bezug auf die deutsche Sprache ist das Justizministerium.
Nur die Internetseiten von KBC, Engie, Mega, Octa+ und Aldi sind in deutscher Sprache verfügbar.
Herr MP übernehmen Sie endlich mal! Es ist noch Suppe da, oder schmeckt die Ihnen nicht!? Alles nicht so rosig wie Sie es immer sagen?! Das alles müsste längst geregelt sein!
Komischerweise wendet der Staat bei Steuerangelegenheiten die Sprachengesetzgebung konsequent an. Ansonsten ist es der Staatsanwaltschaft egal ob hier in der DG die Sprachengesetzgebung angewandt wird oder nicht? Urteile findet man vergeblich.
Belfius ist auch so ein Laden wo der Kunde kein König ist. Und wer ist der Eigentümer der Bank ??.
Wer mindestens zweisprachig ist, ist klar im Vorteil! Das muss man aber auch wollen, dann klappt das!
Zwei- oder Dreisprachigkeit ist immer von Vorteil. Aber das ist nicht das Thema dieses Artikels. Es geht sich darum, dass alle in Belgien als anerkannte Sprachen auch konsequent respektiert und angewandt werden. In der belgischen Verfassung ist das ja auch festgeschrieben. Aber in der Realität ist die deutsche Sprache seit nunmehr über 100 Jahren Zugehörigkeit zu Belgien nicht respektiert. Und hier ist der Gesetzgeber gefragt zu handeln und nicht der MP der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
Verstanden wie Politik geht haben Sie noch nie, oder? Man macht ein Gesetz damit das Stimmvieh zufrieden ist, oder damit man damit einen faulen Kompromiss aufhübschen kann. Danach wirkt die Macht des faktischen, egal was im „Gesetz“ steht. Z.B. kann man ein Gesetz erlassen dass es ab 2030 keine Armut mehr gibt in Belgien. Oder dass es keine Verkehrstoten mehr zu beklagen gibt ab nächste Woche, oder das Belgien 2050 „klimaneutral“ ist… usw..usw…
Oder dass, weil ein Irrtum der Geschichte 77.000 Deutsche nach Belgien verfrachtet hat, alle amtlichen Vorgänge in Deutsch angeboten werden….
Sie sehen, von der Gleichbehandlung der Deutschen Sprache bis zur Auferstehung der Toten kann man alles in Gesetze gießen, was wirklich geschieht hat aber nichts damit zu tun.
Schon im August 2015 sorgte unser damaliger Senator Miesen für Aufsehen im ostbelgischen Blätterwald. OD titelte:
„Senator Miesen (PFF) will Resolution über Gleichstellung der deutschen Sprache in Belgien“.
Passiert ist natürlich nichts.
Also, wenn unser MP über die Bpost App klagt, dann soll er auch den Versicherungen und Banken dies mitteilen. Ferner gibt es in Ostbelgien Nahrungsergenzungsmittel auf dem Markt, die auch keine deutsche Sprache in der Beschreibung anwenden!
Wenn man einer sprachlichen Minderheit angehört (0,7% der Bevölkerung) sollte man sich eine der Mehrheitssprachen aneignen statt immer nur laut zu jammern dass man „diskriminiert“ wird….
Bin ja nicht oft mit Ihnen einverstanden Dax aber hier haben Sie recht.
Wer sich mit DAX einverstanden erklärt, lebt in der falschen Region, oder besser beschrieben, muss sich nicht wundern, wenn zukünftig bei uns nur noch rumänisch, polnisch, Ukrainisch und sonstige Sprachen zu hören sind.
Wenn euch die Sprache der Mehrheit besser gefällt, dann müsst ihr euch jedenfalls nicht wundern.
@HBVS: wer so vehement gegen das Erlernen einer Zweitsprache ist lebt in der Tat in der falschen Region…dabei sind doch alle hier so stolz auf unsere Mehrsprachigkeit.
Mit dem Erlernen einer Sprache, hat der Artikel nichts zu tun.
Lassen Sie sich den Artikel übersetzen, wenn Sie ihn nicht verstehen.
Meine Beiträge bezogen sich auf die Bemerkung von Dax. Wenn Sie keine Zweitsprache können ist daa Ihr Problem, nicht meins.
Dax, das Einfordern der Beachtung von Gesetzen ist kein Jammern.