Notizen

Neuerungen im Schulwesen in der DG: Eltern werden finanziell entlastet

Unterrichtsminister Harald Mollers (links) am 1. September 2014 mit Schulleiterin Karin Plumacher beim Besuch der Grundschule des Kgl. Athenäums Eupen am 1. Schultag 2014. Foto: Jannis Mattar

Mit dem Schulstart an diesem Dienstag, 1. September, treten in der DG einige Neuerungen in Kraft, die noch vor der Sommerpause im „Dekret über die Maßnahmen im Unterrichtswesen 2015“ durch das Parlament der DG verabschiedet wurden. Zum Beispiel werden mit dem Start des neuen Schuljahres die von der DG an die Grundschulen ausgezahlten Mittel für pädagogische Zwecke deutlich erhöht.

„Ziel dieser Erhöhung ist die finanzielle Entlastung der Eltern“, so Bildungsminister Harald Mollers (ProDG). Bereits im letzten Schuljahr zahlte die DG pro Kindergartenkind 20 Euro und pro Primarschüler 50 Euro an die Grundschulen, was einem Gesamtbetrag von 285.910 Euro entspricht.

„Damit konnten wir sicherstellen, dass den Eltern von Grundschulkindern in der DG keinerlei Kosten mehr für didaktisches Material, für den Schwimmunterricht und für die Beförderung zum Schwimmbad, für Funktionskosten der Schule sowie für die Diplomausstellung in Rechnung gestellt wurden“, unterstrich Mollers in einer Pressemitteilung: „Da wir bemüht sind, die finanzielle Entlastung der Eltern weiter voranzutreiben, wird die Kostenlosigkeit in diesem Schuljahr auf eintägige sportliche oder kulturelle Aktivitäten, die während der Schulzeit in der Grundschule stattfinden, ausgeweitet.“

25 Euro je Kindergartenkind – 100 Euro pro Primarschüler

Laut Mollers wurden zur weiteren finanziellen Entlastung der Eltern die Mittel für die Grundschulen deutlich erhöht. Der Auszahlungsbetrag belaufe sich in diesem Schuljahr insgesamt auf 540.525 Euro, was einem Beitrag von 25 Euro je Kindergartenkind und einer Verdopplung auf 100 Euro je Primarschüler entspreche.

Erst kürzlich kritisierte der Bund der Familien bei der Veröffentlichung seiner jährlich angelegten Studie über die anfallenden Schulkosten in der Französischen Gemeinschaft, dass auf Ebene der finanziellen Entlastung der Eltern im frankophonen Landesteil kaum Fortschritte erzielt wurden. „In der Deutschsprachigen Gemeinschaft sieht die Sachlage deutlich anders aus“, stellte Minister Harald Mollers klar: „Sicher ist auch bei uns nicht alles kostenlos, aber wir haben durch die Maßnahmen von 2014 und 2015 einige gewaltige Schritte in diese Richtung getan.“

Am Dienstag ist Schulanfang. Dann beginnt für die Kleinen wieder der Ernst des Lebens. Foto: Shutterstock

Das Dekret über Maßnahmen im Unterrichtswesen 2015 enthält darüber hinaus zahlreiche weitere Vorhaben. So wurde eine Änderung des Dekrets über den Sprachengebrauch im Unterrichtswesen vorgenommen, die es Grundschulen in der DG von nun an erlaubt, in einer Pilotphase – ähnlich wie in bilingualen Kindergärten – auch in der Primarschule bilingualen Unterricht anzubieten.

Direkt umgesetzt wird diese Maßnahme am César-Franck-Athenäum in Kelmis, wo am Dienstag mit Beginn des neuen Schuljahrs die drei ersten bilingualen Primarschulklassen der DG eröffnet werden.

Förderpädagogen sollen rechtzeitig helfen

Des Weiteren wird mit dem Maßnahmendekret 2015 ein neuer Beruf geschaffen: das Amt des Förderpädagogen in der Regelgrundschule. Es handelt sich hierbei um speziell ausgebildete Primarschullehrer, die im Rahmen der niederschwelligen Förderung in Regelgrundschulen Schülergruppen und einzelne Schüler mit spezifischem Förderbedarf möglichst früh beobachten.

Zudem beraten und unterstützen die Förderpädagogen das Lehrpersonal bei Differenzierungs- und Fördermaßnahmen und stellen spezifische Fördermaterialien bereit.

8 Antworten auf “Neuerungen im Schulwesen in der DG: Eltern werden finanziell entlastet”

  1. Ostbelgierin

    Wie wäre es Herr Mollers, wenn Sie mal etwas für die Kinder der Sekundarschule der ZFP. machen, die sich Morgens um 5.30 Uhr im Bus setzten müssen, um pünktlich in Eupen zu sein. Wäre es nicht angebracht mehrere Klassen in St.Vith zu eröffnen, damit diese Schüler auch noch etwas anders vom Tage haben, anstatt von morgens bis abends um 19.30 Uhr für die Schule da zu sein oder auf dem Weg zur Schule zu sein. Wie können diese Kinder noch lernen? Wie können diese Kinder noch Freizeit haben?
    Geht nicht, die Zeit ist nicht da, wann denn auch.
    Ostbelgierin

  2. Ostbelgier

    und wie wäre es:
    – mit kleineren Klassen
    – Einstellung von Fachlehren für gewissen Fächer
    – Ausstattung der Lehrkräfte mit auseichend pädagogischem Material
    – weniger Belästigung der Lehrkräfte mit unausgereiftem „pädagogischen“ Firlefanz

  3. Gute Initiative, Herr Bankmanager. Aber ist der Minister nicht auch für die Lehrer da? Mehrere Studien haben gezeigt:

    zufriedenene und nicht gestresste Lehrer = guter Unterricht = gute Ausbidlung unserer Kinder

    Seit einem Jahr ist Mollers dran. Mehr als Kleckerei kommt da bisher nicht raus.

  4. Réalité

    Wieder mal der Beweis:trotz vieler Minister samt Anhang,immer noch und viele Probleme!
    Dafür brauchen wir wahrlich keine Minister,die dem Steuerzahler vieles an Geld kosten.
    Solche Dinge könnten sicherlich und ohne weiteres von anderen kompetenten Personen gelöst werden,die das genau so gut erledigen könnten!

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern