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Zoff im Eupener Krankenhaus: Chefarzt sieht sich als Opfer von „Erniedrigungen und Demütigungen“

Allein der Um- und Ausbau des Eupener Krankenhauses kostet die DG 13 Millionen Euro. Foto: OD

Der scheidende Chefarzt des Eupener Krankenhauses, Dr. Guido Klinkenberg, möchte nicht still und leise gehen. Vielmehr ist dem Anästhesisten daran gelegen, vor seinem Rücktritt zum 30. April 2016 Klartext zu reden. Dabei spart der 64-Jährige nicht mit Kritik an der Führung der Klinik, sieht sich als Opfer von „Demontage“ und „Diffamierung“.

In seinem Rücktrittsschreiben, das dem Grenz-Echo zugespielt wurde, beklagt Dr. Guido Klinkenberg unter anderem: „Ich bin an einem Punkt angekommen, wo ich nicht mehr bereit bin, weitere Erniedrigungen und Demütigungen zu ertragen.“

Auch wenn für den Rücktritt Klinkenbergs bisher keine Gründe genannt wurden, war von vornherein klar, dass die Querelen innerhalb der Ärzteschaft des Eupener Krankenhauses, die „Ostbelgien Direkt“ bereits zwei Mal erwähnt hat, eine große, wenn nicht sogar entscheidende Rolle gespielt haben.

Klinkenberg selbst bestätigt dies in seinem Schreiben indirekt, indem er sich über „anonymisierte Briefe gewisser Kollegen“ beklagt, mit denen 2014 eine Diffamierungskampagne gegen ihn losgetreten worden sei. Gegen seine Person habe es „unerträgliche Attacken“ gegeben, so der scheidende Chefarzt.

Klinkenberg schreibt an den Verwaltungsrat, dass sich das Eupener Krankenhaus in einer „ernst zu nehmenden Krise“ befinde. Der Mediziner bemängelt „Clan-Denken“, „Abschotten in eitlen Individualismen“ und „Rudelbildung“. Er schlussfolgert: „Kein möglicher Nachfolger in meiner Funktion wird bereit sein, das zu ertragen, was man mir zugemutet hat.“ (cre)

Siehe auch Artikel „Verwaltungsrat des Eupener Krankenhauses akzeptiert Rücktritt des Chefarztes, schweigt sich aber über die Gründe aus“

Siehe auch „Dr. Guido Klinkenberg tritt als Chefarzt des Eupener Krankenhauses zurück – wegen Querelen innerhalb der Ärzteschaft?“

Chefarzt Dr. Guido Klinkenberg (links) mit Direktor Danny Havenith (Mitte) bei der Vorstellung der Cliniclowns im Eupener Krankenhaus im September 2015. Foto: Gerd Comouth

Chefarzt Dr. Guido Klinkenberg (links) mit Direktor Danny Havenith (Mitte) bei der Vorstellung der Cliniclowns im Eupener Krankenhaus im September 2015. Foto: Gerd Comouth

34 Antworten auf “Zoff im Eupener Krankenhaus: Chefarzt sieht sich als Opfer von „Erniedrigungen und Demütigungen“”

  1. Harald Montfort

    Ich hatte es schon mal gesagt: Der Fisch stinkt vom Kopf.
    Wenn Führungsposten nicht nach Kenntnissen sondern nach der politischen Mitgliedskarte besetzt werden passiert so etwas.
    Das KH braucht eine qualifizierte Führungsetage und keine Vetternwirtschaft(besetzung).

  2. Wenn ich von Bekannten höre, was z.B. in der Geriatrie los ist oder wieviele Eupener sich in Aachen im Klinikum verarzten lassen, habe ich so meine Zweifel an der Führung von Sankt Nikolaus….

    • Damien Francois

      Einspruch: Ich war letztes Jahr mehrmals in der Notaufnahme mit meiner alten Mutter, und sie ist dort sehr gut und nett behandelt worden. Auch in der Geriatrie, wo sie ein paar Tage gelegen hat, waren Personal und Ärzte sehr freundlich und fachkundig. Im Klinikum? 2 Köpfe = 1 Kopftuch. Nie mehr. Schlimmer als am Flughafen in Abu Dhabi – doch, doch.

      • Ich kann Ihnen nur beipflichten. Das Personal in der Notaufnahme Eupen ist meiner Erfahrung nach freundlich, fachkundig und korrekt. Ich habe aber auch sehr gute Erfahrungen im Klinikum Aachen gemacht. Klar, viele Kopftücher – allerdings hat mich keines davon gebissen oder sonstwie misshandelt.
        Ich verstehe nicht, warum Sie als Mensch, als studierter Mensch, als Philosoph, Autor und engagierter Nepalspendensammler solch platte, undifferenzierte, polemisierende Kommentare veröffentlichen.

        • Damien Francois

          Ganz einfach, weil ich meine Meinung habe, die auf Erfahrung basiert, als Mensch, als „studierter Mensch“ (im Wald und in den Bergen lernt man am meisten, nicht an der Uni), gerade als „Philosoph“ (wieso soviel lesen und nachdenken, wenn’s nicht darum geht, die Dinge so zum Ausdruck zu bringen, wie man sie wahrnimmt und „denkt“? Susi, denken Sie doch bitte nicht so klischeehaft!), als Autor und nicht zuletzt als Nepal-Spendensammler.

          • Wir sollten uns an Kopftücher und sonstiges gewönnen.
            In einer globalen Welt gibt es keinen Grenzen, dafür ist alles billig !
            Haben wir vielleicht nicht gewollt, ist aber so …
            Aber unsere Kultur und Frieden sollten wir uns nicht nehmen lassen : also kämpfen wir dafür, die Politik zieht dann schon nach

      • Krasses Argument.
        Medizinische Grundversorgung und die Auswahl des Standortes wird anhand der kulturellen Gepflogenheiten auserwählt. Um Gesundheit scheint es Ihnen dann wohl doch nicht zu gehen.
        Solche Leute sind in Eupen eindeutig besser aufgehoben.

  3. H,Schnitzler

    Pardon!
    Das schwache Huhn bekommt die Hiebe ab.
    Hat man mit mir auch versucht,allerdings vergeblich.
    Es galt die Regel:morgen wird zurück geschossen nach der Lehre vom alten Fitz: nach 24 Stunden.
    Der Einzelkämpfer obsiegt!
    Heulsusen nicht!
    Die Gruppe ist meistens schwerfällig.

  4. Ekel Alfred

    @ Konkurrenz für AK! Hätte H. Schnitzler nicht seine Doktorentitel beim Golfspielen mit eingelocht (was für ein Schlag und was für ein Green…), würde er sich sicherlich „AKADEMISCH“ ausdrücken können. Das ist ihm beim Spielen verloren gegangen….

  5. Dr. Albern

    Es wird langsam Zeit,dass einer diesen Saustall ausmistet!
    Fährt überhaupt noch ein Eupener nicht ins Aachener Klinikum, wenn er nicht gerade lebensbedrohlich verletzt ist?
    Die Notaufnahme im St. Nikolaus agiert lustlos und unqualifiziert. Da muss als erstes ein neuer Besen kehren.
    Und wenn man dem Spital ein anderes Schicksal als der Grenz-Echo-Druckerei ersparen möchte, braucht es einen fähigen Direktor.
    Das Vakuum an der Spitze des Verwaltungsrats macht sich so langsam aber sicher auch an der Spitze der Stadt bemerkbar.
    Der Ärzterat hat nun die Zügel in der Hand, um nach Dr. Janssen endlich noch einmal einen Chefarzt zu finden, der diesen Namen auch verdient.

  6. TOU- BIB

    All das wäre sicher genug Stoff für eine TV Serie, so wie z bspl in Deutschland: In aller Freundschaft. Spanend ists allemal. Der Klüngel setzt sich fort, von der Politik zum Sport bis hin zum Onkel Doktor.

  7. Ekel Alfred

    @ tja, tja, der „Bergdoktor“ verkörpert alles in einem. Er alleine kann alles, gibt sogar den Chirurgen Anweisungen, wie sie ihre Operationen auszuführen haben. Der Nachfolger im Krankenhaus St. Nikolaus wäre also schnell gefunden….

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