Politik

N62: CSP pocht auf den Bau der Umgehungsstraße – Für mehr Lebensqualität und mehr Verkehrssicherheit

Die Regionalstraße N62 (hier in Grüfflingen) zählt zu den wichtigsten Verkehrsachsen zwischen Ostbelgien und dem Großherzogtum Luxemburg. Foto: privat

„Wir wollen eine Umgehungsstraße und möchten die Streichung dieses Projektes nicht tatenlos hinnehmen.“ Mit diesen Worten hat der CSP-Abgeordnete Robert Nelles die Regierung der Wallonischen Region aufgerufen, die Planungen einer Umgehungsstraße zur Regionalstraße N62 umzusetzen. Und die Regierung der DG soll sich in Namur dafür stark machen.

Die Regionalstraße N62 zählt zu den wichtigsten Verkehrsachsen von Ostbelgien nach Luxemburg und hat sich in den letzten Jahrzehnten aus mehreren Gründen immer mehr zum Problem entwickelt.

Geplante Straßen- und Brückenbauarbeiten seitens der Wallonischen Region, um eine Umgehungsstraße bei Oudler zu ermöglichen, wurden jedoch trotz fortgeschrittenen Planungsschritten nicht aufgenommen. „Der seit 2019 zuständige Minister Philippe Henry (Ecolo) schiebt dem Bau wieder einen Riegel vor“, so Nelles, der die Minister der DG-Regierung dazu aufrief, alle denkbaren Anstrengungen zu unternehmen, um ihre Kollegen der Wallonischen Region von der Dringlichkeit des Projekts zu überzeugen.

Seit vielen Jahren erhitzt die N62 in der Südeifel die Gemüter. Foto: privat

Unterstützung erhält der Abgeordnete vom CSP-Präsidenten Jérôme Franssen und vom EU-Abgeordneten Pascal Arimont, die beide an der Ausarbeitung der Resolution beteiligt waren. „Die DG spielt im Rahmen der ihr übertragenen Raumordnungskompetenz eine wichtige Rolle bei der Flächen- und Infrastrukturgestaltung in unseren Gemeinden und deshalb ist der Dialog mit der Wallonischen Region auch in dieser Angelegenheit von allergrößter Wichtigkeit“, betont Franssen.

„Rund 4.400 Menschen fahren jeden Morgen und jeden Abend durch die kleinen Ortschaften, um ihrer Arbeit in Luxemburg nachzugehen. Die Einrichtung einer solchen Umgehungstraße würde daher nicht nur das Verkehrsaufkommen in den Dorfzentren beruhigen und somit die Lebensqualität der Bewohner der Ortschaften, durch die die Regionalstraße N62 führt, deutlich erhöhen. Auch würde sie die Verkehrssicherheit sehr verbessern“, so Nelles, Franssen und Arimont.

Seit vielen Jahren fordern die Bürger der durchquerten Ortschaften und politische Verantwortungsträger eine Lösung des Problems in Form einer Umgehungsstraße, daher sind die Probleme und Lösungsansätze den Entscheidungsträgern der Wallonischen Region bestens bekannt.

Der CSP-Abgeordnete Robert Nelles (links) und der Europaabgeordnete Pascal Arimont. Foto: Gerd Comouth

Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mit potentiellen Trassenführungen wurde 2013 die Trasse 10 als bestmögliche Option seitens des damaligen Regionalministers Carlo Di Antonio (CDH) festgehalten. Diese Trasse war jedoch mit veranschlagten Kosten in Höhe von rund vierzig Millionen Euro die kostenintensivste Variante, nach Meinung der Experten jedoch die geeignetste. Diese sollte mit einer Anbindung nördlich von Grüfflingen beginnen und östlich an Thommen bis zum Kreisverkehr Schmiede vorbeiführen. „Sie hätte den Vorteil, nur ein Natura 2000-Gebiet zu tangieren und dieses, anhand des Baus einer Brücke, in großer Höhe zu überqueren, sodass sich die Auswirkungen auf die Umwelt in Grenzen hielten“, so die CSP.

Im Dezember 2017 erklärte Minister Di Antonio, dass im Idealfall 2019 mit den Straßenbauarbeiten begonnen werden könne. Der erste Finanzierungsschritt in Höhe von acht Millionen Euro für den Bau der Brücke war dementsprechend im Infrastrukturplan der Wallonischen Region 2016-2019 festgeschrieben worden.

Allerdings wurde dieser erste Finanzierungsschritt zum Ende der letzten Legislaturperiode „aus nicht nachvollziehbaren Gründen“, so die CSP, aus dem Finanzierungskatalog der Wallonischen Region gestrichen.

Aktivisten der Bürgerinitiative „N62 – Jetzt reicht’s!“ beim Aufstellen von Kreuzen im Jahre 2009.

Anfang diesen Jahres teilte der nun für Straßenbau zuständige Minister Henry auf Nachfrage mit, dass im derzeitigen Plan keine Mittel mehr für den Bau der Umgehungsstraße vorgesehen wurden. Des Weiteren sehe er in Zukunft für die N62 lediglich Verkehrssicherheitsmaßnahmen vor, da die Regierung in ihrem regionalpolitischen Programm den Ausbau des Straßennetzes deutlich eindämmen möchte, um somit Mittel für Sicherheitsmaßnahmen im bestehenden Netz und für Bus- und Fahrradinfrastrukturen frei zu machen.

„Darauf zu hoffen, dass durch einige Verkehrsberuhigungsmaßnahmen und mehr Rückgriff auf den Öffentlichen Personen-Nahverkehr die Situation gelöst wird, ist nicht realistisch. Das führt weder zu mehr Lebensqualität in den Ortschaften noch zu einer besseren Anbindung zwischen Ostbelgien und dem Großherzogtum Luxemburg. Wir wollen eine Umgehungsstraße und möchten die Streichung dieses Projektes nicht tatenlos hinnehmen“, heißt es abschließend in einer Stellungnahme der CSP. (cre)

42 Antworten auf “N62: CSP pocht auf den Bau der Umgehungsstraße – Für mehr Lebensqualität und mehr Verkehrssicherheit”

  1. Diese Initiative ist sehr lobenswert, auch wenn sie ziemlich spät kommt. Von Beginn der Planungen waren es unter anderem auch lokale und regionale CSP-Politiker, die das Projekt immer wieder torpedierten oder in ein falsches Licht rücken. Ich denke da an das „Luftballon-Projekt“ oder die tolle Lkw-Fahrt über die N62.
    Auch ist es merkwürdig mit welchen Zahlen hier argumentiert wird. Die von dem Gremium genannten Zahlen entbehren jeder Logik und sind meilenweit von der Realität entfernt. Sogar während der Homeoffice-Periode fuhren durchschnittlich über 12000 Fahrzeuge durch diese Dörfer, wobei vor allem die Gefahrengut- und Schwerlasttransporte den Anrainer sauer aufstoßen, ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Super-Gau kommt.
    Die BI N62 begrüßt den neuen Druck vonseiten der Unternehmer (Leserbrief) und der Politik, hofft aber, dass sich dieser nicht wie bisher immer in den vergangenen 70 Jahren (das erste Projekt datiert aus dem Jahr 1949 !!) als heiße Luft erweist.
    Die Meinung der Grünenpolitikerin Kelleter in Bezug auf unsere Bedenken spricht hierbei Bände!

    Die Zeit der Parteispielchen ist jedenfalls vorbei, es muss schnell gehandelt werden, den die Lebensqualität in den betroffenen Dörfern spottet jeder Beschreibung.

    • Vergleichbare Situation hier in Eupen. F. evers damaliger Bürgemeister in Eupen hatte sich stark gemacht für eine Entlassungsstrasse. Auch hier gab es ein Sturm der Entrüstung gegen dieses Projekt.
      Heute – einfach nur eine Katastrophe wie sich die Blechlawine durch Eupen quält und geplant ist auch bis heute – gar nichts.

      • Ja ganz richtig, denn die Stadt Eupen hätte das Anwesen am Friedhof kaufen sollen. Dort der neue Stadtpark 🌳🌳und dann die Umgehungsstraße 🛺🚜🛻zu spät! Jetzt kommt Beton-City. Sonniges Wochenende!

        • Was Eupen betrifft, da hat man schon Ende der 1960er Jahre geschlafen. Ursprünglich sollte die Frankendelle verlängert werden bis etwa Kettenis. Aber dann entschied man sich für das Fußballstadion und damit war die Chance vertan.

          • @Toll, das mit der Verlängerung der Frankendelle stimmt soweit. Es war sogar eine große Umgehung um Eupen geplant (Einfahrt Schloss Libermé und Ausfahrt Gemereth ) das nur am Rande. Aber das man sich nur für den Bau des Stadion entschied ist so nicht richtig. Es sollte von der Malmedyerstraße kommend eine Brück gemacht werden welche in der Frankendelle einlief und so dann weiter bis Kettenis ging. Diese Entscheidung hat eine Hotelier in der Unterstadt aber blockiert, da er meinte wenn eine Brücke über sein Hotel geführt wird, er keine Gäste mehr hat, weil diese weiter fahren und nicht zu ihm kommen. Das Hotel gibt es nicht mehr in der Form und das Chaos ist geblieben. Warum, weil in Eupen man nie weiter dachte wie 2 Meter Feldweg. Man wollte/will immer mit den großen Pinkeln, bekam/bekommt aber das Bein nicht hoch.

  2. Politik-Versagen(er)!

    Es ist schon traurig wie wenig unsere Eupener Gilde sich für diese Sache einsetzt. Seit Jahren krebst das Geschwür N62 durch das St Vither Hinterland. Aber nicht einer von den vielen Ostbelgischen Politikern setzte sich wirklich für dieses Langwierige Problem ein. Jede Mengen an Kontakte mit Zuständigen Leuten wurden angesetzt, aber nicht für die Sache N62. Die Einwohner der Dörfer: Grüfflingen- Oudler- Dürler- Lengeler und Malscheid fühlen sich total verlassen, und das bereits seit sehr langer Zeit. Es wird endlich Zeit das die Eupener Regierung wach wird, und auch Ecolo und Vivant sollten sich jetzt der CSP anschliessen und gemeinsam für unsere Mitbürger endlich mal ordentlich auf den Tisch pochen.

  3. Walter Keutgen

    In zehn Jahren ist der Automobilbestand drastisch zurückgeschraubt. Man fährt dann mit dem Fahrrad nach Luxemburg oder arbeitet am Computer von Zuhause, insofern Verwaltungsarbeit nicht sowieso von Computern erledigt wird. Also sind keine Straßenneubauaktionen mehr nötig.

      • Walter Keutgen

        Bäumchen, ja ironisch. Aber es kann durchaus so kommen. Wenn die Machtübernahme der Grünen tatsächlich die Länder an die Wand fährt, wird zurückgerudert werden. Aber, wenn sie durch Koalitionspartner abgefedert wird wohl nicht. Zum Detail: Renault plant 2025 25% Autos weniger zu verkaufen aber den gleichen Profit zu machen (Quelle: France Inter). Dabei hat Renault ein preiswertes Modell im Angebot. Büroarbeit von zuhause ist nichts Neues, ich gehe aber weiter: Solche Arbeit wird durch künstliche Intelligenz ersetzt.

  4. Das was da schon geplant wurde ist nur der poltiknahen Brückenbau-Firma zu verdanken. Das geplante Projekt ist davon geprägt dass man nicht mit den Luxemburgern gesprochen hat und eine rein belgische Lösung gewählt hat, zum grossen Nachteil der Ortschaften Espeler, Thommen. Da die derzeitige Bürgermeisterin (eine CSP geförderte) weit weg vom Schlag wohnt, hat sie ja auch schon verlauten lassen, dass es ihr egal sein, was denn dann/iregend wann kommen wird.
    Im Übrigen, was hat eigentlich die damals schon in Auftrag gegebene Umweltverträglichkeitsstudie gebracht? Hier handelt die CSP wieder mal nach dem Arimont Vorsatz seiner Werbeung : Sie haben ein Problem, was kümmert uns das ! In menen Augen eine reine CSP-Muppet-Show, die die Herrn Nelles und Arimont hier veranstallten.

  5. Um Gottes Willen, noch eine Fehlstrasse. PKW Maut erheben von Grüfflingen bis Wemperhardt. Jedenfalls muss der Verkehr gesenkt werden, noch eine neue Straße ist keine Lösung. Und mit Luxemburg abklären, was es noch für Möglichkeiten gibt.

    • „Schaut man sich die Länderkennzeichen der Fahrzeuge an , da sind Kennzeichen aus allen Ländern Europas dabei.Diese Strasse ist eine internationale Verbindung europäischer Staaten.“

      Von wegen“ internationale Verbindung europäischer Staaten“ . Da fallen mir beispielsweise die grünen Lkws ein, deren Besitzer aus der Eifel stammt und wo früher als Logo ein Känguruh drauf abgebildet war. Wie gesagt, jedes mal wenn ich mit meinem Fahrzeug etwa von Bütgenbach nach Sankt Vith und umgekehrt unterwegs bin, begegne ich etliche dieser LKWs während meiner etwa 20 minütigen Fahrzeit, wobei fast alle von denen Kennzeichen aus PL, RO, SLO und sonstigen osteuropäischen Staaten aufweisen; Der entsprechende Transport von A nach B geschieht mMn aber nicht von den Ländern aus, deren Kennzeichen sie tragen, sondern scheint mir doch sehr regional begrenzt zu sein.
      Welcher Zweck dahinter steckt kann man sich ja denken…..

  6. DerLuxemburger

    „Die hätte den Vorteil, nur ein Natura 2000-Gebiet zu tangieren und dieses, anhand des Baus einer Brücke, in großer Höhe zu überqueren, sodass sich die Auswirkungen auf die Umwelt in Grenzen hielten“, so die CSP.“

    Ja, hauptsache den Tierchen und Bäumchen passiert nichts. Dass die Trasse auf Kosten der Anwohner von Thommen und Grüfflingen geht, interessiert keinen.
    Diese Trasse ist ein Flop! Geplant von Leuten die nur ihre eigenen Vorteile suchen und Bedürfnisse befriedigen wollen, teuer, kompliziert, sprittfressend, gefährlich!
    Durch ihre Mündung auf Schmiede sind morgentliche Staus schon vorprogrammiert. Dies wird dazu führen, dass wieder alle auf die Nebenstrassen ausweichen. Durch Grüfflingen, Oudler, Lengler, Malscheid!
    Wenn man nichts planen kann was jedem entgegen kommt,oder zumindest sich anstrengt, sollte man es sein lassen!
    Aber wie sagte die Frau Bürgermeisterin „mir egal wo, hauptsache sie kommt“. Wenn man weiss, dass sie nicht durch das eigene Dorf kommen wird, kann man ja beruhigt solche Töne spucken.
    So sieht bürgernahe Politik in Burg-Reuland aus.

  7. Krisenmanagement

    Seit Jahrzehnten ist auf dieser Trasse nicht wirklich etwas geschehen. Es liegt wohl auch an dem mangelnden Engagement der beiden CSP-Bürgermeister(in) (Maraite und Dhur). Was hat die Gemeinde unternommen, um die Situation zu verbessern? Leider fahren die Busse Richtung Grenze ziemlich lehr durch die Gegend. Protestieren alleine reicht da nicht! Mit dem Kümmern das funktioniert wohl nicht wirklich? Es müssen Ideen her. Nur wer hat welche? Die Belgische Steuerpolitik begünstigt diesen Verkehr noch! Im Endeffekt baden diese Dörfer Fehler der Belgischen Regierung aus. Die DG Regierung fühlt sich nicht verantwortlich.

  8. Gastleser

    Einfach mal für alle Lkw ab 2,5 t SPERREN!
    Auch für die als Lkw genutzten Schlepper-Anhänger Gespanne aus Luxemburg…
    50 km/h Mindestgeschwindigkeit , zu langsame mit selben Ordnungsgeldern wie beim Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit belegen.

  9. Die Wahrheit

    Hallo, ich war gestern auf der N626 von Setz Richtung Manderfeld unterwegs. Diese Straße kann man nicht mehr als Straße bezeichnen, eher eine Stoßdämpferteststrecke. Besonders zwischen den Ortschaften Schönberg nach Andler gleicht es einem Schweizer Käse. Ferner gibt es in Schönberg eine Baustelle. Also die Beschilderung ist eine Katastrophe. Wegbeschilderung, was ist das denn??
    Liebe Politiker, warum seid ihr da. Hier muss endlich mal etwas getan werden.

  10. Die Politclowns in Eupen u darüber hinaus schaffen lieber Referenten Pöstchen als sich um wahre Dinge und Angelegenheiten zu kümmern. Die sind so in Ihrem Bürokratiemonster und Ihrer Parallelwelt gefangen da bleibt keine Zeit für bodenständiges

    • Politiker

      @klar
      Sie irren sich gewaltig. Wir haben uns das Problem sehr zu Herzen genommen. Wir haben schleunigst noch mehrere Gutachten angefordert und mehrere Studien in Auftrag gegeben. So lange Geld vorhanden ist, werden wir Initiative ergreifen und alle möglichen Studien und Gutachten auswerten. Uns mangelt es leider an qualifiziertem Personal. Der Bürger muss endlich mal lernen Geduld zu haben. Sobald wir unsere Taschen voll genug haben (wir haben ja so viele andere lukrative Verpflichtungen), werden wir vielleicht auch mal was Vernünftiges auf die Reihe bekommen.

  11. Auch wenn unsere Ministerriege nicht müde wird das Gegenteil zu propagieren. Die DG ist und bleibt ‚quantité néglibeable‘. Und der Traum von einer vierten Region ist ein Witz. Da wird die Wallonie schon die Bremsen anziehen.

  12. Mit großem Interesse habe ich die bisherigen Beiträge zum Thema N62-Umgehungsstraße in diesem Forum gelesen und möchte folgende Bemerkungen anbringen:

    1.) Es handelt sich um eine Thematik, die die Wallonische Region betrifft! Also bitte in diesem Fall kein Bashing gegen DG- und Lokalpolitiker. Einzig und allein Kelleter und Mauel sind in dieser Angelegenheit momentan gefragt. Die Meinung von Frau Kelleter ist ja bekannt, unterstützt sie doch die „Politik des Vergessens“ ihres politischen Blutsbruders Henry auf der ganzen Linie.

    2.) Das Projekt Umgehungsstraße geistert bereits seit 1949 (!) im Süden Ostbelgiens umher. Unzählige Konzepte, Trassen, Pläne und Informationsveranstaltungen wurden erstellt, gemacht und organisiert – ohne jegliches Resultat! In den 1980er Jahren wurden sogar tausende von Hektar – teils für die verschiedenen Dörfer wichtiges Bauland – für den Bau einer Umgehungsstraße enteignet. Damals (1982) versicherte der damalige Kammerabgeordnete Albert Gehlen auf Nachfrage von Anrainern aus Oudler, dass die Bagger in den kommenden Wochen anrollen werden…

    3.) Erst mit der Gründung einer BI nach dem glimpflich ausgegangenen Tanklaster-Unfall im Jahre 2008 wurde die Politik erneut „hellhörig“. Leider wurden die verschiedenen Initiativen mitunter wegen mangelnden Interesses der kommunalen Verantwortlichen ins Lächerliche gezogen und das Projekt regelrecht verschleppt.

    4.) In diesen – aus meiner Sicht – für die Realisierung entscheidenden Jahre (zwischen 2008 und 2015) waren es ausgerechnet Minister der CSP und der SP, die für diese Umgehungsstraße N62 verantwortlich hätten zeichnen müssen. Aus diesem Grund ist es mir schleierhaft und ich vermute bereits vorgezogenes Wahlpalaver, weshalb ausgerechnet das CSP-Triumvirat jetzt „Druck machen möchte“.

    5.) Der Minister Di Antonio hat sich für die Trasse 10 als einzige Variante entschieden. Das war nicht meine favorisierte Trasse, aber es war eine mögliche und eine entlastende. Die Beschwerden vonseiten der Bürger aus Espeler und Thommen kann ich nicht ganz nachvollziehen, da sie zu keinem Kompromiss und zu keiner Lösungsfindung bereit sind und waren. Gegen etwas zu sein ist einfach, man muss aber auch Alternativen anbieten können; und diese können nicht in der Beibehaltung der jetzigen Situation liegen!

    6.) Die Trasse 10 wurde geplant, studiert, analysiert und es wurden bereits Probebohrungen durchgeführt. Dafür hat die Wallonische Region mit unseren Steuergeldern 215000 € (ohne MWSt.) für die Vorplanung, 115000 € (ohne MWSt.) für die geotechnische Studien sowie 166000 € (ohne MWSt.) für die Machbarkeitsstudie bezahlt. Das sind insgesamt 600000 € (MWSt. Inklusive) für ein Projekt, das einfach so in die Tonne gestampft werden soll! Tja, wenn man’s hat!

    Diese Politiker dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass diese Straße quasi eine wirtschaftliche Lebensader des Südens der DG darstellt. Ohne eine entsprechende Anbindung an das Großherzogtum und somit auch an die Saar-Lor-Lux-Großregion würde der hiesige Mittelstand Schnappatmung bekommen.
    Das sollten Frau Kelleter und ihre GenossInnen mal genau überdenken, denn ich glaube nicht, dass Firmen wie Leufgen, Wiesen-Piront, Elsen & Co. demnächst mit dem Fracht-Veloziped die Reise ins Großherzogtum antreten werden.

    DIE ZEIT IST REIF FÜR EINE SCHNELLE UND EFFIZIENTE LÖSUNG!

      • @mol Falls Sie es noch nicht wissen, diese Pendler leben in Belgien und bezahlen brav die belgische Immobiliensteuern, Verkehrssteuern, … vom luxemburgischen Staat fließt zudem ein jährlich beachtlicher Betrag in die Staatskassen zurück. Also erst informieren bevor „bashing“ betrieben wird. Vielleicht zahlen diese Menschen im Vergleich zu Ihnen sogar noch deutlich mehr an Steuern.

        Außerdem handelt es sich um eine wirtschaftliche Verkehrsachse. Vielleicht leben Sie auf einer „Insel“, aber Menschen und Regionen können nur existieren und kooperieren, wenn die Verkehrsanbindungen auch vorhanden sind.

  13. Komisch?

    Im Grenz Echo stand ein komischer Leserbrief vom Herrn Hennen. Er schimpft über die CSP,sollte denen aber Dankbar sein, dass die endlich mal Bewegung in die Sache bringen. Das Eupener Ministerquartett kümmert sich wegen Zuviel Arbeit nicht das geringste am Thema, auch wenn es nicht in ihrem Bereich ist, könnte der MP doch mal dafür in Brüssel vorsprechen. Sonst lädt er ja auch spontan allerhand Personen nach Eupen ein. Er sollte jetzt mal freundlichst den Verkehrsminister nach hier bestellen, und sich mal mit dem nach Oudler schauffieren lassen! Und da in den Höchsten Stosszeiten mal die Autos zählen! Das sollten übrigens auch mal die Anlieger selber tun! Diese Zahlen sprächen Bände!
    Die Anlieger ab St Vith bis zur Hardt sind es jedenfalls Stinkesatt!

      • @ Walter Keutgen,
        Im Hennegau gab es solches!? Also hatte man dort sicher eine Lösung gefunden? Sehr komische Aussage von Ihnen? Was hindert Namur denn dran auch hier ein zu schreiten? Oder muss Brüssel das machen? Oder die Provinz? Vielleicht sogar Eupen? In Belgien weiss man fast nicht mehr wer für wo und was zuständig ist? An Geldern ist ja bereits reichlich verscherbelt worden.

        • Walter Keutgen

          Komisch, ich habe nur vorsichtshalber /gab hinter gibt geschrieben, weil ich nicht weiß, was daraus geworden ist. Den Fernsehbeitrag diesbezüglich habe ich vor etwa drei Jahren oder mehr gesehen. Ich schätze, auch da hat sich nichts bewegt. Nationalstraßen sind natürlich Sache der Region, also Namur. Sie haben Recht, die vielen Staatsreformen bedingen, dass wir als Volk nicht mehr wissen, wer zuständig ist. Als die Autobahnen von National auf Regional abgestoßen worden sind, hat noch schnell ein flämischer Minister die E25 ohne nötige Asphaltschicht bauen lassen. Beim nächsten Frost ist die Oberfläche der Autobahn kaputt gegangen und die Wallonische Region hat mehr als hundert Millionen Franken für die Reparatur auslegen müssen.

          Seit ein paar Jahren müssen alle Lkw über 3,5 T in Belgien auf den Autobahnen und einigen Nationalstraßen Wegegeld bezahlen. Was wird aus diesem Geld?

          • Ihr letzer Satz! Schnell gewusst, um alle die vielen Minister mit den Leuten dahinter zu bezahlen! Die alle fressen ein viel zu Hohes Anteil unser bitteren und massigen Steuern, und besonders von den horrenden Summen rund ums Auto, siehe TVA auf Treibstoffe und den ganzen Rest. Da bleibt danach nicht mehr viel übrig, sieht man am besten beim Strassenbau und Cie. Hauptsache die Politiker haben ihre vollen Taschen, den Rest können wir uns erträumen!

  14. DerLuxemburger

    Komisch? Glauben Sie, dass das die einzige viel befahrene Nationalstrasse in Belgien, oder der Wallonie ist. Da gibt es noch andere Kaliber die durch Städte und Dörfer führen. Und die stehen weit vor Grüfflingen und Oudler mit der N62 auf der Warte- und Budgetliste.

    • Komisch?

      @DerLuxemburger!
      Sie scheinen sich ja sehr gut aus zu kennen, Sie sind sicher vom Fach, oder woher wissen Sie um die Wartelisten usw ? Dann nennen Sie uns mal solche Nadelöhre! Unser Land ist nicht so reich wie Ihres! Und auch viel Grösser. Ihr Land ist da besser bestellt. In Belgien hatten wir nie eine richtige Strassenbauinfrastruktur. Heute noch immer nicht. Die kriegen das nicht hin. Das fängt schon ganz oben bei den Ministern an, und setzt sich fort bis hin zum Unternehmer. Aber geändert wird daran nichts. Ist auch sehr komisch, wie so vieles in Belgien. Eines der Hauptübel sind die vielen Regierungen, und natürlich die vielen politischen Entscheider und Verdiener.

  15. DerLuxemburger

    @Komisch, Ich bin weder vom Fach noch ein Kenner, aber Sie wissen genau so gut wie ich, dass es noch jede Menge anderer Baustellen in der Wallonie gibt die auf Finanzierung warten.
    Es läuft vielleicht nicht viel zusammen in Punkto Verkehrspolitik, aber dass auf 10 Km Distanz zwischen zwei bestehenden Nationalstrassen keine dritte gepflügt wird scheint sogar dem Verkehrsministerium logisch vorzukommen.
    Und überhaupt, wer sagt denn, dass ich Luxemburger bin oder da wohne? Vielleicht arbeite ich auch nur da……

    • DerLuxemburger, komische Ansichten eines Belgiers der in Luxemburg arbeitet. Sagen Sie uns mal was da den Anliegern helfen sollte, Ihre dumme und nichtssagende Ausrede: eine dritte gepfLügt wird?! Diese dritte würde ganz sicherlich den jetzt fliessenden übermässigen Last- und PKW Verkehr aus den betroffenen Dörfern wegholen! Eine mehr oder weniger, hier muss was passieren.
      Nur darauf kommt es doch schliesslich an.
      Wenn Sie selber dort wohnten, was wäre dann Ihre Meinung? Es so belassen wie es jetzt und schon seit vielen Jahren bestehlt? Auto folgt Auto, unaufhörlich, dazu der massenhafte Schwer Verkehr, u a sehr viele Tankwagen und Östliche Fernlaster, wo man um deren Zustand weiss?!
      Die Anwohner dieser Dörfer sind zu bedauern. Sie als der Belgo-Luxemburger scheint das nicht sehr zu stôren?

      • DerLuxemburger

        @Komisch?, Sie kommen sehr unentspannt rüber, ich vermute mal, dass Sie N62 Anwohner aus Oudler oder Grüfflingen sind.
        Ich bleibe bei meiner Aussage vom 12.5, dass diese Trasse 10 der grösste Schwachsinn ist. Sie wurde zum Schluss herbeigezaubert weil die anderen 9 Trassen einige nicht in den Kram passten oder sie persönliche Opfer hätten bringen müssen.
        In einem Punkt kann ich Ihnen aber zustimmen, es ist politisches Versagen, jedoch nicht in Eupen oder Namur, sondern auf kommunaler Ebene in Thommen.
        Eine Lösung muss zum Vorteil aller sein, nicht die Einen entlasten um Andere zu belasten.
        Es ist völlig legitim, dass diese Leute sich gegen Trasse 10 wehren.

  16. Latzendresser

    Nicht intuitiv aber wahr: Mehr straßen führen zu langsamerem verkehr.

    Zummindest auf lange sicht. Der einzige Ausweg ist den Verkehr langfristig auf Schiene und Wasser umzulasten.

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