Politik

Für eine Neubelebung der Debattenkultur – „Ministern nicht den Ring küssen, sondern ihnen die Stirn bieten“

Gegen das „Diktat der Einpositionen-Gesellschaft“, für mehr Debattenkultur. Foto: Shutterstock

Während in der DG die Regierung Paasch die Agentur MSL Germany beauftragt hat, zu untersuchen, „in welcher Form hierzulande Fake News verbreitet werden und wie man die Menschen kurz- und langfristig davor schützen kann“, kommt der bekannte deutsche Journalist Gabor Steingart zu der Einschätzung, dass der Widerstand gegen die „politische Korrektheit“ wächst.

In seinem „Morning Briefing“ von diesem Dienstag, 2. März, schreibt Steingart unter dem Titel „Politische Korrektheit: Der Widerstand wächst“, es gebe immer mehr Zeitgenossen, die „die Mechanismen einer scheinbar gutmütigen Intoleranz durchschaut“ haben.

Steingart, Chef des Medienunternehmens Media Pioneer, kritisiert  „das Diktat der Einpositionen-Gesellschaft“ und bricht eine Lanze für mehr Offenheit gegenüber Andersdenkenden.

10.02.2020, Berlin: Journalist, Autor und Medienmanager Gabor Steingart. Foto: Kay Nietfeld/dpa

In diesem Zusammenhang zitiert der 58-jährige Journalist, der regelmäßig auch in Diskussionssendungen im deutschen Fernsehen auftritt, den linken Politiker Fabio De Masi, der im Herbst den Deutschen Bundestag verlässt und gesagt hat: „Ich habe den politischen Meinungsstreit – gerade mit Konservativen und Liberalen – immer als eine Bereicherung empfunden. Denn Widerspruch schult die eigenen Argumente. Wir müssen lernen, respektvoll miteinander zu streiten.“

Steingart beruft sich u.a. auf den ehemaligen Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse (SPD), der seine eigenen Erfahrungen mit den Ausgrenzern gemacht habe, die ihn aufgeschreckt hätten.

Journalisten sollten dem Mainstream-Druck widerstehen

„Die Identitätspolitik von links, wenn sie weiter so einseitig und in dieser Radikalität betrieben wird, führt zur Cancel Culture“, wird Thierse zitiert: „Das heißt, man will sich nicht mehr mit Leuten auseinandersetzen, die Ansichten haben, die einem nicht passen. Das ist demokratiefremd und, wenn ich das sagen darf, demokratiefeindlich.“

Es gibt noch andere namhafte Politiker oder Journalisten in Deutschland, die Steingart hoffen lassen, dass sich im politischen Diskurs eine Trendwende abzeichnet und wieder mehr Streitkultur gefördert wird.

Daniel Cohn-Bendit. Foto: Shutterstock

Laut Steingart ist selbst „der grüne Vordenker und anti-autoritäre Tausendsassa“ Daniel Cohn-Bendit nachdenklich geworden, indem er sagt: „Was mich politisch heute beschäftigt, ist die Frage: Warum gibt es immer wieder Bewegungen, die eine richtige Kritik äußern – die Frauenbewegung, die Schwulenbewegung, die Umweltbewegung. All diese Bewegungen haben für mich einen nachvollziehbaren politischen, sozialen und ökonomischen Ansatz. Warum gibt es innerhalb dieser Bewegungen aber immer einen Moment, in dem sie sich einer totalitären Versuchung nicht entziehen können?“

Steingart zitiert auch Herbert Prantl, der sich in seinem Buch „Not und Gebot. Grundrechte in Quarantäne“ für eine Neubelebung der Debattenkultur stark macht.

Prantl, Autor und Kolumnist der „Süddeutschen Zeitung“, deren Chefredaktion er bis 2019 angehörte, empfiehlt Journalisten, dem „Mainstream-Druck zu widerstehen“ und „den Ministern, Kanzlern und Präsidenten nicht den Ring zu küssen, sondern ihnen die Stirn zu bieten“.

Oder wie der deutsche Medientheoretiker Norbert Bolz es formulierte: „Viele Journalisten sind eigentlich Parteipolitiker, die so tun, als seien sie Journalisten.“ (cre)

42 Antworten auf “Für eine Neubelebung der Debattenkultur – „Ministern nicht den Ring küssen, sondern ihnen die Stirn bieten“”

  1. Da muss man sich nur das kleine Ost-Belgien anschauen. Ohne OD und VIVANT, gäbe es nur einen Einheitsbrei aus BRF, GE sowie ECOLO, Pro-DG, PFF CSP und SP. Die Medien sind zum großen Teil von der Politik abhängig und die Politik(er) möchten zuerst „koalitionsfähig“ bleiben, d.h. immer dahin laufen wo auch die anderen schon sind. Nach einer Wahl sehen mit wem man sich zusammen klüngeln kann, und weiter geht’s…

    • @Dax Wie trist war Ihr Leben vor 2004, Vivant in der ApO und selbst danach ein Eifler Familienunternehmen, dass sich in Gsellcher Reinkultur im Wesentlichen mit der Einführung eine Venntalers befasste. Cre war in der Zeit (2005-12) Chefredakteur des gedruckten Einheitsbreiorgans (GE).

      Da freue ich mich für Sie, dass Sie ab 2009 (Generationenwechsel Vivant) und 2012 (OD) endlich wieder lächeln konnten. 😉

  2. Bolz hat absolut Recht. Es ist ein systemisches Problem. Alle Doxa-Produzierenden (Financiers, POlitiker, MSM, internationale Orgas, NGOs…) tragen dafür die Verantwortung.
    Seit 1789 glauben alle, daß „Demokratie“ die Lösung der Probleme ist. Heute sehen wir was daraus geworden ist… Der geschickteste Trick des Teufels…

  3. Hallo Herr Cre,

    in dem Thema steckt sehr viel (interessantes, gutes und wichtiges) Potential, leider ist der Artikel recht oberflächlich, reißt viele Dinge an ohne sie zuende zu denken und endet wieder in der populistischen Schublade – ähnlich wird vermutlich dann auch hier wieder die Diskussion verlaufen…

    Das Problem ist, dass die Gesellschaft insgesamt die Fähigkeit verliert, vernünftig und sachlich miteinander zu diskutieren. Derjenige, der nicht meiner Meinung ist, ist doof, wird ausgegrenzt, ist um Grunde gar mein Feind. Ich mag zu Themen wie Klimawandel, Gendern, … anderer Meinung sein als jemand anderes, daher haben die Themen trotzdem ihre Daseinsberechtigung. Sobald aber sowohl ich als auch mein Gegenüber anfängt zu denken, dass nur eine Seite recht haben kann und der andere ein schwachsinniger Trottel ist, haben wir als Gesellschaft verloren.
    Wie hat Esther Bejarano so schön gesagt: Ihr tragt keine Schuld für das was passiert ist, aber ihr macht euch schuldig, wenn es euch nicht interessiert. Das gilt von ganz großen Dingen hin zu ganz kleinen Dingen….

    • Es gibt Sachverhalte da kann nur eine Seite recht haben, da ist jeder Kompromiss nur ein fauler Kompromiss. Auch das muss sich in der Parteienlandschaft wiederfinden. Dazu mein Steckenpferd, die Energiepolitik. Es keinen Kompromiss mit den Naturgesetzen, die Physik ist zu 100% diktatorisch. Und da wird es gefährlich wenn fachfremde „Politprofis“ und Journalisten versuchen das physikalisch unmögliche in einen politischen Kompromiss zu zwängen. Wir erleben es gerade….

      • Ok und Dax, die Wahrheit liegt vielleicht in der Mitte. Manchmal ist nur eine Lösung richtig, aber Ok geht es wohl zu Recht vor allem um die „Debattenkultur“.Die ist im Eimer, wenn das Platz greift, was man heute Trumpismus nennt, die Beschimpfung und Ausgrenzung anderer, gespeist aus Wut und Hass, aus Narzismus und Minderwertigkeitskomplexen, die Fantasien von Gewalt („Bürgerkrieg,“Rache“ usw.).Na gut, und wenn dann auch noch der Teufel ins Spiel kommt, wird es wieder lustig.

    • Bravo-Ok

      @Ok. Sehr guter Kommentar! Nur denke ich nicht, dass die eifrigsten Forenleser andere Meinungen gelten lassen. Hier wird doch meist nur gegen den so genannten „Mainstream“ gepoltert ohne auch nur die Fakten zu beäugen.

      Hier sind viele Zeitgenossen unterwegs, die eine „Politikerphobie“ an den Tag legen, die kaum zu überbieten ist. „Die da oben sind schuld!“ „Wir werden von den Politikern an der Nase herumgeführt!“ „Es wird zu einem totalen Reset kommen!“ „Wir leben nicht in einer Freiheit und Demokratie sondern seit langer Zeit bereits in einer Diktatur!“ … all das sind Statements aus bisherigen Posts hier im Forum.

      Ich kann nur sagen: die Demokratie ist eine Staatsform, bei der die Macht vom Volk mittels Wahlen ausgeht. Ein Appell also an alle Dauernörgler: investiert Euch in der Kommunal-, Gemeinschafts, Regional- und Föderalpolitik! Dann habt Ihr die Gelegenheit, etwas nach Eurem Gusto zu ändern. Alles andere ist doch nur Waschweibergeschwätz, das aber aufgrund seines populistischen Tons eifrig nachgeplappert wird.

      @Dax wenn Sie immer alles nur auf einen Punkt fokussieren, werden Sie das große Ganze aus den Augen verlieren. Natürlich kann der Mensch, der in der Erdgeschichte noch nicht einmal einen Fliegenschiss darstellt, die Naturgesetze nicht aushebeln. Hier in diesem Bericht geht es um „Fake News“ und deren Verbreitung – und da müssen Sie mir doch beipflichten: was derzeit an kruden Ideen, Meinungen, Vorschlägen und Verschwörungsszenarien herumgeistert lässt mich in Bezug auf die offenbar „überlegene Spezies Mensch“ stark zweifeln.

    • Wenn Sie mir erlauben:
      Hier machen Sie einen riesigen Fehler, der beweist, daß Sie nicht verstehen worum es eigentlich geht:
      „daher haben die Themen trotzdem ihre Daseinsberechtigung“. Nein, es gibt Themen, die überhaupt nicht diskutiert gehören, weil sie künstlich erzeugt werden um eben von den wichtigen Themen – das Gender-Ding zum Beispiel…
      Auch das ist ein Problem: Heute will jeder zu jedem Thema mitreden dürfen…
      Verstehen Sie mich nicht falsch: Waren die Reality-Shows ab den 80ern etwas Notwendiges? Nein. Sie verstehen mich jetzt?

      • Nur weil Sie ein Thema als überflüssig ansehen heißt es nicht, dass jemand anderes es nicht als für sich selber als besonders wichtig ansehen kann/darf – egal ob sie es als künstlich erzeugt erleben oder nicht. Nehmen wir das Beispiel Gendern: ich empfinde Texte mit *innen /innen oder egal wie als schrecklich und brauche es nicht. Gleichwohl gibt es KollegInnen (haha) die es als notwendig ansehen. Mit diesen kann ich ganz gesittet und ruhig über das Thema diskutieren. Wir sind nicht einer Meinung aber dazu in der Lage Argumente auszutauschen und vorzubringen. Das nennt man Diskussion und anschließend können wir uns weiterhin in die Augen schauen und gemeinsam arbeiten.
        Um es zusammen zu fassen: ich verstehe was Sie meinen, teile Ihre Meinung aber nicht, da sie mir zu engstirnig und ausschließend ist. Jeder hat bei uns das Recht auf seine Meinung, auch Sie und genau das ist es, was uns weit entfernt sein lässt von der Diktatur die besonders hier immer herbei geschrie(n)en wird.

        • Schon wieder das Thema Gendern, über das sich einige Leute offenbar unglaublich aufregen können. Das Thema wurde hier vor kurzem ausführlich diskutiert. Ok hat Recht, manche sehen diese Frage als wichtig an, dazu gehöre ich auch. Ich habe Kollegen kennengelernt, die am Arbeitsplatz immer nur von Kollegen sprechen, auch wenn sie angeblich ebenfalls die Frauen meinen. Aber wenn die Rede darauf kommt, wer für die nächste Betriebsfeier Kuchen backen und Salat mischen kann, dann ganz plötzlich kommt das verfemte, das unmögliche Wort, und zwar aus den Mündern dieser altbackenen Herren: „KOLLEGINNEN“. Merkwürdig und merkwürdig durchsichtig. Die weibliche Form geht offenbar ganz problemlos auch bei Kindergärtnerin, Sekretärin, Arzthelferin, Friseurin, Grundschullehrerin usw. Das ist eine besondere Form von Verlogenheit.

  4. Besorgte Mutter

    Das tut aber richtig gut, dass jetzt nicht mehr nur wir einfachen aber intelligenten Leute den Mund aufmachen. Wer dem Mainstream verfällt, dass ist der, der der Diktatur den Weg ebnet.
    Aber gut, jetzt beginnt der Widerstand zu wachsen und das ist gut so!
    Auch der deutsche Verfassungsrechtler Thorsten Kingreen warnt inzwischen die Politiker eindringlich davor, sich weiter hinter Expertenmeinungen zu verstecken.
    Vielleicht kriegt die Gesellschaft doch noch rechtzeitig die Kurve, bevor wir endgültig in den totalen Wahnsinn von Gesundheits- und Ökowahnsinnigen abdriften.

    • Anarchie

      Falsch, Freiheit ist nicht was Sie beschreiben, denn das ist Willkür, Anarchie, Verwöhnteskindsyndrom… Leben Sie mal Ihre Freiheit aus und gehen dem „inneren Zwang“ nicht nach, wenn Sie mal hungern…
      Freiheit ist nur in einem gewissen Rahmen möglich.

    • Echte Freiheit gibt es nicht. Jeder ist immer irgendwie abhängig von anderen. In einer funktionierenden Gesellschaft wie die unsere muss ein Zahnrad ins nächste passen. Das gelingt nur, wenn alle ihre Verantwortung übernehmen. Das ist ein Zwang. Wer das nicht will, muss sein Gemüse selbst anbauen und auf alles verzichten, was unser System für uns im Bereich Lebensqualität bereithält. C’est la vie, Madame Baudimont. C’est á prendre ou á laisser.

    • Zufällig sehe ich von Zeit zu Zeit Werbung im Fernsehen, da wird so richtig gegendert. „Colour-people“, urbane Phantasielandschaften, vegan, öko, usw…. Werbung war schon immer verlogen aber es wurde gelogen um z.B. Ariel zu verkaufen das immer noch weißer waschen konnte als zuvor. Versuchen sie das jetzt mal zu bringen, das mit dem weisser waschen, da steht man aber schnell in der Ecke, der rechten….

  5. Josef Nachgedar

    Die Situation ist in vielen Bereichen festgefahren. Die Politik geht Heute in vielen Bereichen ihren eigenen Weg. Früher hatten gewisse Parteien noch ihren Stil und Werte, Heute ist alles bunt vermischt und vornehmlich auf die eigenen Taschen der Politiker ausgerichtet. Viele solcher Beispiele wären zu nennen, auch hier vor unserer Haustür! Hier nur deren ein Paar:
    Wahlversprechen nicht eingehalten.
    Den Wählerwillen missachtet.
    Politiker sollten Führerqualitäten und -Eigenschaften besitzen, das Gegenteil ist vielfach uns zumeist der Fall.
    Korruption, nicht endende, sowie überhöhte Entlohnungen und Vergütungen sind der Anreiz geworden, was früher Ehrenamt war ist heute das Sparbuch.
    Machtgier und Eigensinn sollten nie deren Leitmotive sein, jedoch…?!
    Alleine diese paar Entwicklungen von hiervor, haben aus dem Beruf das gemacht, was jetzt Trumpf ist.
    Da wären noch ettliche Tatsachen anzufügen, ganz gewiss.
    Was dies alles doch fertig bekam, den Verdruss der Bürger und Wähler auf die Spitze zu treiben, kein Wunder!?
    All dies haben die Politiker sich selber zu verdanken. Der Bürger ist heue nicht mehr so hinterm Mond wie vor Jahren.
    Wäre die Politik so ehern und Zuverlässig geblieben, sähe unsere ganze Welt sicher sehr viel besser aus.
    Denen Leuten ist das „dem Volke dienen“ total abhanden gekommen. Nicht wirklich allen, jedoch den allermeisten! Leider Gottes!

  6. Anderes Beispiel, im WDR wird ein Beitrag über eine „Geruchspädagogin“ gesendet die den Menschen hilft den Lockdown besser zu überstehen. Man soll sich z.B. Gerichte zubereiten die an den Urlaub erinnern, da fühlt man sich gleich besser und die Musterfamilie die das vorspielt stimmt begeistert zu… Statt diesen Lockdown kritisch zu hinterfragen sedieren die Medien die Insassen des Hausarrestes mit grenzdebilen Propagandamärchen, und eine „Geruchspädagogin“ spielt die Märchentante! Unglaublich wie sich die Menschen mit so einem Relotius-Journalismus abspeisen lassen, da werden GEZ Gebühren bezahlt statt den Propagandasender zu boykottieren…

  7. Politischer Beobachter

    Nachdem die Roten bis Dunkelroten 20 Jahre lang jeden Widerspruch mit der Nazi-Keule bearbeitet haben, wollen Sie nun also debattieren?
    Ich sag euch Menschenhassern was: Nö! Kreuzweise.
    Und wenn wir schon dabei sind, glaubt irgendjemand ernsthaft, dass ein Ministerpräsident an einer offenen Diskussion interessiert ist, der von einem Ministerium für Wahrheit träumt?

  8. Marcel Scholzen eimerscheid

    Dieser Artikel spricht mir aus der Seele. In den ostbelgischen Parteien gibt es keine demokratische Debattenkultur sondern nur eine Kultur des preußischen Untertanengeistes und Duckmäusertums. Habe ich alles miterlebt. Da mitzumachen ist pure Zeitverschwendung.

    De Facto ist die Demokratie in der DG auf dem Rückzug. Das beginnt schon in der Gemeinde Büllingen mit nur einer Liste im Gemeinderat.

    Das alles hat schwindendes Politikinteresse zur Folge. Kurz gesagt : die Demokratie schafft sich selbst ab und ebnet Oligarchen den Weg, die nur ihres gleichen sehen wollen in den Parteien und Parlamenten genau wie in Russland oder auf dem Balkan.

    Ich wiederhole meine Forderung nach mehr direkter Demokratie nach Schweizer Vorbild. Am einfachsten durch Briefwahl zu organisieren. Da kann jeder mitmachen, selbst Leute mit wenig Zeit. Das muss eine Konsequenz der Coronakrise sein. Die Menschen müssen einbezogen werden in politischen Entscheidungen und nicht ausgeschlossen werden wie durch diesen komischen Bürgersialog, bei dem nur eine Handvoll zu Wort kommen.

  9. Karl-Heinz Lukaschenko

    Die Debattenkultur hat Lambertz getötet, Paasch begraben und Weyckmans nie gekannt… um jede Wiederauferstehung zu verhindern kann eine Stasi-Alles-andere-als-die-Sicht-der-Regierung-sind-Fake-news-Studie helfen!

  10. treesche

    Die Bürger werden eines Tages nicht nur die Worte und Taten der Politiker zu bereuen haben, sondern auch das furchtbare Schweigen der Mehrheit. — Berthold Brecht Das Schweigen in manchen Parteien macht einen fassungslos. Debatten und Kritik sind bei einigen schwachen Zeitgenossen natürlich unerwünscht. Da durfte ich leider einige Erfahrungen machen. Es hat mich fassungslos gemacht, wer uns da in Eupen regiert und beeinflussen will. Wenn man so schwach ist, wie die Ostbelgische Minderheitsregierung ist, die Angst vor einer kleinen Vivant hat, dann braucht man wirklich eine PR-Agentur. Gerne werden Menschen lächerlich gemacht oder in den heutigen Zeiten gerne als querdenkender Aussenseiter bezeichnet. Ich bin der festen Überzeugung, dass sich bei bei vielen Menschen etwas verändert hat im Denken. Unsere Jugend wird nicht alles stillschweigend hinnehmen, was im Moment passiert. Denn es ist ihre Zukunft, die gerade richtig verbockt wird durch eine falsche Egoistenpolitik. Es müssen wieder Diskussionen stattfinden. Nein die Demokratie schafft sich nicht selbst ab. Diese Zeit hat vielen Menschen bewusst gemacht, dass etwas ganz gewaltig schief läuft in Belgien und auch in Europa. Viele Medienportale und berühmte Zeitungen sind weit davon entfernt guten Journalismus zu leisten. Das hat alles eher nur noch mit Meinungsmache zu tun. Da nehmen wir das Ostbelgische Propagandaportal GE. Dauernd werden PR Texte untergehender Politsternchen z.B. Senator M., der Föderalabgeordneten, der Eifelbürgermeister aus B, B-R, usw. veröffentlicht. Die Bevölkerung wird nicht interviewt, wie sie sich in den einzelnen Gemeinde fühlt. Die Bürger sind in diesen Propaganda Organen fast nicht mehr existent. Der wütende Mob kann sich im Moment nur auf Facebook und Ostbelgien Direkt austoben. Es muss wieder debattiert, gestritten und heftig gerungen werden, um Entscheidungen. Das muss wieder kommen. Einige Parteien, wo keine Debatten mehr stattfinden, haben ihre Daseinsberechtigung verloren.

    • Josef der Sanfte

      Gut geschriebener Artikel, Treesche! So ist es heute in der Politik. Der letzte Satz ist die Krönung des ganzen. Da fällt besonders eine Partei ins Auge, die mit dem C davor. Die siechen nur so vor sich hin, und mulmen sich ein bis an die Ohren. Ab und zu liest und hört man etwas von denen, aber ja nichts zu lautes, sonst müssten si wach werden. Auch Ecolo ist ruhig und sanft am einschlafen. Einzig Vivant gibt sich Mühe, und bringt Gegenwehr und Frische in die Debatten!? Ob da schon die Zukunft verplant ist bei den 2 von hiervor, oder ob die sich bald eines besseren bedenken, und endlich mal ihre Wähler verteidigen? Es scheint denen egal zu sein, bis das böse Erwachen kommt?

      • treesche

        @Josef der Sanfte Was ist aus den Freiheitlichen geworden? In diesen Parteien sind doch keine Persönlichkeiten mehr. Wofür stehen die 2 FF? Freiheit und Fortschritt ist es auf keinen Fall mehr. Bin gespannt auf Vorschläge!

        • Die Freiheitlichen machen in erster Linie Politik für die Reichen. Frei nach dem Motto: so wenig Staat wie möglich, soviel privat wie möglich. Der kleine Mann hat mit dieser Politik das Nachsehen.

          • Nach Ihrer Definition müsste Venezuela oder Kuba die Inseln der Glückseeligen sein. Niemand verachtet den „kleinen Mann“ so sehr wie politische Systeme, besonders die, die vorgeben nur in seinem Interesse zu handeln…..

  11. Kathrin Schumacher

    Ich bin froh, dass wir allmählich Widerstand gegen den gegenwärtigen liberalen Faschismus sehen. Die heutige politische Korrektheit geht zu weit und ist zu einer Maske geworden, die es den Politikern ermöglicht, die öffentliche Opposition zu unterdrücken. Es ist heutzutage nicht erlaubt, eine andere Meinung zu äußern, ohne als rechts, rassistisch, engstirnig oder anti-humanitär eingestuft zu werden.

    Herr Paasch möchte sicherstellen, dass wir aufhören zu denken, zu hinterfragen und uns zu widersetzen, und dies alles unter dem Deckmantel, uns vor falschen Nachrichten zu schützen.

  12. Guido Scholzen

    Die Freiheit

    vor ein paar tagen ging ich in den zoo,
    die sonne schien, mir war ums herz so froh.
    vor einem käfig sah ich leute stehn,
    da ging ich hin um mir das näher anzusehn.

    „nicht füttern“ stand auf einem großen schild
    und „bitte auch nicht reizen, da sehr wild!“
    erwachsene und kinder schauten dumm
    und nur ein wärter schaute grimmig und sehr stumm.

    ich fragte ihn. „wie heißt denn dieses tier?“
    „das ist die freiheit“ sagte er zu mir.
    „die gibt es jetzt so selten auf der welt,
    drum wird sie hier für wenig geld zur schau gestellt“

    die freiheit ist ein wundersames tier
    und manche menschen haben angst vor ihr.
    doch hinter gitterstäben geht sie ein,
    denn nur in freiheit kann die freiheit freiheit sein.
    …denn nur in freiheit kann die freiheit freiheit sein!

    Ich schaute und ich sagte „Lieber Herr!
    Ich seh ja nichts, der Käfig ist doch leer“
    „Das ist ja grade“ sagte er „der Gag,
    man sperrt sie ein und augenblicklich ist sie weg!“

    Georg Danzer – Die Freiheit – 1979

  13. Liberale

    Zitat“ Aus dem Instagram Account von C. Mauel“
    Photo by @christinemauel on March 02, 2021. May be an image of 1 person.
    Photo by @christinemauel on March 02, 2021. May be an image of indoor.

    christinemauels Profilbild
    christinemauel
    Merci à @manuyvens pour votre invitation à #contrechamps où j’ai pu m’exprimer au sujet du digital Green pass qui faciliterait la libre circulation au sein de l’union et à l’étranger, sur les lenteurs de la campagne de vaccination mais aussi sur la situation à Liège Airport après l’annonce du plan de restructuration du spécialiste américain du fret aérien Fedex. #greenpass #covid_19 #vaccination #vaccinationcertificate #linkinbio #mouvementreformateur #fedex

    https://www.vedia.be/www/video/info/politique/la-deputee-wallonne-christine-mauel-mr-favorable-au-quot-digital-green-pass-quot-_104630_221.html#
    1 Tag
    GESTERN
    Kommentare wurden für diesen Beitrag eingeschränkt. Bürgersprechstunden, wie mit Jenny Baltus-Möres gibt es nicht mehr. Die Distanz zum Bürger ist doch ausserordentlich.
    Übersetzung: Die wallonische Abgeordnete Christine Mauel (MR), Gast von Contrechamp, sprach sich für ein europäisches digitales Impfzertifikat aus, das den freien Verkehr innerhalb der Union oder im Ausland erleichtern würde. Der deutschsprachige Europaabgeordnete blickt auch auf die Langsamkeit der Impfkampagne zurück, aber auch auf die Situation am Flughafen Lüttich nach der Bekanntgabe des Umstrukturierungsplans des amerikanischen Luftfrachtspezialisten Fedex. Sein vorgeschlagenes Dekret, das das Ende des Bargeldeingangs innerhalb von zwei Jahren vorsieht, wird in diesem Programm ebenso erwähnt wie die Position, die ländliche Gemeinden ohne Geldautomaten einnehmen sollten.

    Diese Nachwuchspolitikerin scheut die Auseinandersetzung mit den Bürgern. Kommentare unter ihren Posts bei Instagram sind unmöglich. Es ist schon seltsam, dass eine Politikerin, die so wenig sich mit den Befindlichkeiten der Menschen, die sie wählen sollen, auseinandersetzt. Vertritt sie uns noch? Mehrfach hat sie sich zu Politikerbaching geäussert. Nur was ist das? Wenn man die Reaktionen der Menschen scheut, was soll man dazu noch sagen! Oder noch ein Beispiel, aber vom MP: „Der Kommunikationsfluss zwischen den Gemeinden und dem Ministerium sei ausgezeichnet“ Stimmt das wirklich?

    • Walter Keutgen

      Liberale, da scheinen Sie falsch übersetzt zu haben: „Sa proposition de décret qui prévoit la fin du ticket de caisse d’ici deux ans sera également évoquée dans cette émission ainsi que la position que devraient adopter les communes rurales privées de distributeurs automatiques de billets (DAB).“ bedeutet „Ihr Dekretvorschlag, der das Ende des Kassenzettels innerhalb von zwei Jahren vorsieht …“ Streng genommen können schon heute Verkäufer und Dienstleister Bargeldannahme verweigern oder auf Bargeld bestehen.

      Weiterer Kommentar: Heutzutage muss alles grün und digital sein. Digital ist natürlich Humbug. Wenn der Krempel mal nicht funktioniert, werden wir wegen verbotenen Grenzübertritts eingelocht.

      • Liberale

        @Walter Keutgen Die Übersetzungsfehler müssen sie mir verzeihen, das Französische ist meine 4. Sprache. Da habe ich ein Übersetzungsprogramm als Unterstützung gebraucht. Bitte korrigieren sie.

        • Walter Keutgen

          Liberale, ist doch schon korrigiert. Abschaffung der Kassenzettel ist schon im Sinn der üblichen PFF-Klientel. Da werden auch wieder mal Bäume geschont, Frau Mauel sollte doch zuerst bei Ecolo kandidieren. Ich würde mich aber ärgern, wenn ich im Supermarkt den bezahlten Betrag nicht mehr kontrollieren kann oder soll der Kassenzettel etwa auf ein Smartphone, das man dann haben muss, gesendet werden?

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