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Ostbelgien Start oder Ziel einer Etappe der Tour de France?

Ankunft einer Etappe der Tour de France (hier 2015 im niederländischen Utrecht). Foto: Shutterstock

Seit Jahren ist die DG-Regierung bemüht, sich im Inland und im Ausland bekannter zu machen. Dafür macht sie Jahr für Jahr viel Geld locker. Nach dem riesigen Publikumserfolg der beiden ersten Etappen der Tour de France am vergangenen Wochenende in Düsseldorf und zwischen Düsseldorf und Lüttich stellt sich die Frage, ob die Summen nicht sinnvoller ausgegeben werden könnten.

80.000 Euro kostet die Stadt Verviers die Ehre, den Start der 3. Etappe an diesem Montag austragen zu dürfen (zusätzlich zu den 365.000 Euro, die von der Provinz Lüttich an die Organisation der Tour gezahlt wurden).

Merke: Die Stadt Eupen zahlte nach Angaben ihres Bauschöffen Michael Scholl (PFF) 38.800 Euro für die Blumenkästen in der Innenstadt, die viele Bürger als Ärgernis empfinden, also die Hälfte dessen, was Verviers das größte Radrennen der Welt bezahlt.

Wer den Etappenstart am Montag im Fernsehen verfolgt hat, konnte sich davon überzeugen, welch gigantischen Werbe-Impakt die prestigeträchtige Frankreich-Rundfahrt hat.

Die Werbekarawane der Tour de France am Sonntag in der Aachener Innenstadt. Foto: Stadt Aachen

Zum einen haben die Geschäftsleute in Verviers, ob Hoteliers oder Betreiber von Restaurants und Cafés, viel Geld gelassen. Der Imagegewinn ist jedoch noch um einiges größer.

Hinzu kommt, dass Sehenswürdigkeiten der Stadt und der Region mehrmals während der Liveübertragung der Fernsehsender gezeigt wurden, so zum Beispiel die Gileppe-Talsperre, die Burg von Franchimont, die Rennstrecke von Spa-Francorchamps oder die Abtei von Stavelot.

Gerade für eine touristische Region wie Ostbelgien wäre eine solche Werbung ein Gewinn. Die Kamera im Hubschrauber würde die Eupener Talsperre, das Hohe Venn, den See von Bütgenbach oder die Stadt St. Vith im Bild festhalten.

Die Tour de France wird live in 190 Ländern übertragen. Neben den Olympischen Spielen und der Fußball-WM ist die Tour das drittgrößte Sportereignis der Welt, in Jahren ohne Olympia und WM sogar das größte.

1,3 Millionen Menschen haben am Wochenende in Düsseldorf den Auftakt der Tour de France verfolgt – trotz des miserablen Wetters.

Tour 2019 startet in Brüssel

2015 waren mehr als 600 verschiedene Medienunternehmen akkreditiert. Mehr als 2.000 Journalisten berichten vor Ort über das Großereignis.

Die Facebook-Präsenz der Tour hat rund 2,3 Millionen Fans. Bei Twitter gibt es rund 2,5 Millionen Follower, bei Instagram mehr als 400.000. Die Website www.letour.fr wurde 2015 rund 150 Millionen Mal abgerufen.

Die Tour de France 2019 startet übrigens in Brüssel – zu Ehren des 50. Jahrestages des ersten Sieges von Radsportidol Eddy Merckx 1969. Wäre diese Auflage der Frankreich-Rundfahrt, deren Streckenführung noch nicht festlegt, vielleicht eine Chance für eine Etappe ab oder nach Ostbelgien?

Die Tour de France wird live in 190 Ländern übertragen. Foto: Shutterstock

Wie bereits eingangs erwähnt, hat die Provinz Lüttich 365.000 Euro gezahlt für Lüttich als Ziel der 2. Etappe und Verviers als Start der 3. Etappe, wobei die Tour zwischendurch durch eine Vielzahl von anderen Städten (wie Kelmis zum Beispiel) und Ortschaften fährt.

Der Return in puncto Finanzen für den Handel in der Region, der auch im Zusammenhang mit der Formel 1 in Spa-Francorchamps immer als Argument angeführt wird, und vor allem in puncto Bekanntheitsgrad und Imagegewinn ist enorm.

Jedes Jahr bewerben sich rund 1.000 Städte für die Tour de France, weil sie wissen, dass es kaum bessere Werbemöglichkeiten gibt.

Wenn schon die DG zur Provinz Lüttich gehört, dann könnte sie die guten Beziehungen der Provinz zum Unternehmen ASO, das neben der Frankreich-Rundfahrt auch die Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Flèche Wallonne veranstaltet, nutzen, um Tour-Chef Christian Prudhomme das Anliegen vorzutragen, so wie dies für Verviers der Fall war.

Auch die Vervierser Bürgermeisterin Muriel Tarignion hatte nach eigenen Angaben 2016 die Provinz Lüttich eingeschaltet, um die Bewerbung ihrer Stadt als Start- oder Zielstadt der Tour 2017 vorzutragen – mit Erfolg, wie sich gezeigt hat. (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf „Ostbelgien Direkt“:

28 Antworten auf “Ostbelgien Start oder Ziel einer Etappe der Tour de France?”

  1. Alemannia4ever

    Für ein punktuelles Ereignis zehntausende Euro für eine private Veranstaltung bezahlen? Das halte ich für übertrieben.
    Klar, markentingtechnisch Kann man das alles schön reden: x Minuten Gemeinde y Inn tV-Bild gesehen, x mal den Namen Ostbelgien genannt. Das Ganze dann in Bezahlte Werbeminute umgerechnet, dann hat man ja die Werbung zu Machen Schnäppchenpreis erhalten …
    Das ist Blödsinn – genauso wie die cm2 des DG-Fetzen auf AS eupen Trikotärmel in Printmedien zählen und in tV-Übertragungen… noch schlimmer die Botschaft des GrenzEchos auf dem Hintern der AS-Fußballer … aber das ist privat erwirtschaftetes Geld, das muss Ge selber wissen.
    Nein, ich biIn gegen dss einsetzen öffentlicher Gelder für die Tour de France

    • Den Ahlen

      Der „Grand Départ“ hat die Stadt Düsseldorf 13 Millionen Euro gekostet (wurde heut bekannt)! Ich würde mal gerne wissen wie viel es in Obstbelgien war. Gerüchten zufolge 300.000 € pro Gemeinde die durchfahren (!!!) wird. Hinzu kommen natürlich die Kosten für die Sanierung der Strassen im Vorfeld, die Reinung der Strassen und Gräben im Nachhinein und die Kosten für Polizei und Notdienste. Ich möcht auch mal wissen wie viel es die Stadt Lüttich jedes Mal kostet, die waren ja schon mehrmals Etappen-Ziel und Start. Ein Glück, dass wir uns das leisten können (vorsicht Ironie).

    • Den Ahlen

      Hier übrigens der Link zu den Kosten des „Grand Départ“ in Düsseldorf: http://www.deutschlandfunk.de/tour-de-france-das-geheimnis-um-die-kosten-des-grand-depart.1346.de.html?dram:article_id=390094
      Aber, wie es Prudhomme sagt, immer noch „günstig“ im Vergleich zu Olympia oder einer Fußball WM. Aber auf jeden Fall teurer als Francorchamps (Kosten: 60 Millionen auf 10 Jahre – 2006 bis 2016). „Brot und Spiele“ – Hauptsache das Volk ist satt und hat seinen Spaß. Das lenkt von Steuerverschwendung und Korruption in Eupen, Namür, Brüssel etc ab. Das Volk muss dafür arbeiten, also hat es noch weniger Zeit darüber nachzudenken was schief läuft. Also, alles im Allem, aus Sicht eines Politikers, eine super Sache …

      • Ostbelgien Direkt

        @Den Ahlen: Es ist aber nirgends davon die Rede, dass Ostbelgien den „Grand Départ“ austragen soll, wobei die Resonanz für Düsseldorf trotz des miesen Wetters gigantisch war. Es geht hier auf OD „nur“ um den Start oder das Ziel einer Etappe. Wenn sich jedes Jahr 1.000 Städte für die Tour bewerben, dann wohl nur, weil sie davon ausgehen, dass sich der Aufwand lohnt, ist jedenfalls zu vermuten. Gruß

        • Den Ahlen

          Ja, GLÜCKLICHERWEISE ist man noch nicht so grössenwahnsinnig! Aber, zu glauben, dass man hier mit 80.000 € hin kommt oder dieses Event mit einer Aktion, die das GANZE JAHR Wirkung zeigt (wie die Blumenkästen in der Innenstadt von Eupen), vergleichen ist dann doch „ein wenig“ blauäugig.
          Ganz konkret: Verviers bleibt Verviers, trotz Tour de France! Das Geld hätte man auch in „nachhaltigere“ Projekte pumpen können, und wenn’s nur die Beseitigung von Hundekot und Müll auf den Gehwegen und entlang der Strassen wäre!
          Hier haut man das Geld auf den Kopf, das wichtigere Dienste in der Gemeinde bitter nötig hätten!

    • Réalité

      Da haben Sie Recht, Alemannia! Die Unsern haben sowieso schon alles verplant. Die bauen viel mehr auf ihre Brüssel- und Berlin Feste, Altweiber, und sonstiges! Das Reisebudget ist bekanntlich auch sehr hoch!?
      Die Tour sucht sich sowieso andere Mäzene aus. Andernfalls wird der Prudhomme sich nicht mit solch kleinem Völkchen abgeben müssen; der hat die Qual der Wahl mit vielen grossen Städten die sich drum reissen!

  2. Im Vergleich zu anderen Werbekampagnen wie unsere neue Ostbelgien-Marke sind 80.000 € ein Klacks und wahrscheinlich gut investiertes Geld.
    ABER……..
    ….es bleibt wahrscheinlich nicht bei den 80.000. Das wären ja nur die Kosten, die an die Organisatoren gezahlt werden müssen.
    Die Ausgaben für Sicherheit, Dekoration, anschließende Säuberung,… werden mit Sicherheit ein Vielfaches der 80.000 € verschlingen und somit das Projekt für Eupen wenig attraktiv machen.

    • eilender

      Völlig korrekt. 80.000 € sind eine Milchmädchenrechnung. Die Summen, die die „Provinz“ gezahlt hat, sind auch „unser“ Geld. Immer wieder heisst es, dass es die Stadt „nur“ x € gekosten hat, da XXX von der DG, XXXX von der Provinz oder XXXXX von der Region gezahlt werden. Cherchez l’erreur…

  3. Ziemlich sicher

    ich weiß aus guter Quelle, dass die Stadt Jülich gestern rund 500.000€ ausgegeben hat bzw. das die kumulierte Summe diese halbe Million erreicht. Da drin sind dann aber alle Kosten für Bühnen, Programm, Absperrungen, THW, RK, Empfang sowie die Überstunden der (freiwilligen) Helfer usw. Durch direkte Sponsoren sind rund 300.000€ wieder zurückgeflossen.

    • Ostbelgien Direkt

      @Ziemlich sicher: Zu den 80.000 Euro von Verviers muss man natürlich noch die 365.000 Euro hinzuzählen, die von der Provinz Lüttich an die ASO, Organisator der Tour, gezahlt werden. Angeblich sollte die Provinz sogar 500.000 Euro zahlen, hat aber dank ihrer guten Beziehungen zu Christian Prudhomme und der ASO einen Preisnachlass bekommen. Die 500.000 entsprechen der von Ihnen genannten Summe für Jülich. Gruß

  4. Ex-Eupener

    Jetzt wo die Tour durch ist werden die Herren wach . Ich war gestern in Kelmis , von Seite der Gemeinde wollte man ja auch nichts machen . Da war dann doch der Velo Club La Calamine , der hatte ein Zelt aufgebaut . Einen Großbildschirm wo man das Rennen von Start bis zur Ankunft in Lüttich sehen konnte . Sie haben vom Club alles auf ihrer eigenen Kappe genommen und meines Erachtens nach genau auf die richtige Karte gesetzt . Außen war ein Imbiss Wagen der mit dem Moment als er ankam auch schon belagert wurde . Leider kam beim Anschließen ein kleines Problem das der Strom komplett auch im Zelt aus viel . Wurde aber schnell erledigt , gerade der Empfänger für den Bildschirm war ein etwas größeres Problem wo die Programmierung weg war , na ja man kennt ja was davon und der Fehler war auch schnell gelöst .
    Das Zelt war bis zum letzten Platz gefüllt , die Leute hinter der Theke hatten alle Hände voll zu tun .
    Ich habe das mit Freude gesehen , zumal der Velo Club ohne Unterstützung und ohne Sponsoren das alles auf die Beine gebracht haben .
    Ich bin mir zu 100 % sicher wäre das von der Gemeinde oder Regierung gemacht worden wäre hätte das 50.000 € gekostet . Den da steckt sich jeder der auch mit macht noch mal Geld in die eigene Tasche . Wie bei der Fussball open Air Übertragung in Eupen damals gesagt wurde was der Bildschirm als Miete kostete , habe ich damals schon gesagt das der Preis unmöglich ist . Was da angeblich für Bezahlt worden ist , dafür kann ich den Bildschirm KAUFEN . ein noch junger Politiker der gerne von der Gemeinde aus etwas unternommen hätte war auch vorbei gekommen und gratulierte die Leute vom Club für ihren Einsatz . Es kamen auch andere Personen vom Gemeinderat mal von weitem spintzen obwohl kein Auto mehr fahren durfte kam noch ein BMW Z4 mit einem stark interessierten Politiker die Strasse entlang .
    Während all den Jahren in denen ich persönlich Veranstaltungen mit organisiert habe , habe ich fest gestellt das ein mit Privatleute veranstaltetes Fest mit Gewinn zu ende geht und ein Fest das von Gemeindebasis aus organisiert wird nur mit Schulden endet . ( Tirolerfest Privat – Musikmarathon Gemeinde )
    Eins steht fest Chapeau für den VELO CLUB LaCALAMINE .
    Jetzt war das nur eine Initiative in Kelmis , es gab noch viele mehr auf der Strecke . Besucher standen in sieben , acht Reihen an jeder Seite der Strasse wie es Kelmis lange nicht mehr gesehen hat .

  5. Zaungast

    Meiner Ansicht nach wird die Langzeitwirkung dieses Spektakels völlig überschätzt.
    Welcher Deutsche oder Franzose wird nun seinen Urlaub in Lüttich oder Verviers verbringen, nur weil der Name dieser Städte bei der Fernsehübertragung fiel?

    Auch die paar Luftaufnahmen bringen nichts. Schöne und vor allem noch schönere Ausblicke gibt es während der Tour zuhauf.

    Wir haben eher zufällig die Tour in St-Etienne, Lorient, Courchevel miterlebt, weil wir gerade in der Gegend waren, sind deshalb aber nicht ein einziges Mal dorthin zurückgefahren.

    Dann soll die Stadt Eupen lieber den Bogen „Eupen’s schönste Plätze“ aufkaufen und ihre Briefe damit frankieren.

    • @ Zaungast

      Wer braucht „Langzeitwirkung“? Wenn 3,5 Millionen Menschen sich in Düsseldorf das Spektakel angesehen haben sind die doch nicht direkt wieder nach Hause gefahren. Die haben sich sicher noch eines getrunken, vielleicht auch noch ne Bratwurst oder besseres verzehrt und vor der Heimfahrt getankt.
      Vielleicht hat der Eine oder Andere auch mal ausprobiert ob die Blitzerkamera an der Ampel funktioniert. All das hat so manchen Euro in die Stadtkasse gespült.
      Die Fernsehpräsenz vor einem Millionenpublikum ist ein „geldwerter Vorteil“ und mit Sicherheit besser als eine Erwähnung in der Tagesschau wegen Randale von Linksautonomen.
      Durch die, von Land und Bund mitfinanzierten, Infrastrukturmassnahmen wurden bleibende Werte geschaffen. Für Düsseldorf hat sich das Ganze mit Sicherheit gelohnt.
      Auch die Werbung für Ostbelgien war lange und kostenlos im Fernsehn. Nicht nur bei ARD und Eurosport sondern auch bei RTBF und VRT.Also fällt sogar ein bisschen Werbung für uns ab. :-))

      • Zaungast

        Was verbinden Sie denn nun als Ostbelgier mit dem Namen Longwy? Außer, dass dort gestern die Ankunft der Tour de France stattfand?

        Wir Ostbelgier haben die Tendenz, uns als Nabel der Welt zu betrachten, und glauben, alle anderen würden um uns herumstehen und uns wegen unserer Einzigartigkeit („Ostbelgien. Das kann nicht jeder!“) bewundern. Das stimmt nicht. Nach Ostbelgien gab es gestern schon Luxemburg, heute und morgen huschen andere Landschaften vorbei, und so geht es weiter bis nach Paris. In ein paar Tagen erinnert schon niemand sich mehr an Kelmis und Ostbelgien.

        „Wer braucht Langzeitwirkung?“ Wenn Sie damit zufrieden sind, dass Radsportfans am Wegesrand ihren Picknickkorb auspacken, das mitgebrachte Bier trinken und Werbegeschenke der Tourkarawane einsammeln, dann gut. Danach fahren die wieder nach Hause, glücklich, einen Blick, wenn überhaupt, auf ihren Philippe Gilbert erhascht zu haben. Was bringt das, außer etwas Umsatz für den Veloclub in Kelmis? Dafür soll die Allgemeinheit Tausende Euros blechen?

        • @ Zaungast

          Ich lebe hier, bin aber kein Ostbelgier sondern in der Großstadt „sozialisiert“. Vielleicht habe ich von daher einen etwas anderen Blick auf die Dinge.
          Natürlich gibt es die Hardcore-Fans die ihren Urlaub an der Strecke verbringen und „Mitgebrachtes“ verzehren, aber selbst die müssen es irgendwo eingekauft haben. Auch die „Eventjugend“ mit dem Kasten Jupiler feiert an der Strecke. Doch auch den haben die irgendwo gekauft.
          Die Werbegeschenke sind, im Vergleich zu jedem Kleinstadtrosenmontagszug ein Witz. Wenn ich aber sehe was vor und nach dem Rennen, trotz des „Politikergeschwafels“ in der Maison Blanche in Kelmis los war, und das auf die Gastronomie an der Strecke hochrechne, sehe ich die ganze Sache etwas anders als Sie.
          Natürlich wird sich „Ostbelgien“ jetzt nicht ins Bewusstsein der Welt eingebrannt haben, aber genauso sicher ist das Mancher sich gefragt hat was ist „Ostbelgien“ und vielleicht hat er das mal gegoogelt. Und jetzt wissen ein paar Unwissende mehr das es uns gibt. Ist das nicht schön? (Es sei denn ihre Suche führt sie hierher, dann ist der ganze gute Einduck von der Fernsehübertragung wieder zum Teufel.)
          Zum Schluss, natürlich ist das eine Werbeveranstaltung. Es ist als Sport verkleideter Kommerz. Ein paar Fahrer fahren stundenlang vor dem Peleton her und sind im Fernsehbild. Das sie am Ende vom Feld eingeholt werden und die „üblichen Verdächtigen“ den Sieg unter sich ausmachen ist einkalkuliert und gehört zum Geschäft.
          Am Ende haben alle gewonnen. Die Teamsponsoren weil ihr Name einen ganzen Nachmittag im Fernsehn genannt wurde und das Logo zu sehen war. Die Stadte än der Strecke weil während der Übertragung auch auf regionale Besonderheiten, Orte oder historische Ereignisse aufmerksam gemacht wurde. Und natürlich Start- und Zielordte weil hier die meisten Menschen hinkommen.
          Ich war an der Strecke, bin ziemlich nass geworden und habe von den Fahrern nicht viel gesehn, aber ich habe ein paar nette Menschen kennengelernt und mich gut an der Strecke unterhalten. Für mich war das also ein Gewinn.
          Die Allgemeinheit blecht für so viel Überflüssiges also kann sie auch mal für den Spass für die Menschen blechen, finde ich.

          • Zaungast

            „aber genauso sicher ist das Mancher sich gefragt hat was ist „Ostbelgien“ und vielleicht hat er das mal gegoogelt.“

            Woher nehmen Sie diese Sicherheit? Es ist allenfalls möglich. ich bin da eher skeptisch, was die Neugier der Radsportfans angeht, sich intensiver mit dem zu beschaftigen, was über die Sicht auf Peloton und Ausreisser abgeht.

            Oder haben Sie zu Longwy gegoogelt?

            • @ Zaungast

              Das mußte ich nicht da mir Longwy schon von diversen Aufenthalten in der Region bekannt war, aber mein Wissen über Luxemburger Burgen und Schlösser konnte ich auffrischen. Neugier ist eine starke Triebfeder, wussten Sie schon das man sich Dank ihr einiges (manchmal auch unnützes) Wissen anlesen kann?

              • Zaungast

                Glückwunsch! Sie waren natürlich auch schon an allen anderen Orten, die die Tour so durchquert und sind jetzt pausenlos dabei, Ihre Kenntnisse aufzufrischen.

                „Neugier ist eine starke Triebfeder, wussten Sie schon das man sich Dank ihr einiges (manchmal auch unnützes) Wissen anlesen kann?“
                Wie würde EdiG dazu sagen? „Dumm, arrogant und wenig hilfreich“.
                Durchaus nützliche Deutschkenntnisse haben Sie sich aber anscheinend dabei nicht angelesen („das“ und „Dank ihr“).

                Was die Werbung für unsere Gegend im deutschen Fernsehen anbelangt, so wurde gerade beim Durchqueren von „Ostbelgien“ umgeschaltet, wie Mischutka unter einem anderen Beitrag schreibt:
                „vor dem Fernseher (wie sicher viele andere auch) „schwarz geärgert“ : Die Tour war kurz vor Kelmis, da kam die ARD auf die Idee, eine Kurzausgabe der Tagesschau zu senden und anschließend ein paar Vorschau-Hinweise. Dann schnell zu Eurosport umgeschaltet : ein paar Sekunden (!) vom Ende der Lütticher Straße gesehen – dann kam …..natürlich Werbung – bis die Fahrer in Henri-Chapelle waren. Erst dann ging es nach diesen „Warteminuten“ vor dem Fernseher weiter – von Ostbelgien nichts mehr zu sehen. Schade….“
                Das sagt wohl alles. So wichtig ist das einzigartige Ostbelgien…

                So, und nun beende ich für meinen Teil dieses Zwiegespräch. Vielleicht findet sich nach Réalité und mir ein anderer Gesprächspartner, der es fortsetzt.

          • Réalité

            Lieber Edi!
            nochmaliges Kompliment für Ihre grosse Mühe bei Ihren Kommentaren! Aber besonders für Ihr Zwiegespräch mit „@Zaungast“! Man sollte fast meinen es wäre „ein und dieselbe Person“!?
            Ein kleiner Tipp von mir an Sie, Edi:
            Unser MP sucht händeringend Menschen welche Geschichten schreiben und erzählen!
            Das wäre doch was für Sie!?
            Oder etwa nicht?!

            • @ Réalité

              Im Prinzip wäre das schon etwas für mich, würde auch bestimmt Spass machen. Es gibt aber ein Hinderniss;unter uns, bitte verraten Sie es nicht weiter, ich würde für den keine Reden schreiben können weil ich ihn nicht leiden kann. Um zu überzeugen muß man hinter dem Produkt (oder dem Menschen) stehen.
              Zum Gefolge der Herrschenden gehörte immer der Narr, dessen Aufgabe es war den Herrscher „zu erden“. Unser Regierender hat zwar jede Menge Clowns um sich versammelt aber keinen Narren. Er regiert auch nicht, er spricht nur drüber.

  6. Marc Van Houtte

    Blumenkübel + Berlin und Brüssel Sommerfestgedönns ist mehr als 80.000.
    Auch hier kann mit Privaten Sponsoren viel gemacht werden.
    Besser als die blöden DG Aufkleber und die Ostbelgien Bierdeckel für Schorletrinker.

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