„Mit großer Rührung und tiefer Bewunderung geben wir heute bekannt, dass Nina Derwael (TK Sta Paraat Hasselt) beschlossen hat, ihre Karriere als Spitzenturnerin zu beenden. Ihre letzten goldenen Erfolge markieren das Ende eines Kapitels.“ Mit diesen Worten wandte sich am Dienstag der frankophine Turnsportverband (Fédération Frankophone de Gymnastique) an die Öffentlichkeit.
Der vor anderthalb Monaten errungene doppelte Europameistertitel sei damit der letzte Höhepunkt einer langen und glänzenden Karriere und ermöglichr Nina Derwael einen würdigen Abschluss, wie sie es sich immer erträumt hatte.
Nina blickt zufrieden zurück und wendet sich nun neuen persönlichen und beruflichen Zielen zu. Ihre beiden Goldmedaillen (Stufenbarren und Schwebebalken), die sie Anfang Juni bei den Europameisterschaften in Leipzig gewann, sind somit ihre letzten sportlichen Erfolge und beenden eine fast 20-jährige Turnkarriere, davon 10 Jahre auf höchstem Niveau, mit insgesamt 11 Medaillen bei großen Meisterschaften.

01.08.2021, Japan, Tokio: Anastasiia Iliankowa (Russisches Olymp. Komitee), Silber, Nina Derwael (Belgien), Gold, und Sunisa Lee (USA), Bronze, (l-r) stehen bei der Siegerehrung zusammen. Foto: Friso Gentsch/dpa
Nina wurde in Tokio (2021) Olympiasiegerin am Stufenbarren und 2018 und 2019 zweifache Weltmeisterin in derselben Disziplin. Außerdem ist sie vierfache Europameisterin, darunter einmal am Balken im vergangenen Monat.
„Ich habe erreicht, was ich wollte und was ich erreichen konnte. Ich konnte beweisen, was in mir steckt”, fasst Nina zusammen. „Bis heute bin ich immer mit großer Freude zum Training gegangen, weil ich es liebe und weil ich immer ein Ziel hatte. Die Europameisterschaften in Leipzig waren eines davon, auch wenn ich nicht zu träumen wagte, Gold zu gewinnen. Ich konnte meine Übungen nicht gründlich trainieren und habe sie daher auf der Grundlage meiner Erfahrung ausgeführt. Mir wurde klar, dass ich es nicht besser machen konnte.“
Wenn sie bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen noch eine bedeutende Rolle spielen wollte, hätte sie ihren Körper einem noch stärkeren und längeren Druck aussetzen müssen – ein Risiko, das die 25-Jährige nicht mehr eingehen möchte.
Derwael: „In den letzten Wochen habe ich mir immer öfter gesagt: Ist es jetzt nicht genug? Lohnt es sich wirklich, Risiken für meinen Körper einzugehen? Meine Schlussfolgerung war klar und eindeutig“ Es war wunderschön, wirklich wunderschön.“

02.11.2018, Katar, Doha: Turnen, Weltmeisterschaft, Stufenbarren: Nina Derwael aus Belgien jubelt mit ihrer Goldmedaille. Foto: Vadim Ghirda/AP/dpa
Ilse Arys, Generaldirektorin von Gymfed, dem niederländischsprachigen Zweig des Kgl. Belgischen Turnverbandes: „Als Verband sind wir unglaublich stolz auf Ninas Werdegang: von einem jungen Talent in einem unserer Turnvereine bis hin zur Weltmeisterin und Olympiasiegerin. Wir fühlen uns geehrt, dass wir sie zusammen mit Sport Vlaanderen und unseren Partnern in ihrer Entwicklung als Sportlerin und als Mensch begleiten durften.“
Ninas Ausdauer, ihre Eleganz und ihre Leidenschaft hätten ihr nicht nur Medaillen eingebracht, sondern würden auch einen bleibenden Eindruck im Sport und in der gesamten belgischen Turnszene hinterlassen, so Arys: „Wir danken Nina von ganzem Herzen für alles, was sie für unseren Sport geleistet hat.
Ihre Geschichte hat Tausende von Kindern und Jugendlichen dazu inspiriert, selbst die Türen einer Turnhalle zu öffnen. Ihr Abschied ist kein Ende, sondern der Beginn eines neuen Kapitels, um den Turnsport weiter zu fördern.“
Nina Derweil wird am Freitag, dem 22. August, im König-Baudouin-Stadion im Rahmen des „Memorial Ivo Van Damme“ eine besondere Ehrung zuteil. (cre)
Bei so viel positiven erfolgen, ist man erstaunt dass diese, aus unserem Land kommen.
Es bleiben deshalb, (ohne weitere Kommentare) nur die herzlichsten Glückwünschen zu übermitteln.
Oh , mir fällt doch noch etwas ein.
jetzt warten wir nur noch auf die gleiche Anzahl von politischen Erfolgen, bis zum Jahr 3.0??.
;-)
Wir warten und warten und warten.
Das sind Sportarten wofür ich den Hut ziehe, und für ihre Leistung, Aufwand und Disziplin zu wenig finanziell entschädigt werden !.
Es ist selten, dass man, oder in diesem Fall Frau, so klug entscheidet, in einer solchen Lage. Auf dem Höhepunkt aufhören… Alle Achtung!
Bravo,Bravissimo!!!